Doch die wahre Moral, die aus dem Herzen geboren wird, kennt keine Ausgrenzung. Sie erhebt sich über Meinungen, Regeln und dogmatische Grenzen. Sie ist keine Vorschrift, sondern ein leises inneres Wissen: Handle so, dass Leben, Liebe und Wahrheit darin aufleuchten.
Erst wenn Liebe größer wird als jede Meinung, geschieht der wahre Wandel. Denn die Liebe richtet nicht nach Rasse, Herkunft, Religion oder Weltanschauung, sie erkennt im Anderen das gleiche göttliche Licht. In dieser Haltung verlieren starre Regeln ihre Macht, und es entsteht etwas Neues: eine Ethik, die aus dem Innersten strömt und alles verbindet. Die gesellschaftliche Moral trennt, weil sie das Äußere bewertet. Die spirituelle Moral vereint, weil sie das Innere erkennt.
Und so beginnt der Weg in eine neue Menschlichkeit dort, wo wir uns trauen, still zu werden und die Liebe in uns größer sein zu lassen als die Meinung in uns.
Der Schritt ist immer das Unterscheiden lernen zwischen äußerem Urteil und inneren Empfinden.
Bevor man eine Meinung übernimmt, bevor man reflexartig urteilt oder reagiert, darf man still werden und nach innen lauschen. Man könnte sich fragen: Kommt dieser Impuls aus Angst oder Anpassung?“ „Oder entspringt er meinem Herzen, der Liebe, die weder ausschließt noch verletzt?“
Dieser kleine Moment des Innehaltens ist der Anfang. Er öffnet die Tür vom bloßen Nachahmen äußerer Moral hin zur eigenen inneren Wahrhaftigkeit.
Manchmal hilft es, sich ein ganz einfaches Bild zu merken:
Das äußere Regelwerk ist wie ein lauter Marktplatz, wo alle rufen und drängen. Die innere Stimme ist wie eine Quelle im Wald, die still fließt, man muss sich bewusst dorthin zurückziehen, um sie zu hören.
So beginnt der Weg mit der Bereitschaft, innezuhalten, hinzuspüren und die Liebe zur Richtschnur zu machen. Alles Weitere entfaltet sich von dort, Schritt für Schritt, leise, aber kraftvoll. Doch eine der größten Verlockungen auf dem Weg des inneren Erwachens ist das Verwechseln von Resonanz mit Wahrheit. Wenn sich etwas „stimmig“ anhört, entsteht in uns ein Gefühl von Erleichterung, weil es zu unserem momentanen Denkrahmen passt, zu unseren bisherigen Erfahrungen, Hoffnungen oder Verletzungen. Aber das bedeutet noch nicht, dass es aus der Tiefe unseres eigenen Seelenkerns kommt.
Es ist dann eine Übernahme eines Konzepts, das nur oberflächlich zu uns passt. Echte Wahrheit fühlt sich anders an. Sie ist nicht nur angenehm oder logisch, denn sie berührt leise das Herz, oft mit einer Mischung aus Ehrfurcht, Klarheit und stiller Freude. Sie kann sogar im ersten Moment unbequem sein, weil sie uns aus einer Illusion herausholt. Die übernommene Meinung klingt stimmig im Kopf. Die echte Wahrheit schwingt still im Herzen.
Darum ist es so entscheidend, sich immer wieder ins eigene innere Lauschen zurückzuziehen. Nicht jede Resonanz bedeutet Wahrheit, denn manchmal ist sie nur ein Echo unserer Sehnsucht nach Sicherheit oder Zugehörigkeit.
Wenn der Mensch lernt, die Stimme des Herzens von den Stimmen der Welt zu unterscheiden, dann beginnt wahres Denken - das Denken aus der Stille.
Klaus Praschak
Bild : printerest. de danke
Quelle: Klaus Praschak
Darum ist es so entscheidend, sich immer wieder ins eigene innere Lauschen zurückzuziehen. Nicht jede Resonanz bedeutet Wahrheit, denn manchmal ist sie nur ein Echo unserer Sehnsucht nach Sicherheit oder Zugehörigkeit.
Wenn der Mensch lernt, die Stimme des Herzens von den Stimmen der Welt zu unterscheiden, dann beginnt wahres Denken - das Denken aus der Stille.
Klaus Praschak
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