2024-04-17

Ein Sohn nimmt seinen in die Jahre gekommenen Vater mit in ein Restaurant...


Ein Sohn nimmt seinen in die Jahre gekommenen Vater mit in ein Restaurant, um dort ein leckeres Abendessen zu genießen. Sein Vater ist ziemlich alt und deswegen auch schon etwas schwach. Während er isst fällt immer wieder mal etwas Essen auf sein Hemd und die Hosen. Die anderen Gäste starren den Mann mit vor Ekel verzerrten Gesichtern an, doch sein Sohn bleibt seelenruhig. Nachdem beide mit dem Essen fertig sind, geht der Sohn, dem das Ganze immer noch kein Stück peinlich ist, gemächlich mit seinem Vater zu den Toiletten. Dort wischt er ihm die Essensreste aus dem faltigen Gesicht, versucht die Flecken aus der Kleidung zu waschen, kämmt ihm liebevoll das graue Haar und richtet zum Schluss seine verrutschte Brille.

Als die beiden den Waschraum verlassen, herrscht im gesamten Restaurant Totenstille. Niemand kann verstehen, wie man sich öffentlich so blamieren kann. Der Sohn zahlt noch die Rechnung und will gehen, da steht ein älterer Herr unter den Gästen auf und fragt ihn: „Meinen Sie nicht, dass Sie etwas hier gelassen haben?“

Der antwortet: „Nein, das habe ich nicht.“ Doch die Antwort des fremden Mannes ist: „Doch das haben Sie! Sie haben hier jedem Sohn eine Lektion hinterlassen, und ihren Vätern Hoffnung!“ Jetzt war es im Restaurant so still, man könnte eine Stecknadel fallen hören. Es ist eine der größten Ehren sich einmal um die zu kümmern, die sich einst um uns gekümmert haben. Mit all der Zeit, Mühe und dem Geld, das unsere Eltern ihr Leben lang für uns geopfert haben, verdienen sie und alle alten Menschen den größten Respekt.

Quelle: Arthur Krischke

11 Kommentare:

  1. Danke für diesen wunderbaren Bericht. Ja, die Menschheit hat sich verlaufen und muss zurückfinden in eine Welt des Mitgefühls und der Liebe – für alle Geschöpfe Gottes.

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  2. Das Märchen der Grossvater und sein Enkel von den Gebrüdern Grimm war mir schon in meiner Kindheit vertraut. Das hat mein ganzes Leben geprägt. Ich habe fast 30 Jahre ein Seniorenzentrum geleitet. Hierüber bin ich sehr dankbar. Ich liebe die alten Menschen und bin sehr viel in Pflegeheimen unterwegs.

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  3. ...Die anderen Gäste starren den Mann mit vor Ekel verzerrten Gesichtern an...

    ....Niemand kann verstehen, wie man sich öffentlich so blamieren kann....

    Wie kann man soetwas nur von seinen Mitmenschen annehmen, was geht in einem Menschen vor, der seinen Mitmenschen solche negativen Gefühle unterstellt????

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    1. Liebe Tula, ich habe solche Situationen oft erlebt, wenn ich mit unseren Klienten, Menschen mit Behinderung zum Essen gegangen bin, und sei es nur in einen Imbiss Die anderen Menschen schauen uns wirklich teilweise sehr abwertend an, mit wirklich sichtbarem Ekel. Sie fühlen sich so was von belästigt. Und oft habe ich einen leisen oder lauten miesen Spruch gehört... und habe dann etwas dazu gesagt. "Man" will halt nicht von sowas belästigt werden, wenn man schon Geld für etwas ausgibt. Und leider ist es nicht wirklich besser geworden.

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    2. Lieber Max, vielleicht hast du die positiven Menschen in dem Lokal übersehen, ich weiß es nicht aber ich habe keine solchen Erfahrungen, im Gegenteil.
      Eine Freundin von mir hat ein behindertes Mädchen, schon erwachsen aber auf dem Stand eines Kindes, kann auch nicht reden und wenn wir noch ein zweites behinderte Kind mithaben, meine Freundin hat natürlich viel Kontakt zu andern Eltern von behinderten Kindern und da nimmt sie öfter ein Kind mit, ins Kaffeehaus oder auch zum Baden und ich geh da ab und zu mit, also um mit meiner Freundin auf einen Kaffee zu gehen oder zum See baden zu fahren.
      Jedenfalls hat uns ein Ehepaar, das auch im Kaffeehaus saß, alles bezahlt, also eingeladen.
      Sie sind, als sie gegangen sind, noch zu uns am Tisch gekommen und haben uns Komplimente gemacht, wie toll wir das mit den zwei behinderten Mädchen machen, sie glaubten wir wären die Betreuer.
      Meine Freundin sagte, das ihr das öfters passiert, wenn sie Essen oder ins Kaffeehaus geht oder eben irgendwo in der Öffentlichkeit, das sie spontan eingeladen wird, besonders wenn sie zwei Kinder mithat.

      Ich selbst bin in einen Ort aufgewachsen, in dem es damals schon ein Altenheim für behinderte Menschen gab und niemand dachte sich was dabei, die selbst spazieren gingen, mit denen wurde auch geredete, sich unterhalten.

      Bei der obigen Geschichte muss man auch nachfragen, ob der alte Mann überhaupt in einem öffentlichen Restaurant essen wollte, oft ist es den alten Menschen peinlich öffentlich zu essen, wenn sie schon sehr zittrig sind, das heißt eben das Essen von der Gabel und vielleicht auch aus dem Mund fällt.
      Menschen die nicht dement sind, ist sowas fast immer peinlich und sie essen nicht in der Öffentlichkeit und sie dürfen dazu auch nicht genötigt werden um eventuell vorgeführt zu werden oder um aus Egogründen ein Exempel zu stationieren.
      Meine Mutter jedenfalls würde es nicht gut heißen, jetzt ist sie noch fit und wir gehen auch gerne essen aber wenn sie das nicht mehr kann, dann will sie auf keinen Fall, das ich sie so vorführen in der Öffentlichkeit.
      Sie sagt immer, sie ist in ihrem Leben genug unterwegs gewesen, wenn es nicht mehr geht, geht ihr das auch nicht ab.

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    3. PS.: das Bild oben, ja das ist wahrscheinlich der Enkel und nicht der Sohn und der Vater am Bild oder eben Opa oder vielleicht sogar Uropa kann gar nicht mehr selber essen, dem Opa wird schon lange das Essen eingegeben, wahrscheinlich kann er gar nicht mehr reden oder sich irgendwie zu einem Gasthausbesuch äußern, ich denke das sieht doch ein Blinder oder?

      Für mich ist die ganze Geschichte oben, eine Manipulationsgeschichte von den Gutmenschen die einfach die Gesellschaft anprangern wollen, das sie so schlecht ist und wir die Guten sind.

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    4. Das Bild ist nur passend ausgewählt. Auf dem Bild ist eine ältere Frau zu sehen... sie trägt einen Ohrring.

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  4. eine aufweckende und ergreifende Geschichte, hat mich angerührt. Danke

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  5. Ich finde die Message hinter der Message ist bei dieser Geschichte DER Impulsgeber, egal, ob nun Sohn oder Enkel oder welche sonstigen konkreten Bilder bei jedem einzelnen entstehen mögen. Sie steht für mich als Metapher. Es geht doch immer um die, die sich angesprochen fühlen, also in Resonanz gehen. Wie bei jeder anderen Weisheit auch. Oder auch bei Märchen (beispielsweise „Der Großvater und sein Enkel“, wie oben erwähnt).
    Und so wie es viele hilfsbereite Menschen gibt, die mit emphatischer Sympathie ein solches Geschehen (bei alten oder auch behinderten Menschen) unterstützen, gibt es eben auch die anderen. Und den „anderen“ ist diese Geschichte wohl vor allem gewidmet.

    💝

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    1. Ist das die Message, die du da raus liest...Doch die Antwort des fremden Mannes ist: „Doch das haben Sie! Sie haben hier jedem Sohn eine Lektion hinterlassen, und ihren Vätern Hoffnung!“...????

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    2. Oder der letzte Absatz ist auch noch erwähnenswert????

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