2015-10-10

50 000 protestieren gegen TTIP und Ceta in Berlin – Weil Lobbyisten bevorzugt werden!

Mehr als 600 Busse sowie fünf Sonderzüge – an Bord: Bis zu 40.000 Freihandelsgegner, die am Samstag in der Hauptstadt gegen die beiden Abkommen demonstrieren wollen, die die Europäische Union mit den Vereinigten Staaten und Kanada abschließen will. Hinzu kommen über 10.000 Demonstranten aus Berlin – die Veranstalter hoffen so auf die bislang größte Demonstration gegen TTIP und Ceta.



Es lohnt sich zu kämpfen, denn nach McDonald’s‬, Coca Cola, ‪Nestlé‬ steckt auch Monsanto in der Krise!

Das Abkommen TPP ist fertig – es ist die größte Freihandelszone der Welt. Die USA haben ein Freihandelsabkommen mit elf Pazifikanrainerstaaten geschlossen. Zu den Teilnehmern gehören neben den USA Australien, Brunei, Chile, Japan, Kanada, Mexiko, Malaysia, Neuseeland, Peru, Singapur und Vietnam.

Das Abkommen TPP umfasst bis zu 40 Prozent der Weltwirtschaft. Endgültig abgesegnet wird TPP in den USA voraussichtlich nicht vor Februar.

Die USA und die EU verhandeln seit 2013 über ein weiteres Abkommen, TISA, es geht um die Liberalisierung und den Austausch von Dienstleistungen. TISA ergänzt das TTIP-Abkommen, in dem es neben Dienstleistungen auch um Güter und Investitionen geht. Kurz vor dem Schlusstermin für die Einreichung nationaler Liberalisierungsvorschläge beschloss Uruguays Regierung nun den Ausstieg aus den TISA-Geheimverhandlungen.

Die verbleibenden Länder neben den USA und der EU sind Australien, Kanada, Chile, China (Taipeh), Kolumbien, Costa Rica, Hongkong China, Island, Israel, Japan, Liechtenstein, Mauritius, Mexiko, Neuseeland, Norwegen, Pakistan, Panama, Paraguay, Peru, Republik Korea, Schweiz und die Türkei.
TTIP-Abkommen zwischen EU und USA – Lobbyisten entscheiden



Die Macht der Agrarlobby!

US-Chefverhandler für die Landwirtschaft ist beim Freihandelsabkommen Islam Siddiqui, der von 2001 bis 2008 als Lobbyist CopLife America vertreten hat. Dazu gehören auch Monsanto, Basf, Bayer, Coca-Cola Company, Dow AgroSciences LLC und DuPont Crop Protection aber auch die US-Fleisch-Lobby.

Islam A. Siddiqui, Botschafter im Amt des US Handelsvertreters, fungiert als Verhandlungsführer im Bereich der Landwirtschaft. Er ist verantwortlich für die bilateralen und multilateralen Agrarverhandlungen sowie die Grundsatzrichtlinien für den Agrarhandel. Dr. Siddiqui war bisher Vize-Präsident des Pestizid-Herstellerverbandes CropLife America im Bereich Wissenschaft und Registrierungsangelegenheiten. Er war dort verantwortlich für die behördlichen und internationalen Handelsangelegenheiten für Pflanzenschutzmittel. Davor hatte er das Amt des Vize-Präsidenten für Agrar-Biotechnologie und Handel inne.

Im Zeitraum von 2004 bis 2009 war er beim US Handelsdepartement als Berater des U.S. Wirtschaftsministers. Er war zuständig für Fragen im Bereich internationaler Handelsangelegenheiten für die Sektoren: Chemikalien, Arzneimittel und Gesundheitsprodukte.

In der nachfolgenden Abbildung können Sie die Konzerne entnehmen, die in dem Branchenverband CropLife America registriert sind:



Andreas Geiger ist einer der erfolgreichsten deutschen Lobbyisten in Brüssel.

So steht es auf der Webseite von der Lobbyfirma Alber & Geiger, in einem Beitrag im Online-Magazin Euractiv: „Die EU-US-Freihandelsgespräche sind eine einzigartige Möglichkeit für das Landwirtschafts-Big-Business, um seine Interessen effektiv durchzusetzen.“ – Original: American agriculture: Go Europe

Alber & Geiger unterstützt Kunden in der Land- und Ernährungswirtschaft bei der Verwirklichung ihrer rechtlichen und gesetzlichen Ziele auf europäischer Ebene.

Schlägt die EU-Kommission eine Richtlinie oder eine Verordnung vor, die ein Unternehmen betrifft mit der dieses nicht einverstanden ist, wendet dieses sich an die Kanzlei. Die Anwälte prüfen den Vorschlag dann in rechtlicher, aber auch in wirtschaftlicher, ökologischer oder politischer Hinsicht. In Memos, die nicht länger als eine Seite sind, listen sie Probleme auf, die sie ausmachen, oder entwerfen eine aus ihrer Sicht vernünftige Lösung. „Wir weisen auf Argumente hin, die wir andernfalls erst in einem späteren Prozess vortragen würden“, sagt Kanzlei-Mitgründer Andreas Geiger.

Das Büro des Handelsvertreters gilt laut der Süddeutschen Zeitung als Drehtür-Behörde: Zwischen dem USTR und der Industrie wechseln hochrangige Mitarbeiter hin und her.Zum Beispiel der oberste Handelsvertreter Michael Froman. Er arbeitete in den Neunzigern im Finanzministerium, wechselte dann zur Citigroup, um Millionen zu verdienen, und wurde später Teil von Obamas Wahlkampfteam. Der Präsident belohnte ihn 2012 mit dem Posten des Handelsvertreters.

 

US-Handelsbeauftragte Michael Froman wurde als 11. US-Handelsbeauftragten (USTR) am 21. Juni 2013 vereidigt. Wie alle USTR ist er Präsident Obamas Hauptberater, Unterhändler und Sprecher des internationalen Handels- und Investitionsfragen.

Botschafter Froman führt das Büro des US-Handelsbeauftragten. Seine Aufgabe ist es, die globalen Märkte für US-Waren und Dienstleistungen zu öffnen, Amerikas Rechte in dem Welthandelssystem durchzusetzen und die Entwicklung durch Handel zu fördern. Die wichtigsten Initiativen unter seiner Führung sind laufende Verhandlungen der Trans-Pacific Partnership, die wie oben geschrieben gerade erfolgreich zu Ende gingen.

Die Vereinbarung in der Region Asien-Pazifik, die transatlantischen Handels-und Investitionspartnerschaft mit der Europäischen Union; Aushandlung von Abkommen über Dienstleistungen, Informationstechnologie und Handelserleichterungen bei der Welthandelsorganisation und die Überwachung und Durchsetzung der US-Handelsrechte, auch durch die Interagency Trade and Enforcement Center (ITEC). Und er war ein wichtiger Partner des EU- Handelskommissar De Gucht, der aus dem Amt ausschied und seine Nachfolgerin ab dem 1. November wurde die Schwedin Cecilia Malmström, die bisher EU-Innenkommissarin war.

Die Beschreibung von De Gucht können Sie hier entnehmen: USA/EU – TTIP – Stand der Verhandlungen – und die vielen weitreichenden Verflechtungen in der Politik

Bevor er USTR wurde, war Botschafter Froman im Weißen Haus Assistent des Präsidenten und des stellvertretenden Nationalen Sicherheitsberater für internationale Wirtschaftsangelegenheiten, wo er für die Koordinierung der Politik auf den internationalen Handel und Finanzen, die Energiesicherheit und Klimawandel, Entwicklung und Demokratie verantwortlich war.

Vor seinem Eintritt in die Obama-Administration diente Botschafter Froman in einer Reihe von Positionen bei Citigroup und als Senior Fellow am Council of Foreign Relations und Resident Fellow des German Marshall Fund. Froman vollständige Biografie können Sie hier lesen.

German Marshall Fund of the United States

Der German Marshall Fund of the United States (GMF) ist eine unabhängige US-amerikanische Stiftung, die sich der Förderung der transatlantischen Beziehungen in Politik, Wirtschaft und Gesellschaft widmet. Dazu aus Wikipedia:

Der internationalen Bedeutung, die dem GMF auf beiden Seiten des Atlantik inzwischen zukommt, entsprechen die sieben europäischen Büros in Berlin, Bratislava, Paris, Brüssel, Belgrad, Ankara, und Bukarest, die von der Stiftung neben dem Hauptquartier des GMF in Washington, D.C., USA, unterhalten werden. Den Vorsitz teilen sich Guido Goldman und Marc Leland.

Ziel der Stiftung ist die Verständigung zwischen Europäern und US-Amerikanern zu vertiefen, die Zusammenarbeit zu unterstützen und den Austausch von praktischen Erfahrungen zu fördern. Die Förderung von Individuen und von Institutionen wird entsprechend folgender Richtlinien vergeben:
Die Projekte müssen Aspekte thematisieren, die sowohl für europäische Länder als auch für die USA von Bedeutung sind. Sie müssen Menschen oder Institutionen auf beiden Seiten des Atlantiks einbinden.

Der GMF ist insbesondere daran interessiert, Führungskräfte zu fördern, die sich auf dem Gebiet der transatlantischen Beziehungen engagieren. Die Projekte müssen auf den Transfer von Erfahrungen und Innovationen hin angelegt sein; sie sollten idealerweise Praktiker und Politiker involvieren.

Diese Stiftung hat auch Cem Özdemir, seit November 2008 Bundesvorsitzender der Partei Bündnis 90/Die Grünen, gefördert.

Geleitet werden die TTIP-Gespräche von Daniel Mullaney

Von 2006 bis 2010 war Herr Mullaney der Senior-Handelsvertreter in den Vereinigten Staaten bei der Europäischen Union in Brüssel und vertrat die US-Handelsinteressen in den verschiedenen Institutionen der Europäischen Union. Davor war er Anwalt, wo er sich auf den Freien Handel spezialisierte und die Vereinigten Staaten in Streitbeilegungsverfahren vertrat. Mullaneys Aufgabengebiet im Büro des General Counsel („Hauptberater“) waren u.a. handelsbezogene Aspekte der Rechte des geistigen Eigentums, technische Handelshemmnisse, gesundheits- und pflanzenschutzrechtliche Vorschriften.

Fazit: Er kennt sich mit den Rechten zugunsten der USA aus und vertritt diese.



Alle in der United States Trade Representative (USTR), wie auch der US-Handelsbeauftragte Michael Froman, sind es Präsident Obamas Hauptberater, Unterhändler und Sprecher des internationalen Handels-und Investitionsfragen. Und wie auch hier in Deutschland, geht es von der Riegierungsbank oft auch auf der Lobbybank weiter, wie zum Beispiel Melissa Agustin, ehemalige Direktorin für Landwirtschaft des USTR, ist heute registrierte Lobbyistin für Monsanto. Und wie sehr Obama mit Monsanto und co verbandelt ist, sieht man daran, dass er das Monsanto Protection Act unterzeichnet hat.

Obama unterzeichnet Monsanto Protection Act

Obama hat den so genannten »Monsanto Protection Act« – zu Deutsch: Verfügung zum Schutz Monsantos – unterzeichnet. Dabei handelt es sich um eine Anlage zur Haushaltsbewilligung, die Monsanto in die Lage versetzt, sich über Entscheidungen von amerikanischen Bundesgesetzen hinwegzusetzen.

Wenn ein Gericht zu dem Schluss kommt, dass eine gentechnisch veränderte Nutzpflanze Mensch oder Umwelt gefährdet, so kann es Monsanto (oder irgend ein anderes Unternehmen) nicht mehr dazu verurteilen, den Anbau dieser Pflanze zu stoppen. Stattdessen verlangt das Gesetz, dass der Landwirtschaftsminister Genehmigungen und Verordnungen erlässt, die »den weiteren Anbau, das Inverkehrbringen und weitere im Einzelnen bezeichnete Aktivitäten« ermöglichen. Das gilt auch dann, wenn eine Pflanze in dem Verdacht steht, eine Krankheit oder eine gefährliche genetische Verschmutzung auszulösen. Seine Unterschrift beweist seine wahre Loyalität zu Biotech-Industrie und GVO.

Geplantes Freihandelsabkommen zwischen der USA und der EU (sh. . US-Handelspolitik). Da Zölle und Exportsubventionen, sogenannte „tarifäre Handelshemmnisse“ bereits sehr gering sind, sollen hauptsächlich Produktions- und Produktstandards angepasst werden, um somit den Handel zu erleichtern.

Islam A. Siddiqui, Botschafter im Amt des US Handelsvertreters, fungiert als Verhandlungsführer im Bereich der Landwirtschaft. Er ist verantwortlich für die bilateralen und multilateralen Agrarverhandlungen sowie die Grundsatzrichtlinien für den Agrarhandel.Monsanto, BASF, Bayer, Coca-Cola Company, Dow AgroSciences LLC, DuPont Crop Protection reiben sich schon die Hände.

In den USA sagt man auch: „How the Government is in Bed with Monsanto…” wir können hier die europäische Kommission nennen, denn allein mit der Deutschen Regierung sollten wir uns nicht aufhalten. Letztendlich ist es ja die Europäische Kommission; die entscheidet. Oder sollen wir am Ende doch die These aufstellen, dass die USA entscheiden wird, was letztendlich in dem Freihandelsabkommen aufgenommen wird?

Fakt ist – die Lobbys nutzen die Freihandelsgespräche aus.

Mehr zu den Verflechtungen erhalten Sie hier: Freihandelsabkommen und der Filz

Und Sie brauchen sich nur zu merken: Man kennt sich. State Street Corporation, Vanguard Group, Capital Research Global Investors, FMR (Fidelity) und Blackrock

Diese 5 Konzerne kontrollieren die weltweit größten Konzerne, darunter auch Monsanto und somit auch das Freihandelsabkommen.

TTIP – Der Beschiss lauert überall- Wohlstand für „ALLE“ nur auf dem Papier

Wir fordern Demokratie und Transparenz! Kein Freihandelsabkommen mit den USA und Schluss mit den Geheimverhandlungen! Und genau darum werden heute in Berlin über 50.000 Freihandelsgegner erwartet.

Europaweit haben binnen eines Jahres bereits mehr als 3,2 Millionen Menschen eine Europäische Bürgerinitiative (EBI) gegen TTIP und Ceta unterschrieben. Nimmt die Kommission die EBI an, muss sie sich ebenso mit den Argumenten der Gegner auseinandersetzen wie das EU-Parlament. In mehr als 23 Ländern wurde eine von der EU vorgegebene Mindestzahl an Unterschriften erreicht. Sieben Länder hätten nach EU-Regularien genügt. Rund die Hälfte der EBI-Unterschriften stammt aus der Bundesrepublik.

Heute wird nun der Protest auf die Straße getragen werden. Ab 12 Uhr Hauptbahnhof Berlin http://ttip-demo.de/ho

Netzfrau Doro Schreier

Quelle: http://netzfrauen.org/2015/10/10/50-000-protestieren-gegen-ttip-und-ceta-in-berlin-weil-lobbyisten-bevorzugt-werden/ 

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