2016-02-14

DAS SONNTAGSGESPRÄCH MIT DEM KERNPHYSIKER PROF. HANS-PETER DÜRR

Kaum ein anderer Naturwissenschaftler besaß die Fähigkeit, mit solcher Geistesklarheit die tiefsten Einsichten von moderner Quantenphysik mit dem uralten spirituellen Menschheitswissen zu verknüpfen wie – Hans-Peter Dürr!

Prof. Hans Peter Dürr, Träger des großen Bundesverdienstkreuzes und des alternativen Nobelpreises geht auf die quantenmechanisch-holistische Physik ein und zeigt auf, dass Materie letztlich nicht aus Materie besteht. Die „eigentliche“ Wirklichkeit basiert nicht auf einem durch Wechselwirkung aufeinander bezogen Urstoff, sondern primär auf immateriellen Beziehungen und Information.

Für den ehemalige Direktor des Max Planck Institut für Physik in München ist Wirklichkeit im Grunde keine dinglich-gefesselte Realität, sondern nur eine Potentialität, ein prinzipielles Vermögen sich indeterminiert-vielfältig materiell-energetisch zukünftig zu realisieren. Dies erlaubt das Lebende wie das Unbelebte auf die gleichen immateriellen Beziehungswurzeln zurückzuführen. Sie unterscheiden sich nur in ihrem Ordnungscharakter.

Wirklichkeit als Potentialität entspricht in gewisser Weise einem „geistigen“ Hintergrund, der von einem inspirierten, doch noch unreflektiertem Bewusstsein „erahnt“ werden kann, aber jenseits eines Wissens liegt, wie es die exakten Naturwissenschaften erfordern. Nicht nur die Religionen, sondern auch die Wissenschaften müssen deshalb bescheiden zur Kenntnis nehmen, dass sie die „eigentliche“ Wirklichkeit im Untergrund nicht angemessen beschreiben oder gar begreifen, sondern nur mit Hilfe von Gleichnissen deuten können. Die Einsicht in die Komplementarität und Verbundenheit von Unbelebten und Belebten sowie von Wissenschaft und Religion kann zu prinzipiell neuen Wegen der Orientierung führen.

Wir sollten erkennen, dass wir eine Teilhabe am Lebendigen haben. Und wir sollten uns nicht an der Theorie des Toten orientieren, die die mathematisierte Naturwissenschaft in weiten Bereichen hervorbringt.

„Jeder soll einzigartig sein und seine Individualität einzigartig ausdrücken, aber zugleich wissen, dass es die anderen gibt, deren Individualität die eigene ergänzt. Die Aufgabe ist, kreativ zu sein und das Verschiedenartige so zusammenzubauen, dass es sich positiv ergänzt“, schließt Professor Dürr. 

Jede Perspektive sei so wertvoll wie die eigene.

Es gelingt Dürr scheinbar mühelos, eine Synthese zwischen den meditativen Einsichten der Weisen des Ostens und den aktuellen Erkenntnissen der modernen Naturwissenschaften herzustellen. Dabei verliert er sich niemals in langatmigen akademischen Erläuterungen, sondern hat stets den Menschen und die gesellschaftliche Wirklichkeit des 21. Jahrhunderts im Blick. Ein Brückenschlag zwischen zwei Welten, der vielleicht niemals notwendiger war als zurzeit. Eine kleines Meisterwerk, das in einleuchtender Weise aufzeigt – alles Leben ist EINS

Das Sonntagsgespräch: Hans-Peter Dürr  
Moderation: Meinhard Schmidt-Degenhard

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