Wie die NASA über die ersten Analysen der Bennu-Proben berichtet, sei der darin beinhaltete Asteroidenstaub reich an Kohlenstoff, Stickstoff und organischen Verbindungen, wie sie die NASA schon 2023 entdeckt hatte (…GreWi berichtete). „Die Probe, die von Tonmineralien, insbesondere Serpentin, dominiert wird, spiegelt die Art von Gestein wider, die an mittelozeanischen Rücken auf der Erde vorkommt.“
Zudem deute das in der Probe gefundene Magnesium-Natrium-Phosphat darauf hin, dass der Asteroid von einer uralten, kleinen, primitiven Ozeanwelt stammen könnte. Das Phosphat war eine Überraschung für das Team, da das Mineral von der OSIRIS-REx-Raumsonde auf Bennu selbst nicht entdeckt worden war.
Während sich ein ähnliches Phosphat in der Asteroidenprobe Ryugu fand, die von der japanischen Hayabusa2-Mission im Jahr 2020 zur Erde transportiert wurde, zeichnet sich das in der Bennu-Probe entdeckte Magnesium-Natrium-Phosphat durch seine Reinheit (d.h. das Fehlen anderer Materialien im Mineral) und die Größe seiner Körner aus, die in keiner Meteoritenprobe bisher beobachtet wurden.
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Insgesamt hat die NASA-Sonde im vergangenen Herbst 121,6 Gramm unberührter Bennu-Asteroidenproben zur Erde geliefert. Die NASA-Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen um den leitenden Forscher der Mission, Dante Lauretta von der University of Arizona erhoffen sich von diesen Proben, dass das Material Geheimnisse der Vergangenheit des Sonnensystems und der präbiotischen Chemie, die möglicherweise zur Entstehung des Lebens auf der Erde geführt hat, enthüllen kann. Die Ergebnisse der ersten Analysen haben die Forschenden aktuell im Fachjournal „Meteoritics & Planetary Science“ (DOI: 10.1111/maps.14227) veröffentlicht.
„Das Vorhandensein und der Zustand von Phosphaten, zusammen mit anderen Elementen und Verbindungen auf Bennu deuten auf eine wässrige Vergangenheit des Asteroiden hin“, meint Lauretta. „Bennu könnte potenziell einst Teil einer feuchteren Welt gewesen sein. Obwohl diese Hypothese weiterer Untersuchungen bedarf.“
Mosaikaufnahme des Asteroiden Bennu, aufgenommen von der NASA-Sonde „OSIRIS-Rex“. Die Entdeckung von Zuckerarten im Innern von Meteoriten, stützt erneut die Vorstellung davon, dass chemische Reaktionen im Innern solcher Asteroiden – der Mutterkörper von Meteoriten – zur Entstehung der Zutaten des uns bekannten Lebens führen
Copyright: NASA/Goddard/University of Arizona
Trotz seiner möglichen Geschichte der Interaktion mit Wasser bleibe Bennu jedoch ein chemisch primitiver Asteroid, dessen elementare Zusammensetzung denen der Sonne ähnelt. „Die Probe, die wir zurückgebracht haben, ist das größte Reservoir an unverändertem Asteroidenmaterial auf der Erde“, sagte Lauretta. Diese Zusammensetzung bietet einen Einblick in die frühen Tage unseres Sonnensystems vor über 4,5 Milliarden Jahren. Diese Gesteine haben ihren ursprünglichen Zustand beibehalten, wurden also seit ihrer Entstehung weder geschmolzen noch haben sie sich seither wieder verfestigt, was ihre uralten Ursprünge bestätigt.
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Recherchequelle: NASA
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