2019-10-18

Heike Kühnemund: Immer noch so intensive Wellen


Seit Tagen fluten sie uns nun, diese intensiven Wellen. Gestern fühlte ich mich da so mittendrin wieder mehr als verloren, meinte mein menschliches Ich doch, wir sollten das schöne Herbstwetter nutzen und raus gehen. Doch es ging nicht!

Mich übermannte eine Welle der Müdigkeit, die mich Mittags aufs Sofa zwang und dort über Stunden fest hielt. Aus heutiger Sicht sehe ich den Grund … doch gestern war mir alles andere als danach, nur hier herum zu liegen. Seit Tagen wurde mein Rhythmus durcheinander gebracht und gefühlt ewig war ich nicht mehr in der Natur.

Nun es galt, auch das anzunehmen und mich hinzugeben. Denn die Welle war stark. Sie spülte viel durch und kam in verschiedenen Sequenzen. Mal schüttelte es mich und die Tränen liefen, dann zog es mich fort und ich wurde von so viel Liebe geflutet. Ich sah, wie mich die Engel an die Hand nahmen (rechts und links) und wir zusammen irgendwohin gingen, obwohl, so richtig sehen konnte ich nichts, sie hatten mir die Augen verbunden. Als sie dann das Tuch entfernten, blickte ich mir selbst ins Gesicht. Dieses andere „Ich“ war allerdings viel klarer und zeigte sich irgendwie stärker. Mir war sofort klar, dass es darum ging, dass ich jetzt mein Inneres noch mehr klären darf bzw. sich das gerade mit diesen Wellen klärt.

Was genau sich dadurch ändert, erfahre ich jetzt gerade. Es ist gigantisch, enorm! Es ist, als würde ich mich fragen, was habe ich eigentlich die ganze Zeit gemacht, wenn immer noch so hohe Mauern und Begrenzungen das abschotten, was ich im wahren Inneren bin?

Natürlich meine ich diese Frage mehr rhetorisch, ich weiß einfach, was ich die ganze Zeit gelöst, geheilt und integriert habe. Und doch, meine wichtigste Frage heute ist: „Kenne ich meinen wahren Traum überhaupt und wenn ja, wo war dieser bisher verborgen?“

Ich merke nämlich, dass ich mein Leben gerade so aufgebaut habe, dass ich genau das Gegenteil dessen habe, was ich eigentlich will. Vielleicht ist es ja der Sinn des Ganzen, um dies zu erkennen? Vielleicht muss es erst weh tun, damit sichtbar wird, was mich wirklich so richtig nährt??? Vielleicht braucht es genau diese Schritte, damit ich bereit bin, die ziemlich fest stehende Mauer abzureißen?

Für den Moment schaue ich mehr oder weniger erstaunt und lasse erst einmal zu, was sich mir zeigt. Ich spüre aber schon, es braucht noch mal mehr Vertrauen und eine riesen Portion Mut, mich wirklich auf den Weg zu machen. Obwohl mir Mut so nie gefehlt hat, „sehe“ ich, was durch all die Begrenzungen von mir selbst, der Gesellschaft, der Familie und den Ahnen bisher ganz tief in mir verborgen war. Ich sehe, dass ich diesen Weg jetzt gehen darf, wenn ich mir selbst vertraue, zu meinem Herzen stehe und dem Fluss folge. Es kann leicht gehen, weil ich im Inneren dieses Wissen erfahre, sehe, wie es sich mehr und mehr entfaltet, wie sich die Mauer wie von selbst abbaut und wie ich staune, ja einfach nur staune …

Und dann haben auch diese ständigen Fragen: „Darf ich das?“ „Wie soll das gehen?“ … keine Kraft mehr, mich von irgendwas abzuhalten. Ich stelle auch erstaunt fest, dass ich vor einem Jahr schon einmal an einem ähnlichen Punkt war, doch wohl noch nicht frei genug dafür. Doch jetzt, durch diese intensiven Wellen, durch das Reinigen, das alles loslöst, alles frei legt, durchspült und bis in die kleinste Zelle gelangt, ist es möglich, zu erkennen, mich zu erinnern und diesem Prozeß hinzugeben.

Im Moment erfahre ich diesen so, als ob ich Jemandem zuschaue, doch ich selbst bin es, die hier „ganz neu aufgestellt“ wird, die sich darin übt, jeden Moment neu zu vertrauen, egal was gerade ist und die sich dem Jetzt-Moment, dem Fluss hingibt, immer mehr.

Alles ist noch so neu, so anders … doch all das kommt aus meinem Herzen und berührt zutiefst …

Und so darf jetzt etwas neues wachsen, darf sich mehr und mehr zeigen, erblühen und sich für mich öffnen … so dass ich nur noch den leuchtenden Spuren zu folgen brauche … Kann es so einfach sein?

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