Im diplomatischen Schlagabtausch mit Russland hat der britische Außenminister Boris Johnson nachgelegt. Im Auswärtigen Ausschuss des britischen Parlaments folgte Johnson der Ansicht eines Labour-Abgeordneten, der die Fußball-WM in Russland im kommenden Sommer mit den Olympischen Spielen in Nazi-Deutschland 1936 verglich: Ähnlich wie damals wolle Russlands Präsident Wladimir Putin das Sportereignis zur Aufwertung Russlands nutzen.
Konkret antwortete Johnson auf die Abgeordnetenfrage: "In Bezug auf ihre Prognose, was in Moskau und anderen Spielorten während der WM passieren wird, liegen sie sicherlich richtig mit ihrem Vergleich zu 1936."
Inspektoren der unabhängigen Organisation für das Verbot chemischer Waffen - OPCW - haben unterdessen ihre Arbeit im südenglischen Salisbury aufgenommen. Sie versuchen, Spuren des Nervengiftanschlags auf den ehemaligen russischen Doppelagenten Sergej Skripal und dessen Tochter ausfindig zu machen. Entsprechende chemische Analysen könnten sich nach OPCW-Angaben über zwei bis drei Wochen erstrecken.
Der Tatzeitpunkt am 4. März lag nur zwei Wochen vor der russischen Präsidentenwahl, bei der Putin zum vierten Mal im Amt bestätigt wurde. Johnson vermutete einen Zusammenhang: "Für viele umdemokratische Gestalten ist es vor Wahlen oder anderen kritischen politischen Momenten verlockend, in der öffentlichen Wahrnehmung ein Feindbild heraufzubeschwören."
Moskau weist alle Anschuldigungen über eine Verwicklung in den Giftanschlag von sich und verlangt die Vorlage von Beweisen. Die Opfer Sergej Skripal und seine Tochter Yulia sollen noch immer in kritischem Zustand sein.
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