2023-08-07

FREI WERDEN VON SCHULD- UND SCHAMGEFÜHLEN - Vorwort und Meditation aus dem gleichnamigen Workshop mit Pamela Kribbe* von Gerrit Gielen



VORWORT

Man sagt, in dieser Welt gibt es zwei Kulturen, eine Schamkultur und eine Schuldkultur.

Eine Schamkultur ist eine Kultur, in der es um den Ruf geht, darum, was die Nachbarn von einem denken, dass man ein gutes Image hat, dass nicht in Schande von einem gesprochen wird. Was man dann tatsächlich tut, ist weniger relevant. Man kann alles Mögliche tun, wenn nur gut über einen gedacht wird. Es geht also darum, zu verhindern, dass schlecht oder schändlich von uns gedacht oder gesprochen wird, wir aber unterdessen, hinter den Kulissen, in Ruhe unserer eigenen Wege gehen können. Das ist eine Schamkultur.

Die westliche Kultur dagegen, und so auch die der Niederlande, ist eher eine Kultur der Schuld.

Die Schuldkultur ist aus dem Christentum heraus entstanden. Im Christentum entstand zum ersten Mal die Vorstellung, als Mensch seien wir einfach schlecht und sündig und Gott sei böse auf uns. Diese Schuldkultur wurde noch schlimmer durch das Aufkommen des Protestantismus. Denn im Protestantismus besteht eine direkte Beziehung zwischen Mensch und Gott, es steht nichts dazwischen, keine Kirche, keine Pfarrer, die uns vergeben können und die uns sagen: "Bete nur den Rosenkranz, dann ist es bereinigt." Nein, wir stehen direkt vor Gott und Gott sieht alles, Gott weiß alles und sieht uns gemäß der alten Kirche zudem als schlecht und sündig an, womit auch so ziemlich alles, was wir denken und tun, falsch und schlecht ist. So gelten zum Beispiel alle Gedanken als schlecht, die mit Sexualität zu tun haben, und viele andere Gedanken ebenso. All das gibt einem Menschen ein sehr schweres Gefühl. Und wenn wir aus diesem schweren Gefühl heraus leben, stellt sich, wenn es dann darum geht, was die Nachbarn über uns denken, die Frage: "Ist mir das noch wichtig?", denn Gott findet uns doch ohnehin einfach nur schlecht und sündig und wird uns am Ende wahrscheinlich in die Hölle werfen. Das ist eine Schuldkultur.

Die Kulturen dieser Erde sind praktisch alle mehr oder minder Unterformen der Schuld- und Schamkultur. Doch hier im Westen - vor allem hier in den Niederlanden, das von alters her ein protestantisches Land ist, in das dieses schwere Denken tief eingedrungen ist - ist vor allem die Schuldkultur sehr mächtig. Zwar scheinen die Menschen in der Schuldkultur nach außen hin ihren eigenen Weg zu gehen und vergleichsweise viel freier zu sein als Menschen, die in einer Schamkultur leben, doch hinter den Kulissen fühlen diese Menschen sich unverändert schuldig und denken, dass sie etwas falsch gemacht haben und dass sie unzureichend seien.

Wenn wir es auf der Welt also sowohl mit einer Schuldkultur als auch einer Schamkultur zu tun haben, kann man sagen, dass in der westlichen Welt der Schwerpunkt vor allem auf der Schuld liegt. Die Menschen darin tendieren weniger dazu, sich darum zu kümmern, was andere Menschen sagen, aber sie wenden sehr schnell strenge Wertvorstellungen auf sich selbst an wie "Bin ich denn gut genug? Bin ich nicht unzureichend?" und zweifeln so fortwährend an sich selbst.

Die Folge aber sowohl des Schulddenkens als auch des Schamdenkens ist, dass beide Kulturen de facto Gefängnisse sind, mentale Gefängnisse. Beides sind Ideologien, die die natürliche Strömung der Seele blockieren. Wenn wir in einer Schamkultur leben, sind wir fortwährend damit beschäftigt, was andere Menschen denken und meinen, und kommen nicht zu uns selbst. Wenn wir in einer Schuldkultur leben, werden wir fortwährend blockiert von Gedanken wie "Ist das erlaubt? Ist das möglich? Bin ich nicht unzureichend und voller Mängel? Muss ich mehr an meine Mitmenschen denken? Darf ich für mich selbst dies oder jenes tun? Mache ich nicht etwas falsch?" Und auch damit blockieren wir die natürliche Strömung der Seele.

Gebt euch selbst etwas Freiraum.

Und natürlich können wir uns auch fragen, wenn wir all diese Normen der Schamkultur und der Schuldkultur und all diese Ideologien betrachten: "Wer hat davon einen Nutzen, wenn doch wir selbst davon keinen Nutzen haben?" Nun, in der milden Form haben sie natürlich einigen gesellschaftlichen Nutzen. Es ist doch in beiden Fällen günstig, wenn wir uns in Vorstellungen fügen, in denen wir unseren Mitmenschen einigermaßen gerecht werden. Aber letztendlich - in der verstärkten Form - führen sie dazu, dass wir uns übermäßig bestehenden Vorstellungen, bestehenden Ideologien fügen, die uns sowohl in einer Schuld- als auch einer Schamkultur von außen her auferlegt werden, und uns ihnen anpassen.

Dies bedeutet, dass es keine gesellschaftliche Weiterentwicklung mehr stattfindet, dass darin Stillstand herrscht. Es führt zu einer Anpassung an bestehende gesellschaftliche Strukturen. Und diese bestehenden gesellschaftlichen Strukturen sind nicht stimmig. Schauen wir uns nur die Welt um uns herum an, läuft darin vieles verkehrt. Es wird eine neue Art des Denkens gebraucht.

Und die Samen der neuen Art des Denkens, die sind gesät.

Nach und nach kam in den vergangenen Jahrhunderten ganz allmählich die Vorstellung, das Konzept der bedingungslosen Liebe auf.

Bedingungslose Liebe - das bedeutet, dass du nicht länger glaubst, dass Gott, das Universum über dich verärgert ist und dass das Böse nicht die Herrschaft hat. Und dass du bedingungslos geliebt wirst. Lass diese Vorstellung einmal in dich einsinken:

Du wirst bedingungslos geliebt.

Bedingungslos - das heißt, es gibt dafür keine Bedingungen oder Voraussetzungen. Du musst nicht erst etwas Gutes tun, dich nicht erst anpassen oder fügen, du musst nicht den Erwartungen der Welt um dich herum, den Erwartungen der Nachbarn, den Erwartungen des einen oder anderen Gottes nachkommen - und bekommst erst dann Liebe. Nein. Dein Bestehen, deine Existenz, dein Dasein ist genug! Alles, was existiert, alles, was besteht, hat das Recht auf Liebe. Lass diese Vorstellung einmal einen Moment einwirken.

Du wirst bedingungslos geliebt.

Höre: "Du wirst bedingungslos geliebt."

Und dann, wenn du dich diesem Gedanken öffnest, fühlst du eine augenblickliche Befreiung. Du musst für die Liebe nicht kämpfen oder dich abrackern. Du brauchst dich selbst für die Liebe nicht zu unterdrücken oder unter Kontrolle zu halten. Sie ist einfach da.

Lass sie einfach hereinströmen.

Und aus diesem Verständnis heraus, mit diesem Schlüssel kannst du dich selbst von Schuld- und Schamgefühlen befreien. Denn alle Schuldgefühle, alle Schamgefühle und all die Ideologien, die dahinter stehen, basieren auf dem Gedanken, dass es keine bedingungslose Liebe gibt. Dass Liebe etwas ist, das man sich verdienen muss - durch gutes Verhalten und Benehmen, dadurch, dich zu fügen und anzupassen, dadurch, den Wünschen anderer gerecht zu werden. Willst du dich daher von Schuld- und Schamgefühlen befreien, bejahe das Verständnis, dass du bedingungslos geliebt wirst. Und das beginnt ganz einfach mit einer Vorstellung, einem Gedanken, wiederhole ihn einmal in deinem Kopf: "Ich werde bedingungslos geliebt."

Und dann lasse ihn tiefer in dein Herz hinein sinken, einfach damit du es fühlst.

Ich möchte nun eine Meditation anbieten, in der du diese Vorstellung, dieses Verständnis von bedingungsloser Liebe bestärkst und, indem du das tust, nach und nach all die alten Schuld- und Schamgefühle loslässt. Denn diese basieren immer auf der Vorstellung, dass Liebe bedingt ist, Bedingungen hat, dass Liebe etwas ist, das du dir erst verdienen musst. Sie basieren auf dem Denken, dass du von Grund auf unrecht bist und schlecht bist und dass du erst dann, wenn du ganz hart arbeitest und deine Gedanken unter Kontrolle hältst und deine Sexualität unterdrückst und alle möglichen Bedingungen seitens der Nachbarn und Gottes erfüllst - was du alles tun und unterlassen musst -, dass du dann erst Liebe verdienst. So die Vorstellung. Und das hält dich gefangen, das engt dich ein, das bewirkt, dass du nicht wirklich fließen, nicht strömen kannst.

Das ist dein Gefängnis. Ein Gefängnis, das auf der Idee errichtet wurde, dass du dir Liebe verdienen musst. Und das führt zu Schuld- und Schamgefühlen. Und indem du ein inneres Verständnis von der bedingungslosen Liebe zulässt, die das gesamte Universum durchdringt, befreist du dich selbst. Und auf dieses Verständnis hin kannst du auch das Gefühl zulassen, das auf dieses Verständnis folgt. Und wenn du das Gefühl zulässt, kannst du es tiefer einströmen lassen, hin zu all den alten Anteilen von dir, die vollsitzen mit Schuld- und Schamgefühlen.

Und das werden wir in dieser Meditation nun tun, die ich dir nun anbiete.

Danke für das Anhören dieser Einleitung.

MEDITATION

Die nun folgende Meditation ist eine Anleitung dafür, in Kontakt mit deinem wahren Selbst zu kommen.

ZUR MEDITATION (bitte anklicken)

Vielen Dank.

*CHANNELING

▷ Zum Channeling "FREI WERDEN VON SCHULD- UND SCHAMGEFÜHLEN" (bitte anklicken)

Autor: © Gerrit Gielen (Link zur Original-Aufnahme)

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