2019-03-13

Jeffrey Epsteins Kinder-Sexskandal-Dokumente: Wird die Öffentlichkeit bald alle schmutzigen Details erfahren?


Epochtimes / 13. März 2019

Schon bald könnten alle schmutzigen Details über die Sex-Verbrechen an Kindern, die von Jeffrey Epstein und seinen mächtigen Freunden offenbar begannen worden sind, an die Öffentlichkeit gelangen.

Jeffrey Epstein ist ein mächtiger und zugleich ein höchst umstrittener Mann. Das Besondere an dem milliardenschweren ehemaligen Investmentbanker, Inselbesitzer und verurteilten Sexualstraftäter ist: er hat Kontakte in die höchsten Kreise der Macht. Zu seinen Bekannten zählen sowohl Prinz Andrew, als auch Bill und Hillary Clinton und noch viele andere Berühmtheiten aus Politik und Fernsehen.

Doch Epstein und seine reichen Freunde haben offenbar eine Schwäche für junge Mädchen. Seit Jahren wird Epstein mit Kinderprostitution in Verbindung gebracht. Schon zu Beginn der 2000er Jahre hatten mehrere junge Frauen behauptet, von Epstein missbraucht worden zu sein.

2007 wurde der heute 66-Jährige schließlich verurteilt „weil er ein minderjähriges Mädchen zur Prostitution aufgefordert hatte“. Überraschenderweise saß er für das Vergehen nur 13 Monate im Gefängnis – seitdem ist Epstein als Sexualstraftäter registriert.

Seine Anwälte handelten damals eine Klagevereinbarung – einen sogenannten Plea Deal – aus: Sie einigten sich darauf, dass Epstein an sechs Tagen der Woche seiner gewohnten Arbeit nachgehen konnte und lediglich im Gefängnis schlafen musste. Außerdem musste er dem Opfer eine Abfindung zahlen.

Seitdem gab es immer wieder Berichte über Epstein und seinen sogenannten Lolita-Express, auf dem er mächtige Männer auf seine private Insel in der Karibik – angeblich für Orgien mit Minderjährigen – geflogen hat. Im Flugbuch des Privatjets fand sich neben zahlreichen weiteren namhaften Persönlichkeiten auch der Name des ehemaligen US-Präsidenten Bill Clinton.

Paukenschlag im Fall Epstein

Nun steht dem Fall Epstein ein Paukenschlag bevor: Das Bundesberufungsgericht könnte bald Hunderte Dokumente freigeben, die neue Beweise gegen den mutmaßlichen Kinder-Sexhändler und viele seiner potenziellen Partner liefern könnten.

Ein dreiköpfiges Gremium eines New Yorker Gerichts ordnete am 11. März an: alle Beteiligten, die in dem jahrelangen Kampf um die Freigabe von Gerichtsdokumenten im Fall Epstein beteiligt waren, sollen bis 19. März darlegen, warum die Epstein-Dokumente der Öffentlichkeit nicht zugänglich gemacht werden sollten. Andernfalls werden die mehr als 1.000 versiegelten Dokumente veröffentlicht.

Maxwell im Rampenlicht

Der Fall wurde von dem mutmaßlichen Epstein-Opfern Virginia Roberts Giuffre vor Gericht eingebracht und richtet sich gegen Epsteins ehemalige Partnerin, die britische Sozialistin Ghislaine Maxwell.

Nach Angaben des Bundesgerichtshofs behauptet Giuffre, „als minderjähriges Kind, Opfer von Sexhandel und Missbrauch“ geworden zu sein. Demnach habe Maxwell dazu beigetragen den Missbrauch zu ermöglichen, der angeblich über ein Jahrzehnt an zahlreichen Orten „auf der ganzen Welt“ und „mit prominenten und politisch mächtigen Männern“ stattfand.

In der Klage heißt es, Giuffre sei „öffentlichem Spott, Verachtung und Schande“ ausgesetzt gewesen, als Maxwell die Anschuldigungen gegen ihre Person öffentlich zurückwies. Giuffre und Maxwell einigten sich 2017 schließlich außergerichtlich.


Der New Yorker Richter Robert Sweet entschied zuvor: es handle sich bei dem Fall, um einen „langwierigen und turbulenten Entdeckungsprozess“ mit „extremer Sensibilitäten und Datenschutzinteressen“. Schließlich bewirkte er in einem Eilverfahren – nach 18 Anhörungen und 15 damit in Verbindung stehenden Entscheidungen – die Schutzanordnung der Dokumente, die eine Offenlegung verhinderten.

Medienkoalition kämpft für die Veröffentlichung der Dokumente

Die US-Zeitung „Miami Herald“ hat nun einen Versuch gestartet, diese Dokumente für die Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Epsteins Anwalt Alan Dershowitz und der konservative Filmemacher Michael Cernovich haben ebenfalls Anträge auf eine Entsiegelung der Dokumente gestellt – nur Maxwell ist dagegen.

Am 6. März argumentierten Vertreter der Zeitung „Miami Herald“ vor dem Bundesberufungsgericht für eine Veröffentlichung der Dokumente. Unterstützt wurde die Zeitung von 32 anderen US-Medienorganisationen, darunter die „New York Times“, die „Washington Post“, „Fox News“ und die „Associated Press“.

Die frühere Entscheidung von Richter Sweet, die Dokumente unter Verschluss zu halten, wurde von der Medienkoalition angefochten. In einem gemeinsamen sogenannten Amici-Brief heißt es, das Gericht habe „das starke öffentliche Interesse an diesem Fall stark unterbewertet und die gegensätzlichen Argumente zugunsten der Geheimhaltung weit überbewertet“.

Weiter wurde argumentiert, dass das Bezirksgericht eine individualisierte Analyse des Zugriffsrechts auf jede Gerichtsakte hätte durchführen sollen, anstatt eine allgemeine Versiegelung zu genehmigen“, so der Reporterausschuss für Pressefreiheit in einer Erklärung.

Das Berufungsgericht hat bereits seine Zustimmung signalisiert.

Nach der Festlegung des Ultimatums auf den 19. März zeigte sich Sanford Bohrer, der Anwalt des „Miami Herald“, optimistisch. „Wir sind dankbar über die Entscheidung des Gremiums.“

Schwere Anschuldigungen gegen Epstein

Epstein wird beschuldigt, Dutzende minderjährige Mädchen in seiner Palm Beach Villa und seiner 72 Hektar großen privaten Insel belästigt und missbraucht zu haben. Der angebliche Missbrauch betraf auch Mädchen im zarten Alter von 13 Jahren und erstreckte sich über einen Zeitraum von fast zwei Jahrzehnten.

Am 21. Februar entschied ein Bundesrichter, dass die Staatsanwaltschaft für den südlichen Bezirk Floridas bei dem oben genannten Plea Deal von 2007 gegen das Gesetz verstoßen hatte. Sie hätten es versäumt Epsteins mutmaßliche Opfer während der Verhandlungen über den Deal zu benachrichtigen und dies verstößt gegen das Gesetz.

Während die Regierung unzählige Stunden damit verbrachte, die Bedingungen und Auswirkungen eines Deals – in dem Epstein nicht strafrechtlich verfolgt wird – mit seinen Anwälten auszuhandeln, wurden nur wenige Informationen an die Opfer weitergegeben. Stattdessen wurde den Opfern gesagt, sie sollten ‚geduldig‘ sein, während die Untersuchungen fortgesetzt würden“, heißt es in dem Urteil.

Die Klagevereinbarung hat auch die Aufmerksamkeit hochrangiger Regierungsvertreter auf sich gezogen.

Sasse: „Epstein ist ein Kindervergewaltiger“

Nachdem das Justizministerium im Februar bekannt gegeben hatte, eine interne Untersuchung über das Epstein-Urteil von 2007 einzuleiten, gab der Republikanische Senator Ben Sasse eine Erklärung ab. Darin sagte er:

Jeffrey Epstein ist ein Kindervergewaltiger. Deshalb sollte es nicht eine einzige Mutter oder einen einzigen Vater in Amerika geben, der oder die nicht entsetzt über die Tatsache sein sollte, dass Epstein eine unfassbar milde Haftstrafe erhalten hat.“

„Die Opfer von Epsteins Kindersex-Ring verdienen diese Untersuchung – ebenso wie das amerikanische Volk und die Mitglieder der Strafverfolgung, die daran arbeiten, diese Art von Monster hinter Gitter zu bringen“, so Sasse.

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