EINLEITUNG
Eine Reise zu Bedeutung und Sinn
Wir leben in einer Zeit der Verwirrung und Bedeutungs- oder Sinnlosigkeit. Um uns herum sehen wir Krieg, Entfernung vom Glauben, Klimakrisen, Geldknappheit, Verschwörungstheorien, Krankheit, Streit, Wohnungsnot und dergleichen mehr. Viele dieser Phänomene betreffen auch unser persönliches Leben. Die Welt um uns herum scheint zusammenzubrechen.
Wie ist es da noch möglich, Sinn und Glück zu finden? Wie können wir ein bedeutungsvolles Leben führen?
Indem wir beginnen, aus unserer Quelle heraus zu leben. Auf diese Weise helfen wir nicht nur uns selbst, sondern wir bringen auch Licht in das Chaos um uns herum. Dazu ist es wichtig, dass wir uns wieder mit dem Kern in uns verbinden, dem Kind in uns, das darauf wartet, gesehen zu werden.
Dieses "innere Kind" ist nicht etwas aus der Vergangenheit: Es ist jetzt hier.
Ein Mensch ist wie ein Baum: Der Kern (das Kind) bleibt, die Jahresringe wachsen um ihn herum. Sperre darum das Kind in dir nicht in der Vergangenheit ein, es ist noch immer da, befreie es, lass es im Jetzt leben.
In einem geistig gesunden Erwachsenen ist dieses Kind immer noch zentral. Es ist ein direkter Ausdruck unserer zeitlosen Seele. Aus dieser Seelenenergie heraus zu leben ist ein sinnvolles Leben, ein beseeltes Leben: ein Leben aus der Quelle, die du bist.
Ein Leben voller Sinn ist ein Leben voller Freude.
DER KONTAKT MIT UNSERER SEELE
Willkommen! Wie schön, dass ihr alle als Gleichgesinnte hier zusammen seid. Und ich finde es sehr wichtig, hier noch einmal zu erwähnen, dass - wie ihr es in dieser Runde bereits sagtet - das, was ihr im Inneren durchlebt, und die Tatsache, dass sich die äußeren Bedingungen radikal verändern, eine enorme Unsicherheit erzeugt. Und dies geschieht nun in der ganzen Welt. Es findet eine Krise statt - all die Unsicherheiten um uns herum, eine ökonomische Krise, ein Krieg, das Klima, die Wohnungsnot...
Aber darin liegt auch eine Einladung. Eine Einladung, zu schauen: Wo finden wir dann Sicherheit? In uns selbst! In unserer Quelle. Wir sprechen oft über die Quelle, die Quelle des Universums, doch diese Quelle befindet sich auf tiefer Ebene auch in uns selbst.
Seit die Krise begonnen hat, bekomme ich das Gefühl, dass die Welt sich nun wirklich zu verändern beginnt. Dass nun eine neue Zeit beginnt. Aber bis es so weit ist, müssen all diese alten Strukturen, die uns Schein-Sicherheiten verschaffen, vergehen und müssen wir wieder zu dem zurückkehren, wer wir sind.
Die Menschen haben in der Vergangenheit sehr lange Zeit in kleinen Gruppen gelebt. Sie waren tief mit der Natur verbunden, vor allem die Männer jagten, die Frauen waren stärker verbunden mit der Pflanzenwelt, die Menschen zogen umher und es herrschte eine gewisses Ausgewogenheit und Harmonie. Dann entstand auf eine zunächst sehr einfache Weise eine Landwirtschaft, und die Frauen wurden nach und nach weniger wichtig, denn die Landwirtschaft war harte körperliche Arbeit, die Menschen mussten pflügen - und so dominierte mehr und mehr die männliche Denkweise, man müsse die Natur unterwerfen und Tiere mit Waffen jagen. Die Frauen wurden sukzessive unterdrückt, und die wenigen Frauen, die an ihrer ursprünglichen Lebensweise festhielten, wurden, so kann man es sagen, als Hexen angesehen.
So entstand ein enormes Ungleichgewicht, in dem die Menschen die Natur beherrschten und den Kontakt mit der Quelle verloren.
Und nun tritt eine Zeit ein, in der der Kontakt mit der Quelle wiederhergestellt wird. Der Kontakt mit dem Weiblichen, der Kontakt mit uns selbst. Das bedeutet ein sinnvolles, bedeutungsvolles Leben. Ich denke, sobald wir den Kontakt mit der Quelle wiederherstellen, den Kontakt mit uns selbst wiederherstellen, finden wir unseren Weg im Leben und auch unseren Weg auf der Erde wieder. Dafür ist es wichtig, das Alte loszulassen - nicht gegen es anzugehen, nicht gegen es zu kämpfen, nicht daran festzuhalten, sondern es loszulassen. Und das tun wir, indem wir uns unseres inneren Reichtums bewusst werden.
In unserer Kindheit wurden wir oftmals klein gemacht. Ein Kind ist oft noch erfüllt von sich selbst, ist voller Reichtum, voller Verlangen, die Welt zu entdecken. Dann kommt es in die Schule und bekommt dort zu hören: Es geht nicht um dich, es geht um all das um dich herum. Und sobald es nach innen geht und seinen Tagträumereien folgt, wird es abgestraft. Es muss alles Mögliche über die Welt lernen, und es wird von ihm erwartet, in einem festgelegten System mitzugehen, sich nach der Uhr zu bewegen und zu arbeiten, und vor allem früher wurde von Männern und Frauen erwartet, dass sie ihre Rolle erfüllten, dass Frauen beispielsweise zuhause blieben und Kinder großzogen.
So wurden wir entwurzelt, von unserer Quelle getrennt und fanden uns in einer Leistungsgesellschaft wieder, einer Welt mit dem Anspruch, alles besonders gut machen zu müssen, alles nur Mögliche leisten und tun zu müssen. Doch diese Welt stürzt jetzt ein. Nun müssen wir wieder zu uns selbst, zu unserer Quelle zurückkehren.
Hierzu möchte ich euch eine Meditation anbieten, in der es darum geht, zu sich selbst zurückzukehren. Dies ist nicht ganz so einfach, denn wir tragen noch viele Frustrationen, Ängste und Schmerz in uns, und werden alldem, wenn wir nach innen gehen, auch begegnen. Doch ein bedeutungs- und sinnvolles Leben beginnt damit, dass wir annehmen, dass wir im Inneren schön sind. Dass wir im Inneren überaus reich sind. Dass es in uns Schätze zu entdecken gibt. Und wenn wir mit dieser Quelle, mit diesen Schätzen in uns selbst, mit diesem inneren Reichtum in Kontakt kommen, kommen wir in Kontakt mit unserer inneren Sonne, mit unserem inneren Licht, und dann fühlen wir: "Oh, das kann ich in diese Welt bringen!"
Der dann folgende Schritt ist, dass wir entdecken, dass die Welt darauf wartet. Dass die Erde darauf wartet. Und wenn du an die Welt denkst, dann denke einmal nicht an große Städte, an geschäftiges, hektisches Leben, sondern denke einmal die Stille und an die Schönheit der Natur und fühle, dass du damit verbunden bist. Dass du etwas mit alldem zu tun hast, dass es deinen Reichtum widerspiegelt. Fühle auch, dass, wenn du Kontakt mit der Quelle und Kontakt mit der Erde hast, du auf dem Weg bist - auf dem Weg in eine andere Welt. Auf dem Weg in eine neue Gemeinschaft, Gesellschaft. Und fühle dann auch, dass du diesem Weg nur folgen kannst, wenn du bereit bist, die alten Ängste loszulassen. Denn das hast du in dieser Welt gelernt: Angst zu haben. "Du musst arbeiten, du musst dir dein Essen verdienen, sonst geht alles Mögliche schief. Du musst dich versichern. Du musst dies tun, du musst jenes tun..."
Fortwährend werden wir aus einer Angst heraus in Schubladen gepresst. Lass diese Angst einmal los. Auf der Ebene der Quelle in dir gibt es keine Angst. Wenn du daher Kontakt mit dir selbst, mit deinem Licht hast, gibt es keine Angst. Dann bist du sicher. Dann traust du dich, zu leben. Dann traust du dich, dein Leben zu leben. Ein sinnvolles Leben entsteht, wenn du dir selbst treu bist. Indem du dir selbst und dem, wer du wirklich bist, treu bist, folgst du deinem Weg. Einem Weg heraus aus der Angst, einem Weg hinein in deine Welt, einem Weg hin zu dem, wer du wirklich bist.
Und nach dieser kurzen Einleitung möchte ich nun mit der Meditation beginnen. Eine Meditation, die dir helfen kann, mit der Quelle in Kontakt zu kommen. Lass das Alte los, lass deine Ängste los und fühle deine Quelle.
MEDITATION
Es folgt zu diesem Abschnitt eine Meditation, die dir helfen kann, mit der Quelle in Kontakt zu kommen.
▷ ZUR MEDITATION
Vielen Dank.
DAS INNERE KIND
Wir sprachen bereits vom inneren Kind. Darüber möchte ich noch etwas sagen und dem dann wieder eine Meditation anfügen. Ich habe angesprochen, dass die Vorstellungen, die wir über uns selbst haben, stark durch das beeinflusst wurden, was uns unsere Eltern uns über uns gesagt haben, was die Welt uns über uns gesagt hat, und dass wir innerlich doch vollkommen anders sein können als das Bild, das die Gesellschaft uns vermittelt. Aber es gibt etwas, das noch tiefer auf uns einwirkt, und das sind Zeit und Raum. Jemand sagte einst, Gott habe die Zeit gemacht, um dafür zu sorgen, dass nicht alles gleichzeitig geschieht, und der Raum sorgt dafür, dass nicht alles auf demselben Fleck geschieht. Doch Zeit und Raum sorgen auch für Geteiltheit. Und wir denken sehr stark in Termen von Zeit. Wir sagen, "Die Vergangenheit ist vorbei. Früher war ich ein kleines Kind von ein, zwei, drei Jahren, das klein und rund aussah. Und wenn ich jetzt in den Spiegel schaue, sehe ich einen ganz und gar anderen Körper und Kopf als früher." Und so denken wir auch von uns selbst: "Ich war ein Kind. Ich bin jetzt kein Kind mehr". Aber innerlich sieht es doch vollkommen anders aus.
Wir sprachen vorhin* über Dinge, die ihr als Kind erlebt habt, Traumata und anderes. Und all dies verschwindet nicht einfach. Wie kommt es, dass das Kind in uns noch immer lebt? Wir können einen Menschen ein wenig mit einem Baum vergleichen: Der Kern bleibt und um ihn herum entstehen Jahresringe und Schichten. In uns lebt dieses Kind noch immer. Und das ist unser Kern. Es kommen Ringe um ihn herum hinzu, doch der Kern, der bleibt. Das Kind verschwindet nicht in der Zeit. Wir sind noch immer das Kind, das wir waren, es lebt noch immer in uns, fühlt noch immer, ist noch immer da, und auch der Schmerz dieses Kindes ist noch immer da. Und ebenso auch alle Traumata, die das Kind erlebt hat - da das Kind immer noch da ist, sind auch die Traumata noch immer da. Der Schmerz ist nicht fort. Jeder, der je einen traumatischen Moment erlebt hat, weiß: Man kann es nicht einfach weg reden, es verschwindet nicht einfach, geht nicht weg.
Früher galt, dass über unangenehme Dinge hinterher nicht weiter gesprochen wird, aber nach und nach hat die Psychologie entdeckt, dass es beim Menschen so nicht funktioniert. Man kann Dinge nicht einfach löschen oder wegwischen. Sie gehen nie in der Zeit verloren. Mit anderen Worten: Es gibt einen Teil von uns, der unabhängig ist von der Zeit. Und dies ist auch der Teil, der unabhängig ist vom Raum. Und der ist verbunden mit allem.
Dies hat jedoch auch seine wunderbare Seite. Wenn nämlich das Kind in uns noch immer da ist, können wir dieses Kind auch immer noch trösten, auch immer noch drücken, in den Arm nehmen. Und mehr noch, wir können uns in dieses Kind tatsächlich auch wirklich wieder hineinbegeben, das Kind werden. Und was wir dann fühlen, ist, dass das Kind sehr neutral, noch nicht differenziert war, zum Beispiel noch nicht eindeutig männlich oder weiblich war. Ein Kind fühlt sich zunächst in erster Linie als Kind, will spielen und toben. Und kümmert sich überhaupt nicht darum, ein Junge oder ein Mädchen zu sein. Es ist eher etwas, das Erwachsene in es einbringen.
Ich habe viel mit vorherigen Leben zu tun, führe Menschen in frühere Leben zurück, und habe zudem mitunter auch Kontakt mit Ichs aus vorigen Leben. Und so war ich einmal in einem Leben, in dem ich ein Mann mit dunkler Haut war, der in irgendwo in der Wildnis in Afrika in einer sehr einfachen Gemeinschaft lebte, und einen dortigen Namen hatte, den ich nur ungenau erinnere. Als ich in diesem Mann war, fiel mir auf, dass das innere Kind schlicht noch da war.
Wenn wir heute dagegen über unser inneres Kind sprechen, stellen wir es uns meist so vor, dass das innere Kind irgendwo dort in unserem Bauch sitzt. Es hat also, mit anderen Worten, im Menschen eine Art Trauma stattgefunden, bei dem wir von unserem Kind getrennt wurden. Es hieß, "Du bist dieses Kind nicht mehr. Du bist jetzt erwachsen", und genau das lehren wir dann auch: "Werd erwachsen!" Wir werden zum Erwachsenen erzogen - und das Kind? Das müssen wir eben später wiederentdecken, das sitzt irgendwo da drinnen. Was ich damals aber bei dem Mann fühlte, der in dem Naturvolk aufgewachsen ist, war, dass da gar nicht erst eine Trennung stattgefunden hat, er war noch immer das Kind. Es haben sich ihm Dinge hinzugefügt, doch der Kern war noch da, er lebte diesen Kern noch immer. Dieser Mann handelte und dachte und sprach aus diesem Kern heraus.
Und dorthin möchte ich dich in der Meditations-Übung wieder zurückbringen. Der erste Schritt ist, zunächst anzuerkennen, dass das Kind in dir noch immer da ist. Es ist nicht in der Zeit verloren gegangen, es ist etwas Lebendiges in dir, das erlebt, erfährt. Der zweite Schritt ist, dass du das Kind trösten kannst. Du kannst zu ihm hingehen und sagen: "Ich bin für dich da. Ich bin bei dir. Ich sehe dich. Ich fühle dich. Ich erkenne dich an. Du darfst da sein. Du musst dich nicht verändern. Du musst nicht erwachsen werden! Du bist gut so, wie du bist!"
Denn was ist dieses Erwachsenwerden tatsächlich? Wir sind erwachsen, wenn wir angepasst sind an die Gesellschaft, wenn wir uns konformieren, wenn wir im Leistungsdruck der Gesellschaft mitziehen, wenn wir mitmachen. Doch all das muss nicht geschehen, das Kind darf da sein, es darf in deinem Kern sein, es gehört in deinen Kern! Es soll und muss in deinem Kern sein. Wie in diesem Baum: Der Kern bleibt und ist das Wichtigste, der Rest kommt hinzu.
Ich möchte dir eine Übung anbieten, in der du das Kind wiedererkennst, siehst, tröstest und das Kind schließlich wieder so annimmst, dass du es wieder in dir selbst fühlst, dass du es wieder bist und dass du weißt: Das ist der ewige Teil von mir! Er ist nie verloren gegangen, ich bin niemals erwachsen geworden. Aus mir ist niemals ein Erwachsener geworden! Dies ist mein Leben, dies ist mein Herz, das ist es, wer ich bin. Und der Rest sind Schalen, Jahresringe, die hinzugekommen sind.
Und so möchte ich dich nun also zu einer Meditation einladen. Eine Meditation dafür, das Kind wieder lebendig werden zu lassen, es zu trösten und zu heilen. Und was auch immer in der Vergangenheit geschehen ist, das Kind braucht damit nicht allein zu sein, du darfst bei ihm sein, du kannst bei ihm sein: Ein strahlender Engel.
*im Workshop
MEDITATION
Es folgt zu diesem Abschnitt nun eine weitere Meditation dafür, das Kind in dir wieder lebendig werden zu lassen und als ein strahlender Engel bei ihm zu sein.
▷ ZUR MEDITATION
Vielen Dank.
Autor: © Gerrit Gielen, hier der Link zur Einleitung
Übersetzung: Yvonne Mohr, https://www.lichtderwelten.de/index.php/betrachtungen/gerrit-gielen/ein-bedeutungsvolles-leben
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