Die NASA hat neue Aufnahmen von Kratern auf dem Zwergplaneten Ceres in bislang höchster Bildauflösung veröffentlicht. In einigen davon findet sich auch das mysteriöses helles Material, das besonders durch die sogenannten „Ceres-Lichter“ im Occator-Krater (von dem bislang aber noch keine hochauflösenden Aufnahmen vorliegen) schon seit Langem für Spekulationen über seine Natur und Herkunft anregt. Obwohl die Aufnahmen die Krater mittlerweile in der höchstmöglichen Auflösung zeigen, rätseln die Missionswissenschaftler immer noch darüber, um was es sich bei dem hellen Material tatsächlich handelt.
Die neuen Aufnahmen der NASA-Sonde „Dawn“ zeigen die Oberflächenmerkmale von Ceres mittlerweile aus einer Distanz von nur noch 385 Kilometern und erreichen dadurch eine Bildauflösung von 35 Metern pro Bildpunkt (Pixel).
Zu den neuen Aufnahmen erläutert Prof. Ralf Jaumann, Planetenforscher am Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) und Mitglied im Dawn-Team: „Es gibt vollkommen unterschiedliche Krater, stellenweise ist die Oberfläche auch schon wieder ausgeglichen und es gibt rätselhaftes helles Material. Uns Planetenforschern stellen sich jede Menge Fragen.“
Zu diesen Fragen gehört auch das Material im Innern des Kraters Kupalo (s. Abb. o.). Mit einem Durchmesser von 26 Kilometern ist er in seinem Inneren mit Material gefüllt, das flache Ebenen innerhalb der Kraterränder bildet.
„Kupalo gehört zu den interessanten Gebieten, weil die Oberfläche des Kraterbodens noch einmal überprägt wurde“, erläutert Jaumann und führt weiter aus. „Das Material in seinem Inneren ist jünger als der Krater selbst.“ Während der Krater selbst mehr als zwei Kilometer tief sein dürfte, ist er aber über die Hälfte mit feinem Material gefüllt. Sein Kraterrand erhebt sich wohl nur noch 1000 Meter über das Kraterinnere. Woher dieses Material allerdings stammt, sorgt für Diskussionen unter den beteiligten Wissenschaftlern der Mission. „Es könnte Schmelzmaterial sein, das durch die Energie des Einschlags entstanden ist, aber auch aus dem Inneren von Ceres stammen.“
Detailansicht des hellen Materials im Kupalo-Krater.
Copyright: NASA/JPL-Caltech/UCLA/MPS/DLR/IDA
Auch für die Ursache der hellen Streifen am Kraterrand sehen die Missionswissenschaftler derzeit noch mehrere Erklärungsmöglichkeiten: „Es könnten Salzablagerungen sein, aber auch Eis“, so Ralf Jaumann „Oder es sind glatte Flächen, die besonders stark spiegeln – und die Sonne spielt uns einen Streich.“ Damit sei der Kupalo-Krater auch ein Beispiel für die nächste Frage, die die Wissenschaftler beschäftigt: „Sind die ungewöhnlichen hellen Flecken Salzablagerungen oder blickt man auf Eis?“
Detailansicht des Kraterbodens von Dantu, aufgenommen am 21. Dezember 2015. Copyright: NASA/JPL-Caltech/UCLA/MPS/DLR/IDA
Die hellen Flecken finden sich auch am Boden des Kraters Dantu, dessen 126 Kilometer Durchmesser mit Einsturzsenken und Rissen übersät ist und dessen „weiße Flecken“, die Wissenschaftler bereits während des Anflugs auf Ceres überraschten. „Was auch immer dort ganz genau zu sehen ist – es ist auf jeden Fall recht jung, denn die Helligkeit zeigt, dass das Material noch wenig durch die kosmische Strahlung verändert wurde.“
Ob es sich bei den hellen Flecken um Salzablagerungen oder Eis handelt, werden erst die Farb- und Spektralaufnahmen zeigen, die Dawn im Laufe der Mission erstellen wird.
Im Gegensatz zu den neuen Aussagen Jaumanns zeigte sich sein Teamkollege Andreas Nathues vom Göttinger Max-Planck-Institut für Sonnensystemforschung schon im vergangenen Dezember anhand frühere Spektralanalysen der hellen Flecken im Occator-Krater davon überzeugt, dass diese zumindest anteilig aus hydrierten Magnesiumsulfaten und damit einer Klasse von Mineralsalzen bestehen.
Quelle: http://www.grenzwissenschaft-aktuell.de/forscher-raetseln-ub-helles-material-auf-ceres20160113/#sthash.jcAuvs57.dpuf
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Die neuen Aufnahmen der NASA-Sonde „Dawn“ zeigen die Oberflächenmerkmale von Ceres mittlerweile aus einer Distanz von nur noch 385 Kilometern und erreichen dadurch eine Bildauflösung von 35 Metern pro Bildpunkt (Pixel).
Zu den neuen Aufnahmen erläutert Prof. Ralf Jaumann, Planetenforscher am Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) und Mitglied im Dawn-Team: „Es gibt vollkommen unterschiedliche Krater, stellenweise ist die Oberfläche auch schon wieder ausgeglichen und es gibt rätselhaftes helles Material. Uns Planetenforschern stellen sich jede Menge Fragen.“
Zu diesen Fragen gehört auch das Material im Innern des Kraters Kupalo (s. Abb. o.). Mit einem Durchmesser von 26 Kilometern ist er in seinem Inneren mit Material gefüllt, das flache Ebenen innerhalb der Kraterränder bildet.
„Kupalo gehört zu den interessanten Gebieten, weil die Oberfläche des Kraterbodens noch einmal überprägt wurde“, erläutert Jaumann und führt weiter aus. „Das Material in seinem Inneren ist jünger als der Krater selbst.“ Während der Krater selbst mehr als zwei Kilometer tief sein dürfte, ist er aber über die Hälfte mit feinem Material gefüllt. Sein Kraterrand erhebt sich wohl nur noch 1000 Meter über das Kraterinnere. Woher dieses Material allerdings stammt, sorgt für Diskussionen unter den beteiligten Wissenschaftlern der Mission. „Es könnte Schmelzmaterial sein, das durch die Energie des Einschlags entstanden ist, aber auch aus dem Inneren von Ceres stammen.“
Detailansicht des hellen Materials im Kupalo-Krater.
Copyright: NASA/JPL-Caltech/UCLA/MPS/DLR/IDA
Auch für die Ursache der hellen Streifen am Kraterrand sehen die Missionswissenschaftler derzeit noch mehrere Erklärungsmöglichkeiten: „Es könnten Salzablagerungen sein, aber auch Eis“, so Ralf Jaumann „Oder es sind glatte Flächen, die besonders stark spiegeln – und die Sonne spielt uns einen Streich.“ Damit sei der Kupalo-Krater auch ein Beispiel für die nächste Frage, die die Wissenschaftler beschäftigt: „Sind die ungewöhnlichen hellen Flecken Salzablagerungen oder blickt man auf Eis?“
Detailansicht des Kraterbodens von Dantu, aufgenommen am 21. Dezember 2015. Copyright: NASA/JPL-Caltech/UCLA/MPS/DLR/IDA
Die hellen Flecken finden sich auch am Boden des Kraters Dantu, dessen 126 Kilometer Durchmesser mit Einsturzsenken und Rissen übersät ist und dessen „weiße Flecken“, die Wissenschaftler bereits während des Anflugs auf Ceres überraschten. „Was auch immer dort ganz genau zu sehen ist – es ist auf jeden Fall recht jung, denn die Helligkeit zeigt, dass das Material noch wenig durch die kosmische Strahlung verändert wurde.“
Ob es sich bei den hellen Flecken um Salzablagerungen oder Eis handelt, werden erst die Farb- und Spektralaufnahmen zeigen, die Dawn im Laufe der Mission erstellen wird.
Im Gegensatz zu den neuen Aussagen Jaumanns zeigte sich sein Teamkollege Andreas Nathues vom Göttinger Max-Planck-Institut für Sonnensystemforschung schon im vergangenen Dezember anhand frühere Spektralanalysen der hellen Flecken im Occator-Krater davon überzeugt, dass diese zumindest anteilig aus hydrierten Magnesiumsulfaten und damit einer Klasse von Mineralsalzen bestehen.
Quelle: http://www.grenzwissenschaft-aktuell.de/forscher-raetseln-ub-helles-material-auf-ceres20160113/#sthash.jcAuvs57.dpuf
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