Und doch ist es nicht einfach „da“,
denn es entzieht sich jedem bestimmten Ort,
jeder Form, jeder Richtung.
Es ist zu nah, um gesehen zu werden,
zu tief, um verstanden zu werden,
zu wahr, um benannt zu werden.
Es ist das LEBEN selbst —
nicht das, welches pulsiert und scheinbar vergeht,
sondern jenes, das in allem verwirklicht ist,
und niemals endet, weil es keinen Anfang kennt.
Eine Lebendigkeit, die nie versiegt,
und doch aller Bewegung zugrunde liegt.
Ein Atem ohne Lunge,
eine Flamme ohne Feuer,
ein Herz ohne Körper,
das dennoch in uns schlägt, weil es LEBT.
Das Licht ist immer da,
und gerade darum glauben wir oft,
es sei im Dunklen verschwunden.
Denn was nie endet, ist leicht zu übersehen.
Was keinen bekannten Anfang hat,
scheint uns fremd und unwirklich.
Was geheimnisvoll in unseren Herzen wohnt,
hält sich oft im Schatten unserer Vorstellungen verborgen.
Es wird gesagt:
Im Dunkel sei es unsichtbar —
doch vielleicht ist es das Dunkel selbst,
in seiner tiefsten Tiefe, das leuchtet.
Vielleicht ist Dunkel nur der Mantel,
den das Licht trägt, um uns nicht zu blenden.
Das Licht ist ein Geschenk,
doch niemand hat es uns gegeben.
Wir nennen es eine Gabe,
weil wir vergessen haben,
dass wir selbst das Geschenk sind.
Es ist immer anwesend,
und doch muss es zuzeiten erst wiedergefunden werden.
Es muss nicht willentlich aktiviert werden,
doch im geeigneten Augenblick erwacht es in uns
wie eine Erinnerung, die älter ist als die Welt.
Und wenn wir in diesen innersten Raum sinken,
in dem es keinen Unterschied mehr gibt
zwischen Suche und Gefunden werden,
zwischen Atem und Ewigkeit,
dann wird der scheinbare Widerspruch aufgelöst.
Wir tragen das Licht nicht.
Wir sind nicht einfach das Licht.
Wir sind das Leben,
das vom Licht getragen wird —
und das Licht, das vom Leben geboren wird.
So verwoben sind Leben und Licht,
dass nur das Schweigen weiß,
wo eines endet
und das andere beginnt.
Bild: Chanakya Lama

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