2018-03-14

Der Unterschied zwischen wahrer und falscher Resonanz


gefunden auf Dreamcatcherreality, geschrieben von Bernhard Guenther, übersetzt von Aoween

Viele Menschen (mich eingeschlossen) sprechen manchmal davon, mit etwas „mitzuschwingen“ (in Resonanz zu sein) oder auch nicht, indem sie für sich die „Wahrheit“ bezüglich bestimmter Lehren, Informationen oder Schriften festlegen. Das ist nichtverbales intuitives „Wissen“.

Wie auch immer, das kann ebenso ein „falsches Mitschwingen“ (positiv oder negativ) sein, wenn es irrtümlicherweise Wunschdenken ist oder auf (unbewussten) Projektionen oder Triggern basiert. Manchmal resoniert der falsche Teil in uns, der auf Konditionierung, Programmierung und Verwundung basiert, mit etwas, was wir fälschlicherweise für unser wahres Selbst halten, was zu falscher Resonanz führt, oder wir lehnen die Wahrheit von etwas ab, weil sie tief verwurzelte Glaubenssysteme in Frage stellt, mit denen wir uns identifizieren und daher „nicht zustimmen“, „nicht damit resonieren“, weil es unangenehme Gefühle hervorruft … was auch mit kognitiver Dissonanz verknüpft ist.

„Manchmal haben Menschen eine Kernüberzeugung, die sehr stark ist. Wenn ihnen Beweise vorgelegt werden, die gegen diese Überzeugung arbeiten, können die neuen Beweise nicht akzeptiert werden. Es würde ein Gefühl erzeugen, das extrem unangenehm ist, was als kognitive Dissonanz bezeichnet wird. Und weil es so wichtig ist, den Kernglauben zu schützen, werden sie alles rationalisieren, ignorieren und sogar leugnen, was nicht zum Kernglauben passt.“ – Frantz Fanon

Obwohl die Idee, mit einer bestimmten Lehre oder Quelle zu „schwingen“, Gültigkeit behält, kann sie leicht falsch angewandt werden, wenn das „Leseinstrument“, das Selbst, nicht richtig „abgestimmt“ /„eingestimmt“ ist. Zum Beispiel sind Nachrichten, die „sich gut anfühlen“, nicht unbedingt ein Beweis für die Wahrheit und können auch emotional sehr manipulativ sein (vor allem, wenn das Ego sich davon ernährt) … genauso wie Informationen, die Angst hervorbringen, auch nicht unbedingt falsch sind, oder „Panikmache“ darstellen.

Um die wahre Resonanz zu finden, muss jeder das falsche Selbst (mit seinen Annahmen, Konditionierungen, Erwartungen, Verwundungen, emotionalen Haken, Ego-Wünschen, seinem Wunschdenken, Puffern und seiner Voreingenommenheit) vom wahren Selbst trennen, das mit dem Göttlichen, dieser kleinen nicht-verbalen Stimme im Inneren verbunden ist, die immer eine Lüge von der Wahrheit trennen kann, indem sie Intuition und kritisches Denken gleichermassen verwendet, auch wenn die Wahrheit nicht sehr „angenehm“ und herausfordernd für die eigene Weltanschauung und besonders für das eigene Selbstbild ist.

Mit anderen Worten, ehrliche, aufrichtige Arbeit am Selbst ist notwendig, um die Lügen, die wir uns selbst erzählen zu erkennen und all den Rationalisierungen und Verleugnungen, die damit einhergehen, entgegenzutreten, damit wir mehr und mehr mit unserer Seelenresonanz / unserem Wissen übereinstimmen können.

Aus einer esoterischen Perspektive sind Lügen in Bezug auf das Selbst am schädlichsten und am schwersten zu erkennen, viel schwerer zu entdecken als die Lügen „draussen“ , die über einen intellektuellen Denkprozess auffindbar sind. Im Wesentlichen bestimmt die eigene Ebene des Seins (Seelenverkörperung), wie viel (höheres) Wissen man durch direkte Erfahrung (Gnosis) erlangen kann, die weit über einen mentalen Ansatz des „Denkens“ hinausgeht oder nur Informationen intellektuell seziert / verarbeitet.

„Falsche Resonanz“ ist der Grund, warum viele wohlmeinende Menschen Desinformation und korrupte / pop-spirituelle (New Age) Lehren verbreiten. Ich nehme mich selbst nicht aus, ich habe das ebenfalls auch getan, besonders in meinen New-Age-Tagen, als ich nicht sehr anspruchsvoll war, jedoch mein eigenes Wunschdenken und meine emotionalen Projektionen für „Resonanz“ hielt.

Falsche Resonanz ist auch, was COINTELPRO (Counter Intelligence Programme ) anvisiert und die Grundlagen von Matrix Mind Control bildet. Gute Desinformation ist meistens eine Mischung aus Lügen und Wahrheit. Genug Wahrheit, um als Köder die Aufmerksamkeit / Resonanz des Suchenden zu wecken oder sein Ego zu triggern und ihn dann auf eine falsche Spurt zu bringen, weil er / sie auch die Lüge schluckt und ihn / sie einschläfert während er / sie glaubt zu erwachen.

Die „wahre Resonanz“ zu finden, hängt mit der Triade Wissen – Sein – Verstehen zusammen:

„Wissen ist eine Sache, Verstehen ist eine andere Sache. Die Leute verwechseln diese Begriffe oft und begreifen nicht klar, worin der Unterschied besteht. Wissen allein ergibt kein Verständnis einer Sache. Das Verständnis wird auch nicht durch eine Zunahme des Wissens erhöht. Das Verstehen hängt von der Beziehung des Wissens zum Sein ab (Seelenverkörperung / Integration). Verstehen ist das Ergebnis von Wissen und Sein. Und Wissen und Sein dürfen nicht zu weit auseinander gehen, sonst wird sich das Verständnis weit von beiden entfernen.“

„Gleichzeitig ändert sich das Verstehen von Wissen zum Sein nicht mit blossem Wissenswachstum. Es ändert sich nur, wenn das Sein gleichzeitig mit dem Wissen wächst. Mit anderen Worten, das Verständnis wächst nur mit dem Wachstum des Seins. Im gewöhnlichen Denken unterscheiden Menschen nicht zwischen Verstehen und Wissen. Sie glauben, dass grösseres Verständnis von grösserem Wissen abhängt. Deshalb sammeln sie Wissen / Kenntnisse, oder das, was sie Wissen nennen, aber sie wissen nicht, wie man Verständnis ansammelt und bemühen sich nicht darum.“

„G.I. Gurdjieff, Auf der Suche nach dem Wunderbaren (von P.D. Ouspensky)“

Es bezieht sich auch auf den Irrtum oder die falsche Anwendung der Idee, dass “die Wahrheit einfach sein muss”:

„Es ist allgemein anerkannt, dass niemand ohne eine Grundschulausbildung in die weiterführende Schule übergehen kann. Genauso verhält es sich in der esoterischen Tradition. In unserer modernen Welt begegnen wir jedoch einem merkwürdigen Phänomen. Zum Beispiel: wir würden nicht versuchen, Newtons Binomialsatz zu diskutieren, ohne Algebra studiert zu haben, denn ohne das wäre jede Meinung, die wir zu diesem Thema äussern, wertlos.“

„Im esoterischen Bereich finden wir jedoch eine ganze Reihe von „Experten“, die ihre Meinung zur Esoterik äussern, ohne jemals auch nur die Grundlagen dieses Wissens gelernt zu haben. Gleichzeitig fordern einige von ihnen die „Einfachheit“ von esoterischen Lehren über das allgemein akzeptierte Prinzip, dass die Wahrheit selbst einfach sein muss. Sie schliessen daraus, dass der Zugang zur Wahrheit ebenfalls einfach sollte. Dann behaupten sie, dass die Methoden, um auf die Wahrheit zuzugreifen, leicht assimilierbar sein müssen.“

„Dieses Argument wäre vollkommen richtig, wenn die Menschen und die Probleme, denen sie gegenüberstehen, einfach und gerecht wären. Dies ist jedoch nicht der Fall. Es gibt einen langen Weg, um von unserem Zustand der verzerrten inneren Unordnung zu einer beliebigen „ursprünglichen Einfachheit“ zu gelangen.“

„In der Praxis wendet die Doktrin der „Einfachheit“ – wenn sie als Axiom betrachtet wird – den Studenten von dem engen Tor und dem schmalen Weg, der zum Leben führt, ab. Getrieben von dieser Gegen-Wahrheit glaubt er, dass er vor dieser Tür steht, während er in Wirklichkeit – wenn auch zweifellos in vollkommenem Glauben – vor dem breiten Weg steht, der natürlich zum Verderben führt, ad majorem Diaboli gloriam (= zur höheren Ehre des Teufels).“

„Die Doktrin der Einfachheit, die in sich richtig, doch falsch interpretiert ist, wird zu einer Falle für die Herzen und Gemüter, die bereits zu pervertiert sind; eine Gefahr, die erkannt und vermieden werden sollte.“

„Einige Leute beklagen, dass das Lehrgebiet der Grundlagen der Esoterik nicht einfach ist. Andere haben gesagt, dass dieses zu grosser Klarheit führt. Dieser scheinbare Widerspruch erklärt sich aus der Tatsache heraus, dass die Esoterik an jene Leser gerichtet ist, die aufgrund ihrer Natur, Ausbildung oder persönlichen Erfahrung für die esoterische Kultur prädisponiert sind.“

„Es ist schwierig, wenn nicht gar unmöglich, dass eine esoterisch unentwickelte Person spontan falsche Propheten erkennt. Sie wird diese leichter an ihren „Früchten“ erkennen, an den beobachtbaren Ergebnissen ihrer Werke, die als Zeichen dienen.“ – Boris Mouravieff, Gnosis

Die Beschränktheiten des Intellekts und der Online-Kommunikation

Wenn es darum geht, Wahrheit von Lüge zu trennen und sich mit unserer Intuition und wahrer Resonanz zu verbinden, ist intellektuelles kritisches Denken (obwohl es sehr notwendig ist und seinen Platz hat) nicht ausreichend und hat seine Grenzen, weil dieses isolierte kopfzentrierte Denken von der Körperintelligenz (und im Wesentlichen vom Göttlichen und Spirituellen Selbst) abgeschnitten ist. Wenn es keine emotionale Intelligenz und Verkörperung (Seelenintegration) in Verbindung mit aufrichtiger Arbeit an sich selbst gibt, wird man auf einer intellektuellen Ebene stecken bleiben. Man kann sehr “intelligent“ (sogar mit einem hohen IQ) erscheinen, ohne jegliche Fortschritte zu machen – esoterisch gesprochen – aus der Perspektive der Seelenevolution. Dies ist der Zustand, in dem das Wissen Vorrang hat, über das Gurdjieff im obigen Zitat gesprochen hat.

Eine kopfzentrierte, hoch intellektuell „intelligente“ Person kann all die „richtigen“ und tiefgründigen Dinge ohne jegliche innere Ausrichtung / Integration / Verkörperung schreiben oder sagen, das heisst, über keine lebendige Erfahrung dessen verfügen, wovon sie / er spricht. Zum Beispiel haben wir alle schon Erfahrungen darin gesammelt, dass, wenn uns jemand etwas erzählt, wir energetisch etwas anderes von diesem Individuum wahrnehmen, jene zugrundeliegenden nonverbalen Eindrücke und Kommunikationen, wenn wir erfühlen, dass etwas fehlt. Wir fühlen einen Mangel an Authentizität oder buchstäblich eine Leere hinter einer sehr gut gearbeiteten äusserlichen Hülle (welche Narzissten, Soziopathen und Psychopathen sehr gut zu manipulieren wissen).

Diese energetischen Eindrücke sind offensichtlicher, wenn wir persönlich interagieren, daher können Online-Konversationen trügerischer und herausfordernder sein, besonders im Umgang mit hochintelligenten Personen, die wenig oder keine emotionale Intelligenz haben und sehr von ihrem Körper abgeschnitten sind. Sie neigen auch dazu, sich selbst zu rechtfertigen und bis zum Extremen zu rationalisieren, und versuchen ständig, „im Recht zu sein“. Mit anderen Worten, lass dich nicht von Erscheinungen und Worten täuschen.

„Eine gefährliche Gewohnheit ist ständige Selbstrechtfertigung. Wenn dies beim Suchenden stark wird, ist es unmöglich, ihn in diesem Teil des Wesens zum richtigen Bewusstsein und Handeln zu lenken, weil es bei jedem Schritt seine ganze Sorge ist, sich zu rechtfertigen. Sein Verstand eilt sofort davon, um seine eigene Idee, seine eigene Position oder seine eigene Vorgehensweise aufrecht zu erhalten.“

„Das ist er bereit, durch jede Art von Argumentation zu tun, manchmal so ungeschickt und töricht oder widersprüchlich in dem, was er kurz zuvor vehement ausgedrückt hat (aber nicht offensichtlich für ihn), durch irgendeine Art von Falschaussage oder irgendeine Art von Lehre. Dies ist eine übliche Missnutzung, aber dennoch ein Missbrauch des denkenden Geistes; doch es nimmt übertriebene Ausmasse an und solange er sich daran hält, wird es für ihn unmöglich sein, die Wahrheit zu sehen oder zu leben.

[….]

All dies kann unsere Vernunft nicht begreifen, weil sie das Instrument einer Ignoranz mit einer sehr begrenzten Vision und einem kleinen Vorrat an angesammeltem und nicht immer sehr sicherem oder zuverlässigen Wissen ist, und daraus ergibt sich auch keine Möglichkeiten des direkten Gewahrseins. Genau darin liegt der Unterschied zwischen Intuition und Intellekt, da Intuition aus einem direkten Gewahrsein entsteht, während der Intellekt eine indirekte Aktion eines Wissens ist, das sich aus Zeichen und Hinweisen und gesammelten Daten mühevoll aus dem Unbekannten konstruiert.“ – Sri Aurobino, Integrales Yoga

Das Internet und die sozialen Medien haben uns mit vielen Menschen verbunden, die wir nie persönlich getroffen hätten. Dies hat uns geholfen, unsere Gedanken zu kommunizieren und Informationen weltweit auszutauschen. Gleichzeitig können wir jedoch nur über die Tastatur und den Bildschirm kommunizieren. Worte sind sehr einschränkend, um mit dieser Art von ‚Beziehung‘ zu beginnen und vieles von der nonverbalen Kommunikation geht verloren – unausgesprochene Kommunikation, die wir nur in der physischen Gegenwart eines anderen wahrnehmen können: Augenkontakt, Körpersprache, energetische Eindrücke, Tonfall, Berührung und Umarmung. All das fällt weg, wenn wir online kommunizieren.

Projektionen, Annahmen und Missverständnisse sind online unvermeidlich. Emotionen werden über Emoticons geteilt, als könnten sie unser grosses emotionales Innenleben, unsere Lebenserfahrungen, ausdrücken [wobei die ‚Bildchen‘ auch von allen sehr unterschiedlich in ihrer Bedeutung angewandt werden!]. Die Leute beurteilen uns (oder wir beurteilen andere) basierend auf unserer (ihrer) Online-Präsenz und den Worten, die wir (sie) eingeben, während es tatsächlich so viel mehr gibt, wer wir (sie) sind. Wir vergessen unseren Körper, wenn wir zu sehr auf den Bildschirm fixiert sind. Unser Körper kommuniziert auch ständig mit uns wie die Natur und das Göttliche. Wenn wir in einem kopfzentrierten Leben gefangen sind, hören und fühlen wir nicht die Botschaften und die Führung in und um uns herum – wir sind von unserer Intuition abgeschnitten.

Vergessen wir nicht, mehr in unseren Körper zu kommen, auf seine Signale zu hören und uns mehr persönlich zu verbinden – in die Augen eines anderen Menschen zu schauen, wirklich zuzuhören (und nicht darauf zu warten, sprechen zu können), die andere Person zu fühlen und uns des weiten Bereiches der nonverbalen Kommunikation bewusster zu sein, der sehr viel mehr offenbart als die gesprochenen oder getippten Worte. Wenn wir in unseren Körpern mehr geerdet sind, verbindet uns das auch mit unserer Intuition, inneren Führung und wahren Resonanzfähigkeit.

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