2016-07-17

Gambias Präsident verbietet endlich weibliche Genitalverstümmelung


Der Präsident der Republik Gambia, Yaya Jammeh, hat ein komplettes Verbot weiblicher Genitalverstümmelung (FGM) im ganzen Land angekündigt, um junge Mädchen und die Würde der Frauen zu schützen.

Gambia, eine frühere britische Kolonie, ist ein kleines westafrikanisches Land, das von Senegal umgeben ist und eine schmale Atlantikküste besitzt. Es ist in der westafrikanischen Region für seine vielfältigen Ökosysteme bekannt.

Der ultrakonservative Führer des Landes setzte mit seiner Ankündigung während einer Kundgebung im südlichen Dorf Kanilai in der Nähe der senegalesischen Grenze neue Maßstäbe. Das Dorf ist der Geburtsort von Präsident Jammeh und er hat es ausgebaut, nachdem er 1994 an die Macht gekommen ist.

Präsident Jahya Jammeh ergriff 1994 als junger Armeeoffizier durch einen Militärputsch die Macht. Seitdem hält er das Land fest in seiner Hand. Viele westliche Führer betrachten ihn als einen brutalen Diktator, aber bestand immer darauf, dass ihm das Land den Rücken stärkt, um es in eine blühende Zukunft zu führen.

Er ist bekannt für seine radikalen Ansichten sowohl über Politik als auch Religion. Als Muslim von Geburt an, behauptet er, strikt nach den Grundsätzen des Koran (des heiligen Buchs des Islam) zu leben. Er sagte bei der Versammlung, dass er die Praxis weiterhin erlaubt hätte, wenn die weibliche Genitalverstümmelung im Koran erwähnt sei:

FGM ist eine traditionelle Praxis. Wir hätten sie weiter erlauben können, wenn es eine religiöse Praxis wäre, aber das ist sie nicht. Weibliche Genitalverstümmelung ist in Gambia verboten von Kartong bis Koina, sagte er.

Er machte auch deutlich, dass er Jahre damit verbrachte, Nachforschungen über FGM aus einer religösen Perspektive anzustellen, aber es zeigte sich, dass die Praxis jeglicher religösen Grundlage entbehrt. Der Präsident sagte: Seit 21 Jahren habe ich den Koran studiert und religöse Führer konsultiert, ob weibliche Genitalverstümmelung im Koran erwähnt wird, aber ich habe dort nichts darüber gefunden.

Ihm zufolge sah er 21 Jahre lang, wie gambische Frauen wegen FGM Fisteln und Gebärmutterhalskrebs erliegen und auch während der Geburtswehen sterben. Er warnte, dass wenn irgendeine Person dabei ertappt wird, die Handlung auszuführen, sowohl der Beschneider als auch das Dorfoberhaupt und die Eltern des Kindes mit Konsequenzen rechnen müssen.

Er stellte klar, dass er nicht dagegen sei, dass den Mädchen Beschneidungslieder und die Kultur beigebracht werden, aber dass die FGM-Praxis aus dem ganzen Land verbannt sei.

Präsident Jammeh fuhr fort, indem er die Notwendigkeit betonte, dass alle Gambier seiner Ankündigung des FGM-Verbots Beachtung schenken müssen und beteuerte, dass er nicht tatenlos zusehen werde, wie gambische Frauen zusammengetrommelt werden, um eine Praxis erdulden zu müssen, die sie für den Rest des Lebens traumatisiert.

Der gambische Führer drückte den Frauen Gambias seine Dankbarkeit dafür aus, dass sie seit 1994 auf seiner Seite stehen, indem er sagte, dass er immer das zu seiner Priorät machen werde, was sie weiter bringen wird:

Der Fortschritt des Landes, besonders derjenige von Frauen und Mädchen, wird immer mein Ziel sein, sagte Präsident Jammeh.

Die Unterorganisationen der Vereinten Nationen verstehen unter FGM alle Prozeduren, die eine teilweise oder komplette Entfernung der äußeren weiblichen Genitalien oder andere Verletzungen der weiblichen Geschlechtsorgange aus nicht-medizinischen Gründen beinhalten. Sie wird üblicherweise an Mädchen im Alter ab vier bis zur Pubertät durchgeführt.

2013 wurde geschätzt, dass die Praxis in ungefähr 27 Ländern Afrikas verbreitet ist. 2014 wurde auch geschätzt, dass ungefähr 133 Millionen Frauen und Mädchen weltweit unter FGM leiden mussten. Jedoch arbeiten viele Länder hart daran, die Praxis abzuschaffen.

Übersetzt aus dem Englischen von Anonhq.com

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