Wie das Team um den Astrobiologen Michael Russell vom Jet Propulsion Laboratory (JPL) der NASA im Fachjournal „Astrobiology“ (DOI: 10.1089/ast.2016.1600) berichtet, gehen auch sie davon aus, dass der Europa-Ozean seine Wärme und Nährstoffe durch hydrothermale Quellen und Schlote an dessen Grund und durch die chemischen Reaktionen zwischen dem Ozeanwasser und dem Meeresboden erhält. Durch die Wärme dieser Quellen würde das Wasser durchmischt und Nährstoffe und Mikroben würden emporgetragen.
Der Astrobiology-Titel (Volume: 17 Issue 12, Dez. 2017) veranschaulicht die Hypothese der Forscher um Russel. Copyright/Quelle: Astrobiology
Zeitgleich würde die Starke Strahlung des Jupiter (gleiches gilt auch für andere Eismonde um Gasriesen) Oxidantien im Eispanzer erzeugen, die wiederum als Organismen als „Treibstoff“ dienen könnten, ähnlich wie irdisches Leben Nährstoffe als Energiequelle nutzt.
Laut den Wissenschaftlern reichen diese beiden Quellen der Bausteine des Lebens schon aus, um gemeinsam die Entstehung und Evolution des Leben zu ermöglichen. Auf diese Weise könnte dann die Unterseite des Eispanzers Europas eine flache Biosphäre – ein Netzwerk aus Ökosystemen – darstellen. Zumindest seien hier „alle Zutaten und die notwendige frei zugängliche Energie für das Leben an einem Ort konzentriert“, so Russel.
Wirbellose Röhrenwürmer rund um einen hydrothermalen Schlot vor Galapagos.
Copyright: NOAA Okeanos Explorer Program, Galapagos Rift Expedition 2011
Mit Bohr-Tauch-Sonden könnten diese potentiellen Lebensräume unterhalb der geschätzt 2-18 Kilometer dicken Eiskruste damit also wesentlich leichter erreicht werden, als wenn diese sich auf dem Grund des Europa-Ozean befinden würden, den Planetenwissenschaftler in bis zu 100 Kilometern Tiefe vermuten.
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