Im Februar 2019 beobachteten Kameras des Transiting Exoplanet Survey Satellite (Tess) der Nasa den Stern. Dabei stießen sie auf die Existenz eines Exoplaneten, der auf seiner Umlaufbahn den Stern teilweise bedeckt und dadurch dessen Licht abschwächt.
Dieser GJ 357 b genannte Planet ist etwa 22 Prozent größer als die Erde und umkreist seinen Stern elfmal näher als der sonnennächste Planet Merkur unser Zentralgestirn. Die Temperatur auf GJ 357 b wird auf 250 Grad Celsius geschätzt.
„Heiße Erde“
„Wir bezeichnen GJ 357 b als sogenannte heiße Erde“, erklärte Stefan Dreizler vom Institut für Astrophysik der Universität Göttingen. „Obwohl der Planet kein Leben beherbergen kann, ist er ein wichtiger Meilenstein in der Erforschung erdähnlicher Planeten.“
Die Existenz von GJ 357 b konnte das internationale Forscherteam unter der Leitung des Instituts für Astrophysik der Kanarischen Inseln auf Teneriffa nun bestätigen – mit Hilfe von bodengestützten Daten, aufgenommen seit 1998 an der Europäischen Südsternwarte und am Campanas-Observatorium in Chile sowie am Keck-Observatorium in Hawaii und am Calar Alto-Observatorium in Spanien.
Überraschenderweise stießen die Wissenschaftler dabei auf zwei weitere Exoplaneten, welche die Bezeichnungen GJ 357 c und GJ 357 d erhielten. GJ 357 d ist den Forschern zufolge weit genug von seinem Stern entfernt, um womöglich bewohnbar zu sein. Der Planet hat eine Masse von mindestens dem 6,1-Fachen der Erde und umkreist seinen Stern alle 55,7 Tage in einem Abstand von etwa 20 Prozent der Entfernung zwischen Erde und Sonne.
Größe und Zusammensetzung des Exoplaneten sind zwar unbekannt, aber eine felsige Welt mit entsprechender Masse würde sich zwischen der ein- und zweifachen Größe der Erde bewegen, wie die Universität Göttingen weiter mitteilte. Mit einer geschätzten Temperatur von minus 53 Grad Celsius wirkt der Planet auf den ersten Blick eher eisig als bewohnbar – doch er befindet sich noch am äußeren Rand der bewohnbaren Zone seines Sterns.
Von seinem Zentralgestirn erhält GJ 357 d den Forschern zufolge etwa die gleiche Menge an Energie wie der Mars von der Sonne. „Wenn der Planet eine dichte Atmosphäre hat, die in zukünftigen Studien bestimmt werden muss, könnte er genügend Wärme einfangen, um den Planeten zu erwärmen und flüssiges Wasser auf seiner Oberfläche zuzulassen“, schreiben die Wissenschaftler. (afp)
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