2025-06-09

Ein Astronaut, der 178 Tage im Weltraum verbracht hat, enthüllt eine „große Lüge“, die ihm bewusst wurde, als er die Erde sah.

Ron Garan, ein ehemaliger NASA-Astronaut, hat 178 Tage im Weltraum verbracht und dabei mehr als 114 Millionen Kilometer zurückgelegt, während er 2.842 Mal die Erde umkreiste. Seine Reise war jedoch nicht nur von beeindruckenden Zahlen geprägt. Während einer dieser Reisen erlebte er etwas, das nur wenige Menschen jemals erlebt haben: den sogenannten Overview-Effekt, ein Phänomen, das unsere Sicht auf unseren Planeten verändert.

Der Overview-Effekt – oder „Überblickeffekt“ – ist ein Realitätsschock, den Astronauten häufig erleben. Wenn sie die Erde aus dem Weltraum betrachten, wird ihnen instinktiv bewusst, dass der Planet ein einzigartiges, fragiles und miteinander verbundenes System ist. Für Garan war diese Erfahrung so beeindruckend, dass er sie als „großes Erwachen“ beschreibt. In einem Interview mit der Website Big Think verriet er: „Bestimmte Dinge werden einem dort oben unbestreitbar klar.“

Von seinem Fenster in der Internationalen Raumstation aus wurde Garan Zeuge atemberaubender Naturphänomene: Gewitter, die wie Paparazzi-Blitze aussahen, Nordlichter, die wie leuchtende Vorhänge tanzten, und die Erdatmosphäre, die so dünn war, dass man sie „fast mit den Händen berühren konnte“. Aber es war die Feinheit dieser Schicht, die ihn in Atem hielt. „Mir wurde klar, dass alles, was das Leben auf der Erde erhält, von einer zerbrechlichen Schicht abhängt, die fast wie Papier ist“, erklärte er.

Die nur wenige Kilometer dicke Atmosphäre schützt alle Lebensformen vor den feindlichen Bedingungen des Weltraums. Für Garan hat diese Sichtweise einen Widerspruch deutlich gemacht: Während die Biosphäre lebendig und voller Leben ist, behandeln die Menschen den Planeten als „Subvention für die Weltwirtschaft“. Mit anderen Worten: Wir geben dem Wirtschaftswachstum Vorrang vor den natürlichen Systemen, die uns erhalten. „Wir leben eine Lüge“, stellte er fest.

Der Astronaut wies auch darauf hin, dass Probleme wie die globale Erwärmung, die Abholzung der Wälder und der Verlust der Artenvielfalt als isolierte Probleme behandelt werden, obwohl sie in Wirklichkeit Symptome eines größeren Problems sind: der Entfremdung des Menschen von seinem Planeten. „Aus dem Weltraum wird deutlich, dass wir uns nicht als Teil eines Ganzen sehen. Solange wir diese Mentalität nicht ändern, werden wir weiterhin in der Krise stecken“, sagte er.

Die Lösung liegt laut Garan in einer radikalen Änderung der Prioritäten. Anstatt über „Wirtschaft, Gesellschaft, Planet“ nachzudenken, sollten wir die Reihenfolge umkehren: „Planet, Gesellschaft, Wirtschaft“. Dieser einfache Austausch spiegelt die Notwendigkeit wider, die Gesundheit der Umwelt als Grundlage für alle anderen Entscheidungen zu betrachten. „Nur so können wir uns wirklich weiterentwickeln“, argumentierte er.

Ein weiterer entscheidender Punkt ist die Unabhängigkeit. Garan verglich den Overview-Effekt mit einer „Blitzlampe“ – einer Erleuchtung darüber, wie jede menschliche Handlung, so klein sie auch erscheinen mag, das globale Gleichgewicht beeinflusst. „Wir werden keinen Frieden auf der Erde haben, solange wir nicht erkennen, dass alles miteinander verbunden ist“, bekräftigte er.

Seit seiner Rückkehr zur Erde widmet sich Garan Projekten, die Nachhaltigkeit und globale Zusammenarbeit fördern. Seine Botschaft ist klar: Wir müssen dringend unseren Platz in der Welt überdenken. Haben Sie sich jemals vorgestellt, wie es wäre, die Erde aus dieser Perspektive zu sehen? Auch wenn das nicht möglich ist, erinnert uns Garans Vision daran, dass jede Entscheidung – vom Energieverbrauch bis zur Nutzung von Ressourcen – ein Schritt zur Erhaltung (oder Zerstörung) dieser empfindlichen „Hülle“ ist, die wir unser Zuhause nennen.

Quelle: Volodymyr Vlad Kunko

[übersetzt von max💖Wir danken Euch für eure Spende💖]

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