2017-11-15

Siegfried Trebuch: Die etwas andere Perspektive - 15.11.2017

 

Es wird immer deutlicher, dass wir in einer Welt leben, in der Ungerechtigkeit, Lüge, Geiz und Gewalt dominieren. Millionen von Menschen leben in Kummer und Leid. Die Natur wird schamlos ausgebeutet und zerstört, nur um die Gier einiger weniger zu befriedigen.

Es wäre naiv, das alles zu ignorieren. In vielen von uns regt sich da natürlich der Wunsch, etwas verändern zu wollen, um die Welt zu einem besseren Ort zu machen. Aus menschlicher Perspektive werden wir voll erfasst vom Drama des irdischen Lebens. Es belastet uns, das alles mit ansehen zu müssen. Doch das ist nur die halbe Wahrheit. Es gibt noch eine andere Wahrheit und eine bessere Welt, die dahinter liegt und nicht offensichtlich ist. Diese unsichtbare Welt hat mehr Wahrheitsgehalt als die sichtbare, in der alles früher oder später vergeht. Alle Lebewesen sind nur für eine relativ kurze Zeit da, um Erfahrungen zu machen und sich weiter zu entwickeln.

Könnten wir für einen kurzen Moment den Blickwinkel von drüben, aus der anderen Realität, einnehmen, so würde sich die irdische Welt in einem ganz anderen Licht darstellen. Wir würden sie wie einen Cyberspace wahrnehmen, einen speziellen Raum, in dem alles erlaubt ist, Gutes wie Böses inklusive Hass, Gewalt, Ungerechtigkeit, Lieblosigkeit, usw. Wir würden wissen, dass Negativität in dieser Intensität nur hier erlebt werden kann und dass das seinen guten Grund hat: Die abschreckenden Beispiele der irdischen Welt sollten das Gute in uns wieder anregen. Darin liegt der Sinn der menschlichen Erfahrung. Unsere wahre Heimat liegt aber auf der anderen Seite. Aus ihr kommen wir und in sie werden wir alle wieder zurückkehren. Aus dieser transzendenten Perspektive betrachtet, verliert das irdische Drama an Schrecken.

So schlimm manche Dinge auch sein mögen, sie haben alle ein Ende. Das soll nicht heißen, dass man sich nicht um die Verbesserung der äußeren Umstände bemühen sollte. Natürlich ist es gut und wichtig, sich für eine bessere Welt einzusetzen. Das beginnt aber im eigenen Herzen. Deswegen sollte die Arbeit an der eigenen Seele oberste Priorität haben. Die Versuchung ist sehr groß, lieber Gutes im Außen zu tun um sich damit vor der eigentlichen Aufgabe zu drücken. Es fällt uns allemal leichter, äußere Umstände zu verändern, als sich mit der etwas unangenehmeren Arbeit am eigenen Innenleben zu beschäftigen. Das ist es jedoch, wofür wir letztlich hier her gekommen sind.

Transkription


Mein Liebes, menschliche Visionen sind wie Köder, damit der Mensch die Vorwärtsentwicklung anstrebt, die Höherentwicklung. Da ist das Ziel ein menschliches, anderen Menschen dienen zu wollen, die Welt zu einer besseren machen zu wollen, all diese hehren Ziele, die ein Mensch nur haben kann, die höchsten Ziele! Wir sprechen nicht sarkastisch, mein Liebes, aber wir wissen, dass es jetzt bei dir darum geht, das menschliche Identifizieren abzulegen und dich mit deiner ewigen Seele immer mehr verbunden zu fühlen. Und diese Seelenperspektive ist eine vollkommen andere. Denn wo der Mensch denken könnte: „Die Welt trägt so viel Kummer und Leid, Umweltzerstörung, Lieblosigkeit. Ich will der Welt ein Segen sein. Ich will Liebe in die Welt bringen. Ich will Gutes tun!“, da sieht die Seele das Ganze völlig anders.

Es ist ja nur vergleichbar mit einer Art Computerspiel, wo es eine simulierte Realität gibt mit simulierten Herausforderungen, die der simulierte Spieler, der sich einen Avatar wählt und zum Beispiel wie ein Krieger sich darstellt, lösen und überwinden muss, um Reichtümer zu gewinnen oder den Armen zu helfen, was auch immer. Tatsächlich, mein Liebes ist, wenn du dich ganz und gar mit deiner Seele und dem Göttlichen verbunden fühlst, alles gut so, wie es ist, alles in bester göttlicher Ordnung. Das ist für einen Menschen fast ein Hohn zu hören, denn natürlich ist nichts in Ordnung in dieser Welt, so lange Menschen und Lebewesen leiden. Aber genau dieses Leid ist der Motor, der Menschen dazu antreibt, Veränderung zu erstreben, hohe Ziele sich zu setzen, der Liebe dienen zu wollen und sich somit Gott zu nähern auf dem spirituellen Entwicklungsweg.

Mein Liebes, jetzt erkennst du, dass unsere Worte nicht lieblos sind, sondern dass wir aus einer erhöhten Perspektive sprechen, weil wir diesem irdischen Spiel nicht so viel drastische Bedeutung beimessen, wie es ein Mensch tun würde. Und du stehst neben uns, bildlich gesprochen, bist auf unserer Ebene, auf Seelenebene und aus dieser Ebene bitten wir, dass du einen völlig veränderten Blick, einen erhabenen Blick, wirfst auf Gottes Schöpfung, auf diese irdische Ebene und in aller Weisheit und Reife sagst: Ja, alles ist gut. Alles war immer gut, alles wird immer gut sein, weil alle die Mitmenschen genau diese Umstände erwählen, um daran zu wachsen, um sich wieder daran zu erinnern, wer sie eigentlich sind und dass sie jederzeit aus diesem Computerspiel aussteigen könnten, wenn sie sich wieder, nicht mehr nur mit ihrem Avatar, ihrer Verkleidung, ihrer Persönlichkeit identifizieren, sondern wieder zum Spieler werden, der Kern, der göttliche Kern, deine ewige Seele. Das haben auch andere Menschen immer als Möglichkeit zur Verfügung. Und so siehst du, mein Liebes, dass du einiges loslassen darfst, einiges menschliches Denken, das notgedrungen begrenzt war, notgedrungen eine Illusion, aber auf Seelenebene weißt du jetzt, worum es wirklich geht.

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