2025-12-11

Otfried Weise: ÜBER DIE KUNST DES WÜNSCHENS


Es wurde dir gesagt, du solltest vorsichtig sein, mit dem, was du dir wünschst.
Aber ich sage dir:
Sei nicht vorsichtig – sei wahrhaftig, authentisch, offen für das, was kommt.
Denn der Wunsch, der aus einem zweifelnden Gemüt kommt,
führt dich nur dorthin zurück, wo deine Angst wohnt.
Doch der Wunsch, der aus deiner Mitte fließt,
weiß bereits, wohin du gehen möchtest.
Wünsche sind keine Forderungen an das Leben,
sondern Erinnerungen an das, was in dir erwachen will.
Die wahre Kunst des Wünschens beginnt dort, wo du aufhörst zu fragen:
„Was sollte ich bekommen, was steht mir zu“?
und beginnst zu lauschen: „Was möchte durch mich Gestalt annehmen?“
Dann lösen sich die kleinen, unbedeutenden Wünsche auf
wie Tau im Morgenlicht, und das, was bleibt,
ist ein klares, tiefes, intuitives Wissen:
Dies dient meinem Weg, dies nützt der Entwicklung meines Potentials.
Und so sei realistisch—denn dein Körper lebt in der Welt,
und die Welt antwortet auf klare Schritte.
Doch plane Wunder mit ein—denn deine Seele lebt im Unsichtbaren,
und das Unsichtbare atmet Möglichkeiten, die jenseits jedes Verstandes liegen.
Sag also nicht nur:
„Ich will das, was ich begreifen kann.“
Sondern auch:
„Ich öffne mich für das, was größer ist als meine Vorstellungen.“
Wünsche, die dich verwandeln, kommen zwar intuitiv,
beginnen jedoch häufig mit einer Vorahnung.
Sie sind wie ein Vogel, der sich erst nähert, wenn du still wirst.
Und wenn du empfängst, dann wisse:
Es geschieht nicht durch Magie,
nicht durch Zufall, nicht durch Gnade ALLEIN.
Es geschieht, weil das Universum
auf dein inneres Ja geantwortet hat.
Halte deine Hände offen.
Der Verschlossene will besitzen,
der Offene erkennt und lässt los.
Manchmal erfüllt sich dein Wunsch
in anderer Form, als dein Denken erwartete.
Dann sage nicht:
„Das ist nicht, was ich wollte.“
Sondern frage:
„Wozu ruft mich dies?“
Denn das Leben schenkt dir nie weniger
als du tragen kannst—
nur manchmal mehr,
als du zu wünschen wagst.
Und wenn du eines Tages zurückblickst,
wirst du sehen:
Die größten Segnungen
hattest du nicht geplant—
du hattest nur Raum für sie gelassen.
So wünsche weise:
mit den Füßen auf der Erde
und der Stirn im Himmel.
Und gehe deinen Weg,
als würdest du das Leben einladen,
dir immer wieder zuzuflüstern:
„Ich bin PRÄSENT“
„Ich bin ein GESCHENK“

Quelle: Otfried Weise

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