Den aktuellen Zahlen zufolge hat die Berggorillapopulation in Ruanda, Uganda und Kongo über sechs Jahre hinweg um mehr als ein Viertel zugenommen.
Die Zahl der freilebenden Berggorillas ist auf mehr als tausend gestiegen. Der Bestand der vom Aussterben bedrohten Tiere habe sich in den vergangenen drei Jahrzehnten trotz Wilderei, der Verschlechterung des Lebensraums und Bürgerkrieg damit mehr als verdoppelt, erklärte das Max-Planck-Institut für evolutionäre Anthropologie in Leipzig am Donnerstag. Die Experten sprachen von einer „der seltenen Erfolgsgeschichten im Naturschutz“.
Die Zählung war ein Gemeinschaftsprojekt der Naturschutzbehörden von Ruanda, Uganda und der Demokratischen Republik Kongo, wo Berggorillas leben, sowie mehrerer nicht staatlicher Naturschutzorganisationen und des Max-Planck-Instituts.
In der Region um die Virunga-Vulkane im Grenzgebiet zwischen den drei afrikanischen Ländern leben der jüngsten Zählung zufolge mindestens 604 Berggorillas. Zusammen mit den 400 Tieren der einzigen anderen Population, die im Bwindi Impenetrable National Park in Uganda lebt, steigt die Gesamtzahl damit auf mehr als tausend Tiere.
Bei der letzten Zählung im Jahr 2010 wurde der Bestand im Virunga-Vulkan-Gebiet noch auf mindestens 480 Tiere geschätzt. Mitte der 80er Jahre umfasste die Population nur etwa 250 Tiere.
Den aktuellen Zahlen zufolge hat die Berggorillapopulation in dem Gebiet über sechs Jahre hinweg um mehr als ein Viertel (26 Prozent) zugenommen. Forscher führen dies teilweise auf verbesserte Zählmethoden zurück, aber auch auf ein tatsächliches Anwachsen der Population. Die nun registrierten 604 Gorillas gehörten 41 verschiedenen Gruppen an. Bei 14 Tieren handelt es sich um einzelne Männchen.
Auf der Suche nach Spuren und Nestern von Gorillas durchstreiften Feldforschungsteams das insgesamt 440 Quadratkilometer große Gebiet um die Virunga-Vulkane und legten dabei mehr als 2000 Kilometer zurück. Die genetischen Analysen von etwa 1100 Kotproben dauerten mehr als anderthalb Jahre.
Der Anstieg sei ein Beispiel für die engagierten Bemühungen der Regierungen vor Ort und insbesondere für die harte Arbeit des Parkpersonals, diese vom Aussterben bedrohten Menschenaffen zu schützen, erklärte die Leipziger Max-Planck-Forscherin Martha Robbins. Dies zeige, „dass aufwändige Schutzbemühungen, einschließlich Tourismus, Veterinärarbeit und Gemeinschaftsprojekten, tatsächlich einen positiven Einfluss auf das Überleben unserer nächsten lebenden Verwandten haben können“. (afp)
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