2017-07-11

Ein interplanetares Abenteuer: Zu Besuch bei einer alten, fortgeschrittenen Zivilisation auf einem dem Untergang geweihten Planeten, Teil II


Alec Newald wurde auf einen fremden Planeten gebracht und lebte dort während 10 Tagen bei einer Rasse von hochentwickelten Humanoiden – es war eine Erfahrung, die seinem Leben eine völlig neue Richtung gab.

Fortsetzung von Teil 1

Gespräche mit Zeena

Die Erde in einem ganz neuen Licht!

Ich muss sofort eingeschlafen sein. Als ich meine Augen wieder öffnete, sass Zeena meiner Schlaf-Zelle gegenüber [dieser Teil der Belehrungen durch Zeena erfolgte im Raumtransporter].

„Verva“, sagte sie, „hast du gut geschlafen?“

„Wie ein Stein“, antwortete ich.

„Merkwürdige Ausdrucksweise“, meinte sie.

„Wie viel Zeit ist vergangen?“, fragte ich, um zu erfahren, wie lange ich geschlafen hatte.

„Ein halber Erdentag – zwölf Stunden“, antwortete sie.

„Was bedeutet ‚Verva‘?“, fragte ich.

„‚Guten Geist, frische Energie für dich‘. Es ist ein Gruss, den wir oft benutzen, ähnlich wie euer ‚Hallo‘“, erklärte sie.

„Was steht nun auf dem Plan?“, fragte ich.

„Zuerst noch mehr Flüssigkeitszufuhr für dich“, war ihre Antwort. „Komm jetzt. Wir haben nur noch zwei deiner Erdentage Zeit und es gibt viel zu lernen, falls du das wünschst, und auch ich habe eine Reihe Fragen an dich, bevor ich nach Hause zurückkehre.“ Zeena schien sehr aufgeregt zu sein, aber wie konnte sie mehr Fragen haben als ich? Ich war jedenfalls noch immer etwas durcheinander und fühlte mich noch immer wie in einem Traum, und ich war nicht, wie ich erwartet hatte, zurück auf der Erde.

„Ihr Zuhause! Darüber würde ich nun gerne etwas erfahren“, dachte ich bei mir, realisierte aber gleich, dass sie meinen Gedanken lesen würde.

„Ungefähr so gross wie der Planet Mars in eurem Sonnensystem“, antwortete sie, noch bevor ich zu Ende gedacht hatte. „Er ist aber nicht in bester Verfassung, denn unsere Sonne liegt im Sterben und bombardiert uns mit Strahlung. Wir verlieren ausserdem unsere Atmosphäre. Das können wir bis zu einem gewissen Grad kompensieren, aber nicht auf die Dauer.“

„Das klingt nicht gut. Was unternehmt ihr denn dagegen?“, fragte ich.

„Nun ja, wir suchen schon seit vielen eurer Jahre nach einem neuen Zuhause. Und eure Erde ist noch immer der beste Kandidat, aber für uns ist unter anderem eure Schwerkraft zu gross. Das war immer der Hauptfaktor. Allerdings hat die Erde auch nicht den richtigen Dichte-Zustand für uns. Früher war das in Ordnung, aber wir sind nicht mehr so, wie wir einmal waren.“ Zeena zögerte, als überlege sie, ob sie mit diesem Thema weiterfahren sollte oder nicht. Sie entschied sich, nicht weiter darüber zu sprechen.

„Es ist sehr wahrscheinlich, dass die Erde in nicht allzu ferner Zukunft sich verändern wird“, lautete ihre überdachte Antwort.

„Wird sie ihren Zustand ändern?“, fragte ich verwundert.

„Sie wird ihren Dichtegrad, wie du es nennen würdest, verändern. Aber das ist gar nicht so aussergewöhnlich. Dies geschieht ständig und überall“, meinte sie.

Ich denke, sie wollte an dieser Stelle am liebsten alles etwas herunterspielen, nachdem sie meinen panischen Gesichtsausdruck gesehen hatte. „Sie wird was?“, fragte ich und sah sie erstaunt an.

„Das ist wieder eine dieser langen Geschichten, die ich dir zu erzählen versprochen habe. Es ist also am Besten, wenn wir es uns gemütlich machen und du noch etwas Flüssigkeit zu dir nimmst.“

„Ich bin aber überhaupt nicht hungrig“, kommentierte ich, immer noch ein bisschen besorgt wegen ihrer vorherigen Aussage.

Geschichtslektionen aus der Zukunft

„Wo soll ich beginnen?“, fragte Zeena, „vielleicht bei den Ältesten.“

„Den Ältesten?“, unterbrach ich sie.

„Wie der Wächter, den du getroffen hast. Sie sind alle mehrere hundert Erdenjahre alt und haben eine uralte Abstammungslinie. Ihre Vorfahren, die auch meine Vorfahren sind, sind auch sehr entfernt deine Vorfahren; zumindest teilweise. Aber unterbrich mich jetzt bitte nicht.“

Sie schnitt mir das Wort ab, noch bevor ein Gedanke meinen Kopf verlassen konnte. „Es wird dies alles auch ohne Unterbrechungen schwierig genug zu erklären sein. Etwas später werde ich dir Zeit für Fragen geben“, fügte sie hinzu. „Diese entfernten Vorfahren von uns beiden besuchten die Erde verschiedene Male. Der wichtigste Besuch für euch aber war der vor zwei Millionen Jahren nach eurer Zeitrechnung. Sie waren auch nicht die ersten (Ausserirdischen), die die Erde besuchten. Um genau zu sein, haben sie und andere schon hunderte Millionen Jahre lang das, was ihr euer Sonnensystem nennt, erkundet und besiedelt. Diese Reisenden räumten mit einigen der früheren Versuche auf, eine Rasse von Humanoiden auf der Erde zu schaffen, und schufen schliesslich sie als Endresultat den Homo Sapiens.“



„Ich würde allerdings nicht so weit gehen zu sagen, dass diese uralten Vorfahren von mir allein verantwortlich sind für deine Rasse, denn sie entstand eigentlich durch eine gemeinsame Anstrengung von vielen Ausserirdischen, die alle irgendwann den Anspruch erhoben haben, eure Rasse erzeugt zu haben. Es ist dies auch keine vorsätzliche Lüge von ihnen – eher eine leichte Übertreibung der Tatsachen. Bitte unterbrich mich noch nicht. Ich werde im Folgenden alles erklären.“

„In vielerlei Hinsicht habt ihr eure eigene Rasse selbst geschaffen oder zumindest die Feinabstimmungen vorgenommen – und diese finden sogar noch heute statt. Dieser Prozess wird fälschlicherweise ‚Evolution‘ genannt. ‚Natürliche Entwicklung der Arten‘ ist eine angemessenere Formulierung, wie es einer eurer Denker vor ein paar Jahren formuliert hat. Viele dachten, dass dies den Weg der Evolution erkläre, und es hat auch etwas für sich. Aber diese Denkweise lässt mehr Fragen offen als sie beantwortet, denn wann und wie bekam beispielsweise ein Schmetterling seine Flügel? Ich werde dieses Thema nicht weiterführen, denn es gibt noch mehr und wichtigere Dinge, die besprochen werden wollen, aber du verstehst zweifelsohne, worauf ich hinaus will. Vielleicht haben wir später noch Zeit dafür.“

„Ich werde dir jetzt noch mehr über die Geschichte deiner Rasse erzählen. Denn es ist wichtig, dass du deine eigene Vergangenheit kennst, und dass du weisst, dass die Evolution, wie du sie verstehst, ein Mythos ist. Die Veränderungen geschehen niemals langsam, und sie sind immer geplant. Ich werde dir später noch zeigen, dass nichts in diesem Universum dem Zufall überlassen wird – weder Vergangenheit, noch Gegenwart, noch Zukunft in deinem Zeitverständnis. Aber entschuldige, ich komme von unserem Thema ab.“

„Einige meiner Vorfahren blieben bei deiner sich entwickelnden Rasse. Andere zogen weiter. Von Zeit zu Zeit gab es Konflikte mit anderen ausserirdischen Rassen, genau wie es jetzt Konflikte auf deinem Planeten zwischen euch gibt. Du musst wissen, dass die Erde ein ganz besonderer Ort ist. Sie ist sehr schön und es gab schon viele, die sie besitzen wollten. Ich würde nicht wagen zu behaupten, dass das jetzt nicht mehr der Fall ist [- im Gegenteil]. Daher solltet ihr immer auf der Hut sein! Auch wir würden gern dort leben, obwohl wir die Erde nicht besitzen wollen. Doch wir können nicht – und wir dürfen auch nicht – auf die Prozesse Einfluss nehmen, die im Moment auf eurem Planeten stattfinden. Das heisst aber nicht, dass es nicht andere ausserirdische Rassen gibt, die sich einmischen wollen, und das ist auch der Grund, warum ihr auf der Hut sein müsst.“

„Einige dieser Prozesse, die gerade stattfinden oder die noch stattfinden werden, sind das direkte Resultat der Aussaat durch unsere Ältesten. Selbst die Pyramiden sind ein antikes Vermächtnis, das unsere Ältesten hinterlassen haben, um euch dabei zu helfen aufzuwachen, wenn die Zeit reif ist. Sie sind sehr wichtig für euch, und in nicht allzu ferner Zukunft wird sich aus dieser Richtung ein äusserst überraschender Fortschritt für eure Rasse ergeben.“

„Mit der Zeit und im Rahmen der Naturgesetze wird eurer Rasse alles Wissen verfügbar gemacht werden. Es gibt keine Kraft in irgendeinem Universum, von der mein Volk Kenntnis hat, die mächtiger oder weiser wäre als dieses Naturgesetz. Glaube mir, wenn ich dir das sage, denn meine Rasse weiss sehr genau, was es kostet, wenn man sich in die Gesetze der Evolution einmischt. Wir würden dein Volk nur zu gerne warnen, wenn nur die Mächtigen eures Planeten zuhören wollten. Leider scheint aber dieses Bemühen auf taube Ohren zu stossen. Daher versuchen wir nun, die Botschaft auf einem anderen Weg zu überbringen.“

„Es gab tatsächlich eine Zeit auf eurem Planeten, die im Rahmen der hier gegebenen Geschichts-Darstellung noch gar nicht so lange zurück liegt, als eine gewisse ‚Macht‘ kam und sie (die Erde) und alles darauf für sich beanspruchte. Diese Macht – und ich weiss, dass das für dich schwer zu akzeptieren sein wird, Alec (hier benutzte Zeena zum ersten Mal meinen Namen) – befindet sich noch immer unter euch. Sie ist sogar mittlerweile ein Teil von euch allen geworden, und somit könnte man wohl sagen, dass sie in gewisser Weise den Planeten noch immer besitzt.“

„Nachdem diese Macht euren Planeten erobert hatte wurde ihr klar, dass sie einen ständigen Kampf wird führen müssen, denn damals wart ihr nicht so, wie ihr heute seid. Ihr wart gut vorangekommen auf dem Weg zur Erleuchtung und hattet eine starke spirituelle Ausrichtung. Ihr wurdet beinahe so stark wie diese Kraft selbst. Sie musste euch deshalb betrügen, um euch Herr zu werden, und während ihr am Boden lagt, veränderte sie eure Anlagen, die Struktur eurer DNS, um genau zu sein. Sie verkrüppelte euch, liess euch verkümmern und warf euch in der Entwicklung um mehrere Jahrtausende zurück. Sie machte euch zu dem, was ihr heute seid, was nur ein Teil der Grösse ist, die ihr erreichen könntet. Davon habt ihr euch noch immer nicht vollständig erholt. Und wenn es nach dieser Macht gehen würde, werdet ihr es auch nie!“

„Diese Kraft ist den meisten von euch als ‚die dunkle Macht‘ [oder die Dunkelkräfte] bekannt, denn sie ist in der Tat der Feind der Erleuchtung. Du musst aber bitte verstehen, dass dies eine stark vereinfachte Beschreibung einer äusserst komplexen Entität ist. Selbst wir verstehen sie nicht vollständig. Sie ist in der Luft, die ihr atmet, und überall um euch herum. Sie hat sich auf euch und euren Planeten abgestimmt. Sie schlägt mit dem Puls eures Planeten, denn ihr und die Erde seid eins. Das ist eines der Dinge, die eure Leute nicht zu verstehen scheinen. Aber man kann die Vereinigung zum Ganzen dazu benutzen, wunderbare Dinge zu tun, so wie wir es auch getan haben.“

„Unglücklicherweise bekämpfen die meisten von euch in einer gewissen Weise die Naturkräfte eures wunderbaren Planeten. Damit meine ich, dass ihr diese Kräfte beugt oder sogar brecht, um sie euren Zwecken dienlich zu machen. Das müsste aber nicht so sein. Wenn deine Leute nur ihren Geist und ihr Herz dem Planeten öffnen würden, so wie es viele eurer alten Völker getan haben, würde euch dies den Weg weisen. Es ist nicht alles verloren gegangen; es muss nur in Erinnerung gerufen werden. Bis es soweit ist, gibt es allerdings einigen Anlass zur Sorge. Ihr schädigt nämlich nicht nur den Planeten Erde, wenn ihr die Natur euren launischen Einfällen unterwerft – denn alles ist mit allem verbunden. Das ist eine sehr grundlegende Erkenntnis. Sie wurde aber ignoriert, weil es denen, die mit der Macht herumspielen, so passt. Wir und andere sind eurer Rasse sehr wohlgesonnen, da wir ja alle miteinander verbunden sind, aber es muss bald etwas unternommen werden, bevor euer Spiel uns allen Schaden zufügt!“

„Wir halten es für angebracht, euch mehr über die dunklen Mächte mitzuteilen, die euch durchdringen. Du wirst deinem Volk einen Dienst erweisen, wenn du dir diesen Unterricht zu Herzen nimmst und deine Erkenntnisse mit denen deiner Leute teilst, die bereit sind zuzuhören. Die dunkle Kraft schwingt auf einer Frequenz, die mit euren Gehirnströmen kompatibel ist. Dies solltet ihr bereits wissen, aber andere deines Volkes haben diese Tatsache vor euch geheim gehalten.“

„Dennoch haben einige, so wie du Alec, einen Widerstand gegenüber diesen ausserirdischen Eindringlingen entwickelt. Das ist einer der Gründe, warum du anders denkst als die Mehrheit um dich herum. Es versetzt dich in die Lage, die gemachten Fehler klarer zu erkennen und zu sehen, was getan werden muss. Wir haben viele Jahre mit euch an diesen Dingen gearbeitet. Mit der Zeit werden alle eure Leute ihren Weg finden. Wie bei allen Leiden gilt auch hier, dass man besser mit ihnen umgehen kann, wenn man sie versteht. Ich versuche mein Bestes, dir das alles in Begriffen zu erklären, die du verstehst. Ab hier kannst du mich gerne unterbrechen, wenn du etwas nicht verstehst, denn das Folgende halten wir für ausserordentlich wichtig.“

„Manche auf deinem Planeten haben sich auf diese ‚Kraft‘ ausgerichtet. Achte auf die Bezeichnung ‚ausgerichtet‘ und nicht ‚verbündet‘, denn da besteht ein Unterschied. Verstehst du? Sie erhalten von dieser Kraft grosse Macht, und manche sind sogar leichtgläubig genug anzunehmen, sie hätten alles unter Kontrolle. Das ist natürlich naiv, da sich die Kraft von diesen Leuten ernährt – oder besser gesagt von den Konflikten, die diese Leute in ihrem Streben nach Reichtum und Macht auslösen. Dies wird andauern, solange es der dunklen Kraft passt, denn Angst ist die Emotion, von der sie lebt.“

„Der einfachste Weg, diese Kraft zu besiegen besteht darin, die Angst aus eurer Gesellschaft zu vertreiben. Das wird sie aushungern. Sie wird dann anderswo nach leichterer Beute suchen müssen. Du musst wissen, dass deine menschliche Rasse eine der ganz wenigen ist, die mit dieser höchst ungewöhnlichen Fähigkeit ausgestattet ist, die man ‚Emotion‘ nennt, und das ist auch der Grund, warum diese dunkle Macht überhaupt zu euch gekommen ist. Auch wir hatten einst Emotionen, und manche sagen, wir werden sie bald wieder erfahren können, dank des neuen Fortpflanzungsprogramms mit dem wir experimentieren.“

„Du wirst sehen, dass einige von euch sehr hartnäckig versuchen, sich diese äusserst gefährliche Kraft zunutze zu machen. Leider verstehen sie nicht, dass es sich dabei um eine eigenständige Entität handelt, und dass sie dabei einen sehr gefährlichen Fehler begehen. Sie glauben, ein Spiel zu spielen und dabei gewinnen zu können. Wir haben in der Vergangenheit mehr als einmal versucht, euch zu warnen, aber man hörte nicht auf uns. Nun, wie ihr zu sagen pflegt: es ist euerLeben.“

„Wir sind in Sorge, weil euer Planet mit euch zusammen atmet, sogar in Übereinstimmung ist mit euren Gedanken. Wenn man euer Volk mit dieser Kraft angreift, greift man damit auch den Planeten selbst an. Es ist daher euer eigenes Verschulden [weil ihr es zulasst], wenn ihr den Zorn eures Planeten auf euch zieht. Es gibt nur sehr wenig oder gar nichts, was wir für euch tun könnten, wenn das passieren sollte. Vielleicht kannst du uns helfen, indem du diese Botschaft weitergibst. Wir haben diesbezüglich einen Vorschlag für dich, aber das muss bis später warten, denn es gibt noch viele andere Dinge, über die berichtet werden soll.“

„In eurer Gesellschaft ist von Anfang an Angst in eure Leben eingebaut worden. Das meiste davon ist eine künstliche Furcht vor der Gesellschaft selbst, oder anders ausgedrückt fürchtet ihr eure eigenen Gesetze. Vor langer Zeit schon schrien eure Hohepriester jeweils auf die einfachen Massen herunter, welcher Zorn über sie hereinbrechen würde, wenn sie es wagen sollten, die allmächtigen Götter ihrer Epoche zu verärgern. Vergib mir, wenn ich dazu etwas bringe, was du ‚einen Witz‘ nennen würdest. Diese allmächtigen Götter, die sie beschrieben, waren Leute wie ich oder der Wächter, den du getroffen hast. Aus deiner jetzigen Perspektive, Alec, fürchtest du mich?“, fragte Zeena.

„Nein, ich fühle keine Angst“, lautete meine Antwort.

„Verstehst du nun, wie eure Massen in unserer Abwesenheit von denjenigen manipuliert worden sind, die einen Nutzen daraus ziehen konnten?“, lautete ihre neue Frage.

„Ich verstehe, wie eine Lüge die Ungebildeten austricksen kann“, antwortete ich.

„Und meinst du, deine Leute seien heute über dieses Thema besser aufgeklärt?“

„Wenn deine Frage lautet, was wir über Gott wissen, dann wahrscheinlich nicht.“

„Genau darauf will ich hinaus“, sagte Zeena, „und so geht die Einschüchterung weiter, nur habt ihr heute das Hundertfache an Gesetzen. Aber dies sind keine Naturgesetze; es sind lediglich die eurer Manipulatoren, die ihrerseits von der dunklen Macht manipuliert werden. Es sind die Naturgesetze, die ihr jeden Tag brecht, wenn ihr in euren abscheulichen Maschinen zur Arbeit fahrt. Es ist uns unverständlich, wie ihr über all diese Dinge Bescheid wissen könnt und sie dennoch weiterhin duldet.“ (…)

„Du wirst wohl unsere Verwirrung einsehen, dass wir nicht verstehen können, was wir in euren so genannten westlichen Gesellschaften beobachtet haben. Es werden [zum Beispiel] riesige Summen eures Geldes aufgewendet, nur um ein einzelnes Leben zu retten, aber Millionen andere eurer Leute in abgelegenen Gegenden sterben, nur weil ihnen ein kleines bisschen dieses Geldes fehlt. Seid ihr denn nicht alle ein Volk aus demselben Fleisch und Blut? Auf diese Frage haben wir einfach keine Antwort. Könntest du uns vielleicht dabei helfen, das zu verstehen?“, fragte Zeena und warf mir einen höchst ratlosen Blick zu.

„Mein eigenes Volk beschämt und irritiert auch mich manchmal. Nein, ich habe keine Antwort auf diese Frage“, erwiderte ich.

„Bitte nimm diese Frage mit nach Hause, um sie anderen zu stellen, denn auch wir sind deswegen irritiert.“

Ich habe diese Bitte seither erfüllt. Zeena hatte allerdings auch ermutigende Nachrichten. Sie deutete an, dass die dunkle Macht bald das Gewicht einer Invasion von oben spüren würde, und dass Gefechte auf dem Meer, unter Wasser und auch hoch am Himmel geführt werden würden. Es würden aber die meisten nur wenig von diesen Ereignissen mitbekommen, abgesehen von denjenigen, die von den Nebenwirkungen dieser Gefechte direkt betroffen sein werden. Sie meinte damit, dass die Erde Stürme mit wachsender Intensität erleben würde, und während diese Stürme einst nur an bestimmten Wirbelpunkten unserer Erde (dem Bermuda-Gebiet im westlichen Atlantik und im westlichen Pazifik südöstlich von Japan) tobten, würden sie in Zukunft verbreitet auf dem Planeten stattfinden. Sie sagte nicht, wer oder was hinter diesen Gefechten stehe, noch was deren Grund sei. Wenn aber der Weg frei sei und uns ein Teil der Angst genommen sei, könnten wir sogar andere Rassen des Weltraums bei uns zu Besuch empfangen und mit ihnen hier auf der Erde interagieren!

„Mit der Zeit werdet ihr mit etwas Hilfe von euren Freunden aus jenem ‚Schlaf‘ erwachen, in dem die dunkle Macht euch gefangen gehalten hat“, fügte sie hinzu. „Deine Rasse ist jetzt fast schon wieder stark genug, sich zu wehren und ihren rechtmässigen Platz in dieser Galaxie einzunehmen. Wir werden euch und eurem Planeten helfen, wieder Grosses zu vollbringen, denn wir lieben alles Leben.“

„Selbst die dunkle Macht ist eine Lebensform, der wir Respekt zollen müssen, und das tun wir auch. Verstehst du, Alec? Das ist sehr wichtig.“

Zeena liess mich endlich zu Wort kommen. „Ja, ich verstehe. Aber wie können wir diese Kraft bekämpfen, die wir nicht sehen und nicht wissen, wo sie ist?“, fragte ich.

„Ihr findet sie in eurer eigenen Seele. Ihr könnt sie mit Wissen und Erkenntnis bekämpfen. Aber jeder Einzelne von euch muss sich selbst helfen. Mit dem Wissen über ihre Existenz ist jedoch die Schlacht schon halb gewonnen. Du kannst dieses Wissen an alle weitergeben, die dir zuhören wollen. Deine Rasse ist im Begriff sich zu verändern, mehr Bewusstsein zu entwickeln – jedenfalls zumindest die meisten von euch. Es ist eine bedauerliche Tatsache, dass diejenigen auf deinem Planeten, die genau verstehen, welchen grossen Einfluss die Kraft, die man Angst nennt, auf das Volk ausübt, auch gleichzeitig diejenigen sind, die sie gegen euch einsetzen – und das schon immer taten. Sie verstehen aber nur die Macht jener Kraft, nicht jedoch die Gründe für deren Existenz. Deshalb haben wir diesen Zeitpunkt gewählt, um dir und anderen wie dir zu erklären, warum wir hier sind. Wir sind gekommen, um euch dabei zu helfen, Erleuchtung zu finden und euch dadurch vielleicht von dieser Kraft zu befreien. Wir sind uns auch bewusst, dass es unter euch einige geben wird, denen die Verbreitung dieses Wissens nicht ins Konzept passt und die ihr Möglichstes tun werden, um die Tragweite und Bedeutung dieses Wissens für deine Rasse ins Lächerliche zu ziehen und herunterzuspielen.“

„Wir werden möglicherweise auch gewisse Dinge von euch und eurem Planeten benötigen. Nenne es einen Tauschhandel, wenn du so willst, aber ich würde lieber den Begriff ‚Co-Evolution‘ verwenden. Wir können beide daran wachsen. Unsere beiden Völker müssen sich verändern. Ihr werdet mehr werden wie wir, und wir müssen mehr wie ihr werden. Wir könnten wirklich die besten Freunde werden, wenn ihr erst einmal gelernt habt, euch zu befreien. Wir warten schon seit langem darauf, dass dies passiert, und du, Alec, bist Teil dieses ganz besonderen Ereignisses – du und auch viele andere. Du wirst jene finden und sie werden dich finden. Zeige einfach, dass du ein Kind des Lichts bist, wenn du die Zeit für reif hältst. Du wirst erstaunt sein, was von da an passieren wird.“

Als Zeena diesen Teil ihrer Lektion beendet hatte, fehlten mir die Worte. Was konnte ich auf das erwidern, was sie gerade gesagt hatte? Ihre Ausführungen hatten mehr Fragen aufgeworfen, als sie beantwortet hatten, und ich wusste ganz ehrlich nicht, wo ich anfangen sollte. Auch wenn das meiste von dem, was sie gesagt hatte, mich völlig verblüffte, kam es mir doch vor, als ob ich es schon immer gewusst hätte!

„Was mich am meisten bedrückt“, warf ich ein, „ist eine Bemerkung, die du vorhin gemacht hast, nämlich dass die Erde zu etwas ‚mutieren‘ werde. Was geschieht dann mit uns Menschen?“

„Ihr habt dabei nichts zu befürchten. Ihr Menschen werdet es sein, die der Erde bei dieser Transformation helfen. Ihr werdet bereits den nächsten Dichtegrad erreicht haben, oder zumindest vor diesem Schritt stehen. Das ist die echte Evolution, und nicht jene Art von Veränderung, die ihr in der Vergangenheit mit dem Wort Evolution in Verbindung gebracht habt.“

„Auch die Erde wird sich auf ähnliche Weise entwickeln, und das ist das, was ich mit ‚mutieren‘ meinte. Verzeihe mir, wenn mein Gebrauch dieses Wortes in dir Besorgnis hervorgerufen hat“, ergänzte Zeena.

„Ich habe noch mehr Fragen“, sagte ich und sah Zeena in der Hoffnung an, diese stellen zu können. Sie gab mir zu verstehen, dass ich das tun solle. „Was geschah mit diesen frühen Vorfahren – die, die auf der Erde geblieben sind, die uns in der Vergangenheit geholfen haben?“

„Einige von ihnen paarten sich irgendwann mit deiner Art, obwohl es dagegen anfangs Widerstand gab. Die Nachkommen dieser Verbindungen wurden unsere gemeinsamen Vorfahren. Aber alle, die noch das reine Blut meines Volkes hatten, starben bald an einer unbekannten Krankheit oder verliessen den Planeten. Ihre Lebensspanne hätte eigentlich mehrere Jahrhunderte betragen müssen, vielleicht sogar Jahrtausende in eurer Zeitrechnung. Manche sagen, dass sie einfach aufgrund einer frühzeitigen Alterung starben. Es gibt viele mögliche Gründe, warum das passiert sein könnte, aber es ist für uns jetzt nicht wichtig, dies zu erörtern. Die Wenigen, die diesem Schicksal entronnen sind und die Erde verliessen, sind für uns verloren gegangen; wo sie verblieben sind, weiss mein Volk nicht, denn das war vor wirklich sehr langer Zeit. Allerdings würde ich dir zum Thema Kreuzung von Arten noch gerne ein paar Fragen stellen, wenn du gestattest“, bat Zeena.

Ich nickte, denn ich wusste, dass es noch mehr Gelegenheiten geben würde, um viele von den Fragen zu stellen, die noch in meinem Kopf herumschwirrten. Ihre erste Frage hierzu überraschte mich ein wenig.

„Hast du dich auf deinem Planeten fortgepflanzt?“

„Das ist eine interessante Frage“, lautete meine verwunderte Antwort. „Mit ‚fortgepflanzt‘ meinst du vermutlich, ob ich eigene Kinder habe?“ Ich konnte kaum glauben, dass sie die Antwort auf diese Frage nicht schon wusste. Vielleicht wollte sie einfach nur höflich sein.

„Ja“, sagte sie.

„Nun ja, ich habe einen vierzehnjährigen Sohn, der gesund und munter ist. Er scheint nicht allzu viele Probleme zu haben, abgesehen davon, dass er von jetzt an wohl ohne richtigen Vater aufwachsen muss.“

„Wie meinst du das?“, fragte sie.

„Ich war im Begriff, meine Familie dauerhaft zu verlassen, als ihr mich hier heraufgebeamt habt!“, antwortete ich, „aber frage lieber nicht, warum. Es ist eine komplizierte Sache, und ich bin mir nicht einmal sicher, ob ich selber die Antwort dazu kenne.“

„Den Fortpflanzungsprozess, den ihr Homo Sapiens benutzt, habe ich, soweit ich konnte, in unseren Aufzeichnungen studiert, aber es gibt noch immer Vieles, das ich wissen möchte. Ich wurde für einen modifizierten Fortpflanzungsprozess ausgewählt, wenn ich auf meinen Heimatplaneten zurückkehre. Meinem Volk läuft die Zeit davon, Nachkommen zu zeugen, die ohne Lebenserhaltungssysteme auf einem anderen Planeten als dem unseren überleben könnten. Damit meine ich, dass wir bisher noch keine andere Welt gefunden haben, die auf unsere spezifischen und recht einzigartigen Bedürfnisse abgestimmt ist. Vielleicht kann ich das später noch genauer ausführen.“

[In einem späteren Kapitel mit der Überschrift ‚Eine Welt zwischen Dimensionen’ wird davon gesprochen, dass ihr Volk als Folge von Experimenten mit Raum-, Zeit- und Dimensionsreisen Prozesse in Gang setzten und nicht mehr stoppen konnten, die dazu führten, dass sie in einem Bereich wie gefangen blieben, der zwischen der dritten und vierten Dimension liegt. Sie hätten die natürliche Evolution unterbrochen und seien quasi in der Dimension 3.5 stecken geblieben. Das Problem hätten sie zwar bis zu einem gewissen Grad gelöst, aber sie hätten einen sehr hohen Preis dafür bezahlen müssen.]

„Für uns ist es im Moment ausreichend zu sagen, dass wir wenige Optionen haben, und dass wir uns möglicherweise an neue Umweltbedingungen anpassen müssen, wie etwa die der Erde – die wir noch immer gern unser zweites Zuhause nennen würden, auch wenn wir noch weit davon entfernt sind, dort dauerhaft leben zu können“, schloss Zeena und klang dabei sehr bekümmert.

„Unser Planet ist bereits recht überfüllt“, gab ich zu bedenken, wollte aber nicht noch zusätzlich etwas zu ihrem Kummer beitragen. Trotz all dem, was ich bereits erfahren und erlebt hatte, war ich nicht im Geringsten auf ihre Antwort gefasst.

„Oh, wir haben bereits mit den Regierenden der Erde bezüglich dieser Sache kommuniziert – seit den 1950er Jahren, um genau zu sein. Man kennt unser Anliegen und weiss über unsere Bedürfnisse Bescheid. Wir haben sogar einen Tauschhandel abgeschlossen, wenn du so willst. Ich kann das an dieser Stelle nicht weiter ausführen. Aber leider haben in der Zwischenzeit nicht alle ihren Teil der Vereinbarung eingehalten.“

„Warum weiss darüber auf der Erde niemand etwas?“, fragte ich mit weit aufgerissenen Augen.

„Eure verschiedenen Gouverneure waren der Ansicht, dass die allgemeine Bevölkerung der Erde in jenem Zeitpunkt noch nicht bereit sei für die Botschaft und das Wissen, das wir eurem Volk vermitteln wollten. Wenn du an die Themen denkst, die wir bisher besprochen haben, kann das dich wohl kaum überraschen, nicht wahr? Sie denken auch heute noch, dass ihr nicht bereit seid, aber wir werden euch keine Halbwahrheiten erzählen, nur um anderen keine Umstände zu bereiten. Wir befinden uns nun in einer – wie würdet ihr sagen? – Pattsituation“, schloss Zeena.

„Was haben die Regierenden denn gesagt, als ihr ihnen mitgeteilt habt, dass ihr irgendwann in der Zukunft gern auf die Erde zurückkehren möchtet?“, fragte ich.

„Sie wollten nur die ‚Süssigkeiten‘ haben“, bemerkte sie, ging aber nicht weiter auf das Thema ein. „Wir sind nicht allzu viele“, fuhr Zeena fort, „fünfzehn Millionen ist nur eine kleine Zahl, verglichen mit euren Milliarden, oder? Und die Technologien, die wir mitbringen, würden das Leben für eure Bevölkerung so viel einfacher machen. Ich wage zu behaupten, dass sich die Geschichte wiederholen könnte: Wir könnten uns miteinander vermischen und wieder eine Rasse werden, wie es vor so langer Zeit in eurer Geschichte schon einmal der Fall war. Im Moment gibt es aber noch einige wichtige Dinge, die wir hier auf der Erde erledigen müssen – ein paar Reparaturarbeiten sozusagen; ein Vermächtnis aus der Vergangenheit, über das ich im Moment nicht sprechen darf. Wir müssen das reparieren, was vom Verfall bedroht ist. Es ist dies keine kleine Sache, die Arbeiten sind schon seit vielen Jahren im Gang und, zufälligerweise, jetzt dann bald fertiggestellt. Doch die Zeit wird nun knapp, denn nächstens kommen die Veränderungen – euer Erwachen.“ Sie beantwortete meine Frage, bevor ich sie stellen konnte. Ich konnte nur dasitzen in stiller Verwunderung.

„Du musst wissen“, fuhr sie fort, „dass wir eine ziemlich primitive Rasse sind im Vergleich zu anderen Ausserirdischen, die mit der Erdbevölkerung mitunter in Kontakt treten könnten. Das ist einer der Gründe, warum wir uns so sehr zur Erde und zu euch als Rasse hingezogen fühlen. Wir empfinden eine echte Verwandtschaft und Verbundenheit mit deinem Volk. Wir finden auch, dass die Erde ein ausserordentlich schöner Ort ist.“

„Wo auf der Erde würdet ihr gerne leben, wenn ihr die Wahl hättet?“, fragte ich.

„Wir haben ein Gebiet, das wir unser Eigen nennen.“ Zeena erklärte mir, dass sie bereits eine Unterseebasis in der Nähe der Region nutzten, die ihnen zur Verfügung gestellt worden sei, wollte aber nicht näher darauf eingehen, wo das sein könnte. Danach wurde nach ihr gerufen. Sie versprach mir aber, so bald wie möglich zurückzukehren, um mit unserer Unterhaltung weiterzufahren.

Überlebensstrategien

Als sie von ihren Pflichten zurückkehrte, war Zeena erpicht darauf, ihre Erläuterungen über das fortzusetzen, woran sie arbeiten würden, was sie mit ihrem Fortpflanzungsprogramm zu erreichen versuchten und warum es solch eine hohe Priorität für ihr Volk habe. Es war wohl eine weitere Lektion nötig, damit ich dies – zumindest teilweise – verstehen konnte. Also schlug sie erneut vor, dass ich es mir bequem machen sollte, da es wahrscheinlich eine Weile dauern würde.

„Damit du die Probleme verstehst, die wir haben, ist es das Beste, wenn ich dir etwas mehr über die Welt erkläre, in der du lebst. Manches davon wird schwer zu begreifen sein, aber manche Aspekte werden dir schnell klar werden, wenn du sie in einem anderen Licht betrachtest“, sagte Zeena, die gegenüber meiner Schlafzelle sass. Ich hatte gerade einen kurzen Schlummer beendet, um meinen vierzigstündigen Marathon ohne Schlaf aufzuholen. Zeena fuhr fort: „Du wirst dich erinnern, dass ich vor einer Weile versprochen habe, dir von deiner anderen Seite zu erzählen. Es betrifft den Zyklus des Atoms, dem Teilchen, das dein Volk noch kaum versteht – oder besser gesagt noch nicht vollständig versteht. Wenn ihr es einmal verstanden habt, werden sich ganz neue Dimensionen für euch öffnen, denn in diesem Zwischen zwischen den Pulsen eines Atoms liegt eine Welt innerhalb der Welten. Es gibt tatsächlich Paralleldimensionen zu eurer eigenen – zumindest zu der Dimension, in der für die meisten von euch das ‚Jetzt‘ stattfindet. Diese Dimensionen sind eurem realen ‚Jetzt‘ so nahe, dass ihr hinein- und herausschlüpfen könnt, ohne es zu merken! Manchmal gibt es kleine Hinweise, die euch verraten, was gerade geschehen ist. Dieses Wechseln zwischen den Dimensionen fand schon statt, als ihr zum ersten Mal auf der Erde gewandelt seid, nur wird es jetzt immer alltäglicher für deine Leute. Es widerfährt manchen fast täglich, aber sie sind sich dessen im Grunde nicht bewusst. Das liegt daran, dass euer wahres Selbst in euch erwacht. Ihr steht kurz vor einem grossen Dimensionssprung von einer Grössenordnung, die ihr noch nie vorher erlebt habt; ein Sprung, der euch meinem Volk näher bringen wird. Das ist es, warauf wir alle gewartet haben! Wie oft hast du schon etwas in einem Zimmer gesucht und konntest es nicht finden? Später kommst du dann wieder – und da liegt es, direkt vor deiner Nase; völlig ausgeschlossen, dass du es übersehen konntest. Verstehst du? Du bist nicht immer dort, wo du denkst. Der Trick besteht darin, sich dessen völlig bewusst zu sein, wenn man diese Minisprünge macht, und genau zu wissen, wohin man gesprungen ist. Ich glaube, du wirst überrascht sein – von dort ist es nicht weit bis zu dem Ort, an dem ihr uns treffen werdet. Im Grunde kommen wir aus eurer Zukunft. Dabei spielt es keine Rolle, ob der Zeitpunkt sechs Minuten oder sechs Jahre in eurer Zukunft liegt; wenn ihr zum einen gelangen könnt, könnt ihr auch zum anderen gelangen. Für uns ist es allerdings nicht ganz so einfach, denn wir kommen aus einer anderen Dimension – nicht ganz die, in die ihr übergehen werdet, aber einer sehr ähnlichen.


Demnach sind wir, was ihr dimensionale Zeitreisende nennen würdet. Wir – ich selbst und andere wie ich – sind eigentlich eine ganz neue Rasse, oder, um etwas genauer zu sein, eine neu wiederhergestellte Rasse. Weitere Modifikationen werden noch benötigt, damit wir unsere Ziele als Rasse erreichen können. Das ist einer der Gründe für unsere Reise in eure Zeit und in der Tat auch der Grund für die Anwesenheit anderer ETs, die ebenfalls mit ihrer biologischen Beschaffenheit experimentieren. Allerdings verfolgen diese mit ihren Experimenten ganz andere Ziele als wir. Der Grund für die vielen Entführungen auf eurem Planeten in den letzten Jahren eurer Zeit ist der, dass dies die letzte Chance für unsere Rasse ist – und für andere ausserirdische Völker mit ähnlichen Problemen wie wir –, mit euch als Rasse in Kontakt zu treten, bevor ihr euch in eine Form verwandelt, die uns nicht länger von Nutzen ist. Ja, das steht kurz bevor! Meine eigene Leihmutter stammte aus deiner Zeit und deiner Rasse.

Wir könnten auch weiter in der Zeit zurückgehen, aber es ist dieses Jetzt, das wir brauchen. Ich werde die Sache nicht weiter verkomplizieren; wenn ich das genau erklären wollte, würden wir noch viele weitere Tage hier sitzen. Meine Rasse hat noch immer ein Problem zu bewältigen. Wir müssen eine Rasse mit stärkeren Gliedmassen und Sauerstoff verarbeitenden Einheiten erzeugen.“

„Lungen?“, fragte ich.

„Ja. Wir haben eine Mischung aus der DNS und den Chromosomen eurer Spezies mit unseren eigenen verwendet. Unser Blut war einmal dem euren sehr ähnlich – und das ist es noch immer, abgesehen von ein paar Veränderungen –, obwohl wir nur eine Blutgruppe haben, wie ihr es nennen würdet; oder besser gesagt zwei, die aber beide eurer A-Negativ-Gruppe ähneln. Wir können viele Dinge beeinflussen, aber es läuft im Grunde darauf hinaus, dass wir nicht nach Problemen suchen – davon haben wir bereits genug.“

„Wir können nur etwa mit fünf Prozent eurer männlichen Bevölkerung arbeiten, abgesehen von Gesundheit, Alter, etc. Es ist ein ganz besonderer Faktor, nennen wir ihn ‚X-Faktor‘, der in diese Gleichung eingebracht werden muss. Das ergibt dann in der Tat nur noch etwa ein Prozent dieser bereits kleinen Gruppe, der die Bedingungen für unsere Berechnungen erfüllt – das heisst, wenn wir tatsächlich einen Mann brauchen sollten, um uns zu helfen. Die Tatsache, dass wir nicht von der gleichen Schwingungsebene kommen, ist das Hauptproblem. Dies ist ein Teil dieses X- Faktors und hängt zusammen mit der Gesundheit und Krankheitsresistenz, dem biologischen Gleichgewicht, dem Geburtsort, früheren Tests zur Anpassungsfähigkeit, und so weiter und so weiter.“

„Ich kann nicht anfangen, die Komplikationen zu erklären, die wir gehabt haben. Sie haben unsere Technologie an ihre Grenzen gebracht und darüber hinaus. Das Endergebnis ist das, was du jetzt vor dir siehst. Aus deiner Sicht mag ich gut aussehen, aber ich könnte noch immer nicht auf deinem Planeten leben ohne die ständige Unterstützung durch unsere Technologie. Schlussendlich zeigte sich, dass der Prozess zu langsam gewesen ist, und bis jetzt noch nicht zum Ziel führte. Beim derzeitigen Tempo könnte es länger dauern, als wir auf unserem verkrüppelten Planeten an Zeit übrig haben! So müssen wir nun beginnen, einige Risiken einzugehen, den Prozess zu beschleunigen.“

„Welche Art von Risiken?“, fragte ich.

„Nun, bis jetzt haben wir uns mehr um die Aufrechterhaltung unseren Fähigkeiten der mittels unseres Geist generierten Energieverteilung gekümmert – von der ich annehme, dass du sie im Moment noch nicht verstehst – doch jetzt müssen wir uns auf die physischen Aspekte, die Kraft und die Ausdauer konzentrieren, auch wenn wir ein wenig von den anderen Fähigkeiten verlieren.“

„Mehr so werden wie wir sind?“ warf ich ein.

„Ja, wir müssen“, antwortete Zeena „und haben es schon, wie du früher bemerkt hast“, sagte sie, und auf ihrem Gesicht erschien fast so etwas wie ein Lächeln. Dies war der erste Hinweis auf eine Emotion, den ich bei ihr gesehen habe.

„Jetzt braucht es aber noch einen weiteren Schritt – einen sehr grossen ­– auf dieser Strasse hinunter. Es besteht die Chance für mich, dass ich Teil dieses Schrittes werde“, fügte sie hinzu. „Deshalb möchte ich dir eine weitere Fragen zu eurem Fortpflanzungsprozess stellen; wäre Zeugung ein besseres Wort dafür?“

„Du wärst überrascht, wenn du wüsstest welche Worte wir alle dafür verwenden“, antwortete ich „ich weiss auch nicht, woher einige von ihnen kommen.“

„Ich verstehe, dass es sehr primitiv und grundlegend in seiner natürlichen Form ist. Es ist möglich, dass ich in der Lage sein werde befruchtet zu werden und den Fötus fast vollständig in mir auszutragen. Das mag nach wenig klingen für dich, aber seit vielen hunderttausenden von Jahren hat kein weibliches Wesen unserer Rasse ein Kind in sich getragen. Es sind aber die künstlichen Methoden, die wir verwenden, zu langsam und schwer zu ändern. Vielleicht können sie auch gar nicht verwendet werden, wenn wir uns auf einem Planeten wie deiner Erde ansiedeln.“

„Ich bin dafür vorbereitet worden, was man einen synthetischen Geburtsprozess nennen würde. Es gab einige recht gute Fortschritte gerade in letzter Zeit. Noch vor hundert Jahren nach eurer Zeitrechnung wäre es jemandem aus unserem Volk nicht möglich gewesen, mit jemandem aus eurer Rasse auf dieser Ebene zu interagieren. So sehr haben wir uns in verschiedene Richtungen entwickelt seit die frühen Ansiedler euren Planeten verlassen haben. Jetzt finden wir es notwendig, einen Schritt in eine andere Richtung zu machen.“

Ich bemerkte, wie sehr sie diplomatisch versuchte den Hinweis zu umgehen, dass sie möglicherweise in der evolutionären Entwicklung einen Schritt zurück gehen müssen. Ich konnte nicht wirklich verstehen, welches Wissen sie von mir erhalten wollte, und ich bezweifelte, dass es irgend etwas gab, was ich wusste, und sie nicht schon lange wusste …

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