Es ist schon ein gewaltiger Unterschied zwischen dem, was im allgemeinen als Erwachenszustand beschrieben wird und die Auferstehung des Christus in uns, denn durch das Christus – Bewusstsein öffnet sich der Menschen wieder zu Gott hin, das heißt, er fängt an , als eigentlicher Mensch, als Einheit von Körper, Seele und Gnade zu leben. Er öffnet den Staudamm für kosmische Energien und der Körper wird wieder lebendig, die Freude deutlich spürbar. Das Eigentliche des menschlichen Körpers wird erst im auferstehen des Christus sicht – und spürbar.
Unsere irdische Zerrissenheit, die Trennung und das sich Fremdfühlen von einander gründet auf der Kraftlosigkeit unserer Seelen, die ihre Lebendigkeit von der Gnade her verloren hat und deshalb unfähig ist den Körper vollends zu beherrschen.
Die eigentliche Heimat, der in die Raumbegrenzung hineingezwungene Geistseele ist das Universum mit all seinen Dimensionen, doch durch die Unfähigkeit des Geistes den Körper unter seine Herrschaft zu bekommen, erfahren wir eine Zeitbegrenzung unserer Person. Wenn der Geist tief in die Materie hinabsteigt, lebt er materiell und erfährt Leben als eine Aufeinanderfolge von Zeitmomenten. Leben wird gleichsam in unzählige Daseinsblitze gespalten. So „ist“ der Mensch im eigentlichen Sinne des Wortes noch nicht, sondern stets im Werden. In jenen Augenblick, in dem der Geist ganzheitlich zu Gott zurückgefunden hat, zu Gott, der sein Leben von Ewigkeit zu Ewigkeit in einer einzigen Gegenwart lebt, kann sich für ihn eine neue Dimension auf Dauer öffnen, in der der Mensch nicht mehr zeitlich zerstückelt lebt. Erst dann fängt für uns ein menschenwürdiges Leben an, ein Leben, dass aus einer ständigen, unaufhörlichen Gegenwart besteht.
Christus hat in seiner Auferstehung all diese Begrenzungen des menschlich – irdischen Daseins überwunden und uns aufgezeigt, was wir in unserer Eigentlichkeit sind und in ihm werden wir erkennen, in welcher Daseinsweise sich die Weltwirklichkeit vollendet.
Wichtig ist, dass wir bei unseren Meditationen unbeirrbar eines vor Augen halten: Nach der Auferstehung Christi ist das Schicksal der Welt bereits entschieden; wir gehen dem Himmel entgegen; in allen Vorläufigkeiten unserer Welt ist schon das Endgültige am Werk; kein Suchen stößt in die Leere; nichts kann uns trennen von der Liebe Christi. In der neuen Welt, wird Gott alles in allem sein und es wird kein Grund für Kleinmut oder Verzweiflung geben, denn Gott will uns als freudige, erneuerte, frische und sorglose Seelen in einer scheinbar leidvollen und freudlosen Welt sehen. Wir alle tragen den mächtigen Evolutionsdrang in unserem Innern. Das Universum entfaltet sich auf das Leben hin und das Leben evolviert in Richtung Bewusstsein.
Wenn ich jedoch als leidender Mensch nicht verstehe warum ich leide, dann bin ich ein betäubter Mensch. Bei der Hinnahme meiner leidenden Existenz, mein eigenes Leben zu einfach akzeptiere, wenn ich bei dem Gedanken, dass meine eigene Sinnlosigkeit eine Gnade Gottes sein soll, nicht die Auflehnung aus dem innersten meines Wesens emporsteigen fühle, dann habe ich die Unfaßlichkeit Gottes nie erfahren und stehe im Grunde vor gar keinem Gott.
Klaus Praschak
Bild: printerest.de danke

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