2016-06-27

BANG! - Wissenschaftler entdecken unseren magnetischen "sechsten Sinn"!


Na, endlich kommt auch die Wissenschaft dahinter! Wir spüren mehr als wir sehen!

Ein Wissenschaftler aus den USA behauptet, er kann jetzt den endgültigen Beweis erbringen, dass wir Menschen einen sechsten Sinn haben. Die Fähigkeit zu erkennen, gewissermassen unbewusst das Erdmagnetfeld wahrzunehmen. Dies nennt man bei den Tieren kurz Magnetsinn.

Und das ist ziemlich aufregend. "Es ist ein Teil unserer evolutionären Geschichte", sagt Kirschvink. "Die Magnetperzeption ist möglicherweise einer unserer ursprünglichsten Sinne!"

Der Geophysiker Dr. Joe Kirschvink vom California Institute of Technology, sagt jetzt, dass er es zum ersten Mal diesen Magnetsinn auch beim Menschen nachgewiesen hat.


Und das beste an dieser wissenschaftlichen Meldung ist, dass Kirschvink aufgrund seiner Studien behaupten kann, dass seine Ergebnisse jederzeit wiederholt und nachgeprüft werden können.

Auch wenn Kirschvink bisher nur eine relativ kleine Studie mit 24 Teilnehmern vorgelegt hat, ist er äusserst zuversichtlich und präsentierte seine Ergebnisse im April 2016 auf einer Tagung des Royal Institute of Navigation im Vereinigten Königreich.

"Meine Vortrag ist wirklich gut gelaufen", sagte Kirschvink hinterher.

Seine Ergebnisse scheinen jedoch so überzeugend gewesen zu sein, dass er vor kurzem weitere 900.00 US$ für weitere Studien bekommen hat. Auch werden ihm Laboratorien in Japan und Neuseeland helfen, seine Ergebnisse zu bestätigen.


"Joe ist ein sehr kluger Mann und einer sehr sorgfältigen Experimentator" sagt der Chemiker Peter Hore von der University of Oxford - eines der derzeit führendes Forschungslaboratorien im Bereich Magnetperzeption, die auch an der Studie von Kirschvink beteiligt waren. 

"Er würde dies wirklich nicht behaupten, wenn er nicht absolut davon überzeugt wäre...", so Peter Hore. 

Es gibt noch viel Arbeit, die jetzt getan werden muss - ein Team in Japan ist gerade dabei die Experimente zu replizieren, und ein Labor in Neuseeland beginnt mit ihren eigenen Studien, die nach dem gleichen Protokoll aufgebaut sind. Die Ergebnisse müssen dann von anderen Forschern auf dem Gebiet geprüft werden.


Wir haben einen langen Weg vor uns, aber es scheint, dass wir möglicherweise näher als je zuvor daran sind zu beweisen, dass wir Menschen den Kontakt mit unserem sechsten Sinn völlig verloren haben. 

Zur Orientierung ...Was ist der Magnetsinn?

Als Magnetsinn oder Orientierung am Erdmagnetfeld wird die Fähigkeit von Tieren bezeichnet, das Magnetfeld der Erde wahrzunehmen und für die Ortsbestimmung zu nutzen. Die Fähigkeit, sich am Magnetfeld der Erde zu orientieren, wurde erst seit Mitte der 1960er-Jahre bei Tieren und auch bei Bakterien experimentell nachgewiesen.

Der magnetische Sinn wird in den meisten Fällen nicht alleine zur Orientierung verwendet, sondern seine Informationen werden mit denen anderer eingehender Richtungshinweise (z.B. Schwerkraft [Gravitationsbiologie], Sonnen- und Sternen-Licht, Geruch,Infraschall, Luftdruck [Atmosphäre], UV- [Ultraviolett] und Licht-Polarisation [Polarisationssehen]) verrechnet. Bei einigen Tierarten, z.B. bei den daraufhin untersuchten Zugvögeln, ist die Fähigkeit zur Richtungsbestimmung mittels des magnetischen Sinns angeboren. Dieser hat dann neben seiner direkten Orientierungsfunktion auch eine große Bedeutung als Referenzsystem und dient zur Eichung anderer Kompaßsysteme (z.B. Sonnenkompaß und/oder Sternenkompaß). 

Bei der Orientierung anhand des Erdmagnetfelds werden folgende Informationen der magnetischen Feldlinien genutzt (Magnetfeld [Abb.]): Polarität (Richtung), Inklination (Neigung) und Intensität (Stärke). Die Linien verlaufen annähernd in Nord-Süd-Richtung, mit nur kleinen lokalen Abweichungen, die z.B. durch Eisenvorkommen im Boden bedingt sein können. Die Inklination der Feldlinien ist abhängig von der Erdhemisphäre und der Entfernung zu den Polen. Auf der Nordhalbkugel sind die Vektoren der magnetischen Feldstärke nach unten, auf der Südhalbkugel nach oben ausgerichtet, an den Polen verlaufen sie senkrecht zur Erdoberfläche und flachen zum Äquator hin ab (dort verlaufen sie parallel zur Erdoberfläche). 

Die lokale magnetische Feldstärke ist abhängig von unterschiedlichen Faktoren wie etwa dem tages- oder jahreszeitlich bedingten Sonnenstand und der lokalen Beschaffenheit des Bodens. Außerdem nimmt sie von den Polen in Richtung Äquator stetig ab. – Für viele Zugvögel konnte nachgewiesen werden, daß sie sich an der Inklination der Feldlinien orientieren. 

Experimentell konnte man zeigen, daß einige Vögel, die über den Äquator hinwegziehen (Äquatorialzieher), nach Äquatorübertritt ihre Zugrichtung entsprechend anpassen und nun in Richtung der entgegengesetzten Vektorinklinationen weiterziehen. 

Einige Tiere können zusätzlich auch die Stärke des magnetischen Feldes registrieren. Brieftauben z.B. erstellen in ihrem Gehirn mit Hilfe der Informationen über Inklination und Stärke des lokalen Magnetfelds eine Landkarte ihrer Umgebung (kognitive Landkarte) und sind fähig, sich mit ihrer Hilfe zu orientieren. Brieftauben benutzen jedoch erst ihren Magnetkompaß, sobald der Sonnenkompaß ihnen keine Information liefert (bei bedecktem Himmel). 

Auch bestimmte Meeresschildkröten (Unechte Karettschildkröte, Caretta caretta) orientieren sich mit Hilfe der Neigung und der Stärke der Feldlinien, um ihm Zuge ihres Fortpflanzungsverhaltens den Weg zurück zu ihren Geburtsstränden zu finden. Bei Walen, die lange Wanderungen durch die Meere unternehmen (Tierwanderungen), vermutet man eine Fähigkeit zur Orientierung an den erdmagnetischen Feldlinien. 

Die vermehrten Strandungen von Walen an bestimmten Küstengebieten werden mit der besonderen magnetischen Topographie dieser Gebiete in Zusammenhang gebracht. Für Graumulle (Sandgräber) konnte gezeigt werden, daß sie sich an der Polarität der Feldlinien orientieren und sogar ihre unterirdischen Baue nach dem Magnetfeld ausrichten (s.u.). 

Theoretisch gibt es mehrere Möglichkeiten, wie magnetische Felder wahrgenommen werden könnten, so z.B. über Makromoleküle, die ihre Konformation durch Einwirkung des Magnetfelds ändern, oder mittels magnetischer Metallpartikel, die in Zellen eingebaut sind (Magnetfeldeffekt). 

In der Natur konnte bisher nur letztere nachgewiesen werden. Die Grundlage des Wahrnehmungsmechanismus bilden Magnetit-Kristalle (Magnetit). 

Gut untersucht ist der Vorgang bei Magnetbakterien aus dem Bodenschlamm von Gewässern, die im Freiwasser den Magnetfeldlinien entlang hinunter zum Schlamm schwimmen. Die Bakterien sind zu klein, als daß sie dem Schwerefeld folgend nach unten sinken könnten, und so stellen die Feldlinien eine wesentliche Richtungsinformation für sie dar. Als Rezeptoren enthalten die Bakterien 10–20gliedrige Ketten von membranumhüllten, 50 nm großen Magnetit-Würfeln, sog. Magnetosomen. Vermutlich wird das mechanische Drehmoment bei der Abweichung der Dipolrichtung (Dipol) der Magnetosomen von der Richtung des Außenfelds zur Steuerung der Schwimmbewegung verwendet. 

Bei Wachstum auf eisenfreiem Medium verschwinden die Magnetit-Kristalle und mit ihnen die Fähigkeit zur Magnetfeldorientierung. Eine ähnliche Anordnung von Magnetit-Kristallen wurde in einer Ausbuchtung des Siebbeins von Thunfischen gefunden. In dieser nervös sehr stark innervierten Region befinden sich 85 ·106 Kristalle mit einer Länge von 5 ·10–7 mm. 

Nach Berechnungen sollen die Tiere mit Hilfe dieser Magnetit-Ansammlungen in der Lage sein, noch Feldstärkeunterschiede von 1–100 ·10–9 Tesla zu registrieren und die Richtung der Feldlinien bis auf wenige Bogensekunden genau wahrzunehmen. 

Auch bei den zur Wahrnehmung magnetischer Felder fähigen Forellen konnten Magnetit-Partikel identifiziert werden. Die Kristalle liegen in flüssigkeitsgefüllten Kompartimenten innerhalb bestimmter Zellen in der Nase der Fische. In der Schnabelhaut von Brieftauben hat man ebenfalls kleine Mengen (insgesamt nur 10 ng) von Magnetit-Partikeln nachgewiesen, die dicht um freie Nervenendigungen und Merkel-Körperchen (Mechanorezeptoren) angeordnet sind. 

Die Information zur Orientierung dieser Eisenoxid-Partikel wird offensichtlich von einem Ast des Trigeminus (Nervus ophthalmicus) in das Gehirn geleitet. Ähnliche Magnetit-Ansammlungen wurden bei einigen Zugvögeln entlang des Riechnervs, in der Nähe des Riechkolbens, in einem Gewebe zwischen den Augen und einigen Hirnarealen gefunden. Bienen(Honigbiene) zeigen bei der Durchführung des Schwänzeltanzes (Bienensprache) nicht nur eine Ausrichtung nach der Schwerkraft, sondern zusätzlich auch eine nach dem Erdmagnetfeld. 

Die entsprechenden Rezeptoren – auch hier handelt es sich um mit Magnetit-Kristallen gefüllte Zellen – wurden im Abdomen der Insekten isoliert. Eine weitere Möglichkeit zur Wahrnehmung magnetischer Felder könnte über die Elektrorezeption gehen (Bioelektrizität, elektrische Organe,Elektrokommunikation), da elektrische Felder immer auch mit magnetischen Feldern gekoppelt sind. 

Haie und Rochen verfügen über Empfänger mit höchster elektrorezeptorischer Empfindlichkeit (Lorenzinische Ampullen), und in Laborversuchen mit Stachelrochen konnte festgestellt werden, daß mit diesen Sinnesorganen auch magnetische Informationen empfangen werden können. Ob sie diese jedoch in ihrem natürlichen Verhalten zu Orientierungszwecken verwenden, ist nicht bekannt. – In jüngster Zeit konnte in afrikanischen Graumullen (Cryptomys anselli; Sandgräber) eine Beteiligung einer bestimmten Gehirnstruktur, des Colliculus inferior (Colliculi), an der Wahrnehmung und Verarbeitung der Magnetfeldinformation nachgewiesen werden. Man vermutet, daß die magnetische Umgebung der Tiere in diesem Gehirnbereich als topographische Karte abgebildet ist. Ob der Colliculus inferior diese Funktion auch bei anderen Tierarten hat, ist noch ungeklärt. Biomagnetismus, Kompaßorientierung,Navigation, Vogelzug.

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