2017-02-21

Essay entdeckt: Winston Churchill hielt außerirdisches Leben für wahrscheinlich …und wollte alles über UFOs wissen


London (Großbritannien) – Die jüngste Entdeckung eines wissenschaftlichen Essays des ehemaligen britischen Welt- und Nachkriegs-Premierministers Winston Churchill über die Wahrscheinlichkeit außerirdischen Lebens hat für ein weltweites Medienecho gesorgt. Doch während internationale Kommentatoren die erstaunlich modernen exobiologischen Gedankespiele Churchills und seine Aufgeschlossenheit gegenüber der Möglichkeit außerirdischen Lebens feiern, könnte sie auch mit ein Grund für ein weiteres spezielles Interesse des Premierministers gewesen sein: Die Frage nach der Herkunft der „fliegenden Untertassen“.

Neben seinen Leistungen als Premierminister und als einer der einflussreichsten Politiker des 20. Jahrhunderts, war Churchill auch als Historiker und für seine Begeisterung an Wissenschaft im Allgemeinen bekannt. Neben Essays zur Darwinistischen Evolutionstheorie und zur Zellforschung, verfasste er Artikel über die ersten Ansätze zur Kernfusion, förderte in den Kriegsjahren die Entwicklung und den Einsatz von Radar und später des britischen Nuklearprogramms und stand immer wieder auch mit Wissenschaftlern wie Bernard Lovell, dem Vater der Radioastronomie in Kontakt.

1939 verfasste Churchill sein jüngst wiederentdecktes 11-seitiges Essay in der Aussicht auf eine Veröffentlichung in der Londoner „News of the World Sunday“ – wozu es in den Wirren des aufziehenden Krieges jedoch nicht kam. Später, Ende der 1950er Jahre, überarbeitete er seinen Text unter dem Titel „Sind wir alleine im Universum?“. Über die Witwe von Churchills Verleger, Wendy Reeves, gelangte das Manuskript dann in den 1980er Jahren in die Archive des US National Churchill Museums, wo es bis Mai 2016 unbeachtet schlummerte.

Da aus Churchills Essay keine wirklich neuen Erkenntnisse, sondern lediglich – wenn auch teilweise durchaus interessante, moderne astrobiologische Gedankengänge – hervorgehen, seien die Kerninhalte im folgenden lediglich kurz zusammengefasst:

Zunächst teilt Churchill die Einsicht, dass es vor dem Hintergrund der unvorstellbaren Weite des Universums nur schwer vorstellbar ist, dass die Erde einzigartig sein sollte.

Nachdem er im Weiteren die Fähigkeit sich fortzupflanzen und zu vermehren als wichtigste Eigenschaft des Lebens definiert, konzentriert sich Churchill in der Folge seiner Überlegungen auf „vergleichsweise hochgradig organisiertes (also vermutlich mehrzelliges) Leben“ und stellt fest, dass „alles Leben, wie wir es kennen, Wasser benötigt“. Zwar diskutiert er die Möglichkeit, dass auch andere Flüssigkeiten die Funktion von Wasser übernehmen könnten, doch stellt er fest, dass „unser derzeitiges Wissen keinen Beleg für diese Vermutung“ erbringe.

Vor diesem Hintergrund definiert Churchill sodann jene Region um einen Stern, die wir heute als „habitable Zone“ bezeichnen – und damit jene Abstandsregion, innerhalb derer ein Planet seinen Stern umkreisen muss, damit aufgrund gemäßigter Temperaturen Wasser auf seiner Oberfläche existieren kann. Auf der Grundlage dieser und von Überlegungen über die Verbindung stabiler Atmosphären mit der Planetenmasse, geht Churchill weiterhin davon aus, dass außer der Erde in unserem Sonnensystem nur noch Venus und Mars Leben hervorgebracht haben könnten.

Zeitgenössische (und wie sich heute zeigt, falsche) Theorien der Planetenentstehung in Frage stellend, vermutet Churchill sodann, dass es auch außerhalb unseres Sonnensystems sicherlich eine groß Anzahl an Planeten gibt, die „die richtige Größe (und Entfernung von ihrem Zentralgestirn) besitzen, um auf ihren Oberflächen Wasser und eine – wie auch immer geartete Atmosphäre – halten zu können.

Aufgrund der unvorstellbaren Distanzen schlussfolgert Churchill zugleich aber auch, dass wir vielleicht niemals herausfinden werden, ob es auf diesen Planeten dann auch lebende Kreaturen gibt.

Abschließend schreibt Churchill: „Ich für meinen Teil, bin von dem Erfolg unserer eigenen Zivilisation nicht derart beeindruckt, dass ich glauben könnte, dass wir der einzige Punkt in diesem immensen Universum sein könnten, an dem es Leben und denkende Wesen gibt – oder dass wir die höchste Stufe der mentalen und physischen Entwicklung sind, die jemals in den gewaltigen Ausdehnungen von Raum und Zeit existiert haben.“

Quelle: Nature.com

Gut möglich, dass es grade diese Vision war, die auch das Interesse des Premiers an einem Phänomen befeuerte, wie es – ob nun zurecht oder nicht – gerade in den Nachkriegsjahren (…und seither) wie kaum ein anderes mit außerirdischem Leben assoziiert wurde: Die Rede ist von UFOs.

Dieses Interesse geht aus einem offiziellen Memorandum hervor, dass Churchill am 28. Juli 1952 an Lord Cherwell, seinen damaligen Secretary of State for Air: „Worauf läuft das ganze Zeug über fliegenden Untertassen hinaus? Was kann es bedeuten? Was ist die Wahrheit? Lassen Sie mir bei Gelegenheit einen Bericht zukommen.“ („What does all this stuff about flying saucers amount to? What can it mean? What is the truth? Let me have a report at your convenience.“)


Churchills „UFO-Memo“

Die Antwort des Luftfahrtministeriums folgte keine zwei Monate später, am 9. August 1952 – berief sich allerdings lediglich auf eine nicht weiter genannte Geheimdienstuntersuchung des Vorjahres, die „fliegende Untertassen“ allesamt als durch eine der folgenden Ursachen erklärbare Erscheinungen abtat:

– Meteorologische und/oder Astronomische Phänomene
– Fehlidentifikationen konventioneller Flugzeuge
– Ballons und/oder Vögel
– Optische Illusionen, psychologische Täuschungen und/oder gezielter Schwindel

Das später auch von Cherwell bestätigte Antwortschreiben des britischen Air Ministry

Zudem berief sich der Bericht auf die Ergebnisse „der Amerikaner, die in ähnlichen (ebenfalls nicht genauer genannten) Untersuchungen von 1948/49 zu ähnlichen Schlussfolgrungen gelangt“ sein sollen.


Das Antwortschreiben des Air Ministry

Abschließend bemerkt das Antwortschreiben, dass „seit 1951 nichts vorgefallen sei, was das Luftfahrtministerium zu einer Meinungsänderungen veranlassen könnte. Auf der Grundlage von jüngsten Pressestatements sei dies in den USA ebenso der Fall“. (Nothing has happened since 1951 to make the Air Staff change their opinion, and, to judge from recent Press statements, the same is true in America.“).

Während die Reaktion Churchills auf dieses Antwortschreiben (bislang) nicht bekannt ist, dürfte fraglich sein, ob sich der Premierminister mit dieser Antwort angesichts des Rätsels der „fliegenden Untertassen“ zufrieden gab.

Der Grund für diese Zweifel: Während des Zweiten Weltkrieges berichteten Piloten der Alliierten Streitkräfte, also auch Flieger der Royal Air Force (RAF), immer wieder über Begegnungen mit als „Foo Fighters“ bezeichneten Erscheinungen.

Hierbei handelte es sich meist um leuchtende oder feurige kugelförmige Phänomene, die den Flugzeugen zu folgen schienen und die von den alliierten Piloten für eine der befürchteten deutschen „Wunderwaffen“ gehalten wurden.

In Wirklichkeit zeigten die Aussagen deutscher Kriegsgefangener, dass diese ebenfalls von diesen „Weltkriegs-UFOs“ verfolgt wurden, und man davon ausging, dass es sich um alliierte Waffensysteme handelte. Von einer Erklärung für diese Vorfälle und Sichtungen war man also auf beiden Kriegsseiten offenbar weit entfernt.


Diese historische Aufnahme soll sogenannte „Foo Fighter“ zeigen.

Besagte „Foo Fighter“ und Churchills Konfrontation damit wiederum, sind die Grundlage eines Berichts, der sich in der im August 2010 vom britischen Verteidigungsministerium (Ministry of Defence, MoD) veröffentlichten, damals sechsten, Charge der einst geheimen „UFO-Akten“ des Ministeriums findet.

Aus diesen Unterlagen geht auch eine MoD-Untersuchung der Behauptungen des Enkels eines Weltkriegsveteranen hervor, dessen Großvater Zeuge einer Diskussion zwischen dem damaligen britischen Premierminister Winston Churchill und dem US-General Eisenhower gewesen sein will. Inhalt des angeblichen und von dem Zeugen heimlich belauschten Gesprächs, sei die Sichtung der „Foo Fighter“ durch alliierter Soldaten gewesen. Laut Aussagen des Zeugens sollen sich die beiden Politiker damals darauf geeinigt haben, über einen besonders dramatischen Vorfall, in dem es zu einer „Nahebegegnung mit einem metallischen Objekt“ gekommen sei, Stillschweigen zu bewahren und die entsprechenden Aufzeichnungen mindestens 50 Jahre lang unter Verschluss zu halten (…GreWi berichtete). Eine Suche nach Aufzeichnungen über das beschriebene Gespräch zwischen Churchill und Eisenhower konnte allerdings in den Unterlagen des MoD bis heute nicht gefunden werden.

HDer von dem Zeugen beschriebene Vorfall könnte sich allerdings mit dem in einer Akte decken, die 2012 – also 60 Jahre danach – vom „Churchill Archive“ an der Cambridge University freigegeben wurde (…GreWi berichtete). Auch darin geht es um eine Nahebegegnung eines Kampfpiloten der RAF mit einer „silber-glänzenden, metallischen Scheibe“. Zumindest die grundlegenden Merkmale der „beiden“ beschriebenen Vorfälle stimmen also überein.

Zugleich widerspricht der ausführliche Bericht der britischen Militärs, sowie auch dessen Beurteilung durch den damaligen britischen Luft- und späteren Verteidigungsminister Baron Duncan-Sandys der Information und Aussage des UFO-Berichts des Luftfahrtministeriums an Churchill vom 9. August 1952:

Aus den Dokumenten von 1952 geht hervor, dass der Flight Sergeant Roland Hughes gerade auf dem Rückweg eines Übungsfluges zum RAF-Stützpunkt Oldenburg war, als seine Maschine von einer „silber-glänzenden, metallischen Scheibe“ begleitet wurde, die neben dem Flugzeug her flog, bevor sie kurze Zeit später mit unglaublicher Geschwindigkeit wieder verschwand (…GreWi berichtete).

Während das Objekt von den Piloten der beiden Begleitflugzeuge nicht gesehen wurde, da diese sich zur Sichtungszeit in einer Abdrehbewegung befanden, konnte das unidentifizierte Flugobjekt (UFO) auch vom Radar geortet und damit seine Existenz bestätigt werden. Die Radardaten belegten, dass sich das Objekt mit einer für damalige bekannte Flugzeuge „unerreichbaren Geschwindigkeit“ fortbewegte.

„Saucer Sam“, Sgt. Roland Hughes vor seinem Vampire-Jet.


Copyright/Quelle: Brian Hughes, drdavidclarke.co.uk

Nachdem Hughes zunächst nur ein „silbernes Licht“ wahrgenommen hatte, das schnell herabstieg, bis er dessen silbrig erscheinende Scheibenform deutlich erkennen konnte, verglich der Pilot später dessen Struktur mit der von Alufolie, jedoch „ohne jegliche Runzeln oder Falten“. Unter besten Sichtbedingungen und auf großer Flughöhe schätzte Hughes die Größe des Objekts auf etwa 30 Meter und verglich dessen Spannweite mit der „eines Lancatser-Bombers“.

Nachdem er unmittelbar nach seiner Landung in Oldenburg von dem Vorfall berichtet hatte, wurde er sechs Tage später zur RAF-Basis in Fassberg beordert, um dort Vorgesetzten und dem anwesenden Minister für Luftfahrt (damalige Bezeichnung bis 1959: Minister of Supply), Baron Duncan-Sandys, von seiner Sichtung zu berichten.

Hintergrund: Baron Duncan-Sandys – von UFOs überzeugter Vater der EU

Baron Duncan-Sandys 1942

Copyright: National Portrait Gallery, London

Sandys (s. Abb.l.) war in Großbritannien 1947 verantwortlich für die europäische Bewegung. In diesem Jahr gründete Duncan Sandys mit Hilfe seines späteren Schwiegervaters Winston Churchill die britische nationale „United Europe Movement“ (UEM). Der Flaggenentwurf von Duncan Sandys zeigt ein grünes (ursprünglich rotes) „E“ auf weißem Grund. Die Europaflagge wurde erstmals 1949 bei einer europäischen Wirtschaftskonferenz in London gehisst. Sie wurde abgelehnt, da einem reinen Buchstabensymbol zu wenig emotionale Bindungskraft zugeschrieben wurde. Von 1950 bis 1951 war er wieder als Abgeordneter des britischen Parlaments Mitglied der Europäischen Ratgebenden Versammlung.

Quelle: Wikipedia

Nachdem Hughes zunächst die Frage nach seinem Alkoholkonsum am Abend zuvor über sich ergehen lassen musste, konnte der damals 23-Jährige die Offiziere und den Minister doch schnell von der Aufrichtigkeit seines Berichts überzeugen.

Wie aus weiteren Dokumenten hervorgeht, war Sandys schlussendlich derart von Hughes Bericht überzeugt, dass er diesen und die dazugehörigen Radaraufzeichnungen gegenüber dem Chefwissenschaftler der Churchill-Administration, dem obig bereits erwähnten Lord Cherwell, als „überzeugenden Beweis“ bezeichnete. Vor dem Hintergrund der „Foo-Fighter“-Berichte kommentierte er Hughes‘ Sichtung weiterhin wie folgt: „Ich habe keinen Zweifel daran, dass das, was Hughes gesehen hat, dem gleicht, was zahlreiche andere Beobachtungszeugen in den USA berichtet haben“.

Während Lord Cherwell (wie bereits erwähnt) dafür bekannt war, dass der das UFO-Phänomen und entsprechenden Sichtungen für nichts weiter als eine „Massenpsychose“ hielt, widersprach Sandys, der später (von 1957 bis 1959) auch britischer Verteidigungsminister war, dieser Auffassung deutlich und erklärte weiter: „Solange es keine zufriedenstellende wissenschaftliche Erklärung (für diese Phänomene) gibt, wäre es absolut unklug, weiterhin zu akzeptieren, dass ‚fliegende Untertassen‘ als ‚Massenhysterie‘ abgetan werden.“ Zudem war der Minister davon überzeugt, dass es „hinreichende Beweise für ein unbekanntes und noch unerklärtes (UFO-)Phänomen gäbe.“

Über Brian Hughes, den Sohn des 2009 verstorbenen Roland Hughes, bekam der Historiker und Journalist Dr. David Clarke von der Shefield Hallam Unversity Einsicht in die Tagebücher des Piloten und UFO-Zeugen. Neben den Flugdaten selbst geht aus diesen auch hervor, dass Hughes nach Bekanntwerden seiner Beobachtung von seinen Kameraden den Beinamen „Saucer Sam“ verliehen bekam, und seine Maschine das Abbild einer geflügelten Untertasse (s. Abb.) trug.

Gegenüber der „Daily Mail“ erklärte Clarke 2012, dass er keinen Grund sehe, daran zu zweifeln, dass Hughes tatsächlich „etwas“ gesehen hatte oder ihm gar zu unterstellen, er habe sich all das nur ausgedacht.
“Allerdings ist die einzig ehrliche Position in diesem Fall jene, dass wir nicht wissen ‚was‘ es war. Bevor man jedoch außerirdische Besucher zitiert, sollte man auch wissenschaftliche Erklärungen in Betracht ziehen.“

Welche wissenschaftliche Erklärung auf Hughes Sichtung allerdings zutreffen soll, konnte Clarke auf Anfrage von „Grenzwissenschaft-Aktuell.de“ (GreWi) nicht erklären: „Diese Frage kann ich nicht beantworten, weil ich kein Wissenschaftler, sondern ein Journalist bin. Ich vermute jedoch, dass Meteorologen, Atmosphärenphysiker und Psychologen gemeinsam eine ganze Menge möglicher Erklärungen für Erfahrungen mit ‚unidentifizierten Phänomenen im Luftraum‘ (Unidentified Aerial Phenomena, UAPs) finden würden, die keine Kreaturen von anderen Welten in fliegenden Untertassen benötigen. ‚Occams Rasiermesser‘ (ein Forschungsprinzip, das bei der Bildung von erklärenden Hypothesen und Theorien Sparsamkeit gebietet) legt nahe, dass die einfachste Erklärung meist auch die beste ist. Jene Antwort, die also die wenigsten Vermutungen benötigt, liefert demnach die einfachste Erklärung.“ Abschließend fügt Clarke hinzu: „Für jene, die an fliegende Untertassen glauben, sind außerirdische Raumschiffe wahrscheinlich diese einfachste Lösung – aber das ist nicht die einzige Erklärung.“

In einem Interview gesteht aber auch Clarke ein, dass die Geheimhaltung und Vertuschung durch offizielle Stellen und die Politik fester Bestandteil der militärischen und politischen Führung nicht nur während des Krieges auf beiden Seiten war und nennt den ersten Einschlags einer deutschen VII-Rakete im Londoner Stadtgebiet (Chiswick) als anschauliches Beispiel. Dieser wurde von den Militärs zunächst als Explosion einer Gasleitung bezeichnet, um Panik unter der Bevölkerung zu vermeiden.


Neben den Schlussfolgrungen zur UFO-Sichtung durch „Saucer Sam“, sprechen auch zahlreiche andere offizielle Einschätzungen der damaligen UFO-Situation dafür, dass das Luftfahrtministerium mit seinem Kurzbericht seinen Premierminister zumindest schlecht oder gar schlichtweg falsch informiert hatte.

Wie der UFO-Forscher und –Blogger Paul Dean 2014 in seinem Dossier „Even Winston Churchill Was Misinformed Of The Facts“ ausführt, widersprach die Schlussfolgerung des Berichts, nach der alle UFO-Sichtungen rational erklärt werden konnten, schon damals nicht nur den Tatsachen sondern auch den dem Ministerium vorliegenden Daten und deren Bewertung.

So fasste Der stellvertretender Direktor des Geheimdienstes der britischen Luftwaffe von 1950-53, Group Captainb Harold B. Collins in einem Schreiben an den ehemaligen Leiter des UFO-Büros des britischen Verteidigungsministeriums (Defence Secretariat 8, DS8) die damalige UFO-Situation und deren Einschätzung wie folgt zusammen:

„Wenn ich mich recht erinnere, arbeiteten wir ein Papier aus, das die neueren (UFO-)Berichte in vier Gruppen einteilte:


1) Etwa 35 % , die sofort unberücksichtigt gelassen werden konnten.
2) Etwa 25 %, für die wir eine sichere oder mögliche Erklärung finden konnten.
3) Etwa 30 %, für die es keine Bestätigung gab oder bei denen Zweifel über den Berichterstatter bestanden und für die wir keine Erklärung finden konnten.
4) Etwa 10%, bei denen der Berichterstatter sehr qualifiziert war, d. h. Farnborough-Testpilot etc., erhärtende Indizien vorlagen und der Bericht selbst überzeugend war, für die wir jedoch keine Erklärung finden konnten.“

Auch der Verweis auf die angeblichen amerikanischen Untersuchungsergebnisse entsprach wohl eher den persönlichen kritischen Meinung Lord Cherwells über das UFO-Phänomen, als den damaligen tatsächlichen Sachstand. 

So erläutert Paul Dean:

„Die Behauptung, dass die Amerikaner zu ‚ähnlichen Schlussfolgerungen gelangt‘ seien, hätte von der Wahrheit nicht weiter entfernt sein können Der bis 1985 als „Top Secret“ klassifizierter „Air Intelligence Report 100-203-79“, der von United States Air Force’s (USAF) Director Intelligence und dem United States Navy’s (USN) Office of Naval Intelligence (Anm. GreWi: also den geheimen Nachrichtendiensten von US Air Force und Navy) von 1948 schlussfolgerte:

‚Die Häufigkeit der berichteten Sichtungen, die Ähnlichkeit zahlreicher mit den beobachteten Objekten beschriebenen Eigenschaften und die Qualität der Beobachter zusammengenommen, stützen die Behauptung, das die Herkunft einiger Arten der beobachteten fliegenden Objekte nicht feststellbar ist.‘


General Nathan F. Twining (1897-1982).
Copyright: Public Domain

Zudem beurteilte der Kommandierende General des Air Materiel Command (AMC) (Anm. GreWi: also eines der Hauptkommandos der United States Air Force, USAF), Genral Nathan F. Twining am 23. September 1947 in einem Memo an den damaligen Kommandierenden General der USAF, Gen. George Schulgen, UFOs als „reales und nicht fiktives Phänomen.“

Während also das britische Air Ministry gegenüber Churchill erklärte, es habe sowohl in England als auch in den USA „seit 1951 keine unerklärten UFO-Sichtungen mehr gegeben“, hatte sich auch schon Central Intelligence Agency (CIA) zur Zeit von Churchills Anfrage an seine Berater bereits mit dem UFO-Phänomens befasst und widerspricht in einem Memorandunm des damaligen Assistant Director of the CIA’s Office of Scientific Intelligence (OSI), H. Marshall Chadwell, der britischen

Behauptung:
„Seit 1947 hat das Air Technical Intelligence Center etwa 1500 offizielle Berichte von (UFO-)Sichtungen bekommen. (…) Alleine 1952 waren es 250. Von diesen 1500 berichten, betrachtete die Air Force 20 Prozent als unerklärt. Von den ab Januar 1952 erhaltenen Berichten gelten 28 Prozent als unerklärt.“

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