2019-03-05

Andrea Riemer: Von Dualseelen, Zwillingsseelen und Seelengefährten - 5.03.2019


Der Beitrag erschien am 5.03.2019 unter: https://spirit-online.de/von-dualseelen-zwillingsseelen-und-seelengefaehrten.html

Von Dualseelen, Zwillingsseelen und Seelengefährten …
Was steckt dahinter und wo stehen wir in der Zweisamkeit?


Je intensiver der energetische Bewusstseinsanstieg vor sich geht, umso mehr tritt die Frage nach Dualseelen, Zwillingsseelen und Seelengefährten in der Diskussion hervor. Manche mischen noch die karmische Seelenpartnerschaft in die Debatte ein. Was ich feststelle, ist einerseits eine heillose Begriffsverwirrung und andererseits eine ebenso heillose Überfrachtung von romantischen Beziehungserwartungen.

Dies ist die beste Garantie, um gnadenlos zu scheitern und weitere Ent-Täuschungen zu erfahren. Doch der Kern all dieser Konzepte bleibt verhüllt. Damit bleibt auch der Sinn dieser Konzepte verhüllt. Mit ein wenig Übersicht zu den Begriffen und vor allem zu den energetischen Zusammenhängen und Hintergründen lässt sich diese Enttäuschung im langläufigen Sinn deutlich verringern.

Sie können weiterhin romantischen Vorstellungen anhängen – doch im Zuge der Bewusstseinserhöhung haben diese nur einen sehr geringen Stellenwert. Wenn Sie ehrlichen Herzens bereit sind, mehr über die vielzitierten Konzepte der Dualseelen, Zwillingsseelen und Seelenverwandten zu erfahren, dann sind Sie hier richtig.

Warum hängen wir nach wie vor mehrheitlich romantischen Beziehungsvorstellungen an?

Einer der großen menschlichen Wünsche ist die Rückkehr ins Federbett an den Anbeginn unserer Existenz. Die große Einheit mit dem Göttlichen, die uns ganz sein ließ – ach wie schön, ach wie romantisch … Diese Einheit gab uns das kindliche Gefühl von Geborgenheit, von Geschütztsein, von Versorgtsein, von Dazugehören. Die Sehnsucht danach ist überbordernd, unbewusst – und doch treibt sie uns wie von unsichtbarer Hand gezogen, an, in Beziehung zu treten. Dies geht jedoch nur, wenn sich die Seele von der Quelle, vom Göttlich trennt. Doch die Seele braucht diese Trennung, um Erfahrungen machen zu können. Nur durch Erfahrung ist seelisches Wachstum möglich. Das ist auch der Sinn unseres Daseins – als Seele und als Mensch, der ja weit über den physischen Körper bekanntermaßen hinausgeht. Dies mag metaphysisch klingen, ist jedoch ein wesentlicher Aspekt, um Spiritualität in ihrem Kern zu begreifen. Von Romantik ist da keine Spur.

Wie kam es zur Trennung? Was liegt dahinter? Warum musste dies so kommen?

Es gibt zwei große Trennungen im menschlichen Sein, die mystisch, metaphysisch, magisch und voller Möglichkeiten sind, wenn man um sie Bescheid weiß. Es sind zwei große Trennungen im menschlichen Sein, die nach wie vor mehrheitlich als dunkel, oft unerklärt, einfach vorhanden, unbewusst und voller Fallstricke sind, wenn man über sie nicht oder zu wenig Kenntnisse hat.

1. Trennung von dem, was man z.B. als Quelle unseres Seins bezeichnet … damit gibt man sehr viel Schöpferpotenzial aus der Hand. Sie ist UNBEWUSST und ein mentaler Akt. Es geht dabei ums Klein sein, ums Ohnmächtig sein, ums Wertlos sein, ums Kraftlos und Ausgeliefert sein. Es ist wie in großes, kollektives, unbewusstes Gelübde, wie eine Art von innerem, unbewussten Vertrag.

2. Trennung in Männliches und Weibliches, in Sexualität und Liebe und in die Unvereinbarkeit von beidem. Sie ist ebenfalls UNBEWUSST! Sie ist ein physischer Akt. Mann und Frau sind unterschiedlich programmiert. Mann und Frau haben einen unterschiedlichen Zugang, was Beziehung sein kann. Die Frau hat das Herz im Mittelpunkt einer Beziehung. Der Mann hat die Sexualität im Mittelpunkt einer Beziehung. Beides läuft seit Generationen unbewusst. Es sind tiefe Programmierungen.

Im menschlichen Sein gibt es zudem einige Grundprinzipien:

  • 2 Energiequalitäten, die in JEDEM Menschen archetypisch angelegt sind
  • Das weibliche Prinzip
  • Das männliche Prinzip
  • Nicht ausschließlich geschlechtsspezifisch, sondern als duales Prinzip

Daraus ergeben sich Polarität und Dualität.

Polarität: Das Prinzip von entweder-oder; Besser-Schlechter; Größer-Kleiner; Macht, Dominanz; Patriarchat-Matriarchat; Polarität ist menschengemacht und sie ist bewusst.

Dualität: Das Prinzip von Geschlechtlichkeit; nur über das eine ist das andere als menschliche Seele überhaupt erfahrbar und wahrnehmbar; die Seele hat sich abgespalten, um menschliche Erfahrungen zu machen; göttlich-menschlicher Prozess; unbewusst.

Wer diese Grundgedanken kennt und im täglichen Leben anwendet, hat einen enormen Startvorteil, weil er sich nicht mehr im Unbewussten verliert und Schattenfechte betreibt.

Diese Grundgedanken sind die Basis für den oft unausgesprochenen Wunsch nach Verschmelzung, nach Wiederganzsein – und das geht scheinbar nur übers Außen, über einen anderen. Je mehr Aufmerksamkeit auf diesen Verschmelzungswunsch projiziert wird, umso mehr entfernt er sich. Er ist ja aus dem Mangel, aus der unbewussten Sehnsucht nach Rückkehr ins imaginäre nach Hause geboren. Daher wird dieser Mangel qua Fokus auch immer größer. Die Wunschbeziehung rückt in weite Ferne. Konzepte wie Dualseelen, Zwillingsseelen, Seelengefährten etc. pp. müssen herhalten, um diesen Mangel zu kompensieren. Auch wieder verkehrt, denn diese Konzepte werden wiederum mit romantischen, nichthaltbaren Inhalten verbrämt und überfrachtet.

Nichts bringt einen mehr in die Selbstliebe und in den Selbstwert als der Dualseelenprozess. Nichts bringt einen mehr in die eigene innere Ganzheit als der Dualseelenprozess. Denn – und das darf man auch bei der gesamten Diskussion um Dualseelen etc. nicht vergessen:

Es geht dabei ausschließlich um ein eigenes, inneres Ganzwerden, das als Projektion nach Außen strahlt. Das hat mit der eigenen inneren Verschmelzung zu tun. Das umfasst die Selbstliebe in ihrer tiefsten Tiefe und den Selbstwert im Kern. Dann erst ist eine geglückte Verbindung in der Neuen Zeitqualität möglich.

Es braucht streng genommen den anderen gar nicht. Doch es erleichtert den Ganzwerdungsprozess, weil wir vieles gar nicht erkennen würden, würde es uns nicht übers Außen gespiegelt werden. Dies ist als Klarstellung zu lesen.
Wie also weiter?

Die beiden Grundprinzipien unseres menschlichen Seins

Bevor man sich in die Konzepte wagt, erscheint es mir geboten, sich mit den beiden Grundprinzipien weiblich und männlich kurz auseinanderzusetzen. Ich betone ausdrücklich, dass es NICHT um die physische Entsprechung im Außen geht, sondern es geht um Grundprinzipien die JEDER von uns in sich trägt und auch mehr oder weniger lebt. Es ist deshalb so wichtig, diese beiden Grundprinzipien zu kennen, weil sie mit verantwortlich sind, wen man sich im Außen sucht – oft als Gegenpol – oft unbewusst – oft gescholten, weil eben zu wenig erkannt.

Das weibliche Prinzip
  • Weisheit
  • Intuition
  • Inspiration – schwanger sein mit neue Ideen (Kreativität)
  • Spiritualität
  • Hingabe, Anmut
  • Geschehen lassen, Loslassen
  • Demut
  • Mitgefühl
  • Ausrichtung auf Harmonie und Schönheit
  • Verletzlichkeit, Offenheit, Gefühle zeigen
  • Geduld
  • Gebären, gedeihen und wachsen lassen (auch von neue Ideen)
  • Fließen
  • Nähren, Umsorgen, Hüten
  • Akzeptanz, Toleranz, Verzeihen, bedingungslose Liebe
  • Trösten, Hilfsbereitschaft
  • Verbinden und Vereinen, soziale Kontakte und Gemeinschaft pflegen
  • Nachhaltigkeit
  • Etwas Diffuses, Zyklisches wie der Mond, wie der Schlamm des Lotus.
  • In die Tiefe und Breite zerfließend, strömend, emotional und ohne Form – muss es ja nicht haben
  • Schöpferisch, kreativ, Leben gebärend, aufnehmend, umwandelnd und heilend
  • Überfließende Liebe
  • Dient sich selbst
  • Hingabe; es ist empfänglich und passiv
  • Stille, Ruhe, Beobachtung, Gewahrsein
  • Sein-Warten …

Das männliche Prinzip
  • Klarheit
  • Selbstbewusstsein
  • Mut, Tapferkeit
  • Zielgerichtet, Richtunggebend – Führungskraft
  • Entscheidungskraft – das Schwert der Liebe
  • Tatkraft, Schaffenskraft, Schöpferkraft
  • Durchsetzungskraft
  • Konzentration und Disziplin
  • Aufrichtigkeit – in ihrer reifen Form: Wahrhaftigkeit
  • Sein-Tun …
  • Kompromisslosigkeit und Geradlinigkeit
  • Schutz gebend
  • zielgerichtet und linear
  • kämpferisch, gebündelt
  • nach vorn preschend
  • dynamisch
  • leistungs- und wettbewerbsorientiert
  • strukturgebend
  • aktiv

Ergänzend:

Struktur und Form gebend – Das ist eine Art von Grenzen setzen. Es muss etwas abgegrenzt werden, damit es überhaupt Form annehmen kann. So, wie jeder Künstler ein Rahmenwerk für seine künstlerische Ausdruck braucht. Es ist auch verwandt mit Strenge und Disziplin.

Das Männliche hat eine Tendenz, sich in seiner Schnelligkeit, seiner zielgerichteten Schaffenskraft und seiner Fokussierung auf einengende Strukturen und Formen zu verlieren.

Darum braucht der Mann auch den Einsatz seiner weiblichen Tugenden, um in einer gesunden Balance leben zu können.

Dies sind jeweilige Entsprechungen und Ausdrücke im Außen. Doch davor tragen wir sie in unserem Inneren. Die Aufstellungen sind nicht erschöpfend. Sie sollen dazu anregen, in sich zu gehen und sich einen Überblick zu verschaffen, welche Qualitäten denn verstärkt gelebt werden. Dann erst kann man lernen, damit entwickelt umzugehen.

Genau um die Balance aus diesen beiden Grundprinzipien geht es bei den nachfolgenden Prozessen. Um in diese Balance zu gelangen, muss man im eigenen Inneren aufräumen. Nicht immer angenehm, doch hochnotwendig, will man in die hohe Frequenz gelangen und dort auch bestehen können.


Warum sind die Konzepte wie Dualseelen, Zwillingsseelen und Seelenverwandten seit einiger Zeit so en vogue?

Die Gründe dafür mögen vielfältig sein.

Es ist z.B. die große Sehnsucht zurück in die Einheit. Dies ist ein kindlicher Wunsch, der uns Menschen innewohnt. Wir haben zwar keine Vorstellung von Einheit, doch wir wollen nichts mehr als dort hin – an diesen imaginären Sehnsuchtsort. Die Suche im Außen vergrößert den Abstand zu nach Haus mehr und mehr – bis wir begreifen – zu Hause ist in uns. Doch dort hin ist ein oft ein langer Weg.

Es ist gleichzeitig der bei vielen erhöhte Bewusstseinszustand, der das, was man bislang lebte, als nicht mehr erfüllend empfinden lässt. Es muss doch mehr geben. Beziehungen und Partnerschaft, die lange einfach so sein konnten, fühlen sich aufgebraucht und auserzählt an. Je mehr man an ihnen festhält, umso unerträglicher wird der aus ihnen resultierende Schmerz. … Es muss doch noch etwas anderes geben …

Es ist auch der esoterischen Szene geschuldet, die diese Konzepte als das Non plus ultra einige Zeit präsentierte – ohne tatsächlich in die Tiefe zu gehen und den Lesern klar zu machen, was der Zwillings- und Dualseelenprozess im eigentlichen Sinn bedeutet, womit er verbunden ist und was das jeweilige Ziel ist. Würde man dies geschrieben bzw. in Beratungen gesagt haben, dann würden sich vermutlich deutlich weniger Menschen für diese Konzepte interessiert haben.

Ich will all das keinesfalls als ausschließlich esoterischen Hype abtun. Dazu habe ich selbst zu viel erfahren und mich auch in aller Tiefe damit befasst.

Wer versteht mit Geist, Körper und Seele, was es bedeutet, sich auf einen Dualseelen- und Zwillingsseelenprozess einzulassen, der geht durch die dunkle Nacht der Seele, durch enorme Schmerzen – um letztlich neu geboren ans Licht bei sich selbst anzukommen. Dies ist wie eine völlige Neugeburt – und Geburten sind bekanntermaßen mit dem vorangegangenen Tod verbunden. Beide, Tod und Geburt, sind nie schmerzfreie Prozesse. Ziel ist immer bei sich selbst im Inneren anzukommen. Das ist die Rückverbindung zur Quelle, zum Göttlichen. Darum geht es – und um nichts anderes. Die Prozesse helfen einem dabei – so unglaublich das klingen mag. Es ist so!

So viel vorerst dazu, um die Illusion zu nehmen. Es geht um etwas viel Größeres, Tieferes – gleich welches Konzept man heranzieht. Und – Konzepte sind bekanntermaßen menschliche Orientierungshilfen.

Lassen Sie uns einen näheren Blick auf diese Konzepte machen.

Wer ist nun wer?

Man kann dieses „wer ist nun wer“ sehr einfach darstellen und entmystifizieren: Bevor ein Mensch in das aktuelle Leben eintritt (inkarniert), ist er eine einzige, ganze Seele im Geistigen. Es ist das oa. Federbett. Da die Seele Erfahrungen machen will, um sich auszuweiten und zu wachsen (und damit dem Urprinzip des gesamten Seins zu entsprechen), trennt sie sich.

Im Folgenden stelle ich vereinfacht dar. Es gibt durch die Trennung 2 Teile. Diese werden in 2 Menschen inkarniert und geboren. Das kann im gleichen Leben sein, muss jedoch nicht im gleichen Leben. Das soll nicht verwirren, doch es gibt keine Automatik.

Lassen Sie uns der Einfachheit halber annehmen, sie werden im gleichen Leben geboren, denn das zeigt sich ja auch real. Nun sind sie einander als Seelenzwillinge Spiegel auf der körperlichen Ebene ihres Daseins. Man kann dies als Dual bezeichnen. Das ist sozusagen der Rohzustand auf seelischer Ebene. Wenn beide den ihnen gegebenen Entwicklungsprozess erkennen UND durchlaufen, dann können sie zur Zwillingsflamme werden, um sich letztlich als Schmetterlingspaar miteinander zu vereinen.

Klingt einfach, ist jedoch hochkomplex, jenseits aller bekannten Automatik und ein echtes Abenteuer. Man kann über diese Begriffsgebung sicherlich trefflich streiten. Ich beschreibe sie aus meiner mehr als 20-jährigen Beratungserfahrung und meiner jahrelangen persönlichen Erfahrung.

Wesentlich ist, dass es keine Automatik im Prozess gibt. D.h. es kommt zur Begegnung und einer macht sich auf den Weg. Der andere kann, muss jedoch nicht mitziehen.

Es gibt die freie Wahl

So beobachte ich seit Anfang 2019, dass viele dieser Dualseelenbeziehungen auseinandergehen, weil ein Teil derart weit gekommen ist auf seinem Weg und seine Themen soweit geordnet hat. Der andere ist jedoch heillos zurück im Prozess. Der Weitere zeigt dem hinterherhinkenden Teil drastisch seine Fehlstellen auf, die längst geordnet gehören. Meistens klinkt sich der, der noch nicht so weit im Prozess ist, aus. Oft verbleibt er im bekannten Alten. Für den fortgeschrittenen Teil ist dies oft unverständlich und auch sehr schmerzhaft. Doch – auch das gilt es zu lernen und zu akzeptieren: es geht immer und ausschließlich um den eigenen Weg. Der andere kann, muss jedoch nicht mitziehen. Oft stellt sich im Nachgang heraus, dass die vermeintliche Dualseele ein karmischer Seelengefährte war – und: jetzt kommt das Schöne: er bereiten einen auf den wahren Seelengefährten, die wahre Dualseele vor. … Es gibt also berechtigte Hoffnung.

Bei den auch immer wieder erwähnten Seelengefährten drückt sich die Verbundenheit z.B. durch Vertrautheit, Geborgenheit, durch Wiedererkennen, durch Unterstützung, Wertschätzung, Austausch und Verbesserung des Gesamtbefindens aus. Seelengefährten können gleich- und gegengeschlechtlich sein.

Dualseelen hingegen sind im Regelfall gegengeschlechtlich. Bei ihnen liegt zusätzlich eine sehr hohe körperliche Anziehung vor. Es geht um ein „Gesamtpaket“ an Empfindungen, an Gefühlen, an sehr hoher, umfassender Anziehung. Dualseelen erkennen einander auch am oft sehr großen Leiden, an Konflikten und Trennungen, die jedoch selten lange ausgehalten werden. Ohne den anderen fehlt etwas – insbes. kann man seine Aufgaben kaum erkennen, geschweige denn lösen. Es ist also dieser große, scheinbare Widerspruch zwischen überbordender Leidenschaft und gleichzeitigem Schmerz und tiefer Liebe zueinander. Wer den Sinn des Ganzen erkannt hat, geht durch diesen Prozess, denn der Lohn für den einzelnen ist in Worten nicht zu umschreiben. Dabei gilt das Prinzip der freien Wahl. Es gibt im gelebten Leben eine Fülle an Beispielen, wo eine/r davonläuft, weil sie/er die Intensität nicht aushält. Schade – eine Riesenchance auf die persönliche Weiterentwicklung wird damit verpasst. Doch – es gilt das Prinzip der freien Wahl … samt Verantwortung.

Die Entwicklung in die Zwillingsflamme geht nur über die Dualseele

Überspringen, abkürzen, alles willentlich in ein Leben stopfen … IST NICHT! Der Prozess muss von der Geistigen Welt initiiert und orchestriert sein – und glauben Sie mir, er ist es. Doch lösen Sie sich immer wieder von den bekannten Beziehungs- und Rollenbilder. Die verhindern sehr viel in diesem Intensivprozess.

Ist dieser Prozess von BEIDEN abgeschlossen, d.h. beide haben ihre jeweiligen Aufgaben gemeistert, dann erst kann sich die Zwillingsflamme daraus entwickeln

Kann – denn es gibt auch hier keinen Automatismus. Nicht jede Dualseelenbeziehung ist dazu ausgelegt, weiterzugehen und konkret als Paarverbindung in einer gemeinsamen Realität gelebt zu werden. Das mag widersprüchlich sein, ist jedoch dem Dualseelenprozess innewohnend. Nicht jede Dualseelenbeziehung ist alltagstauglich – so sehr können wir uns das gar nicht wünschen.

Wenn einer sich entschließt, dass es für ihn genug ist, dann geht es nicht weiter. Den Abschluss des Dualseelenprozesses fühlt man sehr deutlich in sich – in Form vom inneren Angekommen sein, von Balance, von Harmonie im eigenen Sein, von Ganzheit, von Freisein von eigenen Aufgaben, da sie gemeistert sind, von Durchbruch in eine neue Frequenz. So kann man das am ehesten umschreiben. Letztlich kann es nur jeder für sich erfahren und erfühlen.

Was geschieht dann? Vorerst nichts. Einer ist mit seinem Ding fertig. Der andere ist noch unterwegs. Warten? Nein. Weitergehen? Ja. Erwarten? Nein, keinesfalls. Wer kennt schon den Seelenplan des anderen.

In meiner Wahrnehmung steigen an diesem Punkt viele aus. Die Gründe dafür? Darüber kann man nur spekulieren. 

Sollte jedoch der andere auch in seiner Entwicklung aufschließen, dann haben die beiden keine karmischen Aufgaben mehr zu lösen und ihre persönlichen Prozesse zum Großteil abgeschlossen.

Der nächste Schritt als Zwillingsflammenpaar ist möglich

MÖGLICH – je nachdem was man sich qua Seelenplan vorgenommen hat. Was verbleibt, ist eine hohe Verbundenheit auf allen Ebenen des Seins mit einer hohen sexuellen Anziehung, die bei Zwillingsflammen ausdrücklich nicht der körperlichen Befriedigung dient, sondern einem höheren Sinn. Hier kommt die Kundalinienergie ins Spiel, jene Energie mit der höchsten Schöpfungskraft. Zwillingsflammen sind im Regelfall gegengeschlechtlich, verstehen einander ohne große Worte und haben noch vereinzelt eigene Themen zu lösen. Dies ist jedoch aufgrund der intensiven Vorarbeit das „Salz in der Suppe ihres Lebens“. Nichts muss sein. Vieles kann sein.

Als Gipfel der Entwicklung gibt es die Schmetterlingspaare. Sie haben den Gesamtprozess durchlaufen – in einem oder auch in mehreren Leben – und sind in einer Phase der besonderen persönlichen Vollkommenheit angelangt. Ihre Vereinigung ist komplette Harmonie.

Es geht bei all diesen Konzepte, die primär der menschlichen Orientierung im eigenen Sein dienen und die Illusion (die Maya, den Schleier) nehmen sollen, um das Leben selbst, um Wachstum, um Ordnung, ums Gehimmelt&Geerdet sein.

Erwartungshaltung versus eigentlichem Sinn

Ich schrieb von den romantischen Wünschen nach Verschmelzung und ihren Hintergründen. Die Aufgaben der Dualseelen, Zwillingsseelen und Seelengefährtensind jedoch weitaus unromantischer. Man kann sich das auch nicht aussuchen, da viele von uns ihren eigenen Seelenvertrag, ihre Aufgaben, ihren Weg gar nicht kennen. Meist stolpert man über andere Menschen und versucht sie, konzeptiv-mental einzuordnen. Ein Weg dafür sind die Dualseelen, Zwillingsseelen etc. pp.

Wer sich auf die Suche nach einem der oben Angeführten begibt, hat den Sinn derselben nicht erfasst und läuft zielsicher am eigenen Leben vorbei.

Ich erlebe es immer wieder in meinen Beratungen, dass Menschen mit diesen Konzepten aufgeladen ins Gespräch kommen und ich einige Schlüsselfragen stelle, die sie mir beantworten. Danach stellt sich sehr oft heraus, dass der andere ein karmischer Seelengefährte oder ein Seelenverwandter ist, wobei gerade mit dem letztgenannten Begriff ziemlich schludrig umgegangen wird. Häufig sind es Lernpartner, die wir sowohl im Persönlichen als auch im Beruflichen haben können.

Ich will hier für Klarheit sorgen, weil die Konzepte so derart überfrachtet und erwartungsüberladen sind und bei vielen zu Enttäuschungen führen. Vor allem dann geschieht dies, wenn der Prozess schon lange andauert und kein Ende in Sicht scheint.

Wer jedoch seine Dualseele findet, der darf sich auf einen heftigen Prozess einstellen. Wenn dieser Prozess nicht innerlich heftig ist und das Leben in seinen Grundfesten erschüttert, glauben Sie mir – dann ist es keine Dualseele und es gibt schon gar keine Zwillingsflamme.

Es gibt mittlerweile eine Reihe von Beispielen, die diesen Prozess durchlebt haben – und er ist alles nur kein Zuckerschlecken.

Wissen dient der Einordnung, der Orientierung. Wissen schützt … vor allem vor überromantischen Vor-Stellungen, die zur Ent-Täuschung führen müssen. Dies gilt ganz besonders in Beziehungen und Partnerschaften.

Der Weg der Dualseelen und Zwillingsseelen

Wenn einander Dualseelen im Erdenleben begegnen, dann beginnt eine wechselvolle Geschichte. Die erste Anziehung ist enorm. Man kann gar nicht voneinander genug bekommen. Ich meine damit nicht nur körperlich, sondern als gesamtes Wesen. Nach dem ersten Hype tauchen dann die zu lösenden Themen auf. Nicht sanft, sondern mit einer ziemlichen Vehemenz. Es kommt oft zu Kontaktabbrüchen, zu Rückzügen – diese können auch gut und gerne einige Jahre dauern. Doch man weiß zumindest unbewusst – man kommt nicht voneinander los, bis man die zu lösenden Themen tatsächlich gelöst hat.

Die Rollen zwischen Einlasser und Gefühlsklärer, zwischen Jäger und Gejagtem, wechseln oft während des Prozesses. Nichts ist statisch. Nichts lässt sich vorhersagen – außer dass einen der andere in seine tiefsten Tiefen zwingt. Jede bekannte Zuordnung wird über den Haufen geworfen.

Ja – man kann versuchen, vor den eigenen Themen, die der andere zielsicher triggert, davon zu laufen. Man kommt ja auch durchaus ein Stück weit … um dann wieder zurückzugehen und oft erst nach dem x-ten Mal hinzusehen, was da eigentlich die Frage ist, die es zu klären gilt.

Der andere ist primär Spiegel seiner selbst. Alles, was man am anderen ablehnt, kritisiert, verändern will, mies macht … da schaue man besonders gut und genau hin. Es sind oft alte, sehr, sehr verborgene Muster, die das Gegenüber auslöst, anspricht (meistens gar nicht direkt und bewusst) und so im besten Sinn des Wortes in den Wunden wühlt. Es ist ja seine Aufgabe. Nichts da mit Liebe, Wonne, Waschtrog. Nichts mit überbordender Romantik.

Meistens geht im Prozess einer voran. Man kann nicht generell sagen, ob es die Frau oder der Mann ist. Das ist je nach Paar individuell. Man kann für das Meistern des Prozesses keine Betriebsanleitung geben, weil jeder Prozess individuell und vor allem einzigartig ist.

Wenn man also meint, dass Kartenreadings und astrologische Deutungen allgemeiner Natur die Lösung bringen, dann sei man davor gewarnt. Sie können bestenfalls allgemeine Energiepotenziale anzeigen, die zur Verfügung stehen. Doch ob sie der Einzelne nutzt, um in die Gänge zu kommen, bleibt offen. Es gilt auch hier das Prinzip der freien Wahl.

Offen bleibt auch, wenn man als einer der beiden seine Hausaufgaben macht, ob der andere auch in die Gänge kommt. Wenn man ein „wenn-dann-Spiel“ spielt, dann kann man davon ausgehen, dass es nicht so kommt. Es bleibt immer dem Einzelnen überlassen, ob er die Chancen, die dieser einzigartige Prozess bietet, nutzt. Der Andere, die Energien, die Sterne – sie machen gewogen, sie bieten Chancen an – doch sie zwingen nicht zum Handeln.

Zu hoffen, dass die Geistige Welt beim Anderen eingreift, ist aus meiner Sicht zutiefst menschlich, doch letztlich unzulässig. Die Geistige Welt greift dauernd ein. Wenn der Andere den Eingriff nicht für sich erhebend und erweiternd interpretiert, dann nützen Türme, Räder des Schicksals, Wagen, Saturn, Pluto und Uranus – nur um wahllos einige der Veränderungsenergien zu nennen – NICHTS!

Das Ziel, das einzige Ziel des Dualseelenprozesses, ist, sich selbst so nahe wie möglich zu kommen, in sich aufzuräumen, sich zu ordnen, in sich ganz zu werden, das eigene Bewusstsein anzuheben und damit seinen Beitrag für das Große Ganze zu leisten.

Es geht um die göttliche Rückverbindung, um das Gefühl von Nachhausekommen, um das Angenommensein durch das Göttliche. Es geht um eine göttliche Verbindung, die auch zwischen zwei Menschen gelebt werden kann.

Man kann sich nicht suchen, sondern man wird im göttlichen Timing gefunden, wenn man die eigene innere göttliche Rückverbindung gemeistert hat. Dafür gibt es keine Standards, keine Kontrollkriterien. Es ist ein gefühlter Zustand des bedingungslosen Angenommenseins. Zuerst muss dies innerlich geschehen, damit es danach als Projektion ins Außen treten kann und sich in einem anderen Menschen manifestiert.

Ich weiß, das mag auf den ersten Blick enttäuschend klingen und nichts mit der klischeehaften Romantik zu tun haben. Doch das ist aus meiner Erfahrung das Ziel des Dualprozesses.

Ein gewagter Ausblick

Wenn der Dualseelenprozess in den Zwillingsflammenprozess übergeht – das kann, muss jedoch nicht der Fall sein – also, wenn der Übergang erfolgt, dann ist das Große Ganze noch viel stärker im Zentrum des Prozesses. Das Paar hebt gemeinsam die Energie des Großen Ganzen an. Auch das geht nicht immer friktionsfrei, doch es ist einfacher als im Dualseelenstadium. Ob man das in einem Leben schafft, ist offen.

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Man muss bedenken, dass es sich um sehr heftige, anstrengende Prozesse handelt. Doch – und das ist das Schöne: noch nie war die Gelegenheit eben Dank der Energieanhebung so groß wie in diesen Jahren, dass auch der Zwillingsflammenprozess lebbar ist … mit allem, was dazugehört. Ja – es gibt bereits eine Reihe von Zwillingsflammenpaaren, die die Partnerschaft konkret und physisch leben. Ja – es gibt auch einige wenige Schmetterlingspaare, die diese außergewöhnliche Partnerschaft real leben.

Doch das soll nur Motivation sein, sich auf den eigenen Weg zu machen, zu fragen, was der eigene Beitrag zur Bewusstseinserweiterung des Großen Ganzen ist. Darum geht es ausdrücklich – und nicht um die Realisierung romantischer Konzepte.

Ich schrieb einmal an anderer Stelle: Für Erleuchtete ist im Großen Plan kein Platz. Genauso ist im Erdenleben mehr und mehr für jene Verbindungen (ich schreibe dezidiert weder Beziehung noch Partnerschaft!) Platz, die zur Energieanhebung in welcher Form auch immer beitragen. Gehimmelt und geerdet – auch und gerade in menschlichen Verbindungen im Allgemeinen und in Liebesbeziehungen im Besonderen – kann in dieser Hochenergiezeit kaum wichtiger sein. Es geht also um die erfüllte Göttliche Verbindung. Keine Beziehung, kein Ziehen mehr. Keine Partnerschaft, kein Rechtsgeschäft mehr. Vielmehr – das Leben einer erfüllten Göttlichen Verbindung. Was für eine Aussicht …

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05.03.2019
Andrea Riemer
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