2019-07-24

Heike Kühnemund: Nimm leise Abschied


Das waren heute morgen die ersten Worte, die mir zur aktuellen Energie in den Sinn kamen. Abschiednehmen, sehen, dass das, was war, jetzt endgültig ein Ende findet. Wehmütig schauen und doch gleichzeitig erkennen, dass eben jeder Abschied auch einen Neubeginn beinhaltet.

Es ist nur ein leises Flüstern in mir, ein sanfter Hauch, der mir diese Abschiedsgedanken zuweht. Und doch ist genau das heute, am letzten Tag dieser Mayawelle, passend und wichtig. So nehme ich diesen Hauch, dieses sanfte Flüstern in mein Herz, winke dem zu, was schon längst gegangen ist und drehe mich um. Ich richte meine Blick nach vorn, dorthin, wo es nun weiter geht. Ich schau auf und merke, wie sich mein Kopf automatisch etwas mehr nach oben dreht bzw. aufrichtet, so dass ich nicht mehr auf den Boden vor mir schaue, sondern stolz und aufrecht gehe. Dieses Blid zeigt sich mir gerade, während meine Worte fließen. Es ist symbolisch und zeigt klar, was ich derzeit fühle.

Es geht darum, die innere Stärke nach außen zu bringen. Denn sie ist sehr fühlbar. Es geht aber auch darum, das flüsternde Herz mit dem laut sprechenden Herz zu vereinen und beiden zuzuhören. Die Stimmen im Inneren werden nämlich immer lauter, immer klarer und deutlicher. Das macht es mir leichter, zu erkennen und dementsprechend zu handeln. Ich merke das im Alltag daran, dass ich offener anderen gegenüber auftrete, dass ich ausspreche, was mir wichtig ist, dass ich für mich einstehe und nicht aufgebe, wenn etwas nicht gleich funktioniert. Ich spüre, dass meine innere Kraft zurück kommt und dass ich freier bin, all das zu sein, was ich bin.

Das sind einfach so tolle Geschenke, die mich stärken und die mir zeigen, all die Jahre waren nicht umsonst. All mein Vertrauen in meinen Weg hat mich hierher getragen. Es ist eine Art Meilenstein, den ich da gerade wahrnehme. Gleichzeitig zu den leisen Abschiedsgedanken schwingen schon neue, pulsierende Dinge in mir. Ich nehme wahr, dass sich etwas erneuern will und ahne, dass dies schon im großen Feld schwingt. Neubeginn, Neugeburt (Neumond gefühlt nicht mehr weit … am 1. August), ein neuer Zyklus, ein besonderer Zyklus. Dieser gibt mir und uns allen die Chance, unser Menschsein hier auf Erden neu zu definieren, neu zu leben, uns neu zu zeigen. Wir haben die Möglichkeit, uns für all das einzusetzen, was uns im Herzen wichtig erscheint und können jetzt endlich auf so viel mehr zugreifen, was in uns so lange verborgen war.

Es ist eine Zeit der großen, der ganz großen Umbrüche, in der kaum jemand verschont bleiben wird. Doch es ist auch eine Zeit der Ernte, denn die „Arbeit“ der letzten Jahre zahlt sich aus. Auch wenn dies manchmal ganz anders aussieht, als es in unseren geheimsten Wünschen war, es kommt darauf an, zu fühlen, was ist. Nicht das Bild des Außen allein zu betrachten, sondern dem Leuchten im Inneren zu folgen. Und das spricht eine deutliche Sprache und zeigt unmissverständlich auf, wohin die Reise geht.

Und so genieße ich diese Sommertage, lasse mich in die Schwingung des Jetzt, des erblühenden Jetzt, des allumfassenden Neubeginns hinein fallen und folge meinem Herzen. Derzeit trägt es mich zu den schönen Dingen, aber auch ins kühle Nass oder dorthin, wo magische Wellen schwingen … wie heute morgen in meinem Garten.

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