Mit dem Teleskopen der Allan Telescope Array nehmen SETI-Astronomen derzeit den Stern KIC 8462852 ins Visier / Copyright: SETI Institute / Boyajian et al. (Collage: GreWi.de)
Mountain View (USA) – Nachdem die kürzliche Entdeckung eines auffallend ungewöhnlichen Lichtmusters des fernen Sterns KIC 8462852 international für Aufsehen und Spekulationen um eine gewaltige künstliche Struktur um den Stern gesorgt hat haben nun Astronomen des SETI Institutes damit begonnen, den rund 1480 Lichtjahre entfernten Sterns ins Visier ihrer Radioteleskope zu nehmen. Doch schon vorab zeigt sich das SETI Institute eher zurückhaltend.
„Wir suchen derzeit mit der Allen Telescope Array (ATA) nach dortigen Signalen“, erläutert der SETI-Astronom Seth Shostak gegenüber Space.com, zeigt sich zugleich aber schon vorab zurückhaltend: „Die Menschen sollten jedoch ihren Enthusiasmus etwas drosseln und aus der Geschichte lernen“.
Mit seiner Aussage beruft sich Shostak, der für seine merkwürdige Distanz und Sarkasmus gegenüber dem eigenen Forschungsziel bekannt ist, auf frühere Entdeckungen zunächst merkwürdiger astrophysikalischer Phänomene wie Pulsare als Verursacher hochenergetischer Strahlungsphänomene, die zuvor vorschnell als intelligenten Signale gefeiert wurden. Bislang wisse man einfach noch zu wenig über KIC 8462852. „Die Geschichte lehrt uns, dass wir wahrscheinlich eine Erklärung für das Rätsel um KIC 8462852 finden werden, die – wenn sie so wollen – keine Klingonen beinhaltet.“
Bis eine solche „natürliche“ Erklärung jedoch gefunden und belegt ist, gilt die Möglichkeit, dass das bizarre Lichtmuster der Effekt einer gewaltigen künstlichen Struktur sein könnte, die den Stern – etwa in Form eines Dyson-Schwarms teilweise umgibt als eine von mehren durchaus realen Möglichkeiten.
Doch selbst wenn die Suche mit ATA keine Radiosignale von KIC 8462852 zutage fördert, würde dies noch nicht bedeuten, dass es im dort möglicherweise vorhandenen System keine intelligente Zivilisation gibt. Es würde lediglich bedeuten, dass es dort keine Zivilisation gibt, die sich auf eine mit ATA detektierbare Weise in kosmischen Dimensionen „äußert“. Auch wäre es möglich, dass die gesuchte Zivilisation, die die spekulierte Mega-Struktur um den Stern einst erschaffen haben könnte, aus unserer Sicht heute schon nicht mehr existiert und deshalb keine Signale mehr sendet – schließlich befindet sich KIC 8462852 rund 1480 Lichtjahre von uns entfernt. Die Struktur wäre somit „nur“ noch ein kosmisch-archäologisches Artefakt.
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Quelle: http://www.grenzwissenschaft-aktuell.de/suche-nach-intelligenten-signalen-von-kic8462852-beginnt20151020/#sthash.T15UEbFd.dpuf
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