Im Gegensatz zu zahlreichen Berichten in vielen Medien bleibt festzustellen, dass das Eis in der Antarktis stetig wächst. Es gibt zwar immer wieder spektakuläre Eisabbrüche die zu regionalen Eisverlusten führen, aber von den Gletschern in Südpolnähe wird ständig Eis nachgeschoben, so dass in der Summe die Masse an Eis wächst.
Am Südpol ist die Eismasse seit 1979 mehr oder weniger stabil und konnte sogar in den letzten Jahren zulegen. Das südpolare Schelfeis ist zwischen 2009 und 2019 über 5.000 Quadratkilometer gewachsen, wie in den Fachpresse zu lesen war. Das entspricht der doppelten Fläche des Saarlandes. Forscher um Dr. Julia R. Andreasen von der Fakultät für Boden, Wasser und Klima an der Universität von Minnesota stellten fest, dass bei Berichten über die Eisbedeckung der Antarktis häufig mit Daten gearbeitet wird, die zeigen, „dass Schelfeis kollabiert, dünner wird und sich zurückzieht“. Allerdings gäbe es wenige Messungen, die sich mit den Veränderungen der gesamten Eisfläche der Antarktis befassen.
Zur Erklärung: ein Eisschelf ist die ins Meer ragende Zunge, also praktisch die schwimmende Fortsetzung eines Gletschers. Bricht davon eine Stück ab, spricht man vom Kalben eines Gletschers, danach wird dieser Teil zum Eisberg.
Das Eis der Antarktis schrumpft nur stellenweise
Der größte Rückgang wurde auf dem Larsen-C-Schelfeis im Jahr 2017 beobachtet werden, als bei einer einzigen Kalbung 5.917 Quadratkilometer an Eisfläche verlorenging. Der größte Zuwachs wurde auf dem Ronne-Schelfeis in der Ostantarktis gemessen werden, der in 10 Jahren um 5.889 Quadratkilometer zunahm. In der Summe ist die Fläche binnen 10 Jahren um 5.305 Quadratkilometer gewachsen. Die antarktischen Schelfe haben in dieser Zeit 661 Gigatonnen Eismasse hinzugewonnen. Deswegen weisen die Forscher auf die Wichtigkeit hin, die Beobachtungen der Eisschelfe über einen längeren Zeitraum zu tätigen, um Fehlinterpretationen zu vermeiden. Die Studie erschien Mitte Mai in der Fachzeitschrift „The Cryosphere“. Übrigens, wetteronline meldete, dass am 12. Mai diesen Jahres an der Station Wostok, also zu Beginn des Herbstes auf der Südhalbkugel, bereits mit – 76,4 Grad ein neuer Kälterekord für diesen noch jungen Winter gemessen wurde.
Abrupter Rückgang aber stetes Wachstum
Von der Öffentlichkeit unbemerkt geschieht das Wachstum der Eisflächen, und zwar jährlich und konstant, an allen beobachteten Schelfen. Am deutlichsten erkennt man das am Mertzgletscher im australischen Teil des südpolaren Eiskontinents Obwohl der Gletscher jährlich um 50 bis 100 Quadratkilometer gewachsen ist, schrumpfte seine Fläche wegen eines einzigen Kalbens im Jahr 2010 beachtlich. Dabei brachen 2.400 Quadratkilometer Eis nach einer Kollision mit einem Eisberg ab. Die Welt schrieb seinerzeit von einer „Jahrhundertkollision“. Bei dem stetigem Wachstum dauert es jedoch nur 25 bis 50 Jahre, bis die Eisfläche auf diesem Gletscher wieder den Stand von Anfang 2020 erreicht.
Quellen:
www.wetteronline.de/wetterticker/unter-minus-75-grad-in-wostok-sehr-frueh-extreme-kaelte-in-der-antarktis–5bff0f6b-513c-4b71-8d7a-6207fd17ed1f
www.welt.de/wissenschaft/article6568826/Gigantischer-Eisberg-in-der-Antarktis-abgebrochen.html
https://www.epochtimes.de/wissen/forschung/eis-in-der-antarktis-um-5-000-quadratkilometer-gewachsen-a4292544.html
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen
Bei Kommentaren bitten wir auf Formulierungen mit Absolutheitsanspruch zu verzichten sowie auf abwertende und verletzende Äußerungen zu Inhalten, Autoren und zu anderen Kommentatoren.
Daher bitte nur von Liebe erschaffene Kommentare. Danke von Herzen, mit Respekt für jede EIGENE Meinung.