2019-07-21

Heike Kühnemund: In die Stille eintauchen


Gestern Abend kam der ersehnte Regen. Es donnerte auch etwas, doch nicht wirklich doll. Die Erde, all die Pflanzen haben das Wasser in sich aufgesaugt. Heute morgen war die Welt wie in einem leichten Dunst, der von der Erde nach oben stieg. Es roch frisch, war angenehm kühl. Deshalb bin ich zeitig los und mit dem Fahrrad durch den Wald gefahren. Dort war es still. Nur Tropfgeräusche waren zu hören. Und es roch hier nach feuchter Erde, ich liebe diesen Geruch. Hier konnte ich voll in diese Stille eintauchen, allein, nur ein paar Vögel kamen nach und nach dazu …

Es ist so wichtig, sich gerade jetzt solche Auszeiten zu nehmen und zu sein. Es ist wichtig, weil unser System so viel zu bewältigen hat und all das, was in den letzten Wochen auf uns „herab donnerte“, irgendwie verankert und integriert werden muss. Und es wird ähnlich weiter gehen. Die nächste Hitzewelle kündigt sich an, was bedeutet, auch hier geht es nur langsam weiter, mit vielen Pausen und sehr viel Achtsamkeit für sich selbst. Immer wieder schauen, was wirklich getan werden muss und lieber etwas nicht ganz so wichtiges sein lassen. Die Zeit, wo wir wieder mehr in Aktion treten, kommt. Sehr bald.

Diese Momente – oder auch Zeitfenster – lassen uns nämlich den Raum, um neu zu fühlen. Hier können wir erkennen, was bisher war und was sich verändert hat. Hier können neue Impulse herein kommen (und diese sind echt anders, ihr werdet staunen ), hier ist es möglich, sich selbst in einer wahren Tiefe wahrzunehmen. Da dieses Jahr ja sowieso so anders ist als alles bisher, macht es ja auch nichts, wenn wir anders reagieren, was anderes tun oder uns einfach hingeben und mitfließen. Das Hingeben ist das Beste, was man gerade tun kann, denn dann tritt die Führung hervor und zeigt, wohin der Weg führt.

Weißt du es schon? Kannst du sehen, wo du deinen nächsten Schritt setzt oder ist es eher noch der „Vorbereitungsraum“, in dem du dich befindest?

Alles ist richtig, denn wir sind so verschieden. Alles darf sein. Gib dir die Zeit und den Raum, genieße was ist oder tritt in die Veränderung ein, auch wenn diese dir Angst macht oder du die damit einhergehende Unordnung gerade gar nicht brauchen kannst. Doch diese vermeintliche Unordnung hat auch einen Sinn, du kannst schauen, was dich jetzt noch weiter begleiten soll oder was du weiter geben magst. Du kannst auch schauen, wer dich weiterhin nährt bzw. mit wem du dich wohl fühlst und bei wem du nur gibst und dies nicht mehr magst. Du kannst aber auch alles als Bewegung sehen, die Bewegung des Lebens und den Fluss, in dem du mit schwimmst. Dass dieser nicht still steht, ist dir sicher klar. Also nimm sie an, die Veränderung und lebe das, was jetzt gelebt werden will, ja lebe dich!

(Diese Worte könnten jetzt auch nur für mich selbst sein, befinde ich mich doch gerade in genau dieser Situation, doch ich sagte es schon, alles ist dieses Mal anders)

Heute nun bin ich in der Stille, fühle, was ist, nehme auf, was sich zeigt und erahne, wo es hingehen könnte. Erste Impulse kommen herein, lassen mich staunen und tiefer gehen. Ich frage mich, ob diese wirklich lebbar sind und merke, ein wenig will mein Verstand da mitmischen, doch so viel ist einfach nicht mehr „zu verstehen“, es geht mehr und mehr ums Fühlen und „mit dem Herzen sehen“. Das übe ich gerade und erkenne, dass das ganz leicht sein kann. Denn das „Leuchten“ dahinter sehe ich immer deutlicher und ein „ja“ zeigt sich mir auch schneller. Und auch hierbei hilft die Stille, weg vom Geplapper des Außens, hier in meinem Raum. Hie rkann ich zuhören, aufnehmen, wahrnehmen, erkennen und wachsen lassen. Hier kann ich mich fühlen, wissen und mich erinnern …

Ich wünsche dir Momente der Stille, des Ankommens und der Hingabe. Möge sich dein Weg vor dir entfalten und du dich vom Fluss des Lebens und der Veränderung tragen lassen ♥

Ich würde mich sehr freuen, wenn du meine Blogarbeit mit einer Spende unterstützt. Vielen Dank ♥

Auch meine Bilder stehen weiterhin zum Verkauf … 

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