2025-03-15

DURCH EINEN SELTSAMEN ZUFALL - von Stephan Schillinger


Einige von uns gehen durchs Leben, ohne nach Antworten, Fragen, Wahrheiten oder einer Neudefinition der Realität zu suchen. Für andere weckt ein Satz, der Athanasius Kircher zugeschrieben wird, ein mystisches Gefühl:

„Die höchsten Berge, die ältesten Bücher, die seltsamsten Menschen, dort wirst du den verborgenen Stein finden.“

Ein Mystiker kann als eine Person auf der Suche betrachtet werden. Von der Sehnsucht nach einem anderen Ort erfüllt, kann er sich aus Gründen, die tief in seiner Seele liegen, nicht vollständig mit den Erscheinungen des Alltags zufrieden geben. Er wird sich bemühen, das Geheimnis der Existenz zu lüften: Leben und Tod, Materie und Geist, Gut und Böse, Sichtbares und Unsichtbares, Innen und Außen.

Es ist nicht so, dass er alles in Frage stellt, was seinen Alltag ausmacht, aber er spürt intuitiv, dass hinter der Objektivität der Welt etwas anderes im Verborgenen wirkt, ein unsichtbarer und mächtiger Motor, der das Rad des Lebens in Bewegung hält. Er spürt, dass die Realität, die er zu leben vorgibt, nur ein winziger Teil zu sein scheint, eine besondere und oft lächerliche Facette einer größeren Dimension, die sich unserem Verständnis noch entzieht. Also sucht er.

Auf diese Weise sucht er, manchmal findet und entdeckt er Abwege, die dem Blick desjenigen verborgen bleiben, der nicht sucht: karge Pfade, oft übersät mit Dornen, die ihn nach und nach dazu bringen, neue, unerwartete und ungeahnte Situationen zu erleben.

Dabei wird er mit Aspekten seiner selbst und der Existenz konfrontiert, die ihn zwingen werden, das, was bisher zur Realität der Dinge gehörte, grundlegend zu überdenken.

Nachdem er einen Fuß auf die andere Seite gesetzt und damit einen Zipfel des Schleiers des Mysteriums gelüftet hat, von dem er sich angezogen fühlt, wird er nie wieder wirklich zurückkehren, unwiderstehlich herausgefordert von dem, was er dort sieht: die unwiderlegbaren Übereinstimmungen und Sympathien zwischen dem Universum und seiner Innerlichkeit.

Stephan Schillinger Auszug aus den Büchern „Par un Curieux Hasard“ (Durch einen seltsamen Zufall), erhältlich unter curieuxhasard.com/boutique Konferenzen und Aufstellungen: curieuxhasard.com
Danke Muzna Sher Khan

Quelle: Otfried Weise

1 Kommentar:

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