Eine über 2000 Jahre alte Kurzgeschichte aus dem chinesischen Werk Huainanzi, die Sichtweise des Daoismus in Bezug auf scheinbares Unglück und Glück veranschaulichend
Eine schöne Version dieser bekannten Parabel fand ich hier:
In einem Dorf in China, nicht ganz klein, aber auch nicht gross, lebte ein Bauer – nicht arm, aber auch nicht reich, nicht sehr alt, aber auch nicht mehr jung, der hatte ein Pferd. Und weil er der einzige Bauer im Dorf war, der ein Pferd hatte, sagten die Leute im Dorf: „Oh, so ein schönes Pferd, hat der ein Glück!“
Und der Bauer antwortete: „Glück? Wer weiss das schon?!“
Eines Tages, eines ganz normalen Tages, keiner weiss weshalb, brach das Pferd des Bauern aus seiner Koppel aus und lief weg. Der Bauer sah es noch davongaloppieren, aber er konnte es nicht mehr einfangen. Am Abend standen die Leute des Dorfes am Zaun der leeren Koppel, manche grinsten ein bisschen schadenfreudig, und sagten: „Oh der arme Bauer, jetzt ist sein einziges Pferd weggelaufen. Jetzt hat er kein Pferd mehr, der Arme!“
Der Bauer hörte das wohl und murmelte nur: „Unglück? Wer weiss das schon?!“
Ein paar Tage später, sah man morgens auf der Koppel des Bauern das schöne Pferd, wie es mit einer wilden Stute im Spiel hin und herjagte: sie war ihm aus den Bergen gefolgt. Gross war der Neid der Nachbarn, die sagten: „Oh, was hat der doch für ein Glück, der Bauer!“
Aber der Bauer sagte nur: „Glück? Wer weiss das schon?!“
Eines schönen Tages im Sommer dann stieg der einzige Sohn des Bauern auf das Pferd, um es zu reiten. Schnell war er nicht mehr alleine, das halbe Dorf schaute zu, wie er stolz auf dem schönen Pferd ritt. „Aah, wie hat der es gut!“
Aber plötzlich schreckte das Pferd, bäumte sich auf und der Sohn, der einzige Sohn des Bauern fiel hinunter und brach sich das Bein, in viele Stücke, bis zur Hüfte. Und die Nachbarn schrien auf und sagten: „Oh, der arme Bauer: Sein einziger Sohn! Ob er jemals wieder wird richtig gehen können? So ein Pech!“
Aber der Bauer sagte nur: „Pech? Wer weiss das schon?!“
Einige Zeit danach schreckte das ganze Dorf aus dem Schlaf, als gegen Morgen ein wildes Getrappel in den Strassen zu hören war. Die Soldaten des Herrschers kamen in das Dorf geritten und holten alle Jungen und Männer aus dem Bett, um sie mitzunehmen in den Krieg. Der Sohn des Bauern konnte nicht mitgehen. Und so mancher sass daheim und sagte: „Was hat der für ein Glück!“
Aber der Bauer murmelte nur: „Glück? Wer weiss das schon?!“
Glück und Unglück wohnen eng beisammen, wer weiss schon immer sofort, ob ein Unglück nicht doch ein Glück ist?
Alles, was geschieht, ist Teil eines grösseren Ganzen. Die Bedeutung und die Art jedes Ereignisses, das wir als „gut“ oder „schlecht“ beurteilen, ist immer relativ zu den sich ändernden Umständen und Bedingungen, in denen es stattfindet. Wie oft berücksichtigen wir das „Ganze“?
Oft widersetzen sich Menschen den Veränderungen, indem sie ihren Intellekt, ihre Willenskraft und ihr Ego nutzen. Aber der verwirrte Verstand des Menschen schafft sich so oft ein Gefängnis, einen inneren Krieg, Spannungen und Konflikte, die seinen grösseren Ausdruck behindern und sein Potential einschränken.
Der sich spirituell entwickelnde Mensch leert seinen Verstand und öffnet sein Herz, indem er die sich offenbarenden Evolutionsabläufe nutzt und sich ihnen gegenüber nicht verschliesst oder einschränkt. Wenn das Herz führt, kann eine grössere Wirklichkeit berücksichtigt werden als die, die durch den blossen Verstand wahrgenommen wird.
Die hier wiedergegebene klassische Geschichte des chinesischen Bauern ist keine Geschichte der Passivität, sondern vielmehr eine Geschichte darüber, wie man unabhängig sein kann von den begrenzten Wahrnehmungen der Alltagslogik – und den Projektionen der Mitmenschen.
Wer erkennt, dass wenn wir etwas als Glück oder Unglück bezeichnen, wir dies immer aus Unwissenheit, aus der Unkenntnis des Ganzen tun, derjenige kann erst frei und ungebunden werden.
Mögen in diesem Sinne alle Menschen die Turbulenzen der Jetztzeit mit Distanz betrachten und in sich das wahre, höchste innere Glück erfahren können.
*****************
DIE CHEROKEE-SAGE VON DEN ZWEI WÖLFEN
Gefunden auf lonerwolf.com
Einst setzte sich ein alter weiser Cherokee-Mann zu seinem Enkel ans Lagerfeuer, um ihm etwas über das Leben zu erzählen.
„In meinem Innern geht ein Kampf vor sich“, sagt er zu dem Jungen. „Es ist ein schrecklicher Kampf zwischen zwei Wölfen. Der eine ist böse – er ist voller Wut, Eifersucht, Arroganz, Gier, Sorgen, Kummer, Lügen, Faulheit und Selbstmitleid.“
Aber der Bauer sagte nur: „Pech? Wer weiss das schon?!“
Einige Zeit danach schreckte das ganze Dorf aus dem Schlaf, als gegen Morgen ein wildes Getrappel in den Strassen zu hören war. Die Soldaten des Herrschers kamen in das Dorf geritten und holten alle Jungen und Männer aus dem Bett, um sie mitzunehmen in den Krieg. Der Sohn des Bauern konnte nicht mitgehen. Und so mancher sass daheim und sagte: „Was hat der für ein Glück!“
Aber der Bauer murmelte nur: „Glück? Wer weiss das schon?!“
Glück und Unglück wohnen eng beisammen, wer weiss schon immer sofort, ob ein Unglück nicht doch ein Glück ist?
Alles, was geschieht, ist Teil eines grösseren Ganzen. Die Bedeutung und die Art jedes Ereignisses, das wir als „gut“ oder „schlecht“ beurteilen, ist immer relativ zu den sich ändernden Umständen und Bedingungen, in denen es stattfindet. Wie oft berücksichtigen wir das „Ganze“?
Oft widersetzen sich Menschen den Veränderungen, indem sie ihren Intellekt, ihre Willenskraft und ihr Ego nutzen. Aber der verwirrte Verstand des Menschen schafft sich so oft ein Gefängnis, einen inneren Krieg, Spannungen und Konflikte, die seinen grösseren Ausdruck behindern und sein Potential einschränken.
Der sich spirituell entwickelnde Mensch leert seinen Verstand und öffnet sein Herz, indem er die sich offenbarenden Evolutionsabläufe nutzt und sich ihnen gegenüber nicht verschliesst oder einschränkt. Wenn das Herz führt, kann eine grössere Wirklichkeit berücksichtigt werden als die, die durch den blossen Verstand wahrgenommen wird.
Die hier wiedergegebene klassische Geschichte des chinesischen Bauern ist keine Geschichte der Passivität, sondern vielmehr eine Geschichte darüber, wie man unabhängig sein kann von den begrenzten Wahrnehmungen der Alltagslogik – und den Projektionen der Mitmenschen.
Wer erkennt, dass wenn wir etwas als Glück oder Unglück bezeichnen, wir dies immer aus Unwissenheit, aus der Unkenntnis des Ganzen tun, derjenige kann erst frei und ungebunden werden.
Mögen in diesem Sinne alle Menschen die Turbulenzen der Jetztzeit mit Distanz betrachten und in sich das wahre, höchste innere Glück erfahren können.
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DIE CHEROKEE-SAGE VON DEN ZWEI WÖLFEN
Gefunden auf lonerwolf.com
Einst setzte sich ein alter weiser Cherokee-Mann zu seinem Enkel ans Lagerfeuer, um ihm etwas über das Leben zu erzählen.
„In meinem Innern geht ein Kampf vor sich“, sagt er zu dem Jungen. „Es ist ein schrecklicher Kampf zwischen zwei Wölfen. Der eine ist böse – er ist voller Wut, Eifersucht, Arroganz, Gier, Sorgen, Kummer, Lügen, Faulheit und Selbstmitleid.“
Und er fährt fort: „Der andere ist gut – er ist erfüllt von Liebe, Freude, Frieden, Grosszügigkeit, Wahrheit, Einfühlungsvermögen, Mut, Demut und Glauben.
Eine solcher Kampf findet im Herzen aller Menschen statt, auch in dem deinen“.
Der Enkel denkt ein paar Minuten darüber nach und fragt dann seinen Grossvater: „Welcher Wolf gewinnt?
Der alte Cherokee antwortet einfach: „Der, den man füttert“.
Es gibt aber noch eine andere faszinierende Version dieser Geschichte …
Der Enkel fragt seinen Grossvater, nachdem er einige Minuten nachgedacht hatte: „Welcher Wolf gewinnt?
Der alte Cherokee antwortet einfach: „Sie gewinnen beide, wenn man sie richtig füttert“.
„Denn siehst du, wenn ich den einen Wolf hungern lasse, wird das Kräfteverhältnis unausgewogen werden. Wenn ich mich beispielsweise dafür entscheide, nur den lichten Wolf zu füttern, wird der Schattenwolf ausgehungert und nachtragend werden. Er wird sich verstecken und darauf warten, dass die Verteidigungsbereitschaft des anderen nachlässt, und dann angreifen. Er wird von Hass und Eifersucht erfüllt sein und den Lichtwolf endlos bekämpfen.“
„Wenn ich aber beide auf die angemessene Art und Weise und zur richtigen Zeit füttere, werden sie Seite an Seite in Harmonie leben. Es wird in mir keinen inneren Kampf mehr geben. Stattdessen werde ich inneren Frieden haben. Und wenn es Frieden gibt, dann gibt es auch Weisheit. Das Ziel des Lebens ist es, mein Sohn, das Gleichgewicht zu respektieren und zu erhalten, denn wenn man im Gleichgewicht lebt, kann man dem Grossen Geist im Inneren dienen. Erst wenn du dem Kampf im Inneren ein Ende setzt, bist du frei.“
Es gibt einen Grund, warum mir die zweite Version der Geschichte der beiden Wölfe besser gefällt: Sie macht Sinn. Sie ehrt das, was die Taoisten als das Yin-Yang bezeichnen – oder das heilige Gleichgewicht des Lebens. Die Buddhisten bezeichnen dies auch als den Mittleren Weg (ein Weg, der das Menschsein und das Göttliche umfasst).
Das bringt uns zu der wesentlichen Bedeutung der Geschichte der beiden Wölfe: Es ist ein Gleichnis, das Lehre, Weg und Richtlinie in einem ist. Es lehrt uns nicht nur über die grundlegende Natur der Menschheit, sie zeigt uns auch die weiseste Art zu handeln. Sie gibt uns damit einen Weg vor, dem wir folgen sollen.
Wie halten wir es mit den scheinbar gegensätzlichen Kräften in uns? Wie gehen wir mit dem Paradox um, dass wir sowohl heilig als auch wild sind? Was tun wir mit unseren „höheren“ und „niedrigeren“ Eigenschaften?
Die Antwort ist, beides zu umarmen und das Gleichgewicht zu suchen – beide Wölfe in uns „auf die richtige Art und Weise, zur richtigen Zeit“ zu füttern.
Im Gegensatz zur ersten Version der Geschichte gehen wir nicht ins Extreme. Stattdessen gehen wir den Mittleren Weg – den Weg der Harmonie und damit des Friedens.
Wenn man tiefer darüber nachdenkt und der „gute“ Teil in uns wirklich liebevoll ist, warum sollte er dann zulassen, dass wir den „dunklen“ Teil in uns ignorieren, ablehnen und verurteilen? Würde der lichte Teil nicht Mitgefühl mit dem anderen Teil haben und ihm irgendwie helfen wollen?
WIE MAN BEIDE WÖLFE IN SICH ANGEMESSEN FÜTTERT
„Wenn man den Kampf im Inneren beendet, ist man frei“, lesen wir in der Geschichte der beiden Wölfe.
Und tatsächlich: Welchen Nutzen hat es, innerlich zerrissen zu sein und ständig mit sich selbst im Krieg zu stehen? Wie können wir auf unsere höhere Berufung hören, wenn wir in innerem Aufruhr schmoren? Warum nur eine Seite von uns bevorzugen, wenn die andere uns schliesslich doch einholen wird?
Um diesen inneren Krieg zu beenden, müssen wir beide Seiten unserer Natur ehren.
Diese Philosophie wird in der zutiefst wichtigen psychologischen Entdeckung des berühmten Schweizer Psychiaters Carl Jung widergespiegelt. Er betonte, dass wir zahlreiche Seiten in unserer Natur haben und dass wir alle eine dunkle Seite besitzen, die als das Schattenselbst bekannt ist.
„Jeder trägt einen Schatten in sich, und je weniger er im bewussten Leben des Einzelnen verkörpert ist, desto dunkler und dichter ist er.“ ~ C. G. Jung
Der Schattenwolf = Das Schattenselbst
Was passiert, wenn wir etwas, das uns wütend macht, unterdrücken (oder aus dem Bewusstsein verdrängen)? Irgendwann wird es zurückkommen und uns in den Hintern beissen. Wir alle wissen das instinktiv. Stelle dir das wie einen Vulkan vor. Je mehr aufsteigendes Magma im Inneren des Vulkans zurückgehalten wird, desto mehr steigt der Druck, mit dem es an die Oberfläche drängt. Früher oder später wird er ausbrechen.
Dasselbe gilt für uns Menschen: Wir alle denken, fühlen und tun Dinge, die entweder von unseren Eltern verurteilt, von Gleichaltrigen abgelehnt, von der Gesellschaft gebrandmarkt werden, oder die wir selbst missbilligen (aufgrund bestimmter Vorstellungen). Solche Dinge werden wir in uns vergraben, und sie bilden dann das, was wir das Schattenselbst nennen. Aber nur weil sie vergraben sind und sie uns nicht bewusst sind, heisst das nicht, dass sie völlig verschwunden sind. Tatsächlich verstecken sie sich im Hintergrund und warten darauf, anerkannt zu werden – genau wie der Schattenwolf.
Die Gefahren der Ablehnung des Schattenwolfs
Die Geschichte der beiden Wölfe lehrt uns, dass es keine kluge Idee ist, unseren Schatten zu meiden. Denn: „… Wenn ich mich beispielsweise dafür entscheide, nur den lichten Wolf zu füttern, wird der Schattenwolf ausgehungert und nachtragend werden. Er wird sich verstecken und darauf warten, dass die Verteidigungsbereitschaft des anderen nachlässt, und dann angreifen.“
Carl Jung formuliert dies auf eine andere prägnante Weise:
Mit anderen Worten: Je mehr Aufmerksamkeit wir unseren „guten“ Seite widmen, desto mehr wird unsere „schlechte“ Seite vernachlässigt. Das Schatten-Selbst wird in direktem Verhältnis zu unserer helleren Seite wachsen. Das ist grundlegende Physik. Das dritte Newtonsche Gesetz besagt: Für jede Aktion gibt es eine gleichgrosse und entgegengesetzte Reaktion.
Du willst nur Lichtwolf füttern? Ok, gut. Aber sei dir einfach bewusst, dass auch dein Schattenwolf wachsen wird. Es gibt keine Möglichkeit, sich dem zu entziehen.
Es gibt viele tragische Beispiele von Menschen auf dieser Welt, die nur den Lichtwolf in ihrem Inneren füttern und ihren Schattenwolf ignorieren. Denke an all die scheinbar heiligen Priester, die Kinder belästigen, Gurus, die in Sexskandale geraten, spirituelle Lehrer, die ihre Anhänger missbrauchen, religiöse Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens, die in grossen Lügen gefangen sind, und all diejenigen, die scheinbar voller Licht sind, aber in Wirklichkeit eine sehr sadistische dunkle Seite haben.
Dies ist eine traurige, aber ehrliche Realität.
„Wenn man den Kampf im Inneren beendet, ist man frei“, lesen wir in der Geschichte der beiden Wölfe.
Und tatsächlich: Welchen Nutzen hat es, innerlich zerrissen zu sein und ständig mit sich selbst im Krieg zu stehen? Wie können wir auf unsere höhere Berufung hören, wenn wir in innerem Aufruhr schmoren? Warum nur eine Seite von uns bevorzugen, wenn die andere uns schliesslich doch einholen wird?
Um diesen inneren Krieg zu beenden, müssen wir beide Seiten unserer Natur ehren.
Diese Philosophie wird in der zutiefst wichtigen psychologischen Entdeckung des berühmten Schweizer Psychiaters Carl Jung widergespiegelt. Er betonte, dass wir zahlreiche Seiten in unserer Natur haben und dass wir alle eine dunkle Seite besitzen, die als das Schattenselbst bekannt ist.
„Jeder trägt einen Schatten in sich, und je weniger er im bewussten Leben des Einzelnen verkörpert ist, desto dunkler und dichter ist er.“ ~ C. G. Jung
Der Schattenwolf = Das Schattenselbst
Was passiert, wenn wir etwas, das uns wütend macht, unterdrücken (oder aus dem Bewusstsein verdrängen)? Irgendwann wird es zurückkommen und uns in den Hintern beissen. Wir alle wissen das instinktiv. Stelle dir das wie einen Vulkan vor. Je mehr aufsteigendes Magma im Inneren des Vulkans zurückgehalten wird, desto mehr steigt der Druck, mit dem es an die Oberfläche drängt. Früher oder später wird er ausbrechen.
Dasselbe gilt für uns Menschen: Wir alle denken, fühlen und tun Dinge, die entweder von unseren Eltern verurteilt, von Gleichaltrigen abgelehnt, von der Gesellschaft gebrandmarkt werden, oder die wir selbst missbilligen (aufgrund bestimmter Vorstellungen). Solche Dinge werden wir in uns vergraben, und sie bilden dann das, was wir das Schattenselbst nennen. Aber nur weil sie vergraben sind und sie uns nicht bewusst sind, heisst das nicht, dass sie völlig verschwunden sind. Tatsächlich verstecken sie sich im Hintergrund und warten darauf, anerkannt zu werden – genau wie der Schattenwolf.
Die Gefahren der Ablehnung des Schattenwolfs
Die Geschichte der beiden Wölfe lehrt uns, dass es keine kluge Idee ist, unseren Schatten zu meiden. Denn: „… Wenn ich mich beispielsweise dafür entscheide, nur den lichten Wolf zu füttern, wird der Schattenwolf ausgehungert und nachtragend werden. Er wird sich verstecken und darauf warten, dass die Verteidigungsbereitschaft des anderen nachlässt, und dann angreifen.“
Carl Jung formuliert dies auf eine andere prägnante Weise:
„Je heller das Licht, desto dunkler der Schatten.“
Mit anderen Worten: Je mehr Aufmerksamkeit wir unseren „guten“ Seite widmen, desto mehr wird unsere „schlechte“ Seite vernachlässigt. Das Schatten-Selbst wird in direktem Verhältnis zu unserer helleren Seite wachsen. Das ist grundlegende Physik. Das dritte Newtonsche Gesetz besagt: Für jede Aktion gibt es eine gleichgrosse und entgegengesetzte Reaktion.
Du willst nur Lichtwolf füttern? Ok, gut. Aber sei dir einfach bewusst, dass auch dein Schattenwolf wachsen wird. Es gibt keine Möglichkeit, sich dem zu entziehen.
Es gibt viele tragische Beispiele von Menschen auf dieser Welt, die nur den Lichtwolf in ihrem Inneren füttern und ihren Schattenwolf ignorieren. Denke an all die scheinbar heiligen Priester, die Kinder belästigen, Gurus, die in Sexskandale geraten, spirituelle Lehrer, die ihre Anhänger missbrauchen, religiöse Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens, die in grossen Lügen gefangen sind, und all diejenigen, die scheinbar voller Licht sind, aber in Wirklichkeit eine sehr sadistische dunkle Seite haben.
Dies ist eine traurige, aber ehrliche Realität.
LICHTARBEIT UND SCHATTENARBEIT
Wie also ernähren wir sowohl den Licht- als auch den Schattenwolf in uns?
Wir müssen darauf achten, was die Geschichte der beiden Wölfe rät: Beide auf die richtige, angemessene Art und Weise und zur richtigen Zeit zu füttern.
Bedeutet das, dass wir hinausgehen und Untaten verrichten sollten, weil unsere Familie uns verärgert hat, um so den Schattenwolf zu füttern? Nein, natürlich nicht!
Seinen Schattenwolf auf die richtige Art und Weise zu füttern bedeutet nicht, ihm nachzugeben und ihn zu verwöhnen. Das würde bedeuten, den Lichtwolf seiner Kraft zu berauben und den Schattenwolf in einen Vielfrass zu verwandeln.
Von einem Extrem ins andere zu gehen, ist nicht die Antwort. Stattdessen müssen wir einen Weg finden, beiden die angemessene Aufmerksamkeit (oder „Nahrung“) zu schenken.
Glücklicherweise gibt es einen Weg, der uns hilft, dieses Gleichgewicht zu schaffen. Es ist der Weg der Involution, der inneren Transformation und der inneren Arbeit. Und wir können diesen Weg grob in zwei Teile unterteilen: Lichtarbeit und Schattenarbeit (obwohl sich beide oft überschneiden).
Wie also ernähren wir sowohl den Licht- als auch den Schattenwolf in uns?
Wir müssen darauf achten, was die Geschichte der beiden Wölfe rät: Beide auf die richtige, angemessene Art und Weise und zur richtigen Zeit zu füttern.
Bedeutet das, dass wir hinausgehen und Untaten verrichten sollten, weil unsere Familie uns verärgert hat, um so den Schattenwolf zu füttern? Nein, natürlich nicht!
Seinen Schattenwolf auf die richtige Art und Weise zu füttern bedeutet nicht, ihm nachzugeben und ihn zu verwöhnen. Das würde bedeuten, den Lichtwolf seiner Kraft zu berauben und den Schattenwolf in einen Vielfrass zu verwandeln.
Von einem Extrem ins andere zu gehen, ist nicht die Antwort. Stattdessen müssen wir einen Weg finden, beiden die angemessene Aufmerksamkeit (oder „Nahrung“) zu schenken.
Glücklicherweise gibt es einen Weg, der uns hilft, dieses Gleichgewicht zu schaffen. Es ist der Weg der Involution, der inneren Transformation und der inneren Arbeit. Und wir können diesen Weg grob in zwei Teile unterteilen: Lichtarbeit und Schattenarbeit (obwohl sich beide oft überschneiden).
LICHTARBEIT
Lichtarbeit bedeutet zu lernen, wie wir unseren inneren Lichtwolf füttern können, den Teil von uns, der von Natur aus freudig, hoffnungsvoll, einfühlsam, freundlich, ehrlich und liebevoll ist. Lichtarbeit bedeutet zu lernen, wie man sich selbst liebt und sich mit seiner Wahren Natur (Seele) verbindet. Zu den Praktiken können die Entwicklung der Intuition gehören, das Erlernen der Selbstfürsorge, das Üben von Dankbarkeit, die Verwendung positiver Affirmationen, das Erlernen der Kunst des Loslassens, die Verbindung mit Geistführern, die Heilung des Körpers, Meditation und so weiter.
Lichtarbeit bedeutet zu lernen, wie wir unseren inneren Lichtwolf füttern können, den Teil von uns, der von Natur aus freudig, hoffnungsvoll, einfühlsam, freundlich, ehrlich und liebevoll ist. Lichtarbeit bedeutet zu lernen, wie man sich selbst liebt und sich mit seiner Wahren Natur (Seele) verbindet. Zu den Praktiken können die Entwicklung der Intuition gehören, das Erlernen der Selbstfürsorge, das Üben von Dankbarkeit, die Verwendung positiver Affirmationen, das Erlernen der Kunst des Loslassens, die Verbindung mit Geistführern, die Heilung des Körpers, Meditation und so weiter.
SCHATTENARBEIT
Die Schattenarbeit hingegen besteht darin zu lernen, wie wir unseren Schattenwolf geeignet füttern können. Wenn wir uns in der Schattenarbeit üben, öffnen wir uns gegenüber den Schmerzen (den Schatten), die wir in uns finden, befreunden uns mit ihnen und integrieren sie. Zu den Praktiken gehört auch die Erforschung negativer Kernglaubenssätze, die Arbeit mit dem inneren Kind, die schamanische Seelenrückgewinnung, die Verbindung mit unseren inneren Archetypen / Teilen, das Führen von Tagebüchern, die Bearbeitung persönlicher und angestammter Traumata, die Verarbeitung von Trauer, die Durchführung von emotionaler Katharsis und so weiter.
Indem wir sowohl Licht- als auch Schattenarbeit gleichermassen praktizieren, füttern wir beide Wölfe und können dadurch Gleichgewicht, Harmonie, Frieden, Freude und spirituelle Expansion in unserem Leben schaffen.
Die Schattenarbeit hingegen besteht darin zu lernen, wie wir unseren Schattenwolf geeignet füttern können. Wenn wir uns in der Schattenarbeit üben, öffnen wir uns gegenüber den Schmerzen (den Schatten), die wir in uns finden, befreunden uns mit ihnen und integrieren sie. Zu den Praktiken gehört auch die Erforschung negativer Kernglaubenssätze, die Arbeit mit dem inneren Kind, die schamanische Seelenrückgewinnung, die Verbindung mit unseren inneren Archetypen / Teilen, das Führen von Tagebüchern, die Bearbeitung persönlicher und angestammter Traumata, die Verarbeitung von Trauer, die Durchführung von emotionaler Katharsis und so weiter.
Indem wir sowohl Licht- als auch Schattenarbeit gleichermassen praktizieren, füttern wir beide Wölfe und können dadurch Gleichgewicht, Harmonie, Frieden, Freude und spirituelle Expansion in unserem Leben schaffen.
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