Die Soziologie kennt die Generationenbilder. Generationenbilder beschreiben in mehr oder weniger groben Zügen Charakteristika, von denen diejenigen, die sich mit Generationen, also mit Geburtskohorten befassen der Ansicht sind, sie fassten das Klima, die Atmosphäre, vielleicht auch die Handlungsbedingungen, unter denen die Mitglieder einer bestimmten Generation aufgewachsen sind, in einer hinreichend allgemeinen und zutreffenden Weise zusammen.
Helmut Schlesky hat vor Jahrzehnten den Begriff der “skeptischen Generation” geprägt, die Medien sind voller Bereicht über die Millennials, die Generationen X, Y und Z, es gibt die heimatlose und seit neuestem auch die überforderte Generation, und deshalb ist es an der Zeit, dass wir der Generationenfolge eine eigene hinzufügen: Die verhätschelte Generation
Die verhätschelte Generation ist das Ergebnis der nach-Wende Erziehungsversuche, es sind Kinder, der Globalisierung, die ungeahnten Zugang zu Waren aus aller Herren Länder geschaffen hat. Erdbeeren im Winter, X-Box und Computer, sie sind Insignien der verhätschelten Generation wie das Smartphone und die Designer-Klamotten.
Aufgewachsen ist die Mehrheit der verhätschelten Generation ultra-behütet und abgeschirmt von allem, was man als eigene Erfahrung so machen kann. An die Stelle der eigenen Erfagrungen sind second-hand-Erfahrungen pädagogischer Werthaftigkeit getreten, vorgekaute pädagogisch-wertvolle Erfahrungsräume haben dafür gesorgt, dass der verhätschelten Generation keinerlei von pädagogisch-wertvollen Vorgaben abweichende Inhalte zugemutet wurden. Und natürlich dürfen die Sozialarbeiter und Psychologen nicht fehlen, die mit Argusaugen von Kindergarten über die Schule bis zum Lehrberuf oder bis zur Universität darüber wachen, dass Kindern und Jugendlichen aus der verhätschelten Generation nichts widerfährt, was von Sozialarbeitern und Psychologen als negativ bewertet wird. Früher konnten Kinder an negativen Erfahrungen wachsen. Heute sorgen Sozialarbeiter und Psychologen dafür, dass Kinder bestenfalls körperlich wachsen.
Die verhätschelte Generation, das ist die Generation, die keinen Weg selbst zurücklegen muss: Papa und Mama stehen bei Fuss und bieten einen 24/7-Fahrdienst an. Es ist die Generation der Kinder, die ständig im Mittelpunkt stehen, bei denen jedes WaWaWa gefeiert wird, wie die Erkenntnis des Jahrhunderts und jeder kindliche Übergriff auf die Welt der Erwachsenen als besondere Leistung gilt. Es ist die Generation der Kinder, die im Zug oder im Restaurant auf und ab rennen, die man fünf Wagen weiter hören kann, die in der Öffentlichkeit vor allem durch Schreien auffallen und die in ihrem Leben eines nicht kennen gelernt haben: Rücksicht auf andere zu nehmen.
Die verhätschelte Generation es ist die Generation der kleinen Könige, einer kleiner als der andere. Dem Status des Wawawa-Königs entsprechend, ist es manchen der nunmehr zumindest als erwachsen geltenden Kinder nicht vorstellbar, dass sie etwas nicht wissen könnten, dass Erfahrung etwas ist, was andere, ältere, erwachsene Menschen, ihnen voraus haben. Sie haben keinerlei Referenzgröße, die ihnen anzeigen würde, welche großen Lücken ihr bruchstückhaftes Wissen von der Welt aufweist.
Sie wurden zuhause verhätschelt, jeder Unsinn wurde gefeiert und ermuntert. Entsprechend ist es nicht verwunderlich, wenn sie weiterhin erwarten, für jeden Unsinn gefeiert und zu weiterem Unsinn ermuntert zu werden.
Arbeit kommt in der verhätschelten Generation nicht vor. Sie mussten sich keinen Wunsch selbst erfüllen, waren nie genötigt, an ihrem Unterhalt mitzuarbeiten, z.B. weil das Geld nicht dafür ausgereicht hat, die monatliche Rechnung des Smartphones zu bezahlen. Sie nehmen das Vorhandensein ausreichender finanzieller Ressourcen als garantiert wahr und mokieren sich bestenfalls darüber, dass andere mehr haben, z.B. die Bonzen, denen die verhätschelte Generation feindlich gegenübersteht, weil sie tatsächlich oder vermeintlich mehr finanzielle Ressourcen haben. Dieses Mehr an Ressourcen, das anderen Generationen vor ihnen noch als Ansporn zur eigenen Arbeit und zum eigenen Engagement gedient hat, es dient der verhätschelten Generation als Anlass mehr von den Ressourcen zu fordern, die sie ganz selbsterverständlich als ihnen zustehend ansehen.
Sie wurden im Verlauf ihres Lebens von Arbeit ferngehalten, entsprechend kommt es ihnen gar nicht in den Sinn, dass man, um sich Wünsche zu erfüllen, arbeiten muss oder dass man denjenigen, die durch ihre Arbeit dafür sorgen, dass man selbst sich Wünsche erfüllen kann, mit Respekt und Achtung gegenübertreten muss. Nein, die verhätschelte Generation, ihre Mitglieder, sie kennen keine Achtung vor Leistung und Arbeit anderer. Vielmehr nehmen sie die Leistung und Arbeit anderer als selbstverständlich hin, als Recht, das ihnen zusteht, um ihr Leben und ihre Wünsche zu finanzieren, ihre Existenz, die sich bislang dadurch auszeichnet, dass sie der Gesellschaft Kosten aufbürdet ohne etwas zurückzugeben. Die Charakteristika der verhätschelten Generation machen eine Frage dringlich: Wer hat die verhätschelte Generation zu verantworten?
Die Welt der verhätschelten Generation
Unser Antwortvorschlag: alle diejenigen, die pädagogisch Wertvolles leisten und dafür sorgen, dass Kinder und Jugendliche nur noch in vorgefertigten Erfahrungsräumen als Marionetten des gerade herrschenden Zeitgeistes aufwachsen können. Es trifft, wie könnte es anders sein, die vielen Gutmenschen, die behüten und umsorgen und dafür sorgen, dass Selbständigkeit und freier Wille abgetötet und durch kruden antisozialen und nicht-empathischen, atomaren Egozentrismus ersetzt werden. Dessen Hauptmerkmal besteht darin, dass Mitglieder der verhätschelten Generation den Kontakt zur Außenwelt als Einbahnstraße ansehen: Ihnen wird gegeben, aber sie müssen nichts zurückgeben.
Warum sollte Sie auch etwas zurückgeben müssen, als wawawa-Könige, die sich nicht vorstellen können, dass der Wert eines Individuums nicht darin besteht, dass es existiert, sondern sich aus dem ableitet, was es geleistet hat?
Quelle: http://sciencefiles.org/2015/06/02/the-pampered-generation-die-verhatschelte-generation/
©ScienceFiles, 2015
Helmut Schlesky hat vor Jahrzehnten den Begriff der “skeptischen Generation” geprägt, die Medien sind voller Bereicht über die Millennials, die Generationen X, Y und Z, es gibt die heimatlose und seit neuestem auch die überforderte Generation, und deshalb ist es an der Zeit, dass wir der Generationenfolge eine eigene hinzufügen: Die verhätschelte Generation
Die verhätschelte Generation ist das Ergebnis der nach-Wende Erziehungsversuche, es sind Kinder, der Globalisierung, die ungeahnten Zugang zu Waren aus aller Herren Länder geschaffen hat. Erdbeeren im Winter, X-Box und Computer, sie sind Insignien der verhätschelten Generation wie das Smartphone und die Designer-Klamotten.
Aufgewachsen ist die Mehrheit der verhätschelten Generation ultra-behütet und abgeschirmt von allem, was man als eigene Erfahrung so machen kann. An die Stelle der eigenen Erfagrungen sind second-hand-Erfahrungen pädagogischer Werthaftigkeit getreten, vorgekaute pädagogisch-wertvolle Erfahrungsräume haben dafür gesorgt, dass der verhätschelten Generation keinerlei von pädagogisch-wertvollen Vorgaben abweichende Inhalte zugemutet wurden. Und natürlich dürfen die Sozialarbeiter und Psychologen nicht fehlen, die mit Argusaugen von Kindergarten über die Schule bis zum Lehrberuf oder bis zur Universität darüber wachen, dass Kindern und Jugendlichen aus der verhätschelten Generation nichts widerfährt, was von Sozialarbeitern und Psychologen als negativ bewertet wird. Früher konnten Kinder an negativen Erfahrungen wachsen. Heute sorgen Sozialarbeiter und Psychologen dafür, dass Kinder bestenfalls körperlich wachsen.
Die verhätschelte Generation, das ist die Generation, die keinen Weg selbst zurücklegen muss: Papa und Mama stehen bei Fuss und bieten einen 24/7-Fahrdienst an. Es ist die Generation der Kinder, die ständig im Mittelpunkt stehen, bei denen jedes WaWaWa gefeiert wird, wie die Erkenntnis des Jahrhunderts und jeder kindliche Übergriff auf die Welt der Erwachsenen als besondere Leistung gilt. Es ist die Generation der Kinder, die im Zug oder im Restaurant auf und ab rennen, die man fünf Wagen weiter hören kann, die in der Öffentlichkeit vor allem durch Schreien auffallen und die in ihrem Leben eines nicht kennen gelernt haben: Rücksicht auf andere zu nehmen.
Die verhätschelte Generation es ist die Generation der kleinen Könige, einer kleiner als der andere. Dem Status des Wawawa-Königs entsprechend, ist es manchen der nunmehr zumindest als erwachsen geltenden Kinder nicht vorstellbar, dass sie etwas nicht wissen könnten, dass Erfahrung etwas ist, was andere, ältere, erwachsene Menschen, ihnen voraus haben. Sie haben keinerlei Referenzgröße, die ihnen anzeigen würde, welche großen Lücken ihr bruchstückhaftes Wissen von der Welt aufweist.
Sie wurden zuhause verhätschelt, jeder Unsinn wurde gefeiert und ermuntert. Entsprechend ist es nicht verwunderlich, wenn sie weiterhin erwarten, für jeden Unsinn gefeiert und zu weiterem Unsinn ermuntert zu werden.
Arbeit kommt in der verhätschelten Generation nicht vor. Sie mussten sich keinen Wunsch selbst erfüllen, waren nie genötigt, an ihrem Unterhalt mitzuarbeiten, z.B. weil das Geld nicht dafür ausgereicht hat, die monatliche Rechnung des Smartphones zu bezahlen. Sie nehmen das Vorhandensein ausreichender finanzieller Ressourcen als garantiert wahr und mokieren sich bestenfalls darüber, dass andere mehr haben, z.B. die Bonzen, denen die verhätschelte Generation feindlich gegenübersteht, weil sie tatsächlich oder vermeintlich mehr finanzielle Ressourcen haben. Dieses Mehr an Ressourcen, das anderen Generationen vor ihnen noch als Ansporn zur eigenen Arbeit und zum eigenen Engagement gedient hat, es dient der verhätschelten Generation als Anlass mehr von den Ressourcen zu fordern, die sie ganz selbsterverständlich als ihnen zustehend ansehen.
Sie wurden im Verlauf ihres Lebens von Arbeit ferngehalten, entsprechend kommt es ihnen gar nicht in den Sinn, dass man, um sich Wünsche zu erfüllen, arbeiten muss oder dass man denjenigen, die durch ihre Arbeit dafür sorgen, dass man selbst sich Wünsche erfüllen kann, mit Respekt und Achtung gegenübertreten muss. Nein, die verhätschelte Generation, ihre Mitglieder, sie kennen keine Achtung vor Leistung und Arbeit anderer. Vielmehr nehmen sie die Leistung und Arbeit anderer als selbstverständlich hin, als Recht, das ihnen zusteht, um ihr Leben und ihre Wünsche zu finanzieren, ihre Existenz, die sich bislang dadurch auszeichnet, dass sie der Gesellschaft Kosten aufbürdet ohne etwas zurückzugeben. Die Charakteristika der verhätschelten Generation machen eine Frage dringlich: Wer hat die verhätschelte Generation zu verantworten?
Die Welt der verhätschelten Generation
Unser Antwortvorschlag: alle diejenigen, die pädagogisch Wertvolles leisten und dafür sorgen, dass Kinder und Jugendliche nur noch in vorgefertigten Erfahrungsräumen als Marionetten des gerade herrschenden Zeitgeistes aufwachsen können. Es trifft, wie könnte es anders sein, die vielen Gutmenschen, die behüten und umsorgen und dafür sorgen, dass Selbständigkeit und freier Wille abgetötet und durch kruden antisozialen und nicht-empathischen, atomaren Egozentrismus ersetzt werden. Dessen Hauptmerkmal besteht darin, dass Mitglieder der verhätschelten Generation den Kontakt zur Außenwelt als Einbahnstraße ansehen: Ihnen wird gegeben, aber sie müssen nichts zurückgeben.
Warum sollte Sie auch etwas zurückgeben müssen, als wawawa-Könige, die sich nicht vorstellen können, dass der Wert eines Individuums nicht darin besteht, dass es existiert, sondern sich aus dem ableitet, was es geleistet hat?
Quelle: http://sciencefiles.org/2015/06/02/the-pampered-generation-die-verhatschelte-generation/
©ScienceFiles, 2015
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