2025-07-29

Otfried Weise: MANIFEST DER ZEITLOSEN VIELHEIT


Für Menschen, die gleichzeitig suchen und finden

1. Du bist. Und du bist nicht.
Beides ist wahr. Wähle nicht – erlaube.
Die Welt entsteht nicht aus Eindeutigkeit, sondern aus dem Spiel der Schwingungen.

2. Es gibt keinen Anfang, nur Öffnungen.
Was du für Geburt hältst, ist eine Falte im Gewebe.
Was du für Tod hältst, ist eine weitere Falte.
Der Stoff bleibt. Vielleicht bist du der Stoff. Vielleicht bist du der Weber. Vielleicht beides.

3. Wahrheit ist nicht eine Linie, sondern ein Feld.
Du kannst darauf stehen. Du kannst darin schwimmen.
Manchmal trägt es dich, manchmal versinkst du.
Es ändert sich nicht, und doch ändert es alles.

4. Zeit ist nicht die Bewegung der Zeiger, sondern das Pulsieren deiner Wahrnehmung.
Wenn du innehältst, hält die Spirale nicht an.
Sie tanzt in dir weiter, bis du selbst zum Tanz wirst.

5. Entscheidungen sind keine Schnitte, sondern Überlappungen.
Du wählst – und alles Gewählte bleibt.
Du lebst im Universum deiner Wahl, aber die anderen Universen atmen dennoch durch deine Haut.

6. Liebe ist kein Gefühl und auch eine Art Gefühl.
Manchmal fließt sie wie ein Strom, manchmal ruht sie wie ein Berg.
Vielleicht bist du der Strom. Vielleicht bist du das Ufer. Vielleicht bist du der Blick, der beides sieht oder etwas anderes.

7. Die Grenzen zwischen dir und den Anderen sind Lichter, die flackern.
Heute bist du DU. Morgen bist du der, den du ansiehst.
Vielleicht bist du jetzt schon beide, während du dies liest. Im Grunde genommen gibt es keine anderen. Du bist es immer selbst.

8. Stille ist kein Mangel an Klang, sondern das unendliche Summen des Ganzen.
Wenn du lauscht, hörst du nicht nichts.
Du hörst das Lied, das alles trägt –
oder das Nichts, das wie ein Lied klingt.

9. Vertrauen ist nicht Wissen. Vertrauen ist ein Tor ohne Scharniere.
Du gehst hindurch – oder das Tor geht durch dich hindurch.
Beides ist wahr.

10. Nichts ist abgeschlossen. Auch diese Botschaft nicht.
Vielleicht ist es ein Kreis. Vielleicht ist es ein Netz.
Vielleicht ist es nur ein Atemzug, den du gleich loslässt –
und der dennoch ewig weiterströmt.

Diese Botschaft widerspricht sich scheinbar und bleibt trotzdem wahr.

Sie ist nicht dazu gedacht, dich zu beruhigen, sondern dich ins Schweben zu bringen – zwischen Gewissheit und Nichtwissen.

Quelle: Otfried Weise

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