2015-04-19

Wahrheit – das beste Mittel gegen kognitive Dissonanz

von Jim Quinn 

»In Zeiten der Täuschung ist es ein revolutionärer Akt, die Wahrheit auszusprechen.«  George Orwell


Jeden Monat veröffentlicht das Statistikbüro BLS des US-Arbeitsministeriums seinen Propagandabericht. Ohne eine Miene zu verziehen wird erklärt, wie wunderbar der amerikanische Arbeitsmarkt aussieht und dass die Arbeitslosenquote gerade einmal 5,5 Prozent beträgt. Nach jeder Veröffentlichung käuen die Cheerleader-Sprachrohre des BLS die gefälschten Zahlen in den Mainstream-Medien wieder und fordern uns auf, Aktien zu kaufen.

Die millionenschweren TV-Sprecher auf CNBC und die gekauften korrupten Politiker in D.C. erklären hochtrabend, die Wirtschaft habe sich erholt, der Arbeitsmarkt boome, das BIP wachse, der Aktienmarkt sei im Höhenflug und das Verbrauchervertrauen sei super.

Menschen, die in der realen Welt leben, wissen, dass das alles nicht stimmt, aber sie möchten gerne den »Experten« und den »Anführern« Glauben schenken. Diese Kluft zwischen Realität und öffentlichen Beteuerungen löst gewaltigen mentalen Stress aus. Es handelt sich hier um eine kognitive Dissonanz. Auf der einen Seite steht das, was die Menschen in ihrem Alltag erleben, auf der anderen Seite die Propaganda, mit der sie Tag für Tag überschüttet werden von den großen Medien, den Großbanken, den Konzernen und den gefangenen Politikern, die die Fäden ziehen und die ganze Veranstaltung verantworten.

Dieser Widerspruch führt dazu, dass die Menschen sich unwohl fühlen. Die meisten Menschen wollen, dass ihr Leben besser wird. Um die kognitive Dissonanz abzubauen, entscheiden sie sich also dafür, der Regierung und den Medienberichten Glauben zu schenken, die von einem Aufschwung sprechen.

Nur eine kleine Minderheit möchte die ungeschönte Wahrheit erfahren. Sie fühlt sich angezogen von alternativen Nachrichten-Websites, die von den gefangenen Massenmedien als »Schwarzmaler« abgetan werden. Diese kritisch denkenden Personen begreifen die Fakten. Die Propaganda vom Staat im Staat prallt an ihnen ab, denn sie leiden nicht unter kognitiver Dissonanz.

Sie wissen Dinge, die viel schlimmer sind als das, was die Regierung und ihre Medienhuren vermelden. Bei den Wahrheitssuchenden wächst der Zorn, denn sie kennen die Wahrheit und sehen, dass die Mehrheit der Menschen sich willentlich dafür entscheidet, ignorant zu bleiben. Huxley hatte recht.

»Ihr sollt die Wahrheit erfahren und die Wahrheit soll euch in den Wahnsinn treiben.«

Das BLS meldet in seinem monatlichen Blödsinn zur Arbeitslosigkeit eine Arbeitslosenquote von 5,5 Prozent, Obama hält eine Pressekonferenz, auf der er sich selbst auf die Schulter dafür klopft, dass er zehn Millionen Arbeitsplätze seit 2009 geschaffen hat. Wenn es wieder einmal so weit ist, konzentrieren sich die kritischen Wahrheitssucher auf die großen Lügen hinter diesen Zahlen.

Den zehn Millionen neuen Arbeitsplätzen stehen 13 Millionen Menschen gegenüber, die angeblich freiwillig aus dem Arbeitsmarkt ausgeschieden sind. 148 Millionen Amerikaner haben eine Beschäftigung, das sind gerade einmal zwei Millionen mehr als im Jahr 2008. Und dennoch will einem die Regierung weismachen, dass die Arbeitslosigkeit heute genauso hoch ist wie 2008 – der Tatsache zum Trotz, dass die Zahl der Menschen im arbeitsfähigen Alter seit damals um 16 Millionen zugenommen hat.

In Wahrheit ist die Erwerbsquote seit 2008 dramatisch gesunken und liegt nun bei 62,7 Prozent – auf dem niedrigsten Stand seit 38 Jahren. Von 1988 an bis 2008 lag dieser Wert beständig zwischen 66 und 67 Prozent. Es gibt 250 Millionen Amerikaner im arbeitsfähigen Alter, aber nur 148 Millionen beschäftigte Amerikaner. Und da wollen einem die da oben weismachen, dass von den 102 Millionen nicht beschäftigten Amerikanern nur 8,5 Millionen tatsächlich arbeitslos sind?

Wenn die kritisch denkenden »Weltuntergangs-Websites« auf die rekordverdächtig niedrige Erwerbsquote verweisen, springt die Propagandamaschinerie der Wall Street an und spuckt als Antwort sofort aus: »Die Babyboomer gehen in Rente.« Wer sich von den Medien an der Irreführung und Desinformation beteiligt, reicht diese Lüge weiter, ohne kritisch nachzufragen und ohne etwas für seine journalistische Glaubwürdigkeit zu unternehmen.

Die Mär von den in die Rente strömenden Babyboomern wird durch die Daten in nachfolgender Grafik widerlegt. Die Erwerbsquote der über 65-Jährigen ist auf Rekordhoch und hat seit 2000 um über 50 Prozent zugelegt. Bei den Menschen zwischen 25 und 64 dagegen fällt die Erwerbsquote seit 2000. Dass die Erwerbsquote sinkt, hat absolut gar nichts damit zu tun, dass die Babyboomer in Rente gehen, sondern einzig damit, dass jüngere Arbeitnehmer keine Arbeit finden oder finden wollen. Die wahre Erwerbsquote sollte 66 Prozent betragen. Das würde das BLS zwingen, einzugestehen, dass mindestens weitere neun Millionen Amerikaner ohne Beschäftigung sind. Die Arbeitslosenquote würde damit mindestens 10,7 Prozent betragen.


Das ständige Wiederkäuen der großen Lüge begann ernsthaft nach der Finanzkrise, die die Wall Street 2008 auslöste. Die Zahl der Arbeitsplätze für Menschen bis 54 liegt noch immer 1,2 Millionen unter dem Wert von 2007, während die Zahl der Arbeitsplätze der 55-Jährigen und Älteren um sechs Millionen gestiegen ist. Heutzutage arbeiten 33,1 Millionen Menschen im Alter von 55 oder älter, was dem höchsten Wert seit Beginn der Erhebung entspricht.

Seit 2000 hat sich diese Zahl verdoppelt, denn das ist aus dem Traum der Babyboomer geworden, ein schönes langes Leben als Rentner zu führen, es sich von seinen Zinserträgen gutgehen zu lassen, am Strand zu liegen und Piña Colada zu schlürfen – stattdessen dürfen sie bei Wal-Mart Kunden begrüßen und bei McDonald’s Burger servieren, bis sie irgendwann den Löffel abgeben. Seit zwei von der Federal Reserve erschaffene Blasen platzten, seit sechs Jahren Nullzins herrscht und drei Blasen gleichzeitig zu bersten drohen, ist der Ausstieg aus dem Arbeitsmarkt keine Option mehr.


Wie falsch die Mär von der Erholung des Arbeitsmarkts ist, zeigt ganz eindeutig ein Blick auf die Fakten: Das reale mittlere Haushaltseinkommen liegt noch immer 4,5 Prozent unter den Spitzenwerten von 2001 und 2008 – und das schon mit den lächerlich geschönten Zahlen zum Verbraucherpreisindex.

Würde man die tatsächliche Inflationsrate ansetzen, läge das reale mittlere Haushaltseinkommen 20 Prozent unter dem Wert von 2000. Soweit ich weiß, leben die Arbeitnehmer doch in Haushalten, oder? Wie kann es sein, dass die Arbeitslosenquote seit 2009 von zehn auf 5,5 Prozent zurückgegangen ist, das reale mittlere Haushaltseinkommen jedoch fällt?

Die Zahl der Arbeitsplätze in der verarbeitenden Industrie ist seit 2000 um 21 Prozent eingebrochen. Was zunimmt, ist die Zahl der gering bezahlten Teilzeitjobs im Servicesektor und die von der Fed erschaffene Inflation. Vielleicht hat all das der Mittelschicht den Todesstoß versetzt? Echte Menschen, die in der echten Welt leben, müssen seit 25 Jahren miterleben, wie ihr Lebensstandard beständig sinkt. Tief im Innern wissen sie das auch, selbst wenn die aus der Glotze quellende Propaganda etwas anderes behauptet.


Es gibt einen Grund dafür, dass der Einzelhandel weiter stagniert. Es gibt einen Grund dafür, dass die Kreditkartenschulden weiter steigen. Es gibt einen Grund dafür, warum Freunde, Angehörige oder Nachbarn nicht davon reden, wie toll die Wirtschaft wieder anzieht. Wer sich nicht gerade mit der Oberschicht auf Cocktailpartys in Manhattan oder beim Sommerurlaub auf den Hamptons rumdrückt, kennt die Wahrheit: Real verdienen Sie heute weniger als 1989!

Was Sie tagtäglich ausgeben für Dinge wie Lebensmittel, Mieten, Fortbewegung, Krankenversicherung und Ausbildung, wird um fünf bis zehn Prozent teurer, nicht um die 1,7 Prozent, die einem die Regierungsheinis einreden wollen. Sie haben keine oder nur wenige Aktien, deshalb hat der Boom an den Börsen auch kaum Auswirkungen auf ihre Vermögensverhältnisse.

Vielleicht haben Sie Geld auf dem Sparbuch, auf dem Geldmarkt oder in Sparbriefen stecken. Vor acht Jahren konnte man damit fünf Prozent Rendite erzielen, heute sind es dank Bernanke, Yellen und ihren Spießgesellen von der Fed 0,15 Prozent. Aber wenigstens zahlt man den Wall-Street-Banken weiterhin 15 Prozent Zinsen für den Saldo auf der Kreditkarte.

Jeden Tag erlebt man gewaltigen geistigen Stress, denn auf der einen Seite steht das, was man tagtäglich erlebt, auf der anderen Seite das, was einem die Banker, die Politiker, die staatlichen Apparatschiks und die Mainstream-Medien einbläuen. Es gibt nur einen Ausweg, diesen enormen Stress abzuschütteln: Akzeptieren Sie die Wahrheit, befreien Sie sich von der Tyrannei des Staats im Staat! In den Händen der reichen, mächtigen, psychopathischen Elite, die nach noch mehr Wohlstand, Macht und Kontrolle über das Volk strebt, ist Propaganda ein mächtiges Werkzeug.

Seit Jahrzehnten fährt diese Elite erfolgreich mit Geheimniskrämerei, Zensur, Datenmanipulation und irreführenden Medienbotschaften. Zwang war dabei kaum nötig. Die Bernays-Methode, die »bewusste und intelligente Manipulation der organisierten Gewohnheiten und Meinungen der Massen«, hat wunderbar funktioniert und den gewöhnlichen Bürger hinters Licht geführt und übers Ohr gehauen.

Überall trübt sich die Stimmung der Gesellschaft ein. Rund um den Globus werden die Kriegstrommeln gerührt. Das American Empire zerfasert an den Rändern und kämpft mit Militärgewalt, Intrigen, Überwachung und Geheimniskrämerei darum, innenpolitisch und außenpolitisch die Macht zu bewahren. Die Wahrheit wird unterdrückt, aber das Internet und die Vielzahl an Webseiten, die die Lügen der Machthaber aufdecken, öffnen langsam mehr und mehr Menschen die Augen – Menschen, die sich zu unwohl gefühlt haben mit ihrer kognitiven Dissonanz. Der Staat im Staat reagiert besorgt, argwöhnt er doch, dass man ihm an den Wohlstand will, an die Macht, an die Kontrolle.

Hinter den Bemühungen, das Internet zu kontrollieren, hinter der verfassungswidrigen Überwachung der Bürger und hinter der landesweiten Militarisierung der Polizei stecken vergebliche Versuche, uns zu kontrollieren. Doch die Wahrheit wird uns befreien. Schon Robert Heinlein schrieb, keine Macht der Welt könne einen Mann kontrollieren, dessen Geist frei ist.

»Heimlichtuerei ist der Schlüssel aller Tyrannei. Nicht Gewalt, sondern Heimlichtuerei und Zensur. Wenn eine Regierung – oder auch eine Kirche – ihren Untergebenen sagt: ›Das dürft ihr nicht lesen, das dürft ihr nicht wissen‹, sind unabhängig davon, wie heilig die Motive auch sein mögen, Tyrannei und Unterdrückung das Endergebnis. Es braucht herzlich wenig Macht, um einen Mann zu kontrollieren, der auf diese Weise hinters Licht geführt wurde. Anders herum kann keine Macht einen freien Mann kontrollieren, dessen Geist frei ist. Keine Macht, keine Streckbank, keine Atombombe, nichts. Einen freien Mann kann man nicht bezwingen, man kann ihn höchstens töten.« Robert A. Heinlein

Es braucht keine Mehrheit, um sich durchzusetzen. Wenn wir unter den zusehends desillusionierten Massen weiter Flächenbrände der Wahrheit, der Freiheit und der Vernunft legen, dann wird irgendwann ein Wendepunkt erreicht, dann wird irgendwann eine Revolution der Wahrheit das Land überschwemmen. Wenn Sie heute also Gelegenheit haben, jemandem die Wahrheit zu sagen ...

Quelle:  http://info.kopp-verlag.de/hintergruende/enthuellungen/jim-quinn/wahrheit-das-beste-mittel-gegen-kognitive-dissonanz.html


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