2025-05-05

Frühlingsnewsletter von Gerald Hüther


Liebe Wegbegleiter und Freunde, Interessierte und Unterstützer (aller Geschlechter),

wieder erleben wir so einen zauberhaften Frühling, der alles wachsen, gedeihen und erblühen lässt. Niemand muß den Gänseblümchen und den Maiglöckchen zeigen, wie das geht. Und auch die Amseln und Rotkehlchen brauchen keine Anleitung, wie es mit der Partnersuche, dem Eierlegen und der Aufzucht ihrer Kleinen funktioniert. Sie machen es einfach, oder besser: Sie lassen es geschehen. Deshalb ist diese überall zu bestaunende Entfaltung auch keine Leistung. Sie ist das Grundmerkmal alles Lebendigen.

Alles Lebendige ist Teil dieses großen Entfaltungsprozesses, auch wenn es als Einzelwesen oder in einer Gemeinschaft vorübergehend etwas platt getrampelt wird, im Hamsterrad landet oder in heftigen Gegenwind gerät. „Hinter’m Horizont geht’s weiter“, singt Udo Lindenberg und die Erkenntnisse der Hirnforscher über die lebenslange Plastizität unseres Gehirns geben ihm Recht.

Was sich nicht mehr entfalten kann, ist tot. So einfach ist das.

Und doch so schwer für alle, die sich auf der Suche nach einem glücklichen Leben unterwegs verlaufen, verirrt, und dabei immer stärker verwickelt haben. Uns Menschen passiert das häufiger als den Gänseblümchen.

Aber im Gegensatz zu den Tieren und Pflanzen sind wir in der Lage zu erkennen, was uns in solche fatalen Verwicklungen geführt hat. Als zutiefst soziale Wesen versuchen wir ja von Anfang an, uns in der jeweils vorgefundenen Lebenswelt zurechtzufinden, dazu zu gehören, angenommen und gemocht zu werden. Wir wollen es Mama und Papa recht machen, unsere Welt erkunden, alles mögliche ausprobieren, Freunde finden, mit Geschwistern klarkommen und noch viel mehr. Dabei finden wir Lösungen, die zunächst recht gut funktionieren (die Psychologen nennen sie „Bewältigungsstrategien“) und die deshalb auch später im Leben immer wieder gern eingesetzt werden. Je erfolgreicher jemand mit diesen Strategien vorankommt, desto fester werden die dabei aktivierten Nervenzellverschaltungen im Gehirn verankert. Das Streben nach Bedeutung und Anerkennung, nach materiellen Besitztümern und Macht, nach Kontrolle und Einfluss sind die gegenwärtig wohl häufigsten Verwicklungen, in denen sich viele Menschen verfangen haben. Um das zu verstehen, müssen wir nicht irgendwelche Einzelheiten über die Beschaffenheit unseres Denkorgans wissen. Es reicht die Erkenntnis, dass das menschliche Gehirn ein sich selbst organisierendes, sich durch eigene Erfahrungen strukturierendes Organ ist. Es lernt erst unterwegs (oder besser: jede und jeder muss selbst herausfinden), worauf es im Leben ankommt und worum es im Leben geht.

Wir sind also alle Suchende.

Und dabei kommt es zwangsläufig auch immer wieder zu Verirrungen und Verwicklungen. Manchmal reichen sie über Generationen hinweg, manchmal verbinden sie eine Gemeinschaft von lauter Gleichgesinnten, also von gleichartig Verwickelten. Und wenn die mit ihren unterschiedlichen Lösungsstrategien aufeinanderstoßen, wird es meist sehr gefährlich.

Den Tieren kann das nicht passieren, ihr Gehirn strukturiert sich viel stärker anhand der Erfahrungen, die in ihren genetischen Anlagen verankert worden sind. Aber dafür können wir uns zeitlebens neue Verknüpfungen der Nervenzellen in das eigene Hirn bauen.

Wir können uns also – wenn wir uns verwickelt haben – auch wieder entwickeln.

Es ist dieser Selbstentwicklungsprozess, der mich schon seit Jahren interessiert, und ich arbeite ich nun schon seit zwei Jahren am Aufbau einer Tochterakademie der Akademie für Potentialentfaltung. Sie heißt „Akademie für Entwicklungshilfe“. Jetzt ist endlich auch die dazugehörige >> Website fertig geworden.


Gestaltet ist das Ganze wie ein Haus, mit einer Empfangshalle und einer Cafeteria, unten gibt es einen Rumpelkeller und oben einen Dachboden. Dort kann man überall kostenlos herumstöbern.

Im Zentrum steht der Selbstentwicklungs-Parcours, dafür braucht man ein Ticket. Weshalb das nicht kostenlos ist und wofür wir die Einnahmen brauchen, wird am Ticketschalter erklärt.

Der Entwicklungs-Parcours erstreckt sich über neun aufeinanderfolgende Räume auf drei Etagen.
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Wer mag, kann sich in der Cafeteria einen „Reisebegleiter“ auswählen und den Parcours mit einer von ihm oder ihr begleiteten „Reisegruppe“ durcharbeiten. In jeden Raum ist eine Fülle an Material (Videos, Audios, Texte, Hinweise, Anregungen) zu dem jeweiligen Entwicklungsschritt eingestellt. Es wird sicher ein bis zwei Wochen dauern, bis das alles in einem Raum durchgearbeitet ist.

Es geht in diesem Parcours primär nicht um Wissensvermittlung, eher um
das Erleben einer inneren Berührung, das Wieder-in-Kontakt-Kommen mit sich selbst, um das Wiederfinden von etwas, das die meisten von uns oft schon seit Jahren und Jahrzehnten verloren hatten.

Ich bin sehr glücklich darüber, dass das alles nun so geworden ist, wie ich es mir vorgestellt hatte. Besser habe ich es nicht gekonnt, und ich bin allen dankbar, die mich bei der Umsetzung dieses doch recht schwierigen und aufwändigen Vorhabens unterstützt haben. Es ist der Versuch eine Einladung zu einem eigenen Entwicklungsprozess so liebevoll zu gestalten und gleichzeitig so viele Anregungen einzubauen, dass alle, die sich darauf einlassen, tief im Inneren berührt werden.

Wie erste Rückmeldungen zeigen, fangen viele an, sich wieder selbst zu mögen,
in Ihnen wird der Wunsch oder sogar eine tiefe Sehnsucht wach, sich aus den Verwicklungen zu befreien, die sie sich aus unterschiedlichen Gründen und oft auch schon vor langer Zeit als ihre jeweiligen Lösungen ins eigene Hirn gebaut haben. Sie wollen dann auch nicht mehr länger Gefangene dieser verwickelten Vorstellungen sein, wollen sich daraus befreien, sich „entwickeln“. Und das machen sie dann auch. Jeder und jede für sich allein, am besten als Mitglied einer Reisegruppe, ohne Vorgaben, ohne Anleitungen, ohne Techniken und Methoden, einfach so, aus sich heraus, sehr bewusst und aus ganzem Herzen. Und weil sie es wirklich wollen, geschieht es dann auch.

Das Geheimnis dieses „Selbsterfahrungsprozesses“ ist offenbar der Umstand, dass hier niemand belehrt, unterrichtet, oder gar bewertet, und damit wie ein Objekt behandelt wird.

Es geht immer um die Wiederentdeckung der eigenen Gestaltungskraft, um das Wiederfinden der Verbundenheit mit sich selbst und um die Befreiung aus den individuell im Lauf des Lebens entstandenen Verwicklungen.

Nicht durch Reden, sondern durch neue Erfahrungen und eigenes Erleben, nicht kognitiv oder emotional, sondern mit Herz und Verstand als ganzer und vor allem als einzigartiger Mensch.

Dass so ein Entwicklungsprozess gelingen kann, habe ich in den vergangenen vier Jahren in einer Zusammenarbeit mit der Schweizer Bildungsplattform Younity lernen dürfen. Younity war der für mich optimale Partner, um ein neuartiges und außergewöhnliches Ausbildungsprogramm (zum „Potentialentfaltungscoach“) zusammenzustellen. Diese „Ausbildung, die keine Ausbildung ist“, ermöglicht es den Teilnehmenden, sehr tiefreichende und berührende Erfahrungen mit sich selbst und mit anderen Teilnehmern zum machen. Diese Erfahrungen helfen ihnen, sich wieder mit ihren oft schon sehr lange unterdrückten Grundbedürfnissen zu verbinden, sich selbst wieder zu mögen und aus ihren bisherigen, sie zu Bedürftigen machenden Verwicklungen herauszufinden. Bei vielen kommt es dabei zu einer inneren Verwandlung, die als enorm beglückend und erfüllend empfunden wird. Aus bisher “Haben-Wollenden“ werden dann ohne Anstrengung von ganz allein „Verschenken-Könnende“. Mich hat das sehr beeindruckt und in der Überzeugung bestärkt, dass so ein innerer Verwandlungsprozess zeitlebens möglich ist.

Um verstehbar und erlebbar zumachen, wie das gelingen kann und was dabei möglich wird, habe ich mit Younity nun einen online-Kongress vorbereitet, der vom 10. bis 14. Mai unter dem Motto “Lebenslust statt Lebensfrust“ stattfindet.

Die Teilnahme an diesen 5 Kongresstagen ist kostenlos. Weitere Informationen findet ihr auf der >> Kongress-Seite.

Wer sich aus seinen Verwicklungen befreit hat, gehört nicht mehr zu all jenen, die als selbst Verwickelte zwangsläufig auch immer wieder andere verwickeln. Wer mag, kann selbst als Entwicklungshelfer versuchen, andere einzuladen, zu ermutigen und zu inspirieren, sich ebenfalls auf so einen Prozess der Selbstbefreiung einzulassen.

Niemand braucht Unterstützung bei der Entfaltung der in ihr oder ihm angelegten Potenziale. Das geht, solange wir lebendig sind, von ganz allein, wie bei den Gänseblümchen und Maiglöckchen. Aber es geht eben nicht, solange jemand noch in seinen Verwicklungen gefangen ist. Deshalb brauchen wir statt all der vielen verwickelten Erzieher, Lehrer, Anführer, Politiker und aller anderen Bedürftigen, die uns ständig einzureden versuchen, worauf es im Leben ankommt, eine ständig wachsende Zahl von Menschen, denen es gelungen ist, sich aus Ihren Verwicklungen zu befreien. Weil sie selbst erfahren haben, wie das geht, können sie anderen helfen, es ebenfalls zu versuchen. Wenn auf diese Weise eine immer größer werdende Gemeinschaft von Entwicklungshelfern entsteht, könnte ein Frühlingserwachen beginnen, in dem nicht nur die Blumen sondern auch die Menschen wieder aufzublühen beginnen...

Genießt den Frühling in vollen Zügen!

Mit einem herzlichen Gruß, Ihr und euer

Gerald Hüther

Quelle: gerald-huether.de

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