2022-08-19

EXKLUSIV: UFO-Historiker veröffentlicht „Englands bestes UFO-Foto“



Ein Original-Abzug des besten Fotos der Fotoreihe des Calvine-Vorfalls im August 1990. (Klicken Sie auf die Bildmitte, um zu einer vergrößerten Darstellung zu gelangen.) Copyright: Sheffield Hallam University/Craig Lindsay (used with permission)

Sheffield (Großbritannien) – Die sogenannte Calvine-UFO-Sichtung gilt als eines der am besten gehüteten UFO-Geheimnisse des britischen Verteidigungsministeriums – wurde die weitere Sperrung der dazugehörige Akte des britischen UFO-Büros und damit auch die dazugehörenden Fotos doch erst kürzlich bis 2076 bestätigt. Gänzlich unerwartet hat der britische Historiker Dr. David Clarke soeben das Calvine-Foto und weitere Details des Vorfalls in einem Artikel veröffentlicht. Lesen Sie die deutschsprachige Übersetzung exklusiv bei Grenzwissenschaft-Aktuell.de (GreWi).

– Bei dem folgenden Text handelt es sich um eine Übersetzung eines Artikels von Dr. David Clarke, der am 12. August 2022 unter dem Originaltitel The Calvine UFO photograph – revealed“ auf Clarkes Webseite www. drdavidclarke.co.uk erstmals erschien. Die „Hintergründe“ sind Zitat-Auszüge aus Clarkes aktuellem Artikel für die „Daily Mail“. Die Übersetzung durch Grenzwissenschaft-Aktuell.de (GreWi) wurde mit Genehmigung von Dr. David Clarke erstellt. Bei den Aussagen und Schlussfolgerungen handelt es sich um Ansichten und Meinungen des Autors, die nicht mit denen von GreWi übereinstimmen müssen.

Nachdem ich 30 Jahre lang in der Welt der UFOlogie eingetaucht bin, wurde ich angesichts Hunderter wenig überzeugender UFO-Fotos und -Filme zum Zyniker. Bei den meisten dieser Aufnahmen handelt es sich um unscharfe, grobkörnige und unfokussierte Schnappschüsse von Dingen, bei denen es sich gut und gerne auch um Frisbees, Straßenlaternen und Möwen handeln könnte.

Als mir aber der ehemalige RAF-Offizier Craig Lindsay den einzigen, heute noch vorhandenen Abzug eines der Calvine-Fotos zeigte, die er mehr als drei Jahrzehnte persönlich aufbewahrt hatte, wusste ich, dass ich hier etwas Außergewöhnliches vor mir hatte.

Lesen Sie auch Clarkes Hintergrund-Artikel: Case Files: Calvine UFO photographs und den ausführlichen Artikel auf UAP Media UK

Meine Suche nach der Wahrheit hinter diesem Foto begann 2009 als ich die Veröffentlichung von Tausenden einst geheimer UFO-Akten des MoD über die National Archives kuratierte.


Eine dieser Akten beinhaltete eine sehr schlechte Schwarz-weiß-Kopie, die aussah wie die Zeichnung eines UFO neben einem Harrier-Jet, die aber von Foto-Experten der Royal Air Force (RAF) aus den 1990-er Jahren stammte (s. Abb. l.).

Es gab dazu auf ein Briefing, das für den Verteidigungsminister der damaligen Regierung unter Margaret Thatcher für den Fall vorbereitet worden war, dass man Fragen der Presse beantworten müsste, sollte die Geschichte an die Öffentlichkeit gelangen.

Allerdings kam es nie so weit und die Akte selbst offenbarte keine weiteren Informationen über das Foto noch über den Mann, der es aufgenommen hatte.

Als investigativer Journalist war für mich ein Rätsel, das viel zu spannend war, um es zu ignorieren. Damals konnte ich aber noch nicht ahnen, dass die Sache schon sehr schnell zu einer der längsten und ebenso frustrierendsten Untersuchungen werden sollte, die ich jemals angestellt hatte.

Hintergrund
Am 4. August 1990 arbeiteten zwei Männer als Köche in einem Hotel in Pitlochry, einem malerischen Städtchen in den Highlands von Perthshire, gerade außerhalb des Cairngorms National Park in Schottland.

Nach einem langen Arbeitstag in der Küche fuhren die beiden Männer gegen 21 Uhr entlang der A9 in Richtung des knapp 13 Meilen entfernt gelegenen Calvine, um hier einen Spaziergang durch die Hügel zu machen.


Der Umschlag, in dem der „Daily Record“ die Calvine-Fotos 1990 an die Royal Air Force schickte. (Klicken Sie auf die Bildmitte, um zu einer vergrößerten Darstellung zu gelangen.)
Copyright David Clarke 2022

Sie waren noch nicht weit gekommen, als sie ein großes, diamantförmiges und geschätzte 30 Meter langes Objekt sahen, das still am Himmel entlang flog. Erschrocken versteckten sie sich zunächst im Gebüsch und schauten nach oben.

Einige Minuten später hörten sie ohrenbetäubende Schreien eines Kampfjets, der Richtung Norden flog: 1990 waren auf der Royal Air Force Basis Leuchars in Fife zwei Tornado-Geschwader stationiert, die 24-Stunden lang für den Fall eines russischen Eindringens in den Luftraum in Bereitschaft standen.

Der Kampfjet kam zurück und umkreise das “Ding”, bevor er seinen ursprünglichen Kurs fortsetzte – ganz so, als habe der auch Pilot das Objekt gesehen und sei zurückgekommen, um es sich näher anzusehen.

Schlussendlich zückten die beiden Männer ihre Kamera und machten aus ihrem Versteck heraus insgesamt sechs Fotos. Kurz darauf schoss das Objekt vertikal nach oben in den Himmel davon.

Davon überzeugt, dass sie gerade ein UFO gesehen hatten, brachten die beiden Ihre Fotos zur Zeitung „Daily Record“, einer von Schottlands führenden Tageszeitungen. Allerdings wurde die Geschichte nie gedruckt und die Zeitung reichte die Aufnahmen an das Ministry of Defense (MoD), das britische Verteidigungsministerium, weiter.

Daraufhin verschwanden die Fotos einfach – gemeinsam mit den beiden jungen Köchen.


Im Sommer 2021 veröffentlichte ich dann die Ergebnisse meiner Untersuchungen in meinem Update zum Calivine Case file“

Aber selbst heute, ein Jahr später und mit einem der Originale der verschollenen Fotos vor mir, bleiben viele Fragen weiterhin unbeantwortet. Wo auch immer ich nach Antworten gesucht habe, stieß ich immer wieder auch MoD-Insider, die meine Nachforschungen blockierten. So weigerten sich sowohl das MoD als auch die National Archives die Zensurbalken über den Namen des Fotografen in der Calvine-Akte zu entfernen und behaupteten, dies würde den Persönlichkeitsrechten und dem Datenschutz wiedersprechen (…GreWi berichtete)

Tatsächlich hatte dieser Mann aber schon damals, 1990, seine Negative und persönliche Daten einer von Schottlands meistverkauften Klatsch-Zeitungen übergeben – er war damals also nicht gerade öffentlichkeitsscheu.

Umso erstaunlicher war für mich, dass sich beim „The Daily Record“ niemand mehr an diese Geschichte erinnern wollte oder erklären könnte, was aus den Negativen geworden ist, die bis heute verschollen sind.

Auch das Klinkenputzen an den Türen in Pitlochry, dem Calvine nächstgelegenen touristischen Städtchen und dem Tor in die schottischen Highlands, brachte keine Ergebnisse. Anfragen an die Hotels, von denen ich wusste, dass die beiden damals noch jungen Zeugen hier als Köche gearbeitet hatten, führten mich ebenfalls nicht weiter. Niemand erinnerte sich an die Geschichte oder hatte auch nur Gerüchte darüber gehört.

Wurde die ursprüngliche Geschichte also durch eine sogenannte D-Notice unterdrückt, mit der die britische Regierung Medienberichte über Angelegenheiten der nationalen Sicherheit zurückhalten und unterdrücken kann?

Während das vielleicht wie eine Story aus der TV-Serie „Akte X“ klingen mag, offenbarten die Recherchen des UFO-Forschers Matthew Illsley, dass der damalige Herausgeber des „Daily Record„, der mittlerweile verstorbene Andell Lairs, tatsächlich ein Mitglied des D-Notice-Komitees beim MoD war,

War alles das also nur ein Zufall? Und gibt es eine Verbindung zwischen dem Datum dieser Sichtung und der Invasion von Kuwait durch die irakischen Streitkräfte, die nur wenige Tage vor dem Calvine-Vorfall stattfand?

30 Jahre und viele investigative Sackgassen später, war es ein Glücksfall, der mir zu einem Telefonat mit Craig Lindsay verhalf. Wie sich zeigte, hatte er einen der ersten echten Abzüge des besten der Calvine-Fotos behalten.

Hintergrund
Lindsay war der erste Offizielle, der damals mit den beiden jungen Köchen gesprochen hatte.

Er willigte ein, sich mit mir zu unterhalten. Noch erstaunlicher war, dass ich herausfand, dass er damals gegen das Protokoll gehandelt hatte und einen Abzug einer der Aufnahmen an sich nahm, noch bevor die Anordnungen des Ministeriums eintrafen, das gesamte Dossier – inclusive der Negative zum MoD nach London zu schicken.



Der ehemalige RAF-Presseoffizier Craig Lindsay mit dem Abzug eines der Calvine-Fotos im Mai 2022. (Klicken Sie auf die Bildmitte, um zu einer vergrößerten Darstellung zu gelangen.)
Copyright: David Clarke 2022


Diesen Abzug hatte der seit 32 Jahren in seinem Schreibtisch verborgen – versteckt im Innern des Buches „Great Aircraft Of The World“. Als ich ihn schlussendlich ausfindig machen konnte, war er bereits 83 Jahre. Ich war sehr erleichtert, dass er immer noch in Schottland lebte.

„Ich habe mehr als 30 Jahre lang darauf gewartet, dass sich jemand bei mir in dieser Sache erkundigt. Sie sind der erste, der das tut”, so Lindsay. Laut seinen eigenen Worten handelte es sich entweder um einen ausgefeilten Schwindel, oder das Foto zeige “the real Thing”.

Doch wenn es sich um „the real thing“ handelt, so stellt sich die Frage, ob dieses Fluggerät von Menschen in einem geheimen Hangar gebaut wurde oder ob es tatsächlich von einem fremden Planeten stammen könnte?


Ausschnittsvergrößerung des UFO-Details des Calvine-Fotos.
Copyright: Sheffield Hallam University/Craig Lindsay (used with permission)


Der ehemalige Leiter des UFO-Büros am MoD und mittlerweile zivile UFO-Forscher Nick Pope bezeichnete die Calvine-Aufnahme einst als das “spektakulärste UFO-Foto, das jemals an das MoD geschickt wurde.”

Aber könnte es sich um einen ausgefeilten Schwindel handeln? Eine Expertenanalyse durch meinen Kollegen Andrew Robinson, einem Dozenten für Fotografie an der Sheffield Hallam University, kommt zu einer anderen Einschätzung: „Meine Schlussfolgerung ist die, dass sich das Objekt definitiv vor der Kamera befindet, dass es sich also nicht um eine nachträgliche Verfälschung des Fotos handelt und dass sich die Position des Objekts etwa auf halber Distanz zwischen dem Zaun im Vordergrund und dem Flugzeug im Hintergrund befindet.“

Könnte es sich also um einen Flugdrachen oder ein ferngesteuertes Modell handeln? „Ausgeschlossen ist das nicht, aber es müsste dann schon ein sehr großer Flugdrachen oder Modell von 20 bis 30 Metern Länge oder sogar mehr gewesen sein.“

Im Juni 2021 veröffentlichte das Pentagon seinen lange erwarteten Bericht über das, was sie heute UAPs, also unidentifizierte Phänomene im Luftraum, nennen.

Die neue UFO-Untersuchungseinheit des Pentagon listete darin fünf Kategorien auf, in die die meisten Sichtungen fallen: Eine dieser Kategorien beschreibt „klassifizierte Programme der US-Regierung“. Der Bericht sagt aber weiter, dass (die US-Untersucher) „nicht in der Lage waren, zu bestätigen, dass diese Systeme auch nur für eine der untersuchten UAP als Erklärung infrage kommen.“

Als ich mein letztes Update zum Calvine-Fall veröffentlicht hatte, schlussfolgerte ich noch, dass es sich um einen Schwindel handeln müsse. Jetzt aber bin ich davon überzeugt, dass das Calvine-UFO-Foto eines der von den USA klassifizierten „Black Budget Projekten“ zeigt.

Es gibt Hinweise dafür, dass die USA und womöglich auch die britische Regierung daran interessiert sind, „UFOs weiterhin fliegen zu lassen“, weil sie einen willkommenen Deckmantel für geheime militärische Aktivitäten darstellen.

In diesem Fall wäre dieser Deckmantel aber von zwei jungen Männern – den Fotografen der Calvine-Fotos – weggeweht worden, die einfach nur zur falschen Zeit am falschen Ort waren.

Das britische Verteidigungsministerium muss nun der Öffentlichkeit erklären, warum – wenn es doch so etwas wie UFOs angeblich gar nicht gibt – die Identitäten dieser Fotografen weitere 54 Jahre lang geheim gehhalten wollte.



David Clarke vermutet, dass es sich beim hier fotografierten Struan Point nahe Calvine in Perthshire um den Ort der Calvine-Sichtung von 1990 handelt. Noch heute sind der Zaun und die Bäume zu sehen. (Klicken Sie auf die Bildmitte, um zu einer vergrößerten Darstellung zu gelangen.)
Copyright: Giles Stevens 2022


Das MoD sollte dann auch erklären, was damals mit den Negativen und der dazugehörigen Akte passierte. Ansonsten befeuert man lediglich Verschwörungserzählungen, die behaupten, die Regierung verberge die Wahrheit über außerirdische Besucher.

Ich selbst bin weiterhin offen für die Möglichkeit, dass intelligentes Leben auch anderswo im Universum existiert. Aber ich bin noch nicht davon überzeugt, dass solches fremdes, intelligentes Leben die Erde bereits besucht hat.

Das Calvine-Foto ist meiner Meinung nach tatsächlich das beste bislang gemachte Foto eines unidentifizierten Flugobjekts. Doch wie schon Dr. J. Allen Hynek, der wissenschaftliche Berater des ehemaligen UFO-Untersuchungsprojekts der US Air Force, „Blue Book“ einmal fragte: „unidentifiziert für wen?“

Hinweis: Der hier gezeigte Originalabzug des Calvine-Fotos und die dazugehörigen Dokumente wurden im Juli 2022 meinem “Legend Archive” der Special Collections an der Sheffield Hallam University Library gespendet.

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