2025-12-08

Otfried Weise: ERINNERUNG DURCH RESONANZ


Ein magisches Feld entfaltet sich in gemeinsamen Leben

Wenn wir uns an einen Menschen lebhaft erinnern, ist es, als würden zwei innere Saiten sich gegenseitig zum Schwingen bringen. Ein feines, unsichtbares Band spannt sich durch Raum und Zeit hinweg, und plötzlich entsteht ein Wiedererkennen, das nicht nur im Gemüt wie Verstand, sondern im ganzen Wesen fühlbar ist, weil es seelische Qualitäten berührt.
Es ist RESONANZ: jene geheimnisvolle Annäherung zweier harmonierender Frequenzen, die sich nicht suchen müssen, weil sie sich schon lange kennen.

Resonanz wirkt wie die Wiedergeburt einer Idee, die im Inneren schlummerte und nun durch das Gegenüber geweckt wird.
Es erwacht ein magnetischer Gleichklang gemeinsamer Muster erneut, gespeist aus Erinnerung, Erfahrung und Spiegelung.
Mystiker erkennen darin eine Seelenverwandtschaft, ein Weiterklingen alter Verbindungen aus gleichzeitigen Existenzen.

AUS ALL DEM ENTSTEHT EIN KLANG, DER GRÖSSER IST, ALS DIE SUMME SEINER TÖNE.

Diese Resonanz offenbart sich als:
Die spontane Vertrautheit zweier „Fremder“
Zwei Menschen begegnen sich scheinbar zum ersten Mal – und doch spricht eine tiefe Stille zwischen ihnen: „Ich kenne dich.“
Es wirkt wie ein Wiederfinden von Mustern, die das Bewusstsein bereits gespeichert hat. Die unsterbliche Seele weiß, lange vor dem Verstand, was geschieht.

Das gleichzeitige Erinnern derselben Bilder

Beide erzählen von Orten, Träumen oder Erlebnissen, die auf geheimnisvolle Weise miteinander verschmelzen.
Jung würde von Synchronizität sprechen – bedeutsame Zufälle, die nicht kausal erklärbar sind.
Es klingt, als wäre ein gemeinsamer Faden aus einem anderen Leben nach oben gezogen worden.

Gemeinsame biographische Parallelen
Sie wuchsen nicht am selben Ort auf, hatten aber dieselben Lehrerfiguren, ähnliche Prüfungen, nahezu identische Wendepunkte.
Die Psychologie erkennt darin ähnlich entwickelte innere Strukturen;
die Esoterik spricht von wiederkehrenden Lernzyklen, die zwei Seelen im Einklang durchlaufen.

Die intuitive Ergänzung im Gespräch

Der eine beginnt einen Satz, der andere beendet ihn, ohne zu wissen wie.
Die Philosophie sieht hier das Zusammenwirken zweier Geister im Logos, wobei der Logos die Resonanz zwischen dem menschlichen Bewusstsein und dem Sinn des Universums darstellt.
Spirituelle Lehren erklären, dass Resonanz die Aura des anderen subtil mitschwingen lässt.

Kreative Synergien, die sich wie von selbst entfalten

Zwei Menschen arbeiten zusammen und aus ihrem Austausch entsteht mehr, als jeder allein jemals hätte schaffen können.
Die Gestaltpsychologie nennt es den emergenten Mehrwert.
Die Esoterik erkennt darin ein „energetisches Orchester“ zweier Seelenklänge, die sich gegenseitig erhöhen.

Heilende Wirkungen auf die Umgebung

Ihre Nähe erzeugt Sanftheit im Raum. Andere fühlen sich sicherer, getröstet oder inspiriert.
In alten mystischen Schulen wurde dies als resonanter Segen bezeichnet:
Der harmonische Einklang zweier Wesen hebt das Feld aller Anwesenden an, wie mehrere Klangschalen, die gemeinsam einen Raum in Vibration versetzen.

Resonanz ist ein grundlegendes Muster

Philosophie

Platon sprach von der „Anamnesis“, der Wiedererinnerung der Seele an ewige Wahrheiten und an das, was sie einst schon wusste. Resonanz ist hier ein Erscheinen des Vertrauten im Antlitz des Anderen.

Psychologie

Spiegelneurone, Archetypen und Bindungsmuster schaffen tiefes Wiedererkennen. Wenn zwei Menschen ähnlich schwingen, entsteht ein „kohärenter Zustand“, der Sicherheit, Verbundenheit und freudvolle Aktivierung hervorruft.

Esoterik
In vielen Traditionen gilt die Begegnung zweier Menschen, die so schwingen, als Wiederanknüpfen eines Bandes, das über mehrere Leben gewebt wird. Ihre Energien verstärken sich gegenseitig und wirken wie ein heilsamer Klangkörper.

Der bezaubernde Gesamteffekt
So verwandelt sich Resonanz in ein Orchester aus Erinnerungen, Schwingungen und tiefem Wiedererkennen.

Zwei Menschen werden zu Klangschalen, deren Töne sich verweben, erheben und verstärken.
Daraus entsteht: Freude, die wie Licht die Seele bereichert,
Vertrauen, das aus unsichtbaren Zeiten zurückkehrt,
und ein Segen, der weit über die beiden hinausreicht.

Es entsteht ein Raum, der nicht erklärt werden muss -
ein Raum, in dem Begegnung zu Musik wird
und die Musik zu einem stillen Gewinn
für alle, die darin verweilen.

Bild: Chanakya Lama

Quelle: Otfried Weise

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