Wie Dr. Andy Jones und Thomas Goskar von der Cornwall Archaeological Unit aktuell im Fachjournal „Time and Mind“ (DOI: 10.1080/1751696X.2017.1341241) berichten, entdeckten sie die bislang unbekannten Gravuren in der Oberfläche der Steine des rund 4.500 Jahre alten Hendraburnick Quoit erst im Mond- oder sehr tiefstehenden Sonnenlicht aus südöstlicher Richtung.
Für die Archäologen um Jones sind die neuen Entdeckungen ein deutlicher Hinweis darauf, dass das Monument einst auch für nächtliche Zeremonien im Mond- und Fackelschein genutzt wurden und sie vermuten, dass auch andere Steinsetzungen einem solchen Zweck dienten.
„Wir kannten schon einige der Gravuren auf den Steinen, aber als wir einmal Nachts vor Ort waren, um Fotos zu machen, entdeckten wir plötzlich noch viel mehr“, berichtet Jones. „Mir zeigt dies, dass diese Zeichnungen auch dazu gedacht waren, bei Nacht gesehen zu werden. (…) Vielleicht rührend die vielen Quarzsplitter daher, dass dieses Gestein während dieser Zeremonien zerschlagen wurde, dabei funkelte und leuchtete.“
„In vielen Kulturen spielt die Dunkelheit eine wichtige Rolle und wird mit dem Übernatürlichen und der Erhöhung der Sinne assoziiert. Es ist also gut möglich, dass der Hendraburnick Quoit ein Zentrum nächtlicher Riten war“, so Jones und Goskar in „Time and Mind“. „Das menschliche Auge nimmt Farben und Schattierungen in der Dunkelheit sehr anders wahr als bei Tageslicht. Somit war diese Kunst wohl nur im Mond- und Fackelschein zu sehen. Die luminiszenten Eigenschaften des zerschlagenen Quarz könnten ebenfalls während der nächtlicher Zeremonien dazu genutzt worden sein, diese Zeichnungen in der Dunkelheit auf besondere Art und Weise sichtbar zu machen und nach Gebrauch dem ganzen ort eine besondere Aura verliehen haben.“
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