2016-04-09

Umstrittenes Bilderberg-Treffen findet 2016 in Dresden statt


Das jährliche Bilderberg-Treffen findet in diesem Jahr in Deutschland statt. Im Juni werden sich hochrangige Vertreter aus Politik, Wirtschaft, Finanzwelt und Medien in Dresden unter massivem Polizeischutz und streng geheim zusammen finden.

Das Meeting werde vom 9. bis 12. Juni abgehalten, bestätigte das Bundesinnenministerium berichten die Deutschen Wirtschafts Nachrichten unter Berufung auf AFP.

Demnach wird das umstrittene Meeting im Kempinski-Hotel Taschenbergpalais unweit der Semper-Oper statt finden.

Die Bilderberg-Konferenz tagte erstmals 1954 im Hotel „De Bilderberg“ im holländischen Oosterbeek. Die Treffen werden stets unter Ausschluss der Öffentlichkeit abgehalten. Abschlusserklärungen oder Protokolle der Meetings gibt es keine (Vom CFR bis Bilderberg: Die geheime Geschichte der Europäischen Union).

Seitdem treffen sich jedes Jahr 100 bis 140 hochrangige Vertreter von Politik, Wirtschaft und Finanzwelt aus Westeuropa und Nordamerika an wechselnden Orten (Bohemian Grove: Das amerikanische Bilderbergertreffen (Videos)).

Pressevertreter sind nicht zugelassen und den Teilnehmern ist es verboten, über die Veranstaltung Auskunft zu geben. Für gewöhnlich wird der Tagungsort bis zum Schluss geheim gehalten. Dass die Information über den Tagungsort schon jetzt, Monate vor dem Treffen durchsickert, ist eine kleine Sensation.

Die Teilnehmer des Bilderberg-Treffen sind in der Regel mehr als hundert führende Vertreter aus Politik, Wirtschaft und Finanzwelt. Aus Deutschland werden unter anderem der Aufsichtsratsvorsitzende der Deutschen Bank, Paul Achleitner, und der Vorstandsvorsitzende des Flugzeug- und Rüstungsherstellers Airbus, Thomas Enders dabei sein.

Im vorigen Jahr waren unter anderem Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen und ihre Staatssekretärin Katrin Suder dabei. Dass von der Leyen dieses Jahr wieder teilnehmen wird, wollte das Verteidigungsministerium offiziell nicht bestätigen. Sicher ist, dass für die Europäische Zentralbank (EZB) ihr Direktoriumsmitglied Benoît Cœuré teilnehmen wird (Atlantikbrücke, TTIP und Flüchtlingskrise: die geheimen Spiele der Mächtigen).

Mit Dresden wählt die Bilderberg-Konferenz, die sich als transatlantische Wertegemeinschaft versteht, zum ersten Mal einen Tagungsort auf dem Gebiet des ehemaligen „Ostblocks“. Die Verschwörer-Konferenz stellt den Freistaat Sachsen und die Stadt Dresden vor immense polizeiliche und logistische Herausforderungen.

Die Organisatoren bevorzugen meist abgeschiedene Tagungsorte; 2015 fand die Konferenz in Telfs-Buchen in den österreichischen Alpen statt. Aus Sicherheitsgründen und um Demonstranten fernzuhalten, werden die Konferenzen aufwendig von der Polizei gesichert.



Seit Pegida ist Dresden politisch polarisiert. Mit der Konferenz dürften zwei gegnerische Gruppen, Pegida und Teile der linken Szene der Stadt, ein gemeinsames Demonstrationsziel haben.

Kritiker bezichtigen die Bilderberg-Gruppe seit langem, bei ihren Konferenzen wichtige politische und wirtschaftliche Entscheidungen ohne demokratische Legitimation und öffentliche Kontrolle zu treffen. Andere Kritiker werfen der Gruppe vor, für eine ultra-liberale Ausrichtung der Globalisierung einzutreten 

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