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Wissenschaftler sind mehr als besorgt und schlagen Alarm, denn die tatsächlichen Auswirkungen auf Meeresbewohner, Umwelt und uns Menschen sind derzeit nicht abschätzbar, da es noch keine aussagekräftigen wissenschaftliche Ergebnisse über die Langzeitfolgen gibt.
Mikroplastik ist persistent
Neben der Entstehung gigantischer Müllteppiche, die durch Meeresströmungen begünstigt werden, geht insbesondere von den mikroskopisch kleinen Plastikpartikeln, eine bedrohliche und nicht kontrollierbare Umweltgefahr aus.
Die Misere ist brisant, denn die alarmierende Umweltverschmutzung ist von steigender Tendenz.
Mikroplastik reichert sich rund um den Globus fortwährend in Gewässern sowie der Umwelt an und gefährdet die Tierwelt und ebenso die Gesundheit von uns Menschen. Die Quellen für Mikroplastik sind vielfältig. Die von der Menschheit verursachte Umweltkatastrophe ist unumkehrbar, denn die feinen Plastikpartikel lassen sich nicht mehr vollständig aus der Umwelt entfernen. Die Umweltverschmutzung durch Mikroplastik ist also persistent!
Plastikmüll überall
Einerseits entsteht Mikroplastik aus größeren Plastikteilen durch den Zersetzungsprozess, der beispielsweise durch den Einfluss von Temperatur, Wind, Wellen und die Sonne, in der Umwelt in Gang gesetzt wird. Unzählige Plastiktüten, Plastikflaschen, große Mengen Plastikmüll von Schiffen und Teile von Fischernetzen gelangen in die Weltmeere und sind hier nun ihrem unendlichen Schicksal überlassen. Denn Plastik benötigt durchschnittlich 300 bis 500 Jahre bis es sich aufgelöst hat. Allerdings verschwindet es währenddessen nicht, sondern löst sich lediglich in immer kleiner werdende Plastikteilchen, also in Mikroplastik auf.
Auf Grund ihrer Beschaffenheit, können die kleinen Plastikteilchen weitere toxische Umweltschadstoffe an sich binden, was alarmierende kumulierende Effekte zur Folge hat. Auf diese Weise können gefährliche Giftcocktails entstehen, die von Kleinstlebewesen aufgenommen werden. Wissenschaftler konnten die giftigen Chemikalien in Wasserflöhen, Muscheln, Schnecken, Krebsen, Würmern, Fischen aber auch in weiteren Mikroorganismen und sogar in Seehunden nachweisen. Diese Schadstoffe lagern sich schließlich in deren Körpergewebe ein und können von ihnen nicht mehr ausgeschieden werden. Die Folgen sind gravierend, denn dadurch entstehen Entzündungen, Schleimhautentzündungen, Unfruchtbarkeit und sogar Tumore. Mikroplastik ist nachweislich in der Nahrungskette angekommen und landet auch auf unseren Tellern und hat somit auch den Weg in den menschlichen Organismus gefunden. Denn Wissenschaftler kamen bei ihren Untersuchungen zu dem Ergebnis, dass die kleinen Plastikpartikel mittlerweile auch in Regenwasser, Trinkwasser, Milch und Honig angekommen sind.
Mikroplastik durch Kosmetik und Fleece-Bekleidung
Desweiteren gelangen mikroskopisch winzige Plastikpartikel auch auf anderen Wegen in die Umwelt. Im Wettstreit um die Gunst der Kunden, setzt die Industrie ihren Kosmetikprodukten unter anderem feinste Plastikteilchen aus Polyethylen, zu. Diese werbestrategisch angepriesenen Mikroperlen, sollen eine bessere Reinigungskraft erzielen.
Aber auch beim Waschen von Fleece-Bekleidung entstehen bei jedem Waschgang feinste Plastikteilchen, die in nicht unerheblichen Mengen ins Abwasser gespült werden. Über die Kläranlagen, die die mikrofeinen Teilchen nicht herausfiltern können, gelangen sie in Gewässer und die Umwelt. Bedauerlicherweise befördert das weiterfolgende Ausbringen von Klärschlamm Mikroplastik zusätzlich auch auf die Felder. Laut Meinung von Experten verbreiten sich die Plastikwinzlinge dadurch unaufhaltsam weiter in die Atmosphäre und letztendlich auch in die Atemluft. Mikroplastik ist quasi in der gesamten Umwelt anzufinden. In der Donau konnten von Forschern mehr Plastikpartikel als Fischlarven nachgewiesen werden. Wissenschaftler haben errechnet, dass täglich 4,2 Tonnen über die Donau ins Schwarze Meer gelangen.
Selbst aktiv werden
Um die in unvorstellbaren Dimensionen global stattfindende Umweltverschmutzung durch Mikroplastik einzudämmen, wäre ein vollständiger Verzicht auf Mikroplastik in Kosmetikprodukten ein Schritt in die richtige Richtung. Deswegen fordern Umweltschutzorganisationen schnelles Handeln von der von der Kosmetikindustrie.
Beim Kaufentscheid für natürliche Materialien bei Textilien statt zu Fleece-Bekleidung, ließe sich die ansonsten beim Waschen anfallende Menge an Mikroplastik, erheblich reduzieren. Denn laut Ausführungen des Umweltbundesamtes in Berlin, besteht der in den Ozeanen anfallende Müll zu Dreiviertel aus Plastik.
Deswegen ist es dringend von Nöten, die tickende Zeitbombe zu entschärfen und mit vereinten Kräften mitzuwirken, die Entstehung von Plastikmüll zu verringern. Nicht nur Taten der Politik sind gefragt, sondern auch die Verbraucher können bedeutsamen Einfluss auf die zukünftige Entwicklung nehmen, die Flut an Mikroplastik einzudämmen.
Am besten Plastikprodukte meiden, wo immer es geht.
Keine neuen Plastiktüten mehr annehmen, sondern von nun an Einkäufe nur noch mit Baumwolltasche und Einkaufskorb ausgestattet erledigen.
Auf Wochenmärkten und Bio-Läden plastikfreie und unverpackte Lebensmittel einkaufen.
Kosmetikprodukte in den Regalen stehenlassen, in denen Mikroplastik verarbeitet ist.
Stattdessen nur noch zu Kosmetik greifen, die frei von Mikroplastik ist. Die Gefahr durch Mikroplastik für Umwelt und Gesundheit geht uns alle an.
Literatur:
NDR-Fernsehen: 45 Min. Die Plastikbedrohung
Umweltbundesamt: Müll im Meer
BUND für Umwelt und Natur: Mikroplastik - Die unsichtbare Gefahr: Der BUND-Einkaufsratgeber (Stand: 03.03.2015)
hr Fernsehen - alles wissen: Mikroplastik in Fleecejacken
ARD Plusminus - Plastikkügelchen in Lebensmitteln und Kosmetika
Quelle: http://maria-herzger.eu/mikroplastik-gefahr-fuer-umwelt-gesundheit/
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