Leben wir in einer virtuellen Wirklichkeit? Tatsächlich häufen sich in der Philosophie und den Naturwissenschaften Indizien für diese Annahme: Die Realität scheint sowohl digitaler Natur zu sein als auch von unserem Bewusstsein generiert zu werden.
Was, wenn die Realität nicht so beschaffen wäre, wie wir glauben?
Was, wenn unsere Welt nur ein überdimensionales Videospiel wäre, ähnlich einer Computersimulation?
Ist so etwas möglich? Oder hat der eine oder andere von uns nur zu viele „Matrix“-Filme geschaut?
Die Idee ist nicht so abwegig, wie sie auf den ersten Blick erscheint. In 30 Jahren werden wir in der Lage sein, virtuelle Umgebungen zu erschaffen, die von der Realität nicht mehr zu unterscheiden sind. Nach einigen weiteren Jahrzehnten werden wir sogar physische Wirklichkeiten erschaffen können. Außerdem bewegen wir uns unausweichlich auf eine Verschmelzung mit Maschinen zu. Im Grunde ist es nahezu unmöglich zu sagen, ob wir diesen Punkt nicht schon erreicht haben.
Darüber hinaus häufen sich Hinweise darauf, dass es sich bei unserer Realität tatsächlich um eine Art digitaler Simulation handelt. Die weltweit führenden wissenschaftlichen Forschungsinstitute haben schlüssig nachgewiesen, dass die objektive physische Realität nicht losgelöst von unserem Bewusstsein existiert.
Dieser Denkansatz löst viele Fragestellungen, von uralten philosophischen Rätseln bis hin zu wissenschaftlichen oder metaphysischen Anomalien, die sich jahrhundertelang einer Erklärung durch die Forschung entzogen haben. Warum ist das Universum offenbar so fein auf das Leben seine eigene Existenz abgestimmt? Gibt es ein Leben nach dem Tod? Was ist der Sinn unseres Lebens?
In gründlichen wissenschaftlichen Studien ist die Existenz paranormaler Phänomene nachgewiesen worden – aber wie sind diese zu erklären? Wodurch begründen sich quantenmechanische Anomalien wie die Verschränkung, der Quanten-Zeno-Effekt oder die Quanten-Retrokausalität?
Wieso triumphiert der Geist über die Materie („mind over matter“)? Ob Sie es glauben oder nicht – die Theorie vom Digitalen Bewusstsein liefert einen Rahmen zur Erklärung all dieser Fragen und noch vieler weiterer.
Der digitale Aspekt dieser Anschauung, die als „digitale Philosophie“ oder „digitale Physik“ bezeichnet wird, ist nicht neu. Er lässt sich bis zu Konrad Zuses Werk „Rechnender Raum“ aus dem Jahr 1969 zurückverfolgen. Seither haben verschiedene Philosophen (wie etwa Nick Bostrom von der Oxford University), Wissenschaftler (beispielsweise Ed Fredkin vom MIT) und Autoren (Philip K. Dick) diese Möglichkeiten näher erkundet.
Leider hat die Wissenschaftsgeschichte gezeigt, dass eine neue, fortschrittliche Idee erst nach etwa 30 Jahren von der breiten Allgemeinheit akzeptiert wird. Die These vom digitalen Bewusstsein wird also ähnlich zögerlich aufgenommen wie beispielsweise das Ohm’sche Gesetz oder die Theorien über Höhlenmalereien, Quarks und die kalte Fusion.
Innerhalb der digitalen Philosophie gibt es zwei breite, überschneidungsfreie Ansätze:
Die digitale Realität ist deterministisch.
Die digitale Realität ist bewusstseinsgesteuert.
In der erstgenannten Variante wären „wir“ lediglich Artefakte der Komplexität eines digitalen Systems. Wir würden gewissermaßen nur zuschauen, wie sich die Erfahrung Bit für Bit entfaltet, ohne mittels eines freien Willens in die Vorgänge eingreifen oder sie kontrollieren zu können.
Beim zweiten Ansatz hingegen erschafft und beeinflusst das Bewusstsein die Wirklichkeit. In Forschungen und Versuchsreihen werden zunehmend Daten erhoben, die diese letztgenannte Sichtweise stützen und somit die Grenzen von Philosophie und Wissenschaft erweitern. Im Folgenden wird dafür der Begriff „Digitale Bewusstseinsphilosophie“ verwendet (Ist unser Universum nur eine riesige Matrix? (Videos)).
Vier Hauptthesen bilden den Kern dieser Theorie:
Das Bewusstsein ist elementar und von grundlegender Bedeutung.
Sämtliche Materie besteht aus Daten;sämtliche Kräftestellen Regeln dar, nach denen diese Daten interagieren.
Die Realität, wie wir sie erleben, ist eine Illusion – gewissermaßen eine Art Simulation. Sie ist so beschaffen, dass wir darin lernen und unser Bewusstsein entwickelnkönnen.
Das „System“ ist digital. Es besteht aus der Gesamtheit aller individuierten bewussten Wesen sowie dem Lernlaboratorium und wird vorangetrieben von einem grundlegenden Prinzip der stetigen Verbesserung.
Um einschätzen zu können, ob unsere Realität tatsächlich auf diese Weise funktioniert, müssen wir das vorhandene Beweismaterial hinsichtlich zweier Aspekte untersuchen:
Ist unsere Realität digital?
Ist das Bewusstsein die primäre Ursache der Realität?
Wir müssen, wie es der britische Philosoph Antony Flew formuliert hat, „den Beweisen folgen, wo immer sie hinführen …“
Max Tegmark, einem Kosmologen und Mathematiker vom MIT zufolge ist:
„in der gesamten Physik noch nie etwas auf mehr als etwa 16 Stellen genau gemessen worden. Es gibt bisher kein einziges Experiment, dessen Ergebnis zwingend die Existenz eines echten Kontinuums erfordern würde oder bei dem die Natur etwas nicht Berechenbares hätte berechnen müssen.“1
Demnach besteht keine Veranlassung a priori anzunehmen, dass die Welt einen kontinuierlichen Charakter hat. Der einzige Hinweis darauf besteht in unserem hochgradig makroskopischen Blick auf die Welt, demgemäß sie uns kontinuierlich zu sein scheint. Von diesem Indiz auf eine stetige Natur der Welt zu schließen, wäre aber etwa so, als würde man aus der Unsichtbarkeit von Atomen deren Nichtexistenz ableiten. Tatsache ist, dass es keinen einzigen Beweis für eine kontinuierliche Realität gibt. Dagegen deutet eine Fülle von Hinweisen auf eine digitale Wirklichkeit hin …
An dieser Stelle ist eine kurze Klärung der Begriffe „diskret“, „digital“, „binär“, „analog“ und „kontinuierlich“ angebracht:
Diskret – Messwerte werden nur zu bestimmten, auseinanderliegenden Zeitpunkten aufgenommen.
Digital – Es liegen Eigenschaften vor, die in Form von Bits kodiert werden können.
Binär – Eine Kodierung mit nur zwei Ziffern („Eins“ und „Null“).
Analog – Es liegen Eigenschaften vor, die kontinuierlich veränderlich sind.
Kontinuierlich – In der zeitlichen Dimension stetig fortlaufend.
Ich bin der Ansicht, dass die vorliegenden Hinweise sehr für eine diskrete und digitale Wirklichkeit sprechen. Das bedeutet, dass die Zeit in „Sprüngen“ fortschreitet und sich sämtliche Eigenschaften aller Dinge zu jedem dieser diskreten Zeitpunkte vollständig in digitaler Form ausdrücken lassen. Es gibt nichts Unendliches (Unsere mehrdimensionale Matrix (Videos)).
Viele Quantenphysiker sind zu derselben Schlussfolgerung gekommen – eine Erkenntnis, die ich für logisch und grundlegend halte. Betrachten wir die möglichen Ursprünge unserer Realität und die Regeln, die ihre Existenz bestimmen:
Digital – Es liegen Eigenschaften vor, die in Form von Bits kodiert werden können.
Binär – Eine Kodierung mit nur zwei Ziffern („Eins“ und „Null“).
Analog – Es liegen Eigenschaften vor, die kontinuierlich veränderlich sind.
Kontinuierlich – In der zeitlichen Dimension stetig fortlaufend.
Ich bin der Ansicht, dass die vorliegenden Hinweise sehr für eine diskrete und digitale Wirklichkeit sprechen. Das bedeutet, dass die Zeit in „Sprüngen“ fortschreitet und sich sämtliche Eigenschaften aller Dinge zu jedem dieser diskreten Zeitpunkte vollständig in digitaler Form ausdrücken lassen. Es gibt nichts Unendliches (Unsere mehrdimensionale Matrix (Videos)).
Viele Quantenphysiker sind zu derselben Schlussfolgerung gekommen – eine Erkenntnis, die ich für logisch und grundlegend halte. Betrachten wir die möglichen Ursprünge unserer Realität und die Regeln, die ihre Existenz bestimmen:
Typ 1 – Unsere Wirklichkeit wurde von einem bewussten Wesen erschaffen und folgt seither den ursprünglich von dieser Wesenheit aufgestellten Regeln. Wir könnten an dieser Stelle freilich endlose Diskussionen darüber führen, was genau „bewusst“ bzw. „Wesen“ bedeutet, aber lassen Sie uns unsere Betrachtungen hier simpel halten. In dieses Szenario lassen sich auch traditionelle religiöse Schöpfungstheorien einordnen (wie beispielsweise die, dass Gott Himmel und Erde geschaffen hat). Aber auch die gängigen Simulationsszenarien gehören hierher (wie etwa Nick Bostroms „Simulationsargument“, siehe unten).
Typ 2 – Unsere Realität wurde ursprünglich von einer bewussten Wesenheit geschaffen, hat sich dann aber, einem grundlegenden Evolutionsgesetz gemäß, immer weiterentwickelt.
Typ 3 – Unsere Realität wurde nicht von einem bewussten Wesen erschaffen, sondern trat aus dem Nichts in die Existenz und folgt seitdem den von Beginn an bestehenden physikalischen Gesetzen. Um zu erklären, warum unser Universum so erstaunlich gut für Leben und Materie eingerichtet zu sein scheint, bemühen materialistische Kosmologen die phantastische Idee einer unendlichen Anzahl paralleler Universen. Nach dem anthropischen Prinzip leben wir dann folgerichtig in demjenigen Universum, das als einziges die idealen Bedingungen für Leben bietet – sodass uns unser Universum als erstaunlich lebensfreundlich erscheinen muss. Ockham würde sich im Grabe umdrehen.
Typ 4 – Unsere Wirklichkeit wurde nicht von einer bestimmten bewussten Wesenheit erschaffen, sondern entwickelte sich schon immer nach einem fundamentalen Evolutionsgesetz.
Ich möchte nun dahingehend argumentieren, dass die Realität in den ersten beiden Fällen digital sein müsste. Eine bewusste Wesenheit, die in der Lage wäre, für uns eine Welt zu erschaffen, in der wir leben und die wir erfahren können, müsste schließlich im Vergleich zu uns höchst entwickelt sein und würde sich folglich bei dieser Realitätserschaffung der effizientesten Methode bedienen. Eine kontinuierliche Wirklichkeit zu erschaffen, würde sowohl im Zeitbereich als auch im Räumlichen und bezüglich sämtlicher Eigenschaften dieser Wirklichkeit Unendlichkeiten erfordern. Aus diesem Grund wäre es nicht nur ineffizient, sondern im Prinzip sogar unmöglich.
Abb. 1: „Annie“, Dot Portrait von Nathan Manire, 2013, www.nathanmanire.com (Foto: Peter Zelewski)
Auch im vierten Fall müsste die Realität aus ähnlichen Gründen digital sein. Denn auch ohne einen Schöpfer in Form eines bewussten Wesens würde das zugrunde liegende Evolutionsgesetz sicherlich eine perfekt funktionierende Realität favorisieren, für die keine unendlichen Ressourcen benötigt würden.
Eine analoge, kontinuierliche Wirklichkeit wäre nur beim dritten Typ möglich. Auch in diesem Fall wäre sie aber nicht zwingend notwendig. Wie wir anhand der folgenden Beweiskategorien sehen werden, muss sie sogar als höchst unwahrscheinlich eingestuft werden.
Diskrete Quanten
Eine unendlich feine Rasterung würde verschiedenste Störungen der bekannten physikalischen Gesetze heraufbeschwören. Beispielsweise müsste Materie unterhalb der Ebene der Quarks implodieren und dabei schwarze Löcher generieren. Dergleichen ist jedoch nie beobachtet worden. Des Weiteren ist es unmöglich, die allgemeine Relativitätstheorie mit der Quantenmechanik zu verschmelzen. Die zur Zeit favorisierten Theorien über das Wesen von Materie und Energie (String-Theorie) und zur Erklärung von Gravitation und Quantenmechanik (Schleifenquantengravitation) basieren auf der Annahme einer minimalen Länge.2 Ferner sprechen die vorliegenden Hinweise für die Vorstellung, dass die Quantenzustände digital sind – nämlich insofern, als die Spinwerte gequantelt sind und keine Zustände zwischen diesen existieren. In einem kontinuierlichen Raumzeit-Schema würde dies eine Anomalie darstellen.
Mit den Worten des namhaften Physikers John Wheeler kann man schlussfolgern:
„Jede physische Quantität, jedes Etwas leitet seine Wertigkeit letztlich von Bits her, also von binären Ja-Nein-Angaben.“3
Philosophische Argumente
Das Simulationsargument: Der Philosoph Nick Bostrom von der University of Oxford hat eine Argumentationskette vorgelegt, nach der wir wahrscheinlich in einer Simulation leben. Sollten wir nämlich überhaupt jemals eine „posthumane“ technische Entwicklungsstufe erreichen, die sich durch die Schaffung zahlloser Ursimulationen (ancestor simulations) auszeichnen würde, dann wäre die Wahrscheinlichkeit um ein Vielfaches höher, dass wir diesen Punkt schon überschritten haben und bereits in einer solchen Simulation leben, als dass wir uns noch in der vor-„posthumanen“ Phase befinden. Bostrom zeigt logisch auf, dass es bezüglich der posthumanen Stufe drei Möglichkeiten gibt:
Ich möchte nun dahingehend argumentieren, dass die Realität in den ersten beiden Fällen digital sein müsste. Eine bewusste Wesenheit, die in der Lage wäre, für uns eine Welt zu erschaffen, in der wir leben und die wir erfahren können, müsste schließlich im Vergleich zu uns höchst entwickelt sein und würde sich folglich bei dieser Realitätserschaffung der effizientesten Methode bedienen. Eine kontinuierliche Wirklichkeit zu erschaffen, würde sowohl im Zeitbereich als auch im Räumlichen und bezüglich sämtlicher Eigenschaften dieser Wirklichkeit Unendlichkeiten erfordern. Aus diesem Grund wäre es nicht nur ineffizient, sondern im Prinzip sogar unmöglich.
Abb. 1: „Annie“, Dot Portrait von Nathan Manire, 2013, www.nathanmanire.com (Foto: Peter Zelewski)
Auch im vierten Fall müsste die Realität aus ähnlichen Gründen digital sein. Denn auch ohne einen Schöpfer in Form eines bewussten Wesens würde das zugrunde liegende Evolutionsgesetz sicherlich eine perfekt funktionierende Realität favorisieren, für die keine unendlichen Ressourcen benötigt würden.
Eine analoge, kontinuierliche Wirklichkeit wäre nur beim dritten Typ möglich. Auch in diesem Fall wäre sie aber nicht zwingend notwendig. Wie wir anhand der folgenden Beweiskategorien sehen werden, muss sie sogar als höchst unwahrscheinlich eingestuft werden.
Diskrete Quanten
Eine unendlich feine Rasterung würde verschiedenste Störungen der bekannten physikalischen Gesetze heraufbeschwören. Beispielsweise müsste Materie unterhalb der Ebene der Quarks implodieren und dabei schwarze Löcher generieren. Dergleichen ist jedoch nie beobachtet worden. Des Weiteren ist es unmöglich, die allgemeine Relativitätstheorie mit der Quantenmechanik zu verschmelzen. Die zur Zeit favorisierten Theorien über das Wesen von Materie und Energie (String-Theorie) und zur Erklärung von Gravitation und Quantenmechanik (Schleifenquantengravitation) basieren auf der Annahme einer minimalen Länge.2 Ferner sprechen die vorliegenden Hinweise für die Vorstellung, dass die Quantenzustände digital sind – nämlich insofern, als die Spinwerte gequantelt sind und keine Zustände zwischen diesen existieren. In einem kontinuierlichen Raumzeit-Schema würde dies eine Anomalie darstellen.
Mit den Worten des namhaften Physikers John Wheeler kann man schlussfolgern:
„Jede physische Quantität, jedes Etwas leitet seine Wertigkeit letztlich von Bits her, also von binären Ja-Nein-Angaben.“3
Philosophische Argumente
Das Simulationsargument: Der Philosoph Nick Bostrom von der University of Oxford hat eine Argumentationskette vorgelegt, nach der wir wahrscheinlich in einer Simulation leben. Sollten wir nämlich überhaupt jemals eine „posthumane“ technische Entwicklungsstufe erreichen, die sich durch die Schaffung zahlloser Ursimulationen (ancestor simulations) auszeichnen würde, dann wäre die Wahrscheinlichkeit um ein Vielfaches höher, dass wir diesen Punkt schon überschritten haben und bereits in einer solchen Simulation leben, als dass wir uns noch in der vor-„posthumanen“ Phase befinden. Bostrom zeigt logisch auf, dass es bezüglich der posthumanen Stufe drei Möglichkeiten gibt:
Wir befinden uns an einem Punkt vor Erreichen der „posthumanen“ Stufe, doch Zivilisationen auf einem solchen technischen Entwicklungsstand vernichten sich selbst, bevor sie die für die posthumane Stufe nötige technische Reife besitzen.
Wie im ersten Fall befinden wir uns erst an der Schwelle zur „posthumanen“ Entwicklungsstufe, entscheiden uns aber bewusst dagegen, diesen Pfad zu beschreiten.
Wir befinden uns bereits in einer posthumanen Simulation
Die zweite Möglichkeit dürfte auszuschließen sein, wenn man bedenkt, dass wir Menschen keine Technik unerforscht lassen – ungeachtet ihres Risikos (vgl. z. B. Kern-, Nano- oder Klontechnik). Obendrein scheinen sich die mit Simulationstechnologie verbundenen Risiken auch in Grenzen zu halten – warum sollte man sich also dagegen entscheiden, diese technischen Möglichkeiten zu erkunden? Ganz im Gegenteil führt das Vergnügen, das simulierte Fantasiewelten bereiten können, zur Schaffung immer ausgefeilterer Massen-Mehrspieler-Online-Rollenspiele (MMORPGs); außerdem erleben die Technologien zur virtuellen Realität derzeit durch das Aufkommen einer neuen Generation von Datenhelmen ihre zweite Blütezeit.
Materie als Daten
Es war Demokrit, der im alten Griechenland die Idee in Umlauf brachte, dass Körper aus Atomen eines bestimmten Elements bzw. Materials zusammengesetzt sein müssten. Man stellte sich diese Atome als winzige, unteilbare Objekte vor, vergleichbar mit kleinen Billardkugeln, die aus einer bestimmten Art von „Stoff“ bestehen. Sie liegen entweder dicht beieinander – nämlich im Falle fester Körper – oder sind durch eine Leere (Raum) voneinander getrennt. Durchdenkt man diesen Ansatz, ergibt sich bezüglich der räumlichen Struktur folgendes Bild: Wenn die kugelförmig gedachten Atome maximal dicht beieinander liegen, dann füllt die Materie im Prinzip 74 Prozent des Raumes aus, in dem sie sich befindet – der restliche Raum bleibt leer. Hält man also beispielsweise einen Barren Gold in der Hand, so macht der Gold-„Stoff“ in Wirklichkeit nur maximal 74 Prozent seines Volumens aus.
Abb. 2: Mittendrin statt nur dabei: Neueste Datenhelme machen virtuelle Welten plastisch erlebbar.
Diese Modellvorstellung von der Materie wurde im frühen 19. Jahrhundert von John Dalton wiederbelebt und nach der Entdeckung der Elektronen durch J. J. Thomson entsprechend erweitert. Zu jener Zeit stellte man sich die Atome wie eine Art Plumpudding vor, wobei die Elektronen im Protonenpudding eingebettet wären. Doch die Dichte des „Stoffes“ änderte sich damit noch nicht. Das geschah erst zu Beginn des 20. Jahrhunderts, als Ernest Rutherford herausfand, dass Atome in Wirklichkeit aus einem verdichteten Kern und einer Elektronenhülle bestehen. Weitere Experimente ergaben, dass all diese subatomaren Partikel (Protonen, Elektronen und später auch die Neutronen) im Vergleich zum Gesamtumfang eines Atoms äußerst winzig sind – oder anders gesagt, dass das Atom zum allergrößten Teil aus leerem Raum besteht. Dieses Atommodell sowie die Erkenntnis, dass die Atome auch in festen Körpern einen gewissen Abstand voneinander haben müssen, bewirkten eine vollständige Veränderung unserer Vorstellung von der Dichte der Materie. Unser Goldbarren besteht jetzt nur noch zu einem Billiardstel (10–15) aus „Stoff“.
Aber auch diese Einschätzung änderte sich, als etwa Mitte der 1960er die Quarktheorie entwickelt wurde. Sie besagt, dass jedes Proton und jedes Neutron wiederum aus jeweils drei Quarks besteht. Mittlerweile wird diese Theorie weitgehend akzeptiert. Die Größe der Quarks beträgt nach experimentellen Schätzungen nur etwa ein Tausendstel bis ein Millionstel der Größe der subatomaren Partikel, die von ihnen gebildet werden. Somit ist die Materie um den Faktor 109 bis 1018 geringer als bis dahin angenommen. Von unserem Goldbarren bleibt also lediglich etwa ein 1030stel übrig (ein Quintillionstel plus / minus ein paar Größenordnungen), das wirklich aus „Stoff“ besteht, während der Rest leerer Raum ist. Zum Vergleich: Die Zahl an Sandkörnern, die man bräuchte, um eine Kugel von der Größe der Erde zu formen, beträgt 1032. Also entspricht die Dichte der Materie in etwa dem Verhältnis eines Sandkorns zum Erdvolumen.
Die moderne Stringtheorie wiederum besagt, dass die subatomaren Partikel eigentlich Stückchen sogenannterStringssind, die mit bestimmten Frequenzen schwingen. Die Ausdehnung jedes Strings entspricht dabei der Planck-Länge. Das würde bedeuten, dass subatomare Partikel mit Ausnahme eines 1038stels aus leerem Raum bestehen und in unserem Goldbarren nur noch einer von 1052 Anteilen „Stoff“ enthält.
Langsam wird es absurd, oder? An diesem Punkt ahnt wahrscheinlich schon mancher, worauf es hinausläuft.
Wenn nun also alle Partikel aus Strings zusammengesetzt sind, darf man die Frage stellen, wozu man die Vorstellung eines „Stoffes“ überhaupt noch braucht. Würde es nicht genügen, die verschiedenen Arten der Materie über einzelne Zahlen zu definieren – nämlich über die Frequenz, mit der ein String jeweils schwingt?
Abb. 3: Erforschungsprozess der theoretischen Materiedichte
Was ist Materie überhaupt? Offenbar ist jedem Objekt eine Zahl zugeordnet, die etwas darüber aussagt, wie es sich im Gravitationsfeld verhält. Mit anderen Worten: Materie ist nichts weiter als Information.
Wir nehmen Materie nicht direkt wahr, sondern lediglich eine elektromagnetische Strahlung, die durch ein Objekt, das wir „materiell“ nennen, beeinflusst wird (visuelle Wahrnehmung). Was wir „Tastsinn“ nennen, ist die Wirkung der elektromagnetischen Kraft infolge der Abstoßung zwischen den Ladungen der Elektronenhüllen der Atome in unseren Fingern und im Objekt.
Anders gesagt: Wir erfahren Gesetzmäßigkeiten.
Wenn man den Forschungsprozess bezüglich der theoretischen Dichte der Materie zugrunde legt (siehe Abb. 2), lässt sich folgendes annehmen: Das Verhältnis zwischen tatsächlichem „Stoff“ und dem Raum, den er benötigt, tendiert mit zunehmendem Wissen gegen Null. Dies legt nahe, dass Materie aller Wahrscheinlichkeit nach einfach eine Menge von Daten ist. Die Kräfte, durch die wir Materie auf die uns bekannte Weise erfahren, wären dann einfach die Regeln, nach denen die Daten miteinander interagieren. Auffällig ist außerdem, dass die Gleichungen zur Beschreibung der Thermodynamik und der Informationsentropie die gleiche Form aufweisen. Auch dieser Umstand erhärtet den Verdacht, dass es sich bei Materie bzw. Energie um Information handelt.
Wir befinden uns bereits in einer posthumanen Simulation
Die zweite Möglichkeit dürfte auszuschließen sein, wenn man bedenkt, dass wir Menschen keine Technik unerforscht lassen – ungeachtet ihres Risikos (vgl. z. B. Kern-, Nano- oder Klontechnik). Obendrein scheinen sich die mit Simulationstechnologie verbundenen Risiken auch in Grenzen zu halten – warum sollte man sich also dagegen entscheiden, diese technischen Möglichkeiten zu erkunden? Ganz im Gegenteil führt das Vergnügen, das simulierte Fantasiewelten bereiten können, zur Schaffung immer ausgefeilterer Massen-Mehrspieler-Online-Rollenspiele (MMORPGs); außerdem erleben die Technologien zur virtuellen Realität derzeit durch das Aufkommen einer neuen Generation von Datenhelmen ihre zweite Blütezeit.
Es war Demokrit, der im alten Griechenland die Idee in Umlauf brachte, dass Körper aus Atomen eines bestimmten Elements bzw. Materials zusammengesetzt sein müssten. Man stellte sich diese Atome als winzige, unteilbare Objekte vor, vergleichbar mit kleinen Billardkugeln, die aus einer bestimmten Art von „Stoff“ bestehen. Sie liegen entweder dicht beieinander – nämlich im Falle fester Körper – oder sind durch eine Leere (Raum) voneinander getrennt. Durchdenkt man diesen Ansatz, ergibt sich bezüglich der räumlichen Struktur folgendes Bild: Wenn die kugelförmig gedachten Atome maximal dicht beieinander liegen, dann füllt die Materie im Prinzip 74 Prozent des Raumes aus, in dem sie sich befindet – der restliche Raum bleibt leer. Hält man also beispielsweise einen Barren Gold in der Hand, so macht der Gold-„Stoff“ in Wirklichkeit nur maximal 74 Prozent seines Volumens aus.
Abb. 2: Mittendrin statt nur dabei: Neueste Datenhelme machen virtuelle Welten plastisch erlebbar.
Diese Modellvorstellung von der Materie wurde im frühen 19. Jahrhundert von John Dalton wiederbelebt und nach der Entdeckung der Elektronen durch J. J. Thomson entsprechend erweitert. Zu jener Zeit stellte man sich die Atome wie eine Art Plumpudding vor, wobei die Elektronen im Protonenpudding eingebettet wären. Doch die Dichte des „Stoffes“ änderte sich damit noch nicht. Das geschah erst zu Beginn des 20. Jahrhunderts, als Ernest Rutherford herausfand, dass Atome in Wirklichkeit aus einem verdichteten Kern und einer Elektronenhülle bestehen. Weitere Experimente ergaben, dass all diese subatomaren Partikel (Protonen, Elektronen und später auch die Neutronen) im Vergleich zum Gesamtumfang eines Atoms äußerst winzig sind – oder anders gesagt, dass das Atom zum allergrößten Teil aus leerem Raum besteht. Dieses Atommodell sowie die Erkenntnis, dass die Atome auch in festen Körpern einen gewissen Abstand voneinander haben müssen, bewirkten eine vollständige Veränderung unserer Vorstellung von der Dichte der Materie. Unser Goldbarren besteht jetzt nur noch zu einem Billiardstel (10–15) aus „Stoff“.
Aber auch diese Einschätzung änderte sich, als etwa Mitte der 1960er die Quarktheorie entwickelt wurde. Sie besagt, dass jedes Proton und jedes Neutron wiederum aus jeweils drei Quarks besteht. Mittlerweile wird diese Theorie weitgehend akzeptiert. Die Größe der Quarks beträgt nach experimentellen Schätzungen nur etwa ein Tausendstel bis ein Millionstel der Größe der subatomaren Partikel, die von ihnen gebildet werden. Somit ist die Materie um den Faktor 109 bis 1018 geringer als bis dahin angenommen. Von unserem Goldbarren bleibt also lediglich etwa ein 1030stel übrig (ein Quintillionstel plus / minus ein paar Größenordnungen), das wirklich aus „Stoff“ besteht, während der Rest leerer Raum ist. Zum Vergleich: Die Zahl an Sandkörnern, die man bräuchte, um eine Kugel von der Größe der Erde zu formen, beträgt 1032. Also entspricht die Dichte der Materie in etwa dem Verhältnis eines Sandkorns zum Erdvolumen.
Die moderne Stringtheorie wiederum besagt, dass die subatomaren Partikel eigentlich Stückchen sogenannterStringssind, die mit bestimmten Frequenzen schwingen. Die Ausdehnung jedes Strings entspricht dabei der Planck-Länge. Das würde bedeuten, dass subatomare Partikel mit Ausnahme eines 1038stels aus leerem Raum bestehen und in unserem Goldbarren nur noch einer von 1052 Anteilen „Stoff“ enthält.
Langsam wird es absurd, oder? An diesem Punkt ahnt wahrscheinlich schon mancher, worauf es hinausläuft.
Wenn nun also alle Partikel aus Strings zusammengesetzt sind, darf man die Frage stellen, wozu man die Vorstellung eines „Stoffes“ überhaupt noch braucht. Würde es nicht genügen, die verschiedenen Arten der Materie über einzelne Zahlen zu definieren – nämlich über die Frequenz, mit der ein String jeweils schwingt?
Abb. 3: Erforschungsprozess der theoretischen Materiedichte
Was ist Materie überhaupt? Offenbar ist jedem Objekt eine Zahl zugeordnet, die etwas darüber aussagt, wie es sich im Gravitationsfeld verhält. Mit anderen Worten: Materie ist nichts weiter als Information.
Wir nehmen Materie nicht direkt wahr, sondern lediglich eine elektromagnetische Strahlung, die durch ein Objekt, das wir „materiell“ nennen, beeinflusst wird (visuelle Wahrnehmung). Was wir „Tastsinn“ nennen, ist die Wirkung der elektromagnetischen Kraft infolge der Abstoßung zwischen den Ladungen der Elektronenhüllen der Atome in unseren Fingern und im Objekt.
Anders gesagt: Wir erfahren Gesetzmäßigkeiten.
Wenn man den Forschungsprozess bezüglich der theoretischen Dichte der Materie zugrunde legt (siehe Abb. 2), lässt sich folgendes annehmen: Das Verhältnis zwischen tatsächlichem „Stoff“ und dem Raum, den er benötigt, tendiert mit zunehmendem Wissen gegen Null. Dies legt nahe, dass Materie aller Wahrscheinlichkeit nach einfach eine Menge von Daten ist. Die Kräfte, durch die wir Materie auf die uns bekannte Weise erfahren, wären dann einfach die Regeln, nach denen die Daten miteinander interagieren. Auffällig ist außerdem, dass die Gleichungen zur Beschreibung der Thermodynamik und der Informationsentropie die gleiche Form aufweisen. Auch dieser Umstand erhärtet den Verdacht, dass es sich bei Materie bzw. Energie um Information handelt.
Gleichungen erschaffen Realität
Mathematische Gleichungen sind nach unserem gewöhnlichen Verständnis ein Werkzeug, mit dem wir die Vorgänge, die wir in der natürlichen Welt beobachten, empirisch beschreiben können. Gibt es vielleicht auch Hinweise darauf, dass unsere Welt das Produkt von Gleichungen bzw. Algorithmen ist? Dazu sei hier nur eines von vielen Beispielen angeführt. Es wurde gezeigt, dass sich die Lösungen der Maxwell’schen Gleichungen für negative Frequenzen in Form von Lichtkomponenten äußern. 5 Wenn unsere Realität wirklich das wäre, wofür wir sie halten, dann sollten die Lösungen von Gleichungen nur im Rahmen der Beschreibung der Realität Sinn ergeben. Doch in einigen Fällen verhält es sich offenbar umgekehrt: Daten und Gesetzmäßigkeiten leiten sich dann nicht aus der Realität ab, sondern erschaffen diese.
Die Quantenmechanik und die Ähnlichkeit unserer Realität mit rechnergestützten Systementwürfen
Es wären unendlich viele Ressourcen nötig, um eine kontinuierliche Realität zu erschaffen; für eine gequantelte Wirklichkeit hingegen nur eine endliche Menge. Die Berechnungsmechanismen eines Digitalcomputers unterscheiden sich prinzipiell nicht von einer diskreten Interpretation der Quantenmechanik: Bei beiden gibt es eine Reihe von Zuständen und nichts existiert oder geschieht außerhalb dieser Zustände. Die Auflösung innerhalb eines Programms ist analog zur räumlichen Rasterung unserer Realität; lediglich die Größenordnung ist eine andere.
Viele Forscher haben außerdem darauf hingewiesen, dass das Simulationsmodell das philosophische Problem des „ersten Bewegers“, also der treibenden Kraft, lösen würde. Während die Urknalltheorie die Entstehung des Universums aus dem Nichts nahelegt – eine Vorstellung, die in der objektiven Realität jeder Grundlage entbehrt –, könnte eine virtuelle Realität problemlos in einer externen Umgebung gestartet und „hochgefahren“ werden.
Ist das Bewusstsein die treibende Kraft hinter der Realität?
Die Natur des Bewusstseins ist die zweite Beweiskategorie, die im Rahmen einer ganzheitlichen Annäherung an die Realität zu betrachten ist. Wie im Fall der digitalen Wirklichkeit findet man auch hierbei wertvolle Hinweise. Diese deuten darauf hin, dass das Bewusstsein keine Eigenschaft des Gehirns ist, sondern vielmehr die treibende Kraft hinter unserer Realität darstellt. Darüber hinaus ergibt sich eine Schlussfolgerung von grundlegender Bedeutung, welche uns von der Physik zur Philosophie bringt: die Vorstellung von der Existenz eines transzendenten evolutionären Systems.
Der Beobachter-Effekt
Der Beobachtereffekt sowie die Experimente, bei denen dieser zutage tritt, könnten sich als Nachweis der Richtigkeit der Digitalen Bewusstseinsphilosophie herausstellen. Die Ursprünge dieses Beweismaterials gehen zurück bis zum Doppelspaltexperiment, das Thomas Young im Jahr 1801 durchführte. Young wollte dabei die Frage klären, ob Licht ein Wellenphänomen ist oder aus Teilchen besteht. Im Experiment traf annähernd kohärentes Licht auf ein Hindernis, in dem sich zwei kleine Spalte befanden. Die Lichtanteile passierten die Spalten und trafen dahinter auf einen fotoelektrischen Schirm. Weil sich auf diesem Schirm ein Interferenzmuster zeigte, schien der Wellencharakter des Lichts bewiesen zu sein.
Doch Einstein zeigte im frühen 20. Jahrhundert mit Experimenten zum fotoelektrischen Effekt, dass sich Licht mitunter auch wie Teilchen verhält.6 Dies ist der Fall, wenn es mit Materie in diskreten Energiequanten interagiert, die man später „Photonen“ nannte. Dieser ambivalente Charakter des Lichtes ist als „Welle-Teilchen-Dualismus“ bekannt. Licht verhält sich also manchmal wie eine Welle und manchmal wie Teilchen. Richtiger gesagt: Licht trägt zu jedem Zeitpunkt beide Eigenschaften in sich, doch welches „Gesicht“ man im Experiment beobachten kann, hängt vom Experiment ab. Wie sich herausstellte, sind auch Elektronen und andere subatomare Partikel von diesem Phänomen betroffen.
In immer komplexeren Doppelspaltexperimenten zeigten sich noch faszinierendere und überraschendere Phänomene. So stellte man zum Beispiel fest, dass ein auf den Schirm abgeschossenes Elektron gleichzeitig durch beide Spalte hindurchgeht. Dieser Effekt ist als quantenmechanische Überlagerung bekannt. Der populärste Erklärungsansatz hierzu besagt, dass ein Elektron nur in einem Raum von „Wahrscheinlichkeiten“ für potenzielle Aufenthaltsorte existiert. Erst der Messvorgang, mit dem man bestimmt, welchen Spalt ein bestimmtes Elektron tatsächlich durchquert, verursacht das „Kollabieren“ der Wahrscheinlichkeitsfunktion in die Realität und damit eine eindeutige Positionierung des Elektrons.
Mit einem Male verändert sich das Resultat des Experimentes – es scheint nun, als wären die Elektronen ausschließlich Teilchen und das Interferenzmuster auf dem Schirm verschwindet. Es ist demnach der Vorgang des bewussten Beobachtens, welcher das Ergebnis des Versuches verändert. Dieses Phänomen, das man den Beobachtereffekt nennt, gibt den Wissenschaftlern nun schon seit Jahrzehnten Rätsel auf.
Die meisten Forscher versuchen, den Beobachtereffekt mit ihrem vorgefassten Realitätsbild – dem objektiven Materialismus – in Einklang zu bringen, indem sie verborgene Variablen, Messgerätinterferenzen und ähnliche Argumente anbringen. Doch all diese Thesen wurden nacheinander gründlich widerlegt. Es hat den Anschein, als würde die Welt erst zu existieren beginnen, wenn sie bewusst beobachtet wird – zumindest im mikroskopischen Bereich. Physiker des österreichischen Instituts IQOQI konnten diesen Ansatz im Jahre 2008 noch weiter fortführen. Sie ermittelten, dass eine objektive Realität mit einer Sicherheit von 80 Größenordnungen nicht existiert. Das bedeutet, dass die Wahrscheinlichkeit eines fehler- oder zufallsbedingten Irrtums in dieser Frage 1:1080 beträgt.7 Für meinen Bedarf ist diese Sicherheit ausreichend.
Aber was geht nun eigentlich tatsächlich vor sich?
Die Theorie vom digitalen Bewusstsein liefert uns, gestützt auf zwei grundlegende Annahmen, eine unmittelbare Erklärung für den Beobachter-Effekt.
Der Beobachtereffekt sowie die Experimente, bei denen dieser zutage tritt, könnten sich als Nachweis der Richtigkeit der Digitalen Bewusstseinsphilosophie herausstellen. Die Ursprünge dieses Beweismaterials gehen zurück bis zum Doppelspaltexperiment, das Thomas Young im Jahr 1801 durchführte. Young wollte dabei die Frage klären, ob Licht ein Wellenphänomen ist oder aus Teilchen besteht. Im Experiment traf annähernd kohärentes Licht auf ein Hindernis, in dem sich zwei kleine Spalte befanden. Die Lichtanteile passierten die Spalten und trafen dahinter auf einen fotoelektrischen Schirm. Weil sich auf diesem Schirm ein Interferenzmuster zeigte, schien der Wellencharakter des Lichts bewiesen zu sein.
Doch Einstein zeigte im frühen 20. Jahrhundert mit Experimenten zum fotoelektrischen Effekt, dass sich Licht mitunter auch wie Teilchen verhält.6 Dies ist der Fall, wenn es mit Materie in diskreten Energiequanten interagiert, die man später „Photonen“ nannte. Dieser ambivalente Charakter des Lichtes ist als „Welle-Teilchen-Dualismus“ bekannt. Licht verhält sich also manchmal wie eine Welle und manchmal wie Teilchen. Richtiger gesagt: Licht trägt zu jedem Zeitpunkt beide Eigenschaften in sich, doch welches „Gesicht“ man im Experiment beobachten kann, hängt vom Experiment ab. Wie sich herausstellte, sind auch Elektronen und andere subatomare Partikel von diesem Phänomen betroffen.
In immer komplexeren Doppelspaltexperimenten zeigten sich noch faszinierendere und überraschendere Phänomene. So stellte man zum Beispiel fest, dass ein auf den Schirm abgeschossenes Elektron gleichzeitig durch beide Spalte hindurchgeht. Dieser Effekt ist als quantenmechanische Überlagerung bekannt. Der populärste Erklärungsansatz hierzu besagt, dass ein Elektron nur in einem Raum von „Wahrscheinlichkeiten“ für potenzielle Aufenthaltsorte existiert. Erst der Messvorgang, mit dem man bestimmt, welchen Spalt ein bestimmtes Elektron tatsächlich durchquert, verursacht das „Kollabieren“ der Wahrscheinlichkeitsfunktion in die Realität und damit eine eindeutige Positionierung des Elektrons.
Mit einem Male verändert sich das Resultat des Experimentes – es scheint nun, als wären die Elektronen ausschließlich Teilchen und das Interferenzmuster auf dem Schirm verschwindet. Es ist demnach der Vorgang des bewussten Beobachtens, welcher das Ergebnis des Versuches verändert. Dieses Phänomen, das man den Beobachtereffekt nennt, gibt den Wissenschaftlern nun schon seit Jahrzehnten Rätsel auf.
Die meisten Forscher versuchen, den Beobachtereffekt mit ihrem vorgefassten Realitätsbild – dem objektiven Materialismus – in Einklang zu bringen, indem sie verborgene Variablen, Messgerätinterferenzen und ähnliche Argumente anbringen. Doch all diese Thesen wurden nacheinander gründlich widerlegt. Es hat den Anschein, als würde die Welt erst zu existieren beginnen, wenn sie bewusst beobachtet wird – zumindest im mikroskopischen Bereich. Physiker des österreichischen Instituts IQOQI konnten diesen Ansatz im Jahre 2008 noch weiter fortführen. Sie ermittelten, dass eine objektive Realität mit einer Sicherheit von 80 Größenordnungen nicht existiert. Das bedeutet, dass die Wahrscheinlichkeit eines fehler- oder zufallsbedingten Irrtums in dieser Frage 1:1080 beträgt.7 Für meinen Bedarf ist diese Sicherheit ausreichend.
Aber was geht nun eigentlich tatsächlich vor sich?
Die Theorie vom digitalen Bewusstsein liefert uns, gestützt auf zwei grundlegende Annahmen, eine unmittelbare Erklärung für den Beobachter-Effekt.
Elektronen, Photonen und alle anderen Partikel – letztlich also alles, was in unserem Kosmos existiert – sind in Wirklichkeit reine Information. Diese Information beschreibt, wie sich (beispielsweise) ein Elektron in jeder denkbaren Situation verhält, mit welcher Wahrscheinlichkeit es sich in die eine oder andere Richtung bewegt und wie es seine Anwesenheit gegenüber unserer Sinneswahrnehmung offenbart. Zusammen mit den Gesetzmäßigkeiten, die innerhalb der Realität gelten, bestimmen diese Informationen vollständig die Erscheinungsweisen des Elektrons als Teilchen bzw. als Welle. Das Elektron ist in Wirklichkeit weder das eine noch das andere – es ist ausschließlichInformation. Den jeweiligen Umständen entsprechend zeigt es uns mal das eine und mal das andere „Gesicht“ und vermittelt uns den entsprechenden Sinneseindruck.
Das allumfassende kosmische Programm, das unsere Realität zu steuern scheint, kennt auch den Bewusstseinszustand eines jeden mit einem freien Willen ausgestatteten Beobachters innerhalb dieser Realität. Demnach ist das Verhalten eines Elektrons unter Beobachtung problemlos als Funktion dieses Beobachtungsvorgangs erklärbar.
Mit diesen beiden Grundgedanken ergeben sich sowohl der Beobachtereffekt als auch sein naher Verwandter, die „Quantenverschränkung“, innerhalb der Digitalen Bewusstseinstheorie gewissermaßen als Erfordernisse. Betrachten wir das Problem einmal anders herum. Wenn sich jemand daran machte, ein Simulationsprogram meines ganzen Universums zu entwerfen – welche Merkwürdigkeiten würde ein möglichst effizientes Softwaredesign mit sich bringen?
Stünde ich selbst vor dieser Aufgabe, würde ich die Daten auf eine dynamische, rationelle Weise modellieren. Weniger sinnvoll wäre es, beispielsweise den Teil des Raumes, welcher von keinem bewussten Wesen innerhalb der Simulation beobachtet wird, schon im Vorfeld auszugestalten. Dies würde unnötigerweise viele Ressourcen verbrauchen.
Ein effizientes Programm würde die hochauflösende Wirklichkeit vielmehr erst bei Bedarf, also dynamisch, erzeugen – beispielsweise wenn ein Gegenstand unter dem Mikroskop betrachtet wird. In ähnlicher Weise müsste das Programm Eigenschaften für ein subatomares Teilchen generieren, sobald jemand diesen Partikel auf der Quantenebene untersuchen würde. Die vorherige Wahrscheinlichkeitsfunktion bräche dabei sozusagen zusammen. Aber gehen wir noch weiter: Von diesem Zeitpunkt an könnte das Verhalten des Teilchens vollständig und für alle Zeit von der Software gesteuert werden, einem endlichen Automaten gleich. Nachdem das Teilchen einmal beobachtet worden ist, stellt sich die Frage: Warum sollte das Programm dieses „Automaten“ gelöscht werden? Schließlich ist es sehr wahrscheinlich, dass das Teilchen in Zukunft erneut beobachtet werden wird. Diese effiziente Funktion des „Hineinzoomens“ in die Realität würde zu genau jenen Phänomenen führen, die von den Quantenphysikern beobachtet werden. Sowohl der Beobachtereffekt als auch die „Quantenverschränkung“ wären auf diese Weise erklärt.
Nun könnte man hinter dieser Interpretation ein Übermaß an Idealismus vermuten. Es gibt jedoch noch zahlreiche weitere Kategorien von Hinweisen, die für das Realitätsmodell des digitalen Bewusstseins sprechen.
Nahtoderfahrungen (NTE)
Namhafte Wissenschaftler und Ärzte haben in Dutzenden Büchern8–12 und hunderten von Forschungsberichten umfangreiches Beweismaterial zusammengetragen, welches belegt, dass Nahtoderfahrungen nicht Artefakte eines sterbenden Gehirns sein können. Es handelt sich dabei vielmehr um reale, bewusste Erlebnisse außerhalb unserer gewohnten physischen Realität. Verlässliche Daten, unter anderem über nichttraumatische Nahtoderfahrungen und geteilte Todeserfahrungen belegen eindeutig, was mit den traditionellen Theorien über Gehirnfunktion nicht erklärt werden kann: Das Bewusstsein ist nicht an das Gehirn gebunden.
Frühere Inkarnationen
Forscher und Psychiater wie Dr. Ian Stevenson untersuchten die Erinnerung an frühere Leben bei Kindern (unmittelbar) und Erwachsenen (unter Hypnose) in tausenden von Fällen. Viele der beobachteten Phänomene, wie spezielle Fähigkeiten oder Sprachkenntnisse der betreffenden Personen, bestimmte Phobien oder die Vertrautheit mit Orten oder anderen Personen, scheinen unerklärlich, wenn man nicht das Konzept der Reinkarnation mit einbezieht (Reinkarnation: Über 3.000 Fälle sprechen Bände! (Videos)). Selbst die American Medical Association räumte ein, dass einige der Fälle „mit anderen Ansätzen als der Wiedergeburtsthese kaum zu erklären“ seien.13
Paranormale Erfahrungen
Die gründliche Auswertung tausender Experimente hat ergeben, dass unterschwellige paranormale Phänomene real sind und nur unter der Annahme noch unbekannter Kommunikationsmechanismen erklärt werden können.
Betrachtet man zum Beispiel die Gesamtheit all der Ganzfeld-Versuche, die man im Bereich der Telepathie durchgeführt hat, (alles in allem mehr als 2.500 Sitzungen) findet man eine Vielzahl zwar subtiler, aber statistisch signifikanter Effekte. Die Wahrscheinlichkeit, dass es sich bei all diesen Merkwürdigkeiten sämtlich um Zufälle handelt, wurde auf 1:1016geschätzt.14 In ähnlicher Weise förderten auch die von Daryl Bem an der Cornell University durchgeführten Präkognitionsversuche und die Remote-Viewing-Studien des Stanford Research Institute unterschwellige, aber statistisch signifikante Phänomene zutage. Bei diesen Experimenten betrug die Wahrscheinlichkeit, dass alles auf reinen Zufall zurückzuführen wäre, 1:1.000.00015bzw. 1:10.000.000.16
Doch anstatt nun für jedes neue Phänomen einen neuen Feldtyp zu postulieren oder eine eigene Theorie zu entwickeln, ließen sich sämtliche Anomalien mit einem einfachen Modell auf der Basis des digitalen Bewusstseins erklären.
Wie funktioniert das alles?
Mit dem Konzept des digitalen Bewusstseins erhalten wir eine allumfassende und konsistente Theorie, die nicht nur den Beobachtereffekt, sondern auch jede andere metaphysische oder wissenschaftliche Anomalie zu erklären vermag, die wir bislang kennen – von UFOs bis zum Quanten-Zeno-Effekt (Der Black-Goo-Mythos: Im Labyrinth der Wirklichkeit (Videos)).
Abb. 4: Ein Modell unserer Realität. (Hinweis: Es basiert auf demselben Konzept wie Tom Campbells „Theorie von Allem“ – vgl. „My Big TOE“17.)
Jeder von „uns“ ist ein Segment aus organisierter Information innerhalb von „allem, was ist“ („all that there is“, ATTI). Folglich empfinden wir uns als Individuum, gleichzeitig sind wir jedoch auch mit dem Ganzen verbunden. (Ich kann an dieser Stelle nicht näher darauf eingehen, wie perfekt dies zu nahezu sämtlichen im Laufe der Jahrtausende kolportierten spirituellen Erfahrungen passt. Der Leser kann dies jedoch vermutlich erahnen.)
Das „Wirklichkeits-Lernlabor“ (Reality Learning Lab, RLL17) ist seinerseits eine Menge organisierter Information innerhalb des ATTI. Was wir im wachen Zustand Tag für Tag erfahren, ist das RLL. Eine der üblichen Bezeichnungen dafür ist „das Universum“. (Wenn wir meditieren oder schlafen, sind wir dagegen mit anderen Bereichen verbunden.) Sämtliche Artefakte, die zusammen unsere Realität ausmachen, sind im RLL angesiedelt. Im RLL entfalten sich verschiedene „Simulations“-Zeitlinien. Die Informationen, die unsere Erinnerungen ausmachen, befinden sich an drei verschiedenen Orten:
Der Teil der Simulation, der unser „Gehirn“ darstellt. Denken Sie sich diesen Bereich als unseren Daten-Zwischenspeicher (Cache).
Jener temporäre Teil des Datensatzes, der unsere „Seele“ repräsentiert. (Setzen Sie hier den von Ihnen bevorzugten Begriff ein: „Geist“, „Essenz“, „Bewusstsein“, „Sein“, usw. Begriffe sind an dieser Stelle nicht entscheidend.) Dies ist der Teil, den wir beim Tod wieder verlieren und auf den unser „Gehirn“ vollen Zugriff hat – vor allem dann, wenn unsere Gedanken ruhen.
Der dauerhafte Teil unseres „Seelen“-Datensatzes. Er umfasst all das, was wir von Leben zu Leben mitnehmen und bewahren. Um diesen Teil zu entwickeln und zu verbessern, sind wir hier. Dies wiederum trägt zur unausweichlichen Evolution des ATTI bei. Auch Aspekte wie Werte und Moral gehören in diesen Bereich.
Indem nun jeder von uns seine rein subjektive Erfahrung durchläuft, erschaffen wir, wie man leicht erkennen kann, gemeinsam unsere Realität; damit ergibt der Beobachtereffekt mit einem Mal Sinn. Was unsere Realität so „fest“ erscheinen lässt, ist das hohe Maß an Übereinstimmung zwischen unseren subjektiven Erfahrungen auf der makroskopischen Ebene. Doch wir haben eindeutig die Möglichkeit, unsere erlebte Realität zu beeinflussen. Wir erkennen das beispielsweise an der machtvollen Wirkung einer klaren Absicht oder am Placebo-Effekt.
Bei paranormalen Erfahrungen handelt es sich schlicht um die Übertragung von Daten zwischen individuierten, bewussten Wesenheiten (wie etwa bei Telepathie) oder zwischen einem Bewusstsein und Artefakten innerhalb des RLL, die in der wahrgenommenen physischen Realität räumlich entfernt zu sein scheinen (Hellsichtigkeit). Unsere Realität ist offenkundig perfekt auf das Dasein und die Existenz von Leben abgestimmt. Für das Zustandekommen dieser Eigenschaft des RLL gibt es zwei Möglichkeiten: Sie war dem RLL entweder schon von Anfang an inne, oder das RLL ist in seinem Wesenskern mit einem kontinuierlichen Verbesserungsprinzip ausgestattet.
Warum ist das alles so bedeutsam?
Falls wir tatsächlich in einer bewusstseinsgesteuerten digitalen Realität leben sollten – und viele Indizien scheinen darauf hinzudeuten –, dann brächte dies Implikationen von erheblicher Bedeutung mit sich (Im Einklang mit der göttlichen Matrix: Wie wir mit Allem verbunden sind (Video)).
Erklärungspotenzial
Wie ich bereits weiter oben angedeutet habe, können die unzähligen, bereits eingehend untersuchten Anomalien aus so unterschiedlichen Bereichen wie Physik, Philosophie, Geologie, Anthropologie und Psychologie allesamt allein durch ein bewusstseinsgesteuertes Realitätsmodell erklärt werden. Zu diesen Phänomenen gehören auch Anomalien in der Quantenmechanik und bei Anlage-Umwelt-Studien zu eineiigen Zwillingen, der „Abend-Effekt“ der Gesellschaft, der feinabgestimmte Charakter des Universums, paranormale Erlebnisse, Nachtoderlebnisse und viele mehr. Eine so umfangreiche Erklärungskapazität bietet keine andere Theorie.18
Unsterblichkeit
Die Annahme eines externen, separaten Bewusstseins impliziert die Weiterexistenz desselben nach dem physischen Tod. Die Erfahrungen von Wissenschaftlern wie Thomas Campbell oder Eben Alexander deuten darauf hin, dass diese Existenz von Dauer ist – im Prinzip ewig. Bedenken Sie, wie eine solche Weltsicht die Entscheidungen und Prioritäten der Menschen verändern würde. Die Gelder und Anstrengungen, die man heute für die Verlängerung des Lebens aufwendet, könnten dann unmittelbar dem Leben selbst zugutekommen. Die medizinische Industrie würde vielleicht zu der Erkenntnis gelangen, dass es nicht das Ziel der Evolution ist, eine höhere Lebenserwartung zu erlangen. Mit dem Wissen um die Unsterblichkeit des Bewusstseins könnten wir unsere Bemühungen vielmehr auf die Heilung von Krankheiten und die Verbesserung der allgemeinen Lebensqualität ausrichten – anstatt in der Gesundheit der Menschen eine profitable Wartungsmaschinerie zu sehen, mit der man das Leben auch über die angemessene Grenze hinaus verlängert.
Lebenssinn
Die digitale Bewusstseinsphilosophie verleiht dem Leben weitaus mehr Bedeutung und Sinn, als es der wissenschaftliche Materialismus vermag. Der einzelne Mensch kann daraus neue Perspektiven auf sein eigenes, individuelles Leben gewinnen. Der Zweck unseres Daseins liegt im Lernen und der Entfaltung unseres Bewusstseins – und nicht im Gewinnen eines hedonistischen Überlebensspiels, das auf Angst und Ressourcenmangel basiert. Sobald wir das verstehen, wird der Schritt zu einer beträchtlich großzügigeren Einstellung gegenüber unseren Mitmenschen und zur wahren Achtung anderer Lebensformen auf unserem Planeten möglich. Wenn man das als „Gefangenendilemma“ bekannte mathematische Spiel in einem unendlichen, iterativen Modus ausführt, stellt man fest, dass die besten Ergebnisse durch Kooperation erzielt werden.19 Übertragen auf einen sich fortlaufend wiederholenden Lebensprozess, würde man erwarten, dass sich der Charakter der Menschheit als Ganzes immer weiter verbessert und die Fixierung auf die Eigeninteressen verschwindet.
Prioritäten
Mit dem Anwachsen der Weltbevölkerung geht eine immer schnellere Vereinnahmung und Zerstörung des Lebensraumes unzähliger Arten von Lebewesen einher. Auch für grausame medizinische Experimente werden diese bewussten Lebensformen benutzt. Die Erkenntnis, dass tierisches Bewusstsein demselben System entstammt, das auch das menschliche Bewusstsein hervorbringt, würde sehr wahrscheinlich dazu beitragen, dieser Ausbeutung ein Ende zu setzen.
Eine materialistische Sicht impliziert, dass wir uns in einem ständigen Kampf um Ressourcen befinden, wodurch es zu Konflikten und letztlich zu Kriegen kommt. Wenn wir aber um die Tatsache wissen, dass wir alle miteinander verbunden sind – würden dann Kriege zwischen Personengruppen, die sich in Religion, Nationalität oder politischer Gesinnung unterscheiden, noch einen Sinn ergeben?
Die Kraft der Absicht
Die digitale Natur des Bewusstseins bewirkt, dass das System einen Wahrscheinlichkeitscharakter hat (der durch die Quantenmechanik eindeutig nachgewiesen worden ist). Die Vorgänge innerhalb dieses Systems können durch Intention beeinflusst werden können. Wenn die Menschen überzeugt sind, dass sie durch den „geschickten Einsatz ihrer Absicht“ ihr Leben, ihre Gemeinschaft und ihre Welt verändern können, dürfte es ihnen leichter fallen, falsche Glaubenssätze zu überwinden und tatsächlich eine positive Veränderung zu bewirken.
Zusammenfassung
Mit den sich mehrenden Hinweisen darauf, dass wir in einer bewusstseinsgesteuerten digitalen Realität leben, wird auch die kollektive Akzeptanz dieser Idee wachsen. Das Verständnis dieses Realitätsmodells kann zu einer neuen, ganzheitlichen Perspektive in der Wissenschaft beitragen; noch wichtiger ist jedoch sein Potenzial, ein friedvolleres, harmonischeres, gerechteres und ausgewogeneres Weltbild zu etablieren.
Aus der Ausgabe:
Verweise:
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Bostrom, N.: „Are You Living in a Computer Simulation?“ in Philosophical Quarterly, 2003,
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Für seine Forschungen auf diesem Gebiet erhielt Einstein im Jahr 1921 den Physiknobelpreis.
Roebke, J.: „The Reality Tests“ in Seed Magazine, 04.06.2008, online aufseedmagazine.com; http://bit.ly/simul-3 (aufgerufen: Januar 2016)
Schwartz, G.: „The Afterlife Experiments: Breakthrough Scientific Evidence of Life After Death“ (New York, NY: Atria Books, 2003)
Alexander III, E.: „Proof of Heaven: A Neurosurgeon’s Journey into the Afterlife“ (New York, NY: Simon & Schuster; 1. Auflage 2012)
van Lommel, P.: „Consciousness Beyond Life: The Science of the Near-Death Experience“ (New York, NY: HarperOne, 2010); dt.: „Endloses Bewusstsein: Neue medizinische Fakten zur Nahtoderfahrung“ (München: Knaur MensSana, 2013)
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Edwards, P.: „Reincarnation: A Critical Examination.“ (Amherst, NY: Prometheus Books, 1996)
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Hibbard, W.; Worring, R.; Brennan, R.: „Psychic Criminology: A Guide for Using Psychics in Investigations“ (Springville, IL: Charles C. Thomas Pub. Ltd., 2002)
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Elvidge, J.: „The Universe – Solved!“ (Santa Monica, CA: AT Press, 2008); dt.: „Die Rätsel des Universums – Gelößt!” (Immenstadt: Mosquito Verlag, 2016) 19 Nowak, M.; Sigmund, K.: „A strategy of win-stay, lose-shift that outperforms tit-for-tat in Prisoner’s Dilemma“ in Nature, 1993
Quellen: PublicDomain/nexus-magazin.de
Gefunden auf: http://www.pravda-tv.com/2016/02/matrix-die-welt-eine-computersimulation-videos/
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