2025-05-23

Andrea Riemer: Ich hab da mal wieder etwas ...


Liebe Alle, 

Je unsicherer Zeiten sind, umso mehr haben Gurus und andere Scharlatane Hochkonjunktur. Anstatt in sich zu gehen, wird die Außenorientierung und die Ablenkungsmaschinerie in der Materie immer dreister und breitflächiger.
 
Willkommen in der nächsten Versklavungsrunde.
 
Ich stelle fest, dass viele nach wie vor Sklaven von unterschiedlichsten "Dingen" sind, wobei ich hier eine lose Aufstellung, die gerne ergänzt werden kann, in den digitalen Raum stelle. Einfach zum Reflektieren. Dafür muss man sich Zeit nehmen. Besser jetzt als dann, wenn dir das Leben Zeit vor die Nase knallt. Das geht mittlerweile innerhalb von Augenblicken. Dummerweise sind es oft sehr subtile und unbewusste Fesseln, die sich Menschen bereitwillig noch immer anlegen lassen.

– Oft Jahrtausende alte Programmierungen, wie beispielsweise: ein Mann macht, eine Frau macht, ein Mädchen macht nicht, ein Junge macht nicht, das macht "man" (die höchste Stufe der Generalisierung) nicht.
 
– Guru-Updates, in denen man Bestätigung sucht. Willkommen in der nächsten Abhängigkeitsrunde, so spirituell kannst du gar nicht sein.

- Astrologievorschauen, die man auch im Kaffeesud lesen kann. Auch wenn man sie schick als postmoderne (???) Astrologie bezeichnet, nicht wissend, wie differenziert und je nach Fachgebiet unterschiedlich die Postmoderne verstanden wurde. Sie ist längst überschritten. Wen wundert es. In so manchem Bereich begann sie Anfang des 20. Jahrhunderts.
 
- Dazu gehören auch Abhängigkeiten von astrologischen Zeichenwechsel, die meistens nur EINE Energie sehen und das energetische Gesamtbild nicht im Blick haben und es schon gar nicht interpretieren können. Vom Einzelnen auf das Ganze zu schließen, ist zulässig, doch meistens liegt man damit meilenweit daneben - und ist dann verwundert, dass die Aussagen auch meilenweit daneben liegen.

- Das gleiche gilt für Tarotlegungen und andere Arten von "Hellsehereien". Sie halten abhängig und sie machen vom anderen anhängig. Menschen mit besonderen Gaben behalten die sehr oft für sich - aus gutem Grund. Wer tatsächlich besonders wahrnehmungsfähig ist, geht damit nicht hausieren und verkauft dieses Wissen auch nicht. Punkt.

- Endlose Gespräche, die mit Jammern und Schimpfen erfüllt sind, wobei der eine gar nicht merkt, wie sehr er seinen inneren Mist dem anderen vor die Füße wirft. Das geht so weit, dass er gar nicht merkt, dass der andere längst weg ist. Imaginäres ist hervorragend geeignet, um "weißt eh schon" und "du kennst mich ja" eine Vertraulichkeit herzustellen, die nie gegeben war. Wer will schon ewige Jammeranten samt "und täglich grüßt das Murmeltier" in seinem Leben.

- Opferdasein - wie unglaublich praktisch. Da muss man überhaupt nix tun. Und es geht fröhlich so weiter. Gottseidank keine Veränderung. Komfort schau runter.

– Wiederholtes, langwieriges Online-Gebrabbel, das keinerlei Erkenntnisse bringt, doch es hält einen schön abgelenkt und im Außen und hilft bei unspezifischen Frustbewältigung. Da muss man sich nicht mit sich selbst beschäftigen. Man kann ja nie genug (!) informiert sein. Dabei trägt man alles, was jetzt wichtig ist, in sich.

– Überzogene materialistische Wünsche, die nie enden und einem in einer Dauerabhängigkeit und Dauerunzufriedenheit halten. Es ist halt nie genug ... vor allem hat man nie genug Geld. Daher ist Geld und alles, was damit zu tun hat, sowie Müll. Sagen wir es doch endlich mal rundweg heraus.
 
– Die unentwegte Wiederholung von Glaubenssätzen, die einem wunderbar im eigenen mentalen Gefängnis halten. Dann braucht man auch nichts tun. Komfort sieht anders aus. Doch klar, man ist schon geübt in den Wiederholungsschleifen. Schlag nach bei Platos Höhlengleichnis. Dazu gibt es übrigens auf diesem Kanal ein Video. Gerne recherchieren.

– Das bewusste Suchen nach Katastrophenmeldungen, um weiterhin in einer Hoffnungslosigkeit zu bleiben. Die kennt man. Da muss mich nichts Großes tun. Sehr bequem. Was für ein Ablenkung ...

– Das Hinschimpfen auf die "die da oben", auf möglichst generelle Entitäten, die ja verseucht und gesteuert sein müssen. Es gibt keine Guten da oben. Die Auslagerung von Frust und Wut über die eigenen Unzulänglichkeiten ist richtig praktisch. Gleiches gilt für die Daueranalyse angeblicher Verschwörungen. Klar gibt es in den alten Matrix Machtzentren, die uns nichts Gutes wollen. Doch anstatt sich in Verschwörungen zu ergehen, baue lieber an der neuen Welt. Da bist du beschäftigt genug.

– Das sich Schönreden, Schönschreiben - um ja nur nicht auf das, was ist, als neutraler Beobachter hinzuschauen. Davonrennen ist auch noch eine passende Methode - oder zur Seite schieben.

– Das wiederholte Eintauchen in die Vergangenheit und das Zerreden von längst vergangenen Erfahrungen. Gleiches gilt für den Blick in die Zukunft. Da muss man sich mit der oft unspektakulären Gegenwart nicht auseinandersetzen.

– Das Abtauchen in Pseudotraumwelten, um der lästigen Gegenwart zu entgehen. Liebe Grüße an die Einhörner. Damit wirst du die geistigen Helfer nicht wahrnehmen. Sie spielen über Frequenzen und nicht über Traumwelten.
 
- Das ewige Herbeizitieren von uralten Geschichten, die noch heute als Ausrede dienen, warum man so ist wie man ist. Dass man sich davon befreien kann, wird nicht laut gesagt, denn viele verdienen damit sehr, sehr gute Geld. Einfach mal zum Nachdenken, wenn du wieder mal Guru-Shopping betreibst. Es geht sehr oft einfacher mit ein paar professionellen Impulse. Alles weitere verbleibt in deinen Händen.

Denn: alle Antworten liegen in dir. Ja, so ist das im Neuen mit der lästigen Eigenverantwortung. Die gilt übrigens auch bereits am Ende des Übergangs. Dort stehen wir - übrigens. Ob du dir dessen bewusst bist, oder auch nicht. Macht nix. Es geschieht sowieso alles. Die Frage ist nur - wo bist du in dem großen Spiel?

Du kannst diese Liste gerne weiter verlängern. Ich bin sicher, du findest noch genug. Wenn du damit fertig bist, dann frage dich, was das alles soll und ob du überhaupt bereit bist, ins Neue zu gehen.
 
Da wird Fraktur gesprochen. Da gelten völlig andere Kriterien. Die sind nicht immer angenehm und bequem. Das Neue ist eine Riesenherausforderung für Geist, Körper und Seele.
 
Kannst, willst und bist du bereit, diese Herausforderung anzunehmen und bedingungslos zu leben?

Doch das ist eine andere Geschichte.

Bleib mir gewogen,

Deine Andrea Riemer