Die alte Zeit hatte ihren Platz in unserem Verstand – sie war Ordnung, Erklärung, Sicherheit. Sie gab Struktur, Richtung, Verantwortung. Sie sagte uns: Du bist auf dem Weg. Doch jetzt, wo wir erkennen, dass es kein Dort gibt – sondern nur Hier –, verändert sich alles. Und alles beginnt beim Einfachen.
Die wahre Transformation geschieht im Alltag.
Im Einatmen am Morgen, wenn wir die Augen öffnen – und wissen: Ich bin nicht die Fortsetzung von gestern, ich bin ein neues Feld im Jetzt. Im Lauschen, wenn wir anderen begegnen – und fühlen: Jeder spricht aus seiner Welt, aus seiner Frequenz, nicht gegen mich, sondern aus sich heraus. Im Loslassen von To-Do-Listen, die uns antreiben wie mechanische Uhren – und stattdessen im Folgen der inneren Bewegung, die nicht hetzt, sondern fließt.
Verkörpertes Jetzt ist keine Technik. Kein neues Ziel, kein neuer Plan. Es ist ein Zustand der PRÄSENZ der einfach geschieht, wenn wir aufhören zu kontrollieren. Wenn wir das Wollen ruhen lassen – und der Resonanz Raum geben. Es beginnt, wenn wir innehalten.
Wenn wir uns nicht mehr fragen: Was muss ich tun, um..., sondern: Was bin ich gerade? Was klingt in mir?
Es zeigt sich in der Fähigkeit, das scheinbar Bekannte neu zu sehen: den Apfel auf dem Tisch, den Klang der Tasse beim Abstellen, den Wind auf der Haut. Plötzlich wird alles heilig – nicht, weil es besonders ist, sondern weil es wirklich wie echt ist. Weil es nicht mehr durch Gedanken gefiltert wird, sondern direkt erlebt wird – mit offenen Sinnen, mit weichem Herzen.
Und auch die Beziehungen verändern sich. Wir hören auf, Menschen „einzuordnen“. Keine Etiketten, keine Erwartungen, keine Zeitschienen mehr: wann sich jemand entwickelt haben sollte, wo er stehen müsste, wie schnell er heilen muss. All das fällt weg. Stattdessen entsteht Raum. Raum, in dem der andere einfach sein darf – in seiner Frequenz. Und wir erkennen, dass dies kein Abstand ist, sondern ein Geschenk.
Denn in dieser neuen Präsenz wird deutlich: Nähe ist kein Produkt gemeinsam verbrachter Zeit – sondern gemeinsamer Schwingung.
Wir begegnen nicht mehr „jemandem von außen“, sondern einem Aspekt des EINEN im Spiegel unserer selbst. Und so wird jeder Dialog heilig. Jedes Zuhören ein Akt der Liebe. Jedes Schweigen ein stilles Gebet.
Auch das Tun verändert sich.
Arbeit ist kein Müssen mehr – sondern Ausdruck - ein Zeichen der Frequenz, die durch uns wirken will. Was getan wird, geschieht nicht aus Druck, sondern aus Schwingung. Und es geschieht leichter, freier, fließender. Nicht mehr für eine Zukunft, sondern aus einem Jetzt heraus, das in sich schon vollkommen ist.
DAS LEBEN WIRD ZU EINER ART KUNST.
Nicht als Selbstdarstellung, sondern als Selbstoffenbarung. Als ehrlicher Ausdruck dessen, was gerade ist. Und diese Echtheit hat eine Schönheit, die kein Ziel braucht. Denn sie IST schon Erfüllung.
So wird das Ende der linearen Zeit kein Verlust – sondern ein Heimkommen. Ein Zurückkehren zu dem, was immer war: Das einfache, wache Sein im Jetzt. Und aus diesem Jetzt entfaltet sich alles – nicht geplant, nicht gedacht, sondern wie ein Lied, das sich selbst spielt. Wie ein Tanz, dessen Choreografie sich erst beim erleben offenbart. Und wir, die Tänzer, brauchen keine Karte mehr, die uns den Weg weist.
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