Russland steht vor dem nächsten großen Schritt, den Rubel vom
Dollar-System zu lösen. Das Finanzministerium gab die Überlegung
bekannt, russische Staatsanleihen in chinesischen Yuan auszugeben. Es
wäre eine elegante Methode, sich von der Abhängigkeit und möglichen
Erpressung durch finanzielle Terror-Operationen des
US-Finanzministeriums zu lösen und gleichzeitig die Bande zwischen China
und Russland zu festigen. Genau das ist Washingtons schlimmster
geopolitischer Albtraum.
Wie der stellvertretende russische Finanzminister Sergei Stortschak sagte, prüft sein Ministerium die Voraussetzungen für die Ausgabe russischer Staatsanleihen in chinesischen Yuan. Diese neueste Meldung ist Teil einer langfristigen russisch-chinesischen Strategie, die auf das Herzstück der amerikanischen Hegemonie zielt: die Rolle des Dollars als führende Welt-Reservewährung.
Der Dollar bildet zurzeit etwa 60 Prozent der Zentralbank-Reserven. Die zweitgrößte ist der Euro. Jetzt unternimmt China als führende Handelsnation der Welt vorsichtige Schritte, den Renminbi oder Yuan zur weiteren Reservewährung auszubauen – mit enormen geopolitischen Auswirkungen.
Im vergangenen Jahr unterzeichneten Russland und China umfangreiche Verträge über die Lieferung von russischem Erdöl und Erdgas an China. Abgerechnet wird in der jeweiligen Landeswährung, nicht in Dollar. Schon 2014 wurden neunmal mehr russisch-chinesische Handelsgeschäfte in der eigenen Währung getätigt als 2013. Lin Zhi, Leiter der Europa- und Zentralasienabteilung im chinesischen Ministerium für wirtschaftliche Entwicklung, verkündete im November letzten Jahres: »Rund 100 russische Geschäftsbanken eröffnen jetzt Konten für Abschlüsse in Yuan. Auch die Liste der Geschäftsbanken, bei denen normale Kunden Yuan-Konten eröffnen können, wächst.« Am 18. November 2014 gewährteRusslands größte Bank, die Sberbank, als erste russische Bank Bankbürgschaften in chinesischen Yuan.
All das spricht für eine langfristige Strategie Russlands und Chinas, sich aus der Abhängigkeit von der US-Währung zu befreien, die, wie die US-Sanktionen im letzten Jahr gezeigt haben, beide 9Länder verwundbar durch amerikanische Währungskriege machte.
China ist soeben von den Finanzministern der Gruppe der Sieben »prinzipiell« akzeptiert worden, den Yuan in den Währungskorb des Internationalen Währungsfonds aufnehmen zu lassen, der den IWF-Sonderziehungsrechten zugrundeliegt. Heute sind nur der Dollar, der Euro und der japanische Yen in diesem Korb. Die Hereinnahme des Yuan wäre ein großer Schritt auf dem Weg, ihn zur Reservewährung zu machen.
Chinas Devisenreserven bestehen zum überwiegenden Teil aus US-Dollars, hauptsächlich amerikanischen Staatsanleihen. Strategisch eine schwache Position, denn die Anleihen könnten im Fall eines Krieges eingefroren werden. Deshalb ist es für China wichtig, mehr Gold in die Reserven aufzunehmen und den Rest in andere Währungen zu diversifizieren.
Darüber hinaus hat sich China mit Russland darauf geeinigt, das neue Hochgeschwindigkeits-Eisenbahnprojekt Neue Seidenstraße mit Russland und der Eurasischen Wirtschaftsunion abzustimmen. Gleichzeitig hat Peking die Gründung eines 16-Milliarden-Dollar-Fonds für die Entwicklung von Goldbergwerken entlang der Eisenbahnroute Russland-Zentralasien-China angekündigt.
Das spricht für Pläne, den Anteil von Gold an den Reserven zu erhöhen. Chinas Zentralbank hat die Goldbestände in den letzten Jahren erheblich aufgestockt; ob sie jetzt größer sind als die angeblichen Bestände von 8000 Tonnen der Federal Reserve, ist nicht bekannt.
Es wird erwartet, dass China seine Goldreserven bei der formellen Aufnahme in den IWF-Sonderziehungsrechte-Korb offenlegen muss.
Letztes Jahr erklärte Song Xin, der Präsident der China Gold Association: »Wir sollten unsere Goldbank so schnell wie möglich einrichten… Sie kann uns helfen, Reserven zu schaffen, und uns auf dem Goldmarkt mehr Gewicht verleihen.« Ein Goldsektor-Fonds, an dem Länder entlang der Seidenstraße beteiligt sind, wurde im Mai in der nordwestlichen chinesischen Stadt Xi’an gegründet.
Die Führung liegt bei der Shanghaier Goldbörse (SGE), die zur chinesischen Nationalbank PBOC gehört. China ist weltweit der größte Goldproduzent. Wie die Nachrichtenagentur Xinhua meldet, haben 60 Länder in den Fonds investiert, was es den Zentralbanken der Mitgliedsländer erleichtern wird, ihre Goldbestände zu erhöhen.
Bei einem Interview erklärte mir Dr. Diedrick Goedhuys, der ehemalige Wirtschaftsberater der Reserve Bank of South Africa: »Ich möchte die besondere Qualität des Goldes als finanzielles Asset unterstreichen, ein Aktivum, das niemandes Passivum ist. Eine US-Staatsanleihe beispielsweise ist in meiner Hand ein Aktivum, in den Büchern des Ministeriums aber ein Passivum, eine Schuld, die zurückgezahlt werden muss. Gold ist ein reines Aktivum. Der chinesische Plan zur Goldförderung ist enorm wichtig. Es ist ein langfristiger Plan, es kann zehn Jahre dauern, bis er Wirkung zeigt.«
Jetzt, wo Washington und die Wall Street zunehmend ratlos sind, wie sie den Rubel und den chinesischen Renminbi schwächen können, sind die beiden Länder eifrig dabei, die Ketten des Dollars abzuschütteln – ein Schritt, der einen großen Teil der Menschheit freier machen könnte.
Quelle: http://info.kopp-verlag.de/hintergruende/geostrategie/f-william-engdahl/entdollarisierung-russland-macht-ernst.html
Wie der stellvertretende russische Finanzminister Sergei Stortschak sagte, prüft sein Ministerium die Voraussetzungen für die Ausgabe russischer Staatsanleihen in chinesischen Yuan. Diese neueste Meldung ist Teil einer langfristigen russisch-chinesischen Strategie, die auf das Herzstück der amerikanischen Hegemonie zielt: die Rolle des Dollars als führende Welt-Reservewährung.
Der Dollar bildet zurzeit etwa 60 Prozent der Zentralbank-Reserven. Die zweitgrößte ist der Euro. Jetzt unternimmt China als führende Handelsnation der Welt vorsichtige Schritte, den Renminbi oder Yuan zur weiteren Reservewährung auszubauen – mit enormen geopolitischen Auswirkungen.
Im vergangenen Jahr unterzeichneten Russland und China umfangreiche Verträge über die Lieferung von russischem Erdöl und Erdgas an China. Abgerechnet wird in der jeweiligen Landeswährung, nicht in Dollar. Schon 2014 wurden neunmal mehr russisch-chinesische Handelsgeschäfte in der eigenen Währung getätigt als 2013. Lin Zhi, Leiter der Europa- und Zentralasienabteilung im chinesischen Ministerium für wirtschaftliche Entwicklung, verkündete im November letzten Jahres: »Rund 100 russische Geschäftsbanken eröffnen jetzt Konten für Abschlüsse in Yuan. Auch die Liste der Geschäftsbanken, bei denen normale Kunden Yuan-Konten eröffnen können, wächst.« Am 18. November 2014 gewährteRusslands größte Bank, die Sberbank, als erste russische Bank Bankbürgschaften in chinesischen Yuan.
All das spricht für eine langfristige Strategie Russlands und Chinas, sich aus der Abhängigkeit von der US-Währung zu befreien, die, wie die US-Sanktionen im letzten Jahr gezeigt haben, beide 9Länder verwundbar durch amerikanische Währungskriege machte.
China ist soeben von den Finanzministern der Gruppe der Sieben »prinzipiell« akzeptiert worden, den Yuan in den Währungskorb des Internationalen Währungsfonds aufnehmen zu lassen, der den IWF-Sonderziehungsrechten zugrundeliegt. Heute sind nur der Dollar, der Euro und der japanische Yen in diesem Korb. Die Hereinnahme des Yuan wäre ein großer Schritt auf dem Weg, ihn zur Reservewährung zu machen.
Chinas Devisenreserven bestehen zum überwiegenden Teil aus US-Dollars, hauptsächlich amerikanischen Staatsanleihen. Strategisch eine schwache Position, denn die Anleihen könnten im Fall eines Krieges eingefroren werden. Deshalb ist es für China wichtig, mehr Gold in die Reserven aufzunehmen und den Rest in andere Währungen zu diversifizieren.
Darüber hinaus hat sich China mit Russland darauf geeinigt, das neue Hochgeschwindigkeits-Eisenbahnprojekt Neue Seidenstraße mit Russland und der Eurasischen Wirtschaftsunion abzustimmen. Gleichzeitig hat Peking die Gründung eines 16-Milliarden-Dollar-Fonds für die Entwicklung von Goldbergwerken entlang der Eisenbahnroute Russland-Zentralasien-China angekündigt.
Das spricht für Pläne, den Anteil von Gold an den Reserven zu erhöhen. Chinas Zentralbank hat die Goldbestände in den letzten Jahren erheblich aufgestockt; ob sie jetzt größer sind als die angeblichen Bestände von 8000 Tonnen der Federal Reserve, ist nicht bekannt.
Es wird erwartet, dass China seine Goldreserven bei der formellen Aufnahme in den IWF-Sonderziehungsrechte-Korb offenlegen muss.
Letztes Jahr erklärte Song Xin, der Präsident der China Gold Association: »Wir sollten unsere Goldbank so schnell wie möglich einrichten… Sie kann uns helfen, Reserven zu schaffen, und uns auf dem Goldmarkt mehr Gewicht verleihen.« Ein Goldsektor-Fonds, an dem Länder entlang der Seidenstraße beteiligt sind, wurde im Mai in der nordwestlichen chinesischen Stadt Xi’an gegründet.
Die Führung liegt bei der Shanghaier Goldbörse (SGE), die zur chinesischen Nationalbank PBOC gehört. China ist weltweit der größte Goldproduzent. Wie die Nachrichtenagentur Xinhua meldet, haben 60 Länder in den Fonds investiert, was es den Zentralbanken der Mitgliedsländer erleichtern wird, ihre Goldbestände zu erhöhen.
Bei einem Interview erklärte mir Dr. Diedrick Goedhuys, der ehemalige Wirtschaftsberater der Reserve Bank of South Africa: »Ich möchte die besondere Qualität des Goldes als finanzielles Asset unterstreichen, ein Aktivum, das niemandes Passivum ist. Eine US-Staatsanleihe beispielsweise ist in meiner Hand ein Aktivum, in den Büchern des Ministeriums aber ein Passivum, eine Schuld, die zurückgezahlt werden muss. Gold ist ein reines Aktivum. Der chinesische Plan zur Goldförderung ist enorm wichtig. Es ist ein langfristiger Plan, es kann zehn Jahre dauern, bis er Wirkung zeigt.«
Jetzt, wo Washington und die Wall Street zunehmend ratlos sind, wie sie den Rubel und den chinesischen Renminbi schwächen können, sind die beiden Länder eifrig dabei, die Ketten des Dollars abzuschütteln – ein Schritt, der einen großen Teil der Menschheit freier machen könnte.
Quelle: http://info.kopp-verlag.de/hintergruende/geostrategie/f-william-engdahl/entdollarisierung-russland-macht-ernst.html
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