Rätselhafter "Repeller": In unserer kosmischen Nachbarschaft haben Astronomen erstmals eine aktiv abstoßend wirkende Region des Alls entdeckt. Sie drängt die Milchstraße und die Lokale Gruppe von sich weg und beeinflusst dabei ihre Bewegungen überraschend stark, wie die Forscher im Fachmagazin "Nature Astronomy" berichten. Das neuentdeckte Zentrum der Abstoßung wirkt demnach mindestens genauso stark wie die Anziehung durch den sogenannten Shapley Attraktor.
Warum, ist bisher offen.
Unsere Milchstraße ist Teil einer hierarchisch gegliederten Ansammlung von Galaxien und Galaxienhaufen. Dieser rund 520 Millionen Lichtjahre große Region ist Laniakea – unsere kosmische Heimat. In diesem Supercluster stehen unsere Milchstraße und ihre Lokale Gruppe nicht still, sondern sie bewegen sich: Sie rasen mit rund 630 Kilometern pro Sekunde – umgerechnet zwei Millionen Kilometer pro Stunde - durch das All.
Strömungskarte des lokalen Universums
Bisher galt als Ursache dieser Bewegung der Shapley Attraktor, eine schwerkraftreiche Zone in der Laniakea-Nachbarschaft, auf die sich die meisten Galaxien und Cluster zubewegen. Doch Yehuda Hoffman von der Hebräischen Universität Jerusalem und seine Kollegen haben nun noch eine weitere Auf unsere Milchstraße und ihre Nachbarn wirkende Kraft entdeckt.
Für ihre Studie hatte die Forscher die Bewegung von Galaxien in unserem Supercluster mit Hilfe von Aufnahmen verschiedener Teleskope, darunter des Hubble-Weltraumteleskops rekonstruiert. Auf Basis dieser Daten erstellten sie ein Strömungsfeld für unsere kosmische Umgebung – ein Modell, das die Bewegungslinien und Geschwindigkeiten der Objekte darstellt.
Zentrum der Abstoßung
Dabei zeigte sich Überraschendes: Die Bewegungslinien der Galaxien liefen nicht nur auf den Shapley Attraktor zu. Es gab auf der gegenüberliegenden Seite des Laniakea-Gebiets noch eine weitere Stelle im Weltall, an der eine auffällige Bündelung der Linien zu sehen war, wie die Forscher berichten. Diese Bündelung jedoch zeigt nicht eine Anziehung an, sondern im Gegenteil eine Abstoßung.
"Wir fanden heraus, dass unsere Milchstraße sich von einer großen, zuvor nicht identifizierten Region niedriger Dichte im All wegbewegt", berichtet Hoffman. Dieser sogenannte Dipol Repeller liegt in einer Region des Weltalls, die auffallend dünn besiedelt ist: In ihr gibt es deutlich weniger Galaxien oder Cluster als in anderen Gebieten des Raums.
Beide Kräfte gleich stark
Das Spannende daran: Berechnungen ergaben, dass dieser Dipol Repeller die Bewegung unserer Lokalen Gruppe fast ebenso stark beeinflusst wie die Große Attraktor. Unsere Milchstraße wird demnach einerseits vom Großen Attraktor angezogen, andererseits aber vom Dipol-Repeller abgestoßen. "Beide tragen dabei etwa gleich viel zur Geschwindigkeit der Lokalen Gruppe bei", berichten die Forscher.
"Dies ist das erste Mal, dass eine solche Quelle der Abstoßung im Weltall identifiziert worden ist", konstatieren Hoffman und seine Kollegen. Warum allerdings diese Region im Weltraum abstoßend wirkt und ob sie tatsächlich mit einem "Void", einer besonders leeren Region im All, übereinstimmt, müssen nun weitere Forschungen zeigen.
Warum, ist bisher offen.
Unsere Milchstraße ist Teil einer hierarchisch gegliederten Ansammlung von Galaxien und Galaxienhaufen. Dieser rund 520 Millionen Lichtjahre große Region ist Laniakea – unsere kosmische Heimat. In diesem Supercluster stehen unsere Milchstraße und ihre Lokale Gruppe nicht still, sondern sie bewegen sich: Sie rasen mit rund 630 Kilometern pro Sekunde – umgerechnet zwei Millionen Kilometer pro Stunde - durch das All.
Strömungskarte des lokalen Universums
Bisher galt als Ursache dieser Bewegung der Shapley Attraktor, eine schwerkraftreiche Zone in der Laniakea-Nachbarschaft, auf die sich die meisten Galaxien und Cluster zubewegen. Doch Yehuda Hoffman von der Hebräischen Universität Jerusalem und seine Kollegen haben nun noch eine weitere Auf unsere Milchstraße und ihre Nachbarn wirkende Kraft entdeckt.
Für ihre Studie hatte die Forscher die Bewegung von Galaxien in unserem Supercluster mit Hilfe von Aufnahmen verschiedener Teleskope, darunter des Hubble-Weltraumteleskops rekonstruiert. Auf Basis dieser Daten erstellten sie ein Strömungsfeld für unsere kosmische Umgebung – ein Modell, das die Bewegungslinien und Geschwindigkeiten der Objekte darstellt.
Zentrum der Abstoßung
Dabei zeigte sich Überraschendes: Die Bewegungslinien der Galaxien liefen nicht nur auf den Shapley Attraktor zu. Es gab auf der gegenüberliegenden Seite des Laniakea-Gebiets noch eine weitere Stelle im Weltall, an der eine auffällige Bündelung der Linien zu sehen war, wie die Forscher berichten. Diese Bündelung jedoch zeigt nicht eine Anziehung an, sondern im Gegenteil eine Abstoßung.
"Wir fanden heraus, dass unsere Milchstraße sich von einer großen, zuvor nicht identifizierten Region niedriger Dichte im All wegbewegt", berichtet Hoffman. Dieser sogenannte Dipol Repeller liegt in einer Region des Weltalls, die auffallend dünn besiedelt ist: In ihr gibt es deutlich weniger Galaxien oder Cluster als in anderen Gebieten des Raums.
Beide Kräfte gleich stark
Das Spannende daran: Berechnungen ergaben, dass dieser Dipol Repeller die Bewegung unserer Lokalen Gruppe fast ebenso stark beeinflusst wie die Große Attraktor. Unsere Milchstraße wird demnach einerseits vom Großen Attraktor angezogen, andererseits aber vom Dipol-Repeller abgestoßen. "Beide tragen dabei etwa gleich viel zur Geschwindigkeit der Lokalen Gruppe bei", berichten die Forscher.
"Dies ist das erste Mal, dass eine solche Quelle der Abstoßung im Weltall identifiziert worden ist", konstatieren Hoffman und seine Kollegen. Warum allerdings diese Region im Weltraum abstoßend wirkt und ob sie tatsächlich mit einem "Void", einer besonders leeren Region im All, übereinstimmt, müssen nun weitere Forschungen zeigen.
(Nature Astronomy, 20ß17; doi: 10.1038/s41550-016-0036)
(The Hebrew University of Jerusalem, 31.01.2017 - NPO)
Quelle: http://www.scinexx.de/wissen-aktuell-21102-2017-01-31.html
(The Hebrew University of Jerusalem, 31.01.2017 - NPO)
Quelle: http://www.scinexx.de/wissen-aktuell-21102-2017-01-31.html
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen
Bei Kommentaren bitten wir auf Formulierungen mit Absolutheitsanspruch zu verzichten sowie auf abwertende und verletzende Äußerungen zu Inhalten, Autoren und zu anderen Kommentatoren.
Daher bitte nur von Liebe erschaffene Kommentare. Danke von Herzen, mit Respekt für jede EIGENE Meinung.