Der Spielfilm „Paulo Coelho – Der Weg des Magiers“ erzählt das bewegte Leben des brasilianischen Schriftstellers Paulo Coelho („Der Alchimist“), mit 210 Millionen verkauften Büchern einer der größten Bestseller-Autoren aller Zeiten.
Es gibt auf der ganzen Welt nur neun Autoren, die mehr Bücher verkauft haben als der brasilianische Schriftsteller Paulo Coelho, trotzdem bezeichnen Kritiker ihn gern als „Schriftstellersimulation“, „unangefochtener König des Esoterikschunds“ oder „klischeehaft und trivial“.
Den riesigen Erfolg von Coelhos Büchern – weltweite Auflage 210 Millionen, allein 65 Millionen davon entfallen auf sein bekanntestes Werk „Der Alchimist“ – erklären Kritiker damit, dass er die Komplexitäten des modernen Lebens auf so einfache wie stabile Wahrheiten reduziert wie: „Wenn du etwas ganz fest willst, dann wird das Universum darauf hinwirken, dass du es erreichen kannst.“
Nachdem 2011 schon eine 45-minütige Dokumentation über den berühmten Bestsellerautor erschienen ist, wurde ihm jetzt von dem brasilianischen Regisseur Daniel Augusto schon zu Lebzeiten ein gelungenes filmisches Denkmal in einem fast zweistündigen Spielfilm gesetzt. Der Film erzählt die Lebensgeschichte eines bewegten Lebens in verschiedenen Erzählsträngen mit Rückblenden aus der Sicht des Jahres 2013. In diesem schaut Paulo Coelho – 25 Jahre nach dem Erscheinen des Buches „Der Alchimist“, dass ihn 1988, also erst mit 41 Jahren, in seiner Heimat berühmt machte – auf sein Leben zurück.
Bis dahin lebte er ein wildes, unstetes und auch unglückliches Leben. Da Paulo Coelho in seinen Büchern ursprüngliche Symbole, metaphysische Elemente und christliche Mystik in märchenhaften Gleichnissen, Parabeln und Fabeln verarbeitet, macht dies auch der Film. Er erzählt in suggestiven, eindrücklichen Bildern die prägensten Momente in Coelhos Leben, ohne den Zuschauer dabei zu verwirren. Viel Raum nimmt der Vater-Sohn-Konflikt ein, der eine große Triebfeder für das künstlerische Schaffen des Sohnes darstellt und versöhnlich endet.
Paulo Coelho hat Antworten gefunden
Paulo Coelho arbeitete als Journalist, Theaterregisseur, Buchverleger, Plattenmanager und Songtexter. Er liebte LSD und Kokain und war viermal verheiratet. Er war Folteropfer der brasilianischen Militärdiktatur, dreimaliger Psychiatrieinsasse, Satanistenjünger einer obskuren Sekte Namens „Tempelritter des Orients“, hatte im Konzentrationslager Dachau eine Erscheinung und schloss sich daraufhin dem katholischen Geheimorden „Regnum Agnus Mundi“ an, dem er bis heute angehört.
Kann man dies alles in einen zweistündigen Film packen, ohne den Zuschauer zu überfordern?
Ja, man kann, indem das Drehbuch sich auf die wichtigsten Momente konzentriert und Paulo Coelho’s Erfahrungen als einzigartig, aber seine unerbittliche und hartnäckige Suche nach dem Sinn des Lebens als universal darstellt. Während Paulo Coelho nach seinem Platz auf dieser Welt gesucht hat, hat der Autor Antworten auf das häufige Leiden gefunden. Er hat es geschafft, sie in Wörter zu fassen und seinen Lesern die Ermutigung zu geben, etwas zu entdecken, was für ihn heute offensichtlich ist: Nur der Moment zählt, nur die Liebe ist wichtig.
Auch in diesem Film werden viele Zitate aus seinen Büchern verwendet, die ein Sprecher aus dem Off spricht. Eines davon lautet: „Die Sprache der Symbole kann dich alles lehren, was deine Augen nicht sehen können. Gott hat den Weg, den jeder Einzelne gehen muss, in die Welt geschrieben. Du musst nur lernen zu lesen, was er für dich geschrieben hat.“
DVD: Paulo Coelho – Der Weg des Magiers: Biografisches Drama, Brasilien, Spanien 2014, Regie: Daniel Augusto, Spielzeit 111 Minuten, die DVD erscheint am 15. Juli 2016, 15,99 €
Quelle: https://www.sein.de/filmtipp-paulo-coelho-der-weg-des-magiers/
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