2020-07-07

Epstein-Skandal: Deutsche Bank in USA zu 150 Mio. Dollar Strafe verdonnert


Die New Yorker Bankenaufsicht hat die Deutsche Bank wegen mehrerer Verfehlungen zu einer Strafe von 150 Millionen Dollar verdonnert. Zum einen gehe es um die Beziehungen der Bank zum verstorbenen Sexualstraftäter Jeffrey Epstein, teilte das New Yorker Department of Financial Services (DFS) am Dienstag mit.

Zum anderen um die Korrespondenzbanken-Beziehungen der Deutschen Bank zur Danske Bank und zur FBME Bank.


Mehrere US-Medien, unter anderem die „New York Times“, zitieren aus dem Statement der Finanzaufsichtsbehörde am Dienstag:

„Obwohl sie von Herrn Epsteins schrecklicher krimineller Vergangenheit wusste, hat die Bank unentschuldbar versagt, als sie es versäumte, Zahlungen über Millionen Dollar in verdächtigen Aktivitäten zu bemerken oder zu verhindern.“

Der 63-jährige Epstein hatte sich im vergangenen Jahr laut US-Behörden in einem Gefängnis in Manhattan das Leben genommen, nachdem er wegen erneuter Vorwürfe des Kindesmissbrauchs festgenommen worden war. Bereits 2008 hatte sich der Hedgefonds-Manager wegen der erzwungenen Prostitution einer Minderjährigen schuldig bekannt und erhielt dafür eine 18-monatige Haftstrafe.

Die New Yorker Behörde gab an, die Strafe gegen die Deutsche Bank sei die erste gegen ein Geldhaus wegen ihrer Beziehungen zu Epstein. Auch andere Institute sind deswegen ins Visier der Behörden geraten.


Epstein soll Mädchen und junge Frauen sexuell missbraucht haben

Epstein hatte Luxus-Wohnsitze in Palm Beach und New York sowie Verbindungen in die höchsten Kreise – bis hin zu Ex-Präsident Bill Clinton, Prinz Andrew und dem heutigen US-Präsidenten Donald Trump. Seit den ersten öffentlich bekannten Vorwürfen gegen Epstein sind mehr als zehn Jahre vergangen. 2007 wurde ihm zur Last gelegt, Dutzende minderjährige Mädchen belästigt zu haben. Er soll sie für „Massagen” in seine Villa in Palm Beach gerufen und sie dazu aufgefordert haben, sich dabei auszuziehen. In manchen Fällen soll es auch zu sexuellem Missbrauch gekommen sein.

Langjährige Vertraute des US-Millionärs im Gefängnis

Schwerwiegende Vorwürfe im Fall Epstein gibt es auch gegen die Ex-Freundin des Sexualstraftäters Ghislaine Maxwell. Die am vergangenen Donnerstag vom FBI verhaftete „Zuhälterin“ Epsteins soll Mädchen für den US-Millionär rekrutiert haben und sich selber beim Sex mit Minderjährigen gefilmt haben. Am Freitag soll sie erstmals einem Gericht vorgeführt werden. Der Britin drohen bis zu 35 Jahre Haft in den USA. Die Gefängnisbehörden bestätigten am Montag, sie sei in ein New Yorker Gefängnis verlegt worden.

jeg/mt/rtr

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