2020-07-27

REKORD! „GHOST NET BUSTER“ AUS HAWAII ENTFERNEN 103 TONNEN PLASTIK AUS EINER GIGANTISCHEN PLASTIKINSEL (+VIDEO)


Great Pacific Garbage Patch im Nordpazifik ist der größte Müllstrudel, mit einer Fläche, die so groß ist, wie ganz Mitteleuropa. Sie ist zwischen Kalifornien und Hawaii.

Das Ocean Voyages Institut aus Hawaii stellt nach einer 48-tägigen Expedition mit der bislang größten Säuberung auf See, einen neuen Rekord auf und entfernt erfolgreich 103 Tonnen Fischernetze und Plastiktmüll aus dem Great Pacific Garbage Patch. Durch treibende „Geisternetze“ verenden viele Meereslebewesen. Geisternetze sind herrenlose Fischfanggeräte, die sich losgerissen haben oder von den Besitzern abgeschnitten wurden, weil sie sich irgendwo verhakt hatten. Schätzungen zufolge landen in den Ozeanen jedes Jahr zwischen 600.000 und 800.000 Tonnen solcher Geisternetze. Hinzu kommen noch etwa 8 Millionen Tonnen Plastikmüll, die jedes Jahr in die Ozeane gelangen. Das Team von Mary Crowley, sie ist bekannt als „Ghost Net Buster“, sorgt dafür, dass der sortierte Müll recycelt wird, so landen 0% auf einer Mülldeponie.

Die Ozeane sind die Müllhalden unserer Konsumgesellschaft!


Eine Gruppe aus Hawaii entfernt 103 Tonnen Plastik aus einer gigantischen Plastikinsel-Great Pacific Garbage Patch.

In den Weltmeeren findet man inzwischen sechsmal mehr Plastik als Plankton und selbst in unserem Blut ist Plastik nachweisbar! Die Menge an Kunststoffen, die wir seit Beginn des Plastikzeitalters produziert haben, reicht aus, um unseren gesamten Erdball sechs Mal in Plastikfolie einzupacken.

Doch obwohl alles seit Jahren bekannt ist, ändert sich nichts dran. Der Anteil am weltweiten Plastikmüll ist zu einem Drittel auf Plastikverpackungen zurückzuführen. Dabei sind diese auch noch kaum wiederzuverwenden, wenn es um Plastikverpackungen für Obst und Gemüse geht.

Allein bei der Herstellung und Verbrennung von Plastik werden jedes Jahr weltweit rund 400 Millionen Tonnen CO2 ausgestoßen. Nirgendwo fällt in Europa pro Kopf mehr Verpackungsmüll an als in Deutschland. Europa ist der größte Exporteur von Plastikmüll. Dieser landet meist in Asien und wird dort oft im Meer entsorgt. Siehe: Aus den Augen, aus dem Sinn – Europa ist der größte Exporteur von Plastikmüll – weltweit!

Erst 2018 war ein Pottwal an einen Strand in Spanien angeschwemmt worden und sorgte weltweit für Entsetzen, denn er starb auf Grund von fast 30 Kilogramm Müll, der sein Verdauungssystem blockierte. Auch 2019 und 2020 wurden tote Wale vor der spanischen Küste angeschwemmt, die wieder durch Plastikmüll im Magen verendeten. Nicht nur in Europa verenden Meerestiere auf Grund von Plastikmüll. Auf der abgelegenen Lord-Howe-Insel, einer zu Australien gehörende Insel im Tasmanischen Meer, machten Wissenschaftler eine schreckliche Entdeckung. Die Seevögel verhungerten,denn ihre Mägen waren so voller Plastik, dass für Futter kein Platz mehr war.

Wale, aber auch andere Tiere können den Müll nicht verdauen oder ausscheiden, was zu deren Tod führt. Sie verhungern qualvoll, wie auch die vielen toten Seevögel, die im Mai 2020 in Norwegen gefunden wurden. Siehe Norwegen: Hunderte von Seevögeln sind tot, Fische und Muscheln sind verschwunden- Hundreds of Sea birds Along With Thousands of Mussels and Fish Mysteriously Die in Oslo Fjord

Das Plastik kommt überall aus dem pazifischen Raum

Die Ozeane sind die Müllhalden unserer Konsumgesellschaft. Aus den Augen, aus dem Sinn, einfach den Müll im Meer entsorgen, mit schrecklichen Folgen für die Meeresbewohner.

Im Ozean formieren sich riesige Plastikstrudel und dieses Plastik wird dann irgendwann an den Stränden von Hawaii angespült. Hawaii hat bereits neue Gesetze verabschiedet, die den Aloha-Staat vor Umweltschäden schützen soll, einschließlich eines Verbots bestimmter Sonnenschutzmittel, die Korallenriffe schädigen. Außerdem wurde dem Plastikmüll den Kampf angesagt.

Doch die Überflutung von Müll an den Stränden kommt von einer riesigen Müllinsel im Pazifik, sie ist jetzt dreimal so groß wie Frankreich. Hier kann man genau sehen, was unsere Wegwerfgesellschaft der Umwelt angetan hat.



Und woher stammt der ganze Plastikmüll?

Ein kleiner Teil des Mülls kommt von Schiffen oder Offshore-Plattformen. Es kommt immer wieder vor, dass Schiffe Teile ihrer Ausrüstung verlieren oder wie 2019, als im Weltnaturerbe Wattenmeer das Containerschiff MSC Zoe beim Sturm 270 Container, incl. gefährliche Stoffe, verlor. Der Großteil des Plastikmülls von Great Pacific Garbage Patch im Nordpazifik stammt jedoch von Land und hier vor allen Dingen aus fünf Ländern: China, Indonesien, den Philippinen, Vietnam und Thailand. Siehe auch Der Ozean stirbt! – If the ocean dies, we all die!

Rekord- „Ghost Net Buster“ aus Hawaii entfernt 103 Tonnen Plastik aus einer gigantischen Plastikinsel

Wie das Ocean Voyages Institut am 23.Juni 2020 bekannt gab, legte es nach einer 48-tägigen Expedition im Hafen von Honolulu an. An Bord 103 Tonnen Plastikmüll, bestehen aus Fischernetze und anderen Plastikmüll, den sie erfolgreich aus der subtropischen Konvergenzzone im Nordpazifik, besser bekannt als Great Pacific Garbage Patch oder Gyre, entfernten. Ein neuer Rekord, die Ergebnisse des letzten Jahres konnte sogar verdoppelt werden.



„Ich bin so stolz auf unsere hart arbeitende Crew“, sagt Mary Crowley , Gründerin und Geschäftsführerin des Ocean Voyages Institut. „Wir haben unser Ziel, 100 Tonnen giftige Verbraucherkunststoffe und ‚Geister‘-Netze einzufangen, übertroffen und tragen in diesen herausfordernden Zeiten weiterhin dazu bei, die Gesundheit unseres Ozeans wiederherzustellen, was unsere eigene Gesundheit und die Gesundheit des Planeten beeinflusst. ” Crowley fügt hinzu, dass dieser Müll irgendwann zu Mikroplastik wird und was die Fähigkeit des Ozeans beeinträchtigt, Kohlenstoff zu speichern und die fragile Nahrungskette des Ozeans gefährdet.

Crowley wird als „Ghost Net Buster“ bezeichnet und ist dafür bekannt, effektive Techniken zu entwickeln, um große Mengen an Kunststoffen aus dem Meer zu entfernen. Ihre Methoden wurden 2019 im Gyre und in den Gewässern rund um die Hawaii-Inseln angewendet, um 48 Tonnen giftige Kunststoffe zu entfernen.

„Wir verwenden bewährte Ausrüstung, um die Ozeane effektiv zu reinigen und gleichzeitig mit neuen Technologien zu innovieren“, sagt Crowley. „Das Ocean Voyages Institut ist seit über einem Jahrzehnt führend in der Erforschung und Durchführung von Ozeanreinigungen.

Während der Mission verwendete die KWAI-Crew GPS-Satelliten-Tracker, die vom Ocean Voyagers Institut und dem Ingenieur Andy Sybrandy von Pacific Gyre, Inc. entwickelt wurden, um die im Ozean schwimmende Plastikverschmutzung orten und zu sammeln. Die Tracker werden von freiwilligen Yachten und Schiffen auf Netzen platziert. Danach holen sie den Müll, verpacken ihn in riesige Industrietaschen und verstauen ihn am Ende der Reise im Frachtraum. Dann wird es recycelt und wiederverwendet.

„Obwohl das Sammeln von Müll an den Stränden die effizienteste Methode ist, so ist aber auch das Abfangen des Mülls im Ozean bevor es ans Ufer kommt – sehr wichtig“, sagte Dr. Nikolai Maximenko von FloatEco während einer Pressekonferenz per Videochat. „Nichts kann die Anstrengung im Ozean ersetzen.“



Besatzung bei Abreise

Das Segelfrachtschiff S / V KWAI verließ am 4. Mai 2020 nach einer dreiwöchigen Quarantänezeit den hawaiianischen Hafen von Hilo, um die Gesundheit der Besatzungsmitglieder angesichts der COVID-19-Pandemie zu gewährleisten.

„Ich bin mir sicher, dass unsere Arbeit die Ozeane für den Planeten gesünder und für die Meerestiere sicherer macht, da diese Netze einen Wal, einen Delphin, eine Schildkröte oder ein Riff nie wieder töten, verletzen oder schädigen werden, so “Ghost Net Buster“.

Wir leben in einer Welt voller Plastik und nicht nur die Meerestiere leiden, sondern auch die Menschen werden krank. Wir wissen, dass Kunststoffe im Meer schädlich sind. Fische können diese Partikel aufnehmen, der Mensch isst dann den Fisch…Warum verzichten die Menschen nicht auf Plastik?

Warum ändern die Menschen ihr Konsumverhalten nicht? Warum reagiert die Industrie nicht auf die Gefahren? Wenn der Ozean stirbt, dann sterben auch wir!

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