2020-01-28

Dieser Inder hat alleine ein 550 Hektar großen Wald gepflanzt, um Menschen und Tiere zu retten


Jährlich werden rund 15 Milliarden Bäume gefällt. Auch Konzerne, die ohnehin als Umweltsünder gelten, wie General Mills, IKEA, Johnson & Johnson, Kellogg, L’Oréal, Mars, Nestlé, PepsiCo, Procter & Gamble und Unilever, zerstörten laut einer Analyse in nur einem Jahrzehnt 50 Millionen Hektar Wald. Überall auf der Welt nimmt die Entwaldung zu.

Doch es gibt auch Menschen, wie Jadev Payeng- the forest Man of India, die das angeblich Unmögliche möglich machen. Er hat in seiner Heimat einen riesigen Wald gepflanzt. Jadav pflanzte Setzlinge und Samen entlang einer trockenen Sandbank am Brahmaputra in Assam und schuf einen Wald, der heute auf der Insel Majuli in der Nähe von Jorhat 550 Hektar groß ist. Der Wald beherbergt sogar mehrere Nashörner und eine Herde Elefanten.

Jadev Payengs Geschichte begann vor etwa 40 Jahren, als er bei den Dorfältesten um Erlaubnis fragte, ob er Bäume pflanzen darf. Es ist eine Liebesgeschichte zwischen Jadav Payeng und dem Wald, den er im Alleingang auf einem kargen Land in Assam geschaffen hat.


Dieser Inder hat alleine ein 550 Hektar großen Wald gepflanzt, um seine Heimat zu retten.

Majuli ist die größte Flussinsel der Welt und befindet sich im Bundesstaat Assam im Nordosten Indiens. Auf der im Brahmaputra gelegenen Insel leben etwa 140.000 Einwohner. Es war 1979 als die Majuli, wegen dem Monsun überflutetet wurde. Nachdem sich das Wasser zurückgezogen hatte, sah der Teenager Jadav laut The Hindu etwas, das sein Leben verändern sollte. „Ich habe Hunderte Schlangen gesehen, die während der Fluten angespült wurden und tot auf der Sandbank in der Hitze lagen. Heute sind es Schlangen, morgen sind es vielleicht Menschen“, dachte Jadav.

„Ich habe die Stammesangehörigen in einem nahe gelegenen Dorf gefragt, was ich tun könne, und sie haben mir geraten, Bäume zu pflanzen, insbesondere Bambus, da dieser harten Bedingungen standhalten kann“, erinnert sich der 60-Jährige. „Sie gaben mir 25 Setzlinge und ein paar Samen. Es war sehr schwierig, dass aus den Samen kleine Setzlinge wurden, aber ich gab nicht auf und sammelte noch mehr Samen und pflanzte weiter. Tag für Tag.“

„Als ich ein kleiner Junge war, schaute ein Mann auf meine Handfläche, um daraus zu lesen“, erzählte Jadav Payeng. „Er sagte, dass mein Leben den Lauf der Natur nehmen wird. Es mag sein, dass man aus der Hand lesen kann oder nicht, aber die Prophezeiung hat sich bewahrheitet“.

„Ich habe aufgehört, zur Schule zu gehen“, sagt Jadav über die 1970er Jahre. Es war eine praktische Entscheidung. Denn er war besessen von seiner Vision und dachte an nichts anderes. Die Ehe kam auch spät. „Ich war 42, als ich heiratete“, sagt er. „Ich dachte daran, mich erst spät niederzulassen.“ Er hat zwei Söhne und eine Tochter und lebt davon, Milch von seinen Kühen und Büffeln zu verkaufen, die in seinem Wald weiden. Er hat sogar mehrere Kühe an Tiger verloren, doch das stört ihn nicht weiter, denn in seinem Wald fühlen sich mittlerweile auch vier Königstiger heimisch. „Sie sehen das Vieh als Nahrung,“ erzählt Jadav, der aus der Stammesgemeinschaft der Mishing stammt.

„Ich pflanze im April, Mai und Juni, damit die Setzlinge und Samen vom Regen profitieren können,“ erklärte er in Coimbatore, einer Stadt im südindischen Bundesstaat Tamil Nadu, um eine Aufforstungsinitiative zu eröffnen. „In den restlichen neun Monaten sammle ich Samen aus dem Wald.“


Die Ausdehnung seines Waldes ist nicht mehr so ​​schwierig wie früher, da die Natur einen Großteil der Arbeit leistet. Aber es gibt eine Bedrohung, mit der Jadav jeden Tag zu tun hat: den Menschen.

Er weiß, dass Wilderer ein Auge auf seinen Wald und seine Bewohner haben, weshalb er jedes Mal, wenn er irgendwohin reisen muss, die örtlichen Forstbehörden auffordert, nach seinem Wald Ausschau zu halten.

Nachdem der in Jorhat lebende freiberufliche Journalist und Naturfotograf Jitu Kalita 2010 in der assamesischen Zeitung The Dainik Janambhumi über Jadav schrieb und auch zahlreiche Dokumentarfilme über ihn veröffentlichte, reisen Menschen aus der ganzen Welt zu the forest Man of India, um seinen Wald zu sehen, der von 120 Vogelarten besucht wird, darunter auch Zugvögel. und Elefanten, Nashörner und Tiger, die aus den Kaziranga-Nationalpark in Jadavs Wald kommen. Eine Herde von 50 bis 150 Elefanten bleibt fast drei Monate im Jahr im Wald . Einheimische nennen es „Mulai-Wald“; Mulai ist Jadavs Spitzname.

Erst im Sommer 2019 wurde der Kaziranga-Nationalparks aufgrund des Monsuns zu 90% überflutet, hier leben gefährdete Tierarten, darunter auch zwei Drittel der weltweit einhörnigen Nashörner.Siehe: Extremwetter in Asien – Tote, Dürre, Überschwemmungen, Erdrutsche, Monsun

Jadav hat eine einfache Lösung für das globale Problem des Abbaus der Waldflächen:

„Bringen Sie unseren Kindern bei, die Natur zu lieben. Der Rest wird von alleine passieren“, sagt er. Obwohl er um die Sicherheit seines Waldes fürchtet, weiß er, dass der Wald überleben wird. Die Bäume, an denen er jeden Tag vorbeigeht, sprechen mit ihm. „Sie rufen mich und sagen: Komm, komm, jetzt! genug davon, in der Sonne zu laufen. Setze dich in unseren Schatten und ruhe dich ein bisschen aus “, erzählt Jadav.

Jadav erhielt mehrere Auszeichnungen und der Dokumentarfilm „Forest Man“, der vom Kanadier William Douglas McMaster gedreht wurde, erhielt auf den Internationalen Filmfestspielen von Cannes im Jahr 2014 den Preis als bester Dokumentarfilm.

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