Im ersten Teil lag die Betrachterperspektive noch auf der äußeren Schale. Wenn wir uns vom Diktat der Zeit gelöst haben und die gerissene emotionale Bindung durch Selbstliebe wieder aufgenommen haben, ist es an der Zeit, tiefer zum WesensKern vorzudringen.
Wie der Tag die Nacht für seine Existenz benötigt, benötigt der Mensch auch zweierlei: Herz und Verstand! Die Moderne hat diesen gleichförmigen Rhythmus gestört, die Nacht wird zum Tag gemacht – immer stärker legen wir unseren Fokus auf den Verstand. Was in der Zeit der Aufklärung bitter nötig war und zu folgendem Leitspruch – aus der Feder von Immanuel Kant – führte:
Habe Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen.
Verkam doch dieser Leitsatz in den letzten Jahrzehnten zu einer blinden Konditionierung des Verstandes. Alle Energie des modernen Menschen floss in die Ausbildung seiner Ratio.
Das Ergebnis ist die völlige Entwurzelung, die Verwirrung des Menschen. Nicht mehr die Vernunft steuert den Menschen, er versucht sein Leben ausschließlich auf den Verstand zu bauen. Je mehr er aber zu verstehen versucht, desto größer wird sein Unvermögen, den WesensKern zu fassen, der den Mensch zum Menschen macht.
Unzählige Kinder, die aufgrund der elterlichen FürSORGE im Gymnasium ihren Weg zu bestreiten versuchen, können ein leidvolles Lied davon singen. Dies ist nur ein Beispiel von vielen, bei denen gewonnene Freiheitsgrade, wie die unverbindliche Grundschulempfehlung von ‚grün-rot‘ in Baden-Württemberg, es den Eltern nicht leichter macht.
Auch die moderne Möglichkeit der Neurobiologie legt ihren Fokus auf die Prozessen im Gehirn und leitet durch die Beobachtung ihre vermeintlichen Rückschlüsse ab. Das Herz spielt dabei nur eine untergeordnete Rolle – wie sollte es auch anders sein? Wir können nur messen, was wir im Ansatz begreifen und bei unseren Emotionen stehen wir noch ganz am Anfang. So klammern wir lieber aus, was uns ausmacht, um so zu einem „wissenschaftlich vollständigen Bild“ zu kommen – das mit der Lebenswirklichkeit nur bedingt übereinstimmt: man konzentriert sich nur auf den Tag und ignoriert die Nacht.
Was ist denn so schlimm, wenn wir uns auf einen Aspekt konzentrieren, und diesen dann perfektionieren? Also den Verstand zum höchsten Gut erheben?
Es mag für den wissenschaftlich gebildeten Menschen, der lieber für sich forscht, bestimmt wirtschaftlich besser sein, alle Emotionen zu beseitigen und alle Energie in seinen Verstand zu leiten. Er hinterlässt jedoch seine emotionale Entwicklung im Stadium eines Kleinkindes. Egozentrik, Gewissenlosigkeit, Egoismus, Sturheit sind die möglichen Folgen des dann rebellierenden emotionalen Kindes im äußerlich erwachsenen Menschen.
Ein weiterer Aspekt ist der, dass wir für emotionale Manipulationen nicht gewappnet sind. Solange wir unseren emotionalen Teppich nicht soweit gefestigt haben, dass er uns trägt, fallen durch dessen grobmaschiges Netz von außen kommende Einflüsse direkt hindurch. Bilder können uns jederzeit in die gewünschte Richtung lenken, fehlt uns doch der gesunde Umgang mit ihnen, den wir jedoch nur erhalten können, wenn wir uns ausreichend Zeit nehmen, neben dem Verstand auch unser Herz zu bilden.
Für einige mag ein gangbarer Weg sein, sich allen emotionalen Einflüssen zu entziehen. Dies mag von außen betrachtet wirksam sein. Im Inneren schadet eine solche Strategie mehr als sie nutzt. Es ist lediglich eine Frage der Zeit, bis der angesammelte „Müll“ an die Oberfläche kommt, um dann alles unkontrolliert zu zerschlagen. Es gleicht der freizügen Geldpolitik bis zu dem Zeitpunkt, an dem die Zinsen nicht mehr beglichen werden können. Aktuell steht Japan mit seiner Abenomics-Politik vor genau diesem Szenario. 43% des Haushalts fließen in die Bedienung der Zinsen … es brodelt gewaltig und nicht nur dort!
Was wir wieder brauchen ist ein Gleichklang des Verstandes mit unseren Emotionen.
Gleichklang heißt, seinen Verstand mit seinen Emotionen harmonisch zu verbinden. Jahrelang wurde uns aber nur beigebracht, ausschließlich den Verstand zu gebrauchen und die Emotionen zu unterdrücken: „Ein Junge weint nicht!“.
Um unsere Kinder für die Zukunft gut zu wappnen, hecheln wir von einem BildungsEvent zum Nächsten, von einem Erziehungsratgeber zum nachfolgenden und verlieren auf diesem „BildungsWeg“ das, was uns eigentlich am wichtigsten sein sollte: unsere eigenen Kinder. Statt die Emotionen mit dem Verstand zu verbinden und das zu tun, was für eine natürliche Entwicklung selbstverständlich ist, ist unser Geist nicht mehr fähig zu sehen. Konzepte und Modelle ersetzen den Verstand mit allen (Spät-)Folgen.
Dabei ist längst nicht gesagt, dass diese Eigenschaften, zu denen wir unsere Kinder konditionieren, in dem wir Konkurrenz statt Kooperation fördern und sozial, wie auch asozial, frei nach unserem Nutzen definieren, eine bessere Zukunft versprechen. Das, was wir damit nähren, ist lediglich das EGO der Kinder – die Nahrung jedoch ist vergiftet.
Man kann sich am einfachsten selbst vor Augen halten, wohin dies führt, in dem man stets bei einem der Burger-Ketten seine Mahlzeit zusammenstellt – sich von industrieller Massen-Nahrung ernährt. Der Magen und die Verdauung stellen sich darauf ein, tun ihre Arbeit. Was jedoch auf der Strecke bleibt, ist der Genuss. Es ist lediglich die Befriedigung des Schein-Hungers, der zählt, der durch die entsprechenden Nahrungsergänzungsmittel erst gefördert und verstärkt wird. Ein solch trainierter Magen hat kein Empfinden mehr – keinen Bezug mehr zu gesunder Nahrung, ist er doch damit beschäftigt, den vollgestopften Magen schnell wieder zu leeren, um Platz für die nächste Ladung zu schaffen. Nicht anders geht es unserem EGO, wenn dessen Nahrung genau so einseitig und achtlos hineingestopft wird.
Erst durch die harmonische Verbindung, welche durch zyklische Bewegungen sichtbar werden – z.B. der Zyklus von Tag und Nacht, von Frühling-Sommer-Herbst-Winter – erhalten wir wieder Kontakt zu unserem WesensKern, in dem unsere Seele wohnt.
Erst wenn wir ein Bewusstsein entwickeln, welches den Verstand und das Herz zu verbinden weiß, sind wir in der Lage, Kontakt mit uns selbst aufzunehmen – in diesem Zustand SIND wir, unser SEIN kommt zum Vorschein.
Haben wir erst einmal erkannt, welches Vermögen in uns schlummert, und haben wir die Achtsamkeit entwickelt, diese Prozesse werden zu lassen, so haben wir das gefunden, was wir mit Glück bezeichnen. Es ist wunderbar mit anzusehen, wie sich Bewusstsein und Unterbewusstsein den Ball zuspielen. Wie sich beide als Partner verstehen und in kreisförmigen Bewegungen immer höher schrauben. Grenzenlos scheinen die Möglichkeiten, denn solange wir mit beiden Beinen auf der Erde stehen – also geerdet sind – ist nach oben unbegrenzt Raum. Wir müssen nur heraustreten aus unseren Denk-Gebäuden, raus in die freie Natur!
Es ist ´der Zeit, die oft verzagt, und nicht mehr ihren Herren mag.
Nun werde Mensch, aus ganzem Herzen, zu stillen all die ganzen Schmerzen.
Euer Roland Forberger – Erstveröffentlichung
Gelesen bei: http://faszinationmensch.com/2015/10/04/der-mensch-ein-faszinierendes-wesen-der-schale-zweiter-teil/
Habe Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen.
Verkam doch dieser Leitsatz in den letzten Jahrzehnten zu einer blinden Konditionierung des Verstandes. Alle Energie des modernen Menschen floss in die Ausbildung seiner Ratio.
Das Ergebnis ist die völlige Entwurzelung, die Verwirrung des Menschen. Nicht mehr die Vernunft steuert den Menschen, er versucht sein Leben ausschließlich auf den Verstand zu bauen. Je mehr er aber zu verstehen versucht, desto größer wird sein Unvermögen, den WesensKern zu fassen, der den Mensch zum Menschen macht.
Unzählige Kinder, die aufgrund der elterlichen FürSORGE im Gymnasium ihren Weg zu bestreiten versuchen, können ein leidvolles Lied davon singen. Dies ist nur ein Beispiel von vielen, bei denen gewonnene Freiheitsgrade, wie die unverbindliche Grundschulempfehlung von ‚grün-rot‘ in Baden-Württemberg, es den Eltern nicht leichter macht.
Auch die moderne Möglichkeit der Neurobiologie legt ihren Fokus auf die Prozessen im Gehirn und leitet durch die Beobachtung ihre vermeintlichen Rückschlüsse ab. Das Herz spielt dabei nur eine untergeordnete Rolle – wie sollte es auch anders sein? Wir können nur messen, was wir im Ansatz begreifen und bei unseren Emotionen stehen wir noch ganz am Anfang. So klammern wir lieber aus, was uns ausmacht, um so zu einem „wissenschaftlich vollständigen Bild“ zu kommen – das mit der Lebenswirklichkeit nur bedingt übereinstimmt: man konzentriert sich nur auf den Tag und ignoriert die Nacht.
Was ist denn so schlimm, wenn wir uns auf einen Aspekt konzentrieren, und diesen dann perfektionieren? Also den Verstand zum höchsten Gut erheben?
Es mag für den wissenschaftlich gebildeten Menschen, der lieber für sich forscht, bestimmt wirtschaftlich besser sein, alle Emotionen zu beseitigen und alle Energie in seinen Verstand zu leiten. Er hinterlässt jedoch seine emotionale Entwicklung im Stadium eines Kleinkindes. Egozentrik, Gewissenlosigkeit, Egoismus, Sturheit sind die möglichen Folgen des dann rebellierenden emotionalen Kindes im äußerlich erwachsenen Menschen.
Ein weiterer Aspekt ist der, dass wir für emotionale Manipulationen nicht gewappnet sind. Solange wir unseren emotionalen Teppich nicht soweit gefestigt haben, dass er uns trägt, fallen durch dessen grobmaschiges Netz von außen kommende Einflüsse direkt hindurch. Bilder können uns jederzeit in die gewünschte Richtung lenken, fehlt uns doch der gesunde Umgang mit ihnen, den wir jedoch nur erhalten können, wenn wir uns ausreichend Zeit nehmen, neben dem Verstand auch unser Herz zu bilden.
Für einige mag ein gangbarer Weg sein, sich allen emotionalen Einflüssen zu entziehen. Dies mag von außen betrachtet wirksam sein. Im Inneren schadet eine solche Strategie mehr als sie nutzt. Es ist lediglich eine Frage der Zeit, bis der angesammelte „Müll“ an die Oberfläche kommt, um dann alles unkontrolliert zu zerschlagen. Es gleicht der freizügen Geldpolitik bis zu dem Zeitpunkt, an dem die Zinsen nicht mehr beglichen werden können. Aktuell steht Japan mit seiner Abenomics-Politik vor genau diesem Szenario. 43% des Haushalts fließen in die Bedienung der Zinsen … es brodelt gewaltig und nicht nur dort!
Was wir wieder brauchen ist ein Gleichklang des Verstandes mit unseren Emotionen.
Gleichklang heißt, seinen Verstand mit seinen Emotionen harmonisch zu verbinden. Jahrelang wurde uns aber nur beigebracht, ausschließlich den Verstand zu gebrauchen und die Emotionen zu unterdrücken: „Ein Junge weint nicht!“.
Um unsere Kinder für die Zukunft gut zu wappnen, hecheln wir von einem BildungsEvent zum Nächsten, von einem Erziehungsratgeber zum nachfolgenden und verlieren auf diesem „BildungsWeg“ das, was uns eigentlich am wichtigsten sein sollte: unsere eigenen Kinder. Statt die Emotionen mit dem Verstand zu verbinden und das zu tun, was für eine natürliche Entwicklung selbstverständlich ist, ist unser Geist nicht mehr fähig zu sehen. Konzepte und Modelle ersetzen den Verstand mit allen (Spät-)Folgen.
Dabei ist längst nicht gesagt, dass diese Eigenschaften, zu denen wir unsere Kinder konditionieren, in dem wir Konkurrenz statt Kooperation fördern und sozial, wie auch asozial, frei nach unserem Nutzen definieren, eine bessere Zukunft versprechen. Das, was wir damit nähren, ist lediglich das EGO der Kinder – die Nahrung jedoch ist vergiftet.
Man kann sich am einfachsten selbst vor Augen halten, wohin dies führt, in dem man stets bei einem der Burger-Ketten seine Mahlzeit zusammenstellt – sich von industrieller Massen-Nahrung ernährt. Der Magen und die Verdauung stellen sich darauf ein, tun ihre Arbeit. Was jedoch auf der Strecke bleibt, ist der Genuss. Es ist lediglich die Befriedigung des Schein-Hungers, der zählt, der durch die entsprechenden Nahrungsergänzungsmittel erst gefördert und verstärkt wird. Ein solch trainierter Magen hat kein Empfinden mehr – keinen Bezug mehr zu gesunder Nahrung, ist er doch damit beschäftigt, den vollgestopften Magen schnell wieder zu leeren, um Platz für die nächste Ladung zu schaffen. Nicht anders geht es unserem EGO, wenn dessen Nahrung genau so einseitig und achtlos hineingestopft wird.
Erst durch die harmonische Verbindung, welche durch zyklische Bewegungen sichtbar werden – z.B. der Zyklus von Tag und Nacht, von Frühling-Sommer-Herbst-Winter – erhalten wir wieder Kontakt zu unserem WesensKern, in dem unsere Seele wohnt.
Erst wenn wir ein Bewusstsein entwickeln, welches den Verstand und das Herz zu verbinden weiß, sind wir in der Lage, Kontakt mit uns selbst aufzunehmen – in diesem Zustand SIND wir, unser SEIN kommt zum Vorschein.
Haben wir erst einmal erkannt, welches Vermögen in uns schlummert, und haben wir die Achtsamkeit entwickelt, diese Prozesse werden zu lassen, so haben wir das gefunden, was wir mit Glück bezeichnen. Es ist wunderbar mit anzusehen, wie sich Bewusstsein und Unterbewusstsein den Ball zuspielen. Wie sich beide als Partner verstehen und in kreisförmigen Bewegungen immer höher schrauben. Grenzenlos scheinen die Möglichkeiten, denn solange wir mit beiden Beinen auf der Erde stehen – also geerdet sind – ist nach oben unbegrenzt Raum. Wir müssen nur heraustreten aus unseren Denk-Gebäuden, raus in die freie Natur!
Es ist ´der Zeit, die oft verzagt, und nicht mehr ihren Herren mag.
Nun werde Mensch, aus ganzem Herzen, zu stillen all die ganzen Schmerzen.
Euer Roland Forberger – Erstveröffentlichung
Gelesen bei: http://faszinationmensch.com/2015/10/04/der-mensch-ein-faszinierendes-wesen-der-schale-zweiter-teil/
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